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Veröffentlicht am 02.05.2020

Himmel gegen Erde

Seelentraum - Das schlafende Wolkenvolk
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Aya Teufelsbraut hat den gefährlichsten Job der Welt, sie hütet die Wolkenschafe im Himmel. Seitdem die Wolkenbewohner vor 17 Jahren aus dem Himmel gefallen sind, ist nicht mehr viel ihrer damaligen Kultur ...

Aya Teufelsbraut hat den gefährlichsten Job der Welt, sie hütet die Wolkenschafe im Himmel. Seitdem die Wolkenbewohner vor 17 Jahren aus dem Himmel gefallen sind, ist nicht mehr viel ihrer damaligen Kultur übrig. Allein die Himmelsstädte künden noch von ihrer einstigen Macht und sind seitdem verschlossen. Als Aya versehentlich den Beschützer der Festung vom Himmel holt, erweckt sie den letzten Wolkenkrieger, der geschworen hat sich für die Vernichtung seines Volkes zu rächen.

Auch wenn ich die Geschichte grundsätzlich sehr originell fand, konnte ich mich nicht so richtig mit dem Schreibstil der Autorin und den Charakteren anfreunden. Aya ist ein starker Charakter und hat ihren eigenen Kopf, den sie auch gerne durchsetzt. Trotzdem haben mich vor allem am Anfang ihre ausgedehnten inneren Monologe und ihr ambivalentes Verhalten gegenüber Enron gestört. Einerseits findet sie ihn unsympathisch, andererseits umarmt sie ihn in seiner Trauer. Auch das Enron das zulässt, konnte ich nicht so richtig mit seinem anfänglichen Charakter vereinbaren.
Hierbei fehlte mir vor allem auch die emotionale Tiefe in der Geschichte. Beide Hauptcharaktere machen Schreckliches durch. Aber auch nachdem Aya einen geliebten Menschen verliert, konnte mich ihre Trauer nicht berühren und wurde von ihr auch ziemlich schnell beiseite geschoben. Das Ende fand ich wiederum ein wenig zu schnell abgehandelt und vorhersehbar. Alles in allem ein nettes Buch, dass sich als Zeitvertreib durchaus eignet, mich aber nicht mitreißen konnte.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Ein guter Einstieg mit mehr Potenzial

Das Juwel - Die Gabe
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Violet ist ein Surrogat, ihr Leben lang wurde sie dazu ausgebildet den Adligen und Reichen zu Diensten zu sein, denn sie hat eine ganz besondere Gabe. Violet kann Dinge nach ihrem Willen verändern und ...

Violet ist ein Surrogat, ihr Leben lang wurde sie dazu ausgebildet den Adligen und Reichen zu Diensten zu sein, denn sie hat eine ganz besondere Gabe. Violet kann Dinge nach ihrem Willen verändern und Formen. Seit sie denken kann dienen die Surrogates den Bewohner des Juwels als Leihmütter, da sie selbst keine Kinder bekommen können. So gerät Violet in eine funkelnde Welt aus Intrigen und Verrat in der nichts so ist, wie es scheint.
Der erste Teil der Reihe führt ein in die Welt des Juwels, so wie Violet sie entdeckt. Schnell wird klar, dass dort Intrigen und Geheimnisse an der Tagesordnung sind. Violet ist ein starker Charakter, der an den vor ihr liegenden Aufgaben wächst und war mir auf Anhieb sehr sympathisch. Die Fähigkeiten der Surrogates sind interessant, bieten jedoch viel mehr Potenzial als letztlich ausgeschöpft wird. Denn die Surrogates werden als Leihmütter und damit Sklaven der Adligen „gehalten“, was wirklich erschreckend ist. Die meisten von Ihnen werden eher als Gegenstände denn als Menschen behandelt, was das Bild einer wirklich furchbaren Gesellschaft aufzeigt. Obwohl ich die Grundidee der Geschichte toll finde und ich auch gespannt bin wie es weitergehen wird, ist der erste Teil der Reihe sehr klischeehaft. Violet verliebt sich, wie zu erwarten, auf den ersten Blick in Jemanden, der ein ähnliches Schicksal teilt wie sie. Natürlich geht das Ganze aber nicht gut aus. Die Handlung wird damit mehr als vorhersehbar und ein wenig kitschig. Für die weiteren Teile hoffe ich, dass das Potenzial der Geschichte besser ausgeschöpft werden kann und mich die Handlung mehr überrascht. Insgesamt aber ein netter erster Teil, der leichte Unterhaltung bietet.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Mittelmäßige Liebesgeschichte

Everlasting Love - Gefährliches Schicksal
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Eigentlich ist Lila nicht einmal Mitglied der Agentur „Everlasting Love“, die für jeden Menschen den richtigen Partner findet, trotzdem bekommt sie eine Nachricht, dass die Agentur ihren Seelenverwandten ...

Eigentlich ist Lila nicht einmal Mitglied der Agentur „Everlasting Love“, die für jeden Menschen den richtigen Partner findet, trotzdem bekommt sie eine Nachricht, dass die Agentur ihren Seelenverwandten gefunden hat. Und dieser ist kein Geringerer als Cupid, einer der Liebesengel persönlich. Dieser setzt alles daran Lila von ihrer Seelenverwandtschaft zu überzeugen. Doch sollten die beiden zusammenkommen, hat das nicht nur weitreichende Konsequenzen für die Beiden, sondern könnte die ganze Welt ins Chaos stürzen.
Das Erste was mich wirklich auf das Buch hat aufmerksam werden lassen, ist das wirklich wunderschön gestaltete Cover, was sich auch in den weiteren Bänden der Reihe thematisch fortsetzt.

„Everlasting Love 1 – Gefährliches Schicksal“ ist das erste Buch einer Trilogie, in der die Liebesgeschichte zwischen Cupid und Lila im Fokus steht. Cupid ist eher ein extrovertierter Charakter, der gerne die Regeln bricht. Lila hingegen ist eher bodenständig und glaubt nicht an Seelenverwandte. Cal, Cupids zurückhaltender Bruder, passt in meinen Augen viel besser zu Lila und ihrem Charakter. Bereits im ersten Band bahnt sich eine gewisse Dreiecksbeziehung an, die wahrscheinlich in den nächsten Bänden ausgiebiger im Fokus stehen wird.

Insgesamt war mir die Handlung an einigen Stellen viel zu konstruiert. Viele große Probleme lösen sich fast wie von selbst in Luft auf, was mich besonders am Ende des Buches etwas genervt hat, da die Spannung dadurch quasi verpufft. Die Geschichte hat wirklich Potenzial, konnte dieses aber nicht immer ausschöpfen. Die Handlung war teilweise etwas oberflächlich und vorhersehbar. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Bänden bessert.

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Veröffentlicht am 27.10.2019

Alle unter einem Dach

Märchen aus meinem Luftschutzkeller
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„Märchen aus meinem Luftschutzkeller“ versammelt die Geschichten der Bewohner eines Hauses im Donbass, welches vor einzigartigen und skurrilen Charakteren nur so strotzt. Stupide Familienstrukturen, politisch ...

„Märchen aus meinem Luftschutzkeller“ versammelt die Geschichten der Bewohner eines Hauses im Donbass, welches vor einzigartigen und skurrilen Charakteren nur so strotzt. Stupide Familienstrukturen, politisch motivierte Kleinganoven, kränkliche ältere Herrschaften und verrückte Alkoholiker, alle vereint unter einem Dach. Oleksij Tschupa erzählt die Geschichte jedes Einzelnen der skurrilen Hausbewohner, Etage für Etage und Wohnung für Wohnung.

Die Geschichten an sich gehen jeweils nur über wenige Seiten und beschreiben kurze emotionale Lebensabschnitte der Bewohner. Mich hat jedoch sehr gestört, dass die Geschichten so gut wie keinen Zusammenhang zueinander hatten und die Bewohner damit in keinem Bezug zueinander stehen, außer dass sie im selben Haus wohnen. Trotzdem fand ich die einzelnen Geschichten sehr interessant und kurzweilig, wobei mir einige Erlebnisse natürlich besser gefallen haben als andere.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine Diplomatin und ein Journalist versuchen die Welt zu retten

#KillTheRich - Wer Neid sät, wird Hass ernten
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Unter dem Hashtag #Killtherich vereinen sich all die Unglücklichen und Verzweifelten, die Außenseiter und Unruhestifter unter einem Banner. Was mit einer Revolte in Brasilien beginnt greift schon bald ...

Unter dem Hashtag #Killtherich vereinen sich all die Unglücklichen und Verzweifelten, die Außenseiter und Unruhestifter unter einem Banner. Was mit einer Revolte in Brasilien beginnt greift schon bald flächengreifend auch auf andere Länder über. Zunächst in Südamerika und dann auf die gesamte Welt. Die niederländische Diplomatin Conrada van Pauli versucht als Repräsentantin der EU die Situation unter Kontrolle zu bringen und macht sich mit ihrer Arbeit eine Menge Feinde, die ihr nach dem Leben trachten. Währenddessen versucht der indische Journalist Bimal Kapoor eine Korruption aufzudecken, die die Welt weiter ins Chaos stürzen konnte. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, dessen Ausgang das Schicksal der gesamten Menschheit bestimmen wird.

Der Einstieg in das Buch fiel mir unheimlich schwer. Der Großteil der Geschichte dreht sich um Conrada van Pauli, eine niederländische Diplomatin, die sich als Bereichsleiterin für Südamerika zunächst den Unruhen in Brasilien annimmt. Um die Geschichte realistisch wirken zu lassen, werden einige politische Hintergründe präsentiert, sowie politische Institutionen die nur so vor Abkürzungen strotzen. Neben gängigen Begriffen wie EU, NATO und UNO, treten auch solche abstrakten Begriffe wie INTCEN, UNASUR und EAD in den Fokus. Trotz des Verzeichnisses für Abkürzungen am Ende des Buches fand ich gerade die Abschnitte von Conrada am Anfang sehr anstrengend zu lesen. Neben Conrada wechselt die Perspektive vor allem zu Bimal, jedoch gibt es regelmäßig auch Abschnitte von Personen die nur am Rand mit der Handlung zu tun haben, die jedoch die Geschehnisse in anderen Teilen der Welt behandeln. Das Buch wirbt damit, dass Fiktion noch nie realer war. Ich persönlich fand die Handlung an einigen Stellen ziemlich überspitzt. Conrada entkommt mehrfach nur knapp dem Tod, was eher der Handlung eines schlechten Actionfilms entspricht. Gerade auch das Ende ergibt für mich nicht vollständig Sinn. Trotzdem muss man sagen, dass das Szenario eines Aufstandes der Armen gegen die Reichen durchaus möglich erscheint. Die politischen Intrigen zur Unterdrückung ganzer Völker sind erschreckend dargestellt und spannend erzählt.

Da ich mich gerade mit Conrada als Protagonistin nicht anfreunden konnte und mir der sehr politische Schreibstil nicht gefallen hat, konnte mich das Buch nicht immer mitreißen. Trotzdem handelt es sich um einen (soweit ich das beurteilen kann) gut recherchierten politischen Thriller, der einige spannende Szenen und Wendungen bereit hält.