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Veröffentlicht am 03.02.2020

Vor Mitternacht verschwunden

Missing Boy
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Ein neuer Fall für das australische Ermittlerduo Ted Conkaffey und Amanda Pharrell: Richard Henry Farrow, kurz Richie, ein achtjähriger Junge, ist spurlos verschwunden. Er hält sich mit drei Freunden in ...

Ein neuer Fall für das australische Ermittlerduo Ted Conkaffey und Amanda Pharrell: Richard Henry Farrow, kurz Richie, ein achtjähriger Junge, ist spurlos verschwunden. Er hält sich mit drei Freunden in einem Zimmer auf der fünften Etage des White Caps Hotel in Cairns auf, während ihre Eltern im hoteleigenen Restaurant unten zu Abend essen. Als Sara Farrow um Mitternacht nach den Kindern sieht, ist ihr Sohn weg. Die anderen Jungs beteuern, dass sie in ihrem Zimmer geblieben sind. Auf den Videos der Überwachungskameras des Hotels ist nicht zu sehen, dass Richie das Gebäude verlässt. Die Mutter vertraut nicht darauf, dass es die Polizei alleine schafft, den Fall zu lösen, und bietet Ted um seine Hilfe. Doch für den Ex-Drogenfahnder kommt der Auftrag zu einem schlechten Zeitpunkt: Zwei Jahre, nachdem er zu Unrecht beschuldigt worden ist, sich an der 13-jährigen Claire Bingley vergangen zu haben, ist seine fast drei Jahre alte Tochter Lillian endlich auf dem Weg zu ihm nach Crimson Lake, seinem nordaustralischen Refugium. Er soll den vermissten Jungen finden – und riskiert damit, sein eigenes Kind in tödliche Gefahr bringen…

„Missing Boy“ von Candice Fox ist der dritte und vermutlich finale Band der „Crimson Lake“-Thrillerreihe.

Meine Meinung:
Unterteilt ist der Thriller in mehrere Kapitel mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird der Roman vorwiegend in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Ted Conkaffey. Stellenweise wechselt jedoch die Perspektive.

Den Schreibstil ist unspektakulär, aber angenehm und anschaulich. Aus der Reihe habe ich bereits den ersten Band gelesen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir daher leicht. Die Vorkenntnisse sind zum Verständnis der Handlung sicherlich hilfreich und empfehlenswert. Durch mehrere kurze Zusammenfassungen werden die Grundzüge der bisherigen Geschehnisse aber auch für diejenigen klar, die erst mit dem dritten Band einsteigen.

Gefreut habe ich mich, erneut von den zwei ungewöhnlichen Hauptcharakteren zu lesen, die beide jeweils ihre Ecken und Kanten haben und nicht die klassischen Sympathieträger sind. Der Ex-Cop Ted und die exzentrische Amanda sind zusammen wieder ein interessantes und unterhaltsames Duo, das sich positiv von anderen Ermittlern des Genres abhebt.

Die Handlung wirkt im Großen und Ganzen glaubwürdig und stimmig. Die Spannung, die sich am Anfang schnell aufbaut, flacht zeitweise etwas ab. Dennoch wird der fast 400 Seiten umfassende Thriller nicht langweilig, was auch daran liegt, dass mich die Geschichte immer wieder mit unvorhergesehenen Wendungen überraschen kann.

Mir erschließt sich nicht, warum man beim dritten Teil den englischsprachigen Originaltitel („Gone by Midnight“) geändert hat, um ihn durch einen anderen englischsprachigen Titel für die deutsche Ausgabe zu ersetzen. Das halte ich für unnötig, zumal dies bei den ersten Bänden nicht so war. Aber immerhin wird die optische Gestaltung der australischen Ausgabe übernommen, denn das einheitliche Design passt meiner Ansicht nach gut.

Mein Fazit:
Auch mit „Missing Boy“ konnte mich Candice Fox überzeugen. Den Abschluss der „Crimson Lake“-Reihe finde ich gelungen. Ich werde mir nun sicherlich auch noch den zweiten Band besorgen.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Eine harte Bewährungsprobe

Das Weingut. Tage des Schicksals
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Die Pfalz im 19. Jahrhundert: Irene und Franz Gerban führen eine glückliche Ehe. Das ehemalige Dienstmädchen und der Erbe eines Weinguts haben aus Liebe geheiratet. In der Welt der besseren Kreise fühlt ...

Die Pfalz im 19. Jahrhundert: Irene und Franz Gerban führen eine glückliche Ehe. Das ehemalige Dienstmädchen und der Erbe eines Weinguts haben aus Liebe geheiratet. In der Welt der besseren Kreise fühlt sich Irene aber fremd. Die junge Mutter muss oft auf ihren Mann verzichten, der sich in der Politik engagiert und häufig unterwegs ist. Sie braucht eine eigene Aufgabe. So beginnt sie, sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen. Als sie dabei ihren ehemaligen Geliebten, den Arbeiterführer Josef Hartmann, wiedertrifft, ist Franz sehr eifersüchtig. Beide streiten sich. Ihre Ehe wird auf eine harte Probe gestellt und droht zu zerbrechen. Und dann kommt ein Geheimnis zum Vorschein, dass sie beide vor eine große Herausforderung stellt…

„Das Weingut – Tage des Schicksals“ ist der finale Band der Trilogie um die Weinhändler-Familie Gerban von Marie Lacrosse.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus sechs Teilen. Es gibt insgesamt 26 Kapitel mit einer angenehmen Länge. Sie werden eingerahmt von einem Prolog, der im Jahr 1874 spielt, und einem Epilog, der im Jahr 1892 angesiedelt ist. Die Haupthandlung umfasst die Jahre 1877 bis 1887. Die Schauplätze wechseln. Einheitliche Orts- und Zeitangaben machen die Orientierung jedoch einfach. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven. Der Aufbau des Romans wirkt gut durchdacht.

Der Schreibstil ist – wie schon in den beiden ersten Bänden – einfühlsam, anschaulich und lebhaft. Sprachlich ist der Roman an die damalige Zeit angepasst.

Aus der Reihe habe ich bereits die Teile 1 und 2 gelesen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir daher leicht. Die Vorkenntnisse aus den beiden ersten Bänden sind zum Verständnis der Handlung sicherlich hilfreich und empfehlenswert. Durch mehrere kurze Zusammenfassungen werden die Grundzüge der bisherigen Geschehnisse aber auch für diejenigen klar, die erst mit dem dritten Band einsteigen.

Auch dieses Mal stehen Irene und Franz im Vordergrund, zwei sympathische Protagonisten mit Ecken und Kanten. Beide Charaktere werden wieder realitätsnah gezeichnet und durchlaufen eine interessante Entwicklung. Zudem gibt es eine Vielzahl an Nebenfiguren. Einige von ihnen wirken ein wenig eindimensional, was allerdings zu verschmerzen ist.

Die Handlung ist – dank Wendungen, Überraschungen und dramatischen Geschehnissen – abwechslungsreich. Trotz der mehr als 700 Seiten bleibt die Geschichte kurzweilig.

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin wieder einmal eine historische Entwicklung näher beleuchtet. Im dritten Band geht es vor allem um die Frauenrechtsbewegung. Interessant fand ich es auch, noch einiges über den Weinanbau zu erfahren. So kann der Roman sowohl unterhalten als auch Wissen bieten. Die fundierte Recherche der Autorin zeigt sich auch im aufschlussreichen Nachwort „Wahrheit und Fiktion“. Darin erläutert sie, was auf tatsächlichen Begebenheiten fußt und welche Teile des Romans ihrer Fantasie entsprungen sind.

Ein Pluspunkt ist auch dieses Mal wieder das umfassende Zusatzmaterial. Es gibt eine Übersicht über die im Roman auftauchenden Personen, die auch damals real existierende Persönlichkeiten ausweist. Zur Verfügung gestellt wird außerdem ein Glossar mit Begriffen aus der damaligen Zeit. Darüber hinaus sind zwei Landkarten und ein Quellenverzeichnis eine hilfreiche Ergänzung.

Das Cover passt nicht nur gut zu den ersten beiden Bänden der Reihe, sondern übertrifft die beiden ersten Teile sogar noch durch seine sehr ansprechende Optik. Auch der Titel fügt sich wieder harmonisch in die Saga ein.

Mein Fazit:
Mit „Das Weingut – Tage des Schicksals" gelingt Marie Lacrosse ein sehr lesenswerter Abschluss der Familiensaga, der mit den beiden ersten Bänden mithalten kann und meine Erwartungen erneut voll erfüllt hat. Fans historischer Literatur kommen auch dieses Mal wieder auf ihre Kosten.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Die dunklen Schatten der Vergangenheit

Der Geschmack unseres Lebens
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Alba im Norden Italiens: „La Cuccagna“, das Schlaraffenland, so hat die 32-jährige Ella Donati ihre neue Chocolaterie im Herzen der piemontesischen Stadt genannt. 32 verschiedene Sorten an Pralinen und ...

Alba im Norden Italiens: „La Cuccagna“, das Schlaraffenland, so hat die 32-jährige Ella Donati ihre neue Chocolaterie im Herzen der piemontesischen Stadt genannt. 32 verschiedene Sorten an Pralinen und ihre berühmte torta di nocciole hat sie im Sortiment. Das Rezept für den Haselnusskuchen hat sie von ihrer Mutter Francesca, deren früher Tod das Leben von Ella und ihrem Bruder Danilo, kurz Dino, überschattet. Nun ist auch noch ihr Vater Philippe nach längerer Krebserkrankung gestorben und Ella musste schweren Herzens die verschuldete Haselnuss-Plantage der Familie verkaufen. Sie leidet sehr darunter, dass nun in ihrem Elternhaus Michele Mariani, Anfang 40, mit seiner Frau Pippa und seiner Mutter Sophia wohnt. Plötzlich taucht Danilo nach längerer Abwesenheit wieder in Ellas Leben auf. Er ist bei Salvatore, einem alten Freund der Familie, untergekommen. Was seine Schwester aber nicht ahnt: Über der Familie Donati liegt ein dunkles Geheimnis, das jahrelang vor Ella verborgen wurde…

„Der Geschmack unseres Lebens“ ist ein Roman von Julia Fischer.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 43 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Sie werden eingerahmt von einem Prolog und einem Epilog. Die Handlung umfasst die Zeit vom Zweiten Weltkrieg bis 2018, wobei das Hauptgeschehen im Jahr 2017 spielt. Zwischendurch sind jedoch immer wieder Rückblenden eingestreut. Zudem sind Briefe aus dem 19. Jahrhundert eingefügt. Die Orientierung fällt dank genauer Orts- und Zeitangaben jedoch leicht. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, vorwiegend aus der von Ella, Danilo, Michele und Salvatore. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Der Schreibstil ist einfühlsam, anschaulich, bildhaft, atmosphärisch dicht und stellenweise poetisch. Mit viel Liebe zum Detail und in einem warmherzigen Ton entsteht ein ansprechendes Setting, das mich schon nach wenigen Kapiteln eingenommen hat.

Ich habe die Geschichte sowohl als Printausgabe als auch als Hörbuch genossen. Empfehlenswert sind beide Versionen. Zwar ist das Hörbuch gekürzt, doch wird es von der Autorin selbst gelesen, deren Professionalität als Sprecherin jedem einzelnen Track anzumