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Veröffentlicht am 29.10.2019

Witzig, spannend, gefühlvoll und unterhaltsam

Deep Six - Gefahr der Entscheidung
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Im zweiten Teil der Deep Six Reihe erzählt Julie Ann Walker Brans und Maddys Geschichte. Maddy ist die quirlige Tochter eines Ölbarons und großer Filmfanatiker. Auch Bran, der ehemalige Navy Seal mit einer ...

Im zweiten Teil der Deep Six Reihe erzählt Julie Ann Walker Brans und Maddys Geschichte. Maddy ist die quirlige Tochter eines Ölbarons und großer Filmfanatiker. Auch Bran, der ehemalige Navy Seal mit einer traurigen Kindheit, liebt Filme. Diese Leidenschaft und viele hunderte e-Mails schaffen ein Band zwischen ihnen. Ein rein platonisches Band natürlich, denn Bran ist für die Liebe nicht gemacht. Dann wird Maddy jedoch ein weiteres Mal Opfer von Gewalt und ehe sich die beiden versehen, stecken sie nicht nur in großen Schwierigkeiten, sondern müssen sich auch mit ihren immer stärker werdenden Gefühlen auseinander setzen.

Das Buch wird aus der dritten Perspektive erzählt, wobei abwechselnd auf Maddy und Bran eingegangen wird. Aber auch auf Mason, Brans Kollege, und die plappernde Historikerin Alex wird eingegangen. Die Autorin scheint hier eine Art Muster zu haben, das die Bücher miteinander verknüpft, was mir sehr gut gefällt. Denn auch Brans und Maddys Geschichte begann im ersten Band und wird hier zu Ende gebracht. Parallel dazu beginnt die Geschichte von Mason und Alex, die vermutlich im dritten Band zu Ende geführt wird. Daher würde ich auch empfehlen, den ersten Band zu lesen, damit man die Hintergrundinformationen kennt.

Dieser Band hat mir noch besser gefallen als der erste Band, da er nicht nur spannend, sondern auch ziemlich witzig war. Die Kabbeleien zwischen den Pärchen sind herrlich und Maddy hat fantastische Sprüche auf Lager.
„Und der Preis für den Armleuchter des Jahres geht an … ta-da! Bran Pallidino! Auch bekannt als König Hohlkopp von der Null-Hirn-Insel!“

Bran hat zudem eine tragische Vergangenheit, die gefühlvoll in die Geschichte mit eingeflochten wird, ohne gezwungen zu wirken. Es gibt kein nerviges Liebesdrama, sondern offene und ehrliche Kommunikation, was ich herrlich erfrischend fand.

Etwas irritierend fand ich die Benutzung der Kursivschrift, die sich durch ihre Unbeständigkeit ausgezeichnet und mich mehr verwirrt, als beim Lesen unterstützt hat. Hier hätte man von Verlagsseite aus auf mehr Durchgängigkeit/Sinn achten sollen.

Ein rundum gelungenes und unterhaltsames Buch, das eine Prise von allem enthält. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

„Man kann hundert Jahre alt werden und nie richtig gelebt haben, wenn man sich vor lauter Angst davor, was vielleicht passieren könnte, davon abhalten lässt, das anzustreben, was man will.“

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Gefühlvolle Geschichte über Trauer und die Verarbeitung von Schicksalsschlägen

The Light in Us
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In „The Light in Us“ erzählt Emma Scott die bewegende Geschichte zweier Menschen, deren Leben in ein Vorher und Nachher geteilt wurde.

„Freude, Liebe, Glück … Ich war so hoch geflogen. Höher, als ich ...

In „The Light in Us“ erzählt Emma Scott die bewegende Geschichte zweier Menschen, deren Leben in ein Vorher und Nachher geteilt wurde.

„Freude, Liebe, Glück … Ich war so hoch geflogen. Höher, als ich je für möglich gehalten hatte. Aber dann hatte der Wind sich gedreht, und plötzlich befand ich mich in freiem Fall und konnte nichts tun, außer zuzusehen, wie der Boden immer näher kam.“

Charlotte ist eine Ausnahmegeigerin, studiert an der berühmten Juilliard Universität, hat einen Freund, den sie liebt, und alles scheint sich grandios zu entwickeln. Und dann ereilt sie ein tragischer Schicksalsschlag und plötzlich ist alles weg. Sie steht vor den Scherben ihrer Existenz, doch am schlimmsten ist, dass die Musik in ihr verstummt ist. So hält sie sich mit kleinen Jobs über Wasser und wird zur Assistentin von Noah Lake.
Noah war Extremsportler, Journalist und Fotograf, der einen schrecklichen Unfall wie durch ein Wunder überlebt hat. Doch sein Augenlicht ist für immer verloren und sein Leben wird von Dunkelheit und Bitterkeit regiert, mit der er alle vergrault. Nur bei Charlotte scheint das nicht zu funktionieren...

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Charlotte und Noah erzählt, wobei Charlotte ein wenig mehr Erzählanteile hat. Der Schreibstil lässt sich nicht nur flüssig lesen, sondern ist auch wunderbar gefühlvoll und bildhaft, sodass man den Schmerz der Protagonisten richtig spürt und mitleidet.

„der Hass überspülte mich wie Wellen einen Strand; er schwoll an und ebbte ab, und jedes Mal nahm er ein Stück von mir mit. Eines Tages würde nichts mehr übrig sein.“

Da blind zu werden eine meiner größten Ängste und Horrorvorstellungen ist, hat der Klappentext sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Ich bin ein richtiges Augentier und kann mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es sein muss, das alles auf einmal zu verlieren. Aber Emma Scott kann es und sie beschreibt Noahs Wut und Verzweiflung so eindrücklich, dass sie fast greifbar war. Ich konnte seine Stimmungen und Gefühle absolut nachvollziehen und verstehen. Daher war es dann umso schöner, als er in Charlotte seinen Rettungsanker fand und sich langsam aus seinem Loch kämpfte.

Charlotte war mir mit ihrer aufopferungsvollen Art sofort sympathisch und ich fand die Beschreibungen über ihre Liebe zur Musik einfach wundervoll. Das gefällt mir neben den gefühlvollen Geschichten auch so gut an Emma Scott’s Büchern: die Protagonisten haben oft Berufe, die eher selten beschrieben werden, und sie macht deren Leidenschaft für ihre Kunst greifbar.

Es ist eine sehr bewegende Geschichte, die zuerst mit leisen, sanften Tönen beginnt und dann immer lauter und schneller wird. Am Ende nimmt es an Dramatik zu, die mir ein wenig zu übertrieben war, aber ich sehe mal darüber hinweg, weil mich das Buch von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Eine Geschichte, die nachhallt und zum Nachdenken anregt und natürlich auch gut unterhält.

„Verschwenden Sie Ihr Leben nicht, indem Sie darauf warten, dass etwas zu Ihnen kommt. Sie müssen schon losgehen und es sich holen. Nehmen Sie es sich. Sie können nie wissen, wann alles über Ihnen zusammenbricht“

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Berührend, gefühlvoll, mitreißend

Pretty Venom (Gray Springs University 3)
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Im dritten Band der Gray Springs Reihe erzählt Ella Fields die Geschichte von Callum und Renee, die sich im Alter von vierzehn Jahren kennenlernen, weil ihre Eltern nicht nur beste Freunde, sondern auch ...

Im dritten Band der Gray Springs Reihe erzählt Ella Fields die Geschichte von Callum und Renee, die sich im Alter von vierzehn Jahren kennenlernen, weil ihre Eltern nicht nur beste Freunde, sondern auch Geschäftspartner sind. Vom ersten Moment verbindet sie eine tiefe Abneigung, die auf Callums Seite noch verstärkt wird, als sie hören, dass die Eltern sie später gerne aus geschäftlichen Gründen verheiraten würden. Dagegen begehrt er sofort auf und setzt alles daran Renee, die nur ihre Ruhe will, zu vergraulen. Doch irgendwann merkt er, dass er gar keine Abneigung empfindet, sondern das Gegenteil. Aber damit ist ihre Geschichte noch längst nicht zu Ende, denn als sie aufs College kommen, wirft sie das neue Leben aus der Bahn und Renee begeht einen Fehler...

„Wenn jemand die Kontrolle über dein Herz übernommen hatte, war es das Schlimmste, was du tun konntest, dir ihn zum Feind zu machen.“

Auch dieser Band wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive der Protagonisten erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt. Dank der bildlichen und gefühlvollen Schreibweise der Autorin kann man in diese auch wunderbar eintauchen. Ich spürte ihre Freude, aber auch die tiefgreifende Verzweiflung und Trauer und litt mit den beiden. Dadurch ließ mich das Buch auch nicht mehr los und ich las es praktisch in einem Rutsch.

Dieses Buch hat nur wenige Berührungspunkte zu den Vorgängerbänden, sodass es ohne Vorwissen gelesen werden kann. Ich fand es gut, dass sich die Autorin ganz auf die Geschichte der beiden konzentriert hat. Besonders fasziniert hat mich, wie es ihr ab der ersten Seite gelungen ist meine Vorurteile in Stücke zu reißen. Beim Lesen der anderen Bände erhielt man stets die Sicht des gebrochenen Callum, sodass ich großes Mitleid mit ihm hatte und Renee für ein arrogantes Miststück hielt. Daher war ich auch erst skeptisch, ob ich mit dem Buch zurecht kommen würde. Doch Renee war mir ab der ersten Seite sympathisch, denn ihre vermeintliche Arroganz entpuppte sich als Selbstschutz und die Tatsache, dass ihr einfach egal war, was andere denken und das fand ich spitze. Callum hingegen ist aufgrund seiner Taten ziemlich in meiner Achtung gesunken. Da musste ich mir öfters wieder in Gedanken rufen, dass er erst achtzehn ist und vermutlich auch mit allem überfordert.

Die Autorin nimmt uns auch hier wieder mit auf eine Reise voller Gefühl, Leid und einer dramatischen Liebe. Ich konnte die Handlungsweisen der Protagonisten sehr gut nachvollziehen und habe mit ihnen gelitten, sie angefeuert und ausgeschimpft, kurz: ich war voll in der Geschichte drin und habe alles andere vergessen.

Diese Reihe ist eine meiner liebsten dieses Jahr gewesen, da es nicht die üblichen oberflächlichen Missverständnisse gibt, sondern es um tiefgreifende Gefühle geht und sich die Autorin nicht scheut Herzen in Fetzen zu reißen, bevor sie sie wieder zusammensetzt. Und all das wird fantastisch beschrieben und ist gespickt mit einer Reihe Lebensweisheiten, einfach nur toll.

„Früher hätte ich gesagt, Schicksal wäre etwas, was man sich ganz alleine schuf, aber jetzt betrachtete ich es mit ganz anderen Augen. Als größer angelegten Plan, gegen oder für den man kämpfen konnte, aber wenn etwas geschehen sollte, dann würde es das letztendlich auch. Was nicht hieß, dass man nicht dafür arbeiten musste. Es hieß nur, dass man auch dann etwas Hilfe hatte, wenn man am wenigsten damit rechnete.“

Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat

Veröffentlicht am 16.09.2019

Fantastische Geschichte voller Spannung, Geister, Witz und Liebe

Golden Dynasty - Stärker als Begehren
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Im dritten Teil der Reihe erzählt Jennifer Armentrout die Geschichte des ältesten de Vincent Bruder, Devlin. Er scheint nie zu lachen, immer ernst zu sein, alles zu rationalisieren und sämtliche Fäden ...


Im dritten Teil der Reihe erzählt Jennifer Armentrout die Geschichte des ältesten de Vincent Bruder, Devlin. Er scheint nie zu lachen, immer ernst zu sein, alles zu rationalisieren und sämtliche Fäden in der Hand zu halten. Doch dann stolpert Rosie in sein Leben und bringt es mit ihrer lebenslustigen, schlagfertigen Art ziemlich durcheinander. Sie glaubt an Geister, jagt diese sogar mit ihrer Gruppe Geisterjäger und lässt sich von Devlin nicht kleinkriegen. Aber sie hat Verbindungen zu dem Reporter Ross, der die de Vincents vernichten will, also kann Devlin ihr nicht trauen... oder?

Die Geschichte wird wie auch schon die Vorgänger aus der dritten Perspektive geschildert, wobei abwechselnd Dev und Rosie in den Fokus genommen werden. Der Schreibstil lässt sich wunderbar lesen und hat mich mit den fantasievollen Vergleichen wieder begeistert.

„Sie hoffte, dass sie einigermaßen normal aussah, als Gabe und Nikki ins Zimmer traten, und nicht so, als hätte sie Sekunden davorgestanden, sich an Devlin zu reiben wie eine rollige Katze, die dazu noch tollwütig war.“

Zudem sprüht dieses Buch geradezu vor Witz und Sarkasmus, da sich Dev und Rosie einige hitzige Wortgefechte liefern, die einfach nur genial sind. Doch nicht nur dadurch unterscheidet sich das Buch leicht von seinen Vorgängern. Hier geht es auch viel übersinnlicher zu. Es gibt echte Geisterbegegnungen und andere merkwürdige Ereignisse, die eine Existenz des Paranormalen nahelegen. Auch nimmt die Erotik hier keinen so großen Teil ein, was mir sehr gut gefallen hat, da es mir bei den anderen Bänden manchmal zu viel war. Hier hat das Maß für mich genau gepasst, denn es wurde mehr Wert auf die Handlung gelegt, um die losen Fäden aus den anderen Geschichten aufzugreifen und zu verweben. Dadurch war das Buch durchgehend spannend und ich konnte es nicht aus der Hand legen, weil ich endlich alles wissen wollte.

Die Autorin hat zudem so geschickt Brotkrumen ausgestreut, dass man stets vor den Protagonisten eine Ahnung hatte, wohin das Ganze führte, aber nicht so früh, dass man zu ungeduldig geworden wäre. Am Schluss ging es ein wenig Knall auf Fall, wie so häufig bei einem Showdown, aber ich fand das passend. Lediglich der Epilog hätte gerne länger ausfallen dürfen, aber das liegt hauptsächlich daran, dass mir die Protagonisten und die ganzen de Vincents so ans Herz gewachsen sind.

Dieser Band hat mir von der ganzen Reihe am besten gefallen, da er nicht nur spannend, sondern auch witzig war und ich Rosie und Dev einfach klasse fand. Beide sind zwei sehr starke Charaktere, die sich nicht so schnell unterkriegen lassen. Wenn sie dann Schwäche oder Verletzlichkeit zeigen, ist das großes Kino. Kurz, mich hat das Buch begeistert und es war ein toller Abschluss der Reihe.

Außerdem noch ein Kompliment für die Aufmachung und Cover der gesamten Reihe, die ich sehr passend und noch dazu hübsch finde.

Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Spannender Historienroman voller Leid, Liebe und Freundschaft

Hurenmord - Die Rose von Whitechapel
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In „Hurenmord - Die Rose von Whitechapel“ erzählt Tabea Koenig nun Christines Geschichte. Diese hat gerade erst ihren geliebten Ehemann verloren und versinkt in Trauer, als plötzlich mysteriöse Frauenmorde ...

In „Hurenmord - Die Rose von Whitechapel“ erzählt Tabea Koenig nun Christines Geschichte. Diese hat gerade erst ihren geliebten Ehemann verloren und versinkt in Trauer, als plötzlich mysteriöse Frauenmorde im Armenviertel Whitechapel verübt werden. Der gemeinsame Nenner? Alle Frauen hatten mit Christines Frauenhaus, dem Renfield Eden, zu tun. Das führt die Ermittler, allen voran Inspector Pike, zu Christine. Er ist sofort hin und weg von der zerbrechlich wirkenden Frau mit dem Kämpferherz, aber eine Liebe wie ihre darf nicht sein, oder doch? Und wer verbirgt sich hinter Jack the Ripper, wie der Mörder von der Presse genannt wird?

Die Geschichte wird aus der dritten Perspektive erzählt und nimmt sehr häufig Christine sowie Pike ins Visier, aber auch zahlreiche andere Bewohner von Whitechapel, sodass man einen umfassenden Eindruck der Verhältnisse zur damaligen Zeit erhält. Das hat mir unglaublich gut gefallen und hat nicht nur für Spannung gesorgt, sondern auch zu einem tieferen Verständnis sowie greifbarerem Setting geführt.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und hat mich mit den vielen kreativen Vergleichen restlos begeistert. So viele Zitate wie in diesem habe ich schon lange nicht mehr in einem eBook markiert. Die Autorin erweckt das London der damaligen Zeit wirklich zum Leben, sowohl die lebhafte, prunkvollere Seite im beispielsweise Hyde Park als auch das Elend der Menschen in Whitechapel. Auch die Gefühle kommen auf diese Weise perfekt zum Ausdruck und so hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gepackt.

„Whitechapel war wie ein sinkender Kahn, und seine Sogwirkung zog alle mit, die darauf Schiffbruch erlitten.“

„Schon viel zu lange fühlte sich Rosalie ausgelaugt. Als wäre sie eine Zitrone, die von einem unnachgiebigen Schraubstock ausgepresst wurde.“

Obwohl es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt, kann man ihn auch ohne Wissen des Vorgängers lesen, da die Autorin die Ereignisse geschickt zusammenfasst, ohne jedoch diejenigen zu langweilen, die Band eins schon kennen. Wirklich toll gemacht! Möchte man jedoch Band eins lesen, sollte man das vorher tun, weil man sonst das Ende erfährt.

Der erste Band hat mir schon ziemlich gut gefallen, aber dieser Band hat mich einfach umgehauen. Ich bin wirklich restlos begeistert. Der Fall um Jack the Ripper bleibt bis zum Schluss völlig undurchsichtig, sodass ich wunderbar mitraten konnte, wobei meine zwei Verdächtigen nicht einmal die Schuldigen waren. Die Verwirrungstaktik ging also voll auf :) Der Krimi war eingebettet in die zarte Liebesgeschichte zwischen Christine und Pike, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat dank der vernünftig handelnden Protagonisten. Diese hatten ihre Momente der Schwäche, aber auch Stärke, wie im echten Leben. Es gab keinen perfekten Überflieger und das machte sie mir so sympathisch und realitätsnah. Das Ganze wurde dann mit den Geschichten um die einzelnen Schicksale untermalt und zu einem wunderbaren Buch verknüpft, bei dem die Autorin auch sprachlich nochmal eine Schippe draufgelegt hat, meiner Meinung nach.

Einzig der Epilog hätte gerne ein klitzekleines bisschen länger ausfallen dürfen, da ich gerne noch mehr von Christine und Pike gelesen hätte, weil sie mir so ans Herz gewachsen sind. Aber vielleicht haben sie ja auch noch einen Auftritt im dritten Band?

Also wie man sieht, hat mich „Hurenmord“ auf ganzer Länge begeistert und ich kann es allen empfehlen, die einen spannenden und authentischen Historienroman aus dem England um 1888 lesen möchten, in dem auch die Liebe und Freundschaft nicht zu kurz kommen und in dem sich die ein oder andere Lebensweisheit verbirgt.

„Wir machen es uns sehr einfach, wenn wir unser Glück von anderen Personen abhängig machen. Dann drücken wir uns vor unserer eigenen Aufgabe. Glück müssen wir uns selbst verschaffen.“

Vielen Dank an NetGalley und den Piper Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.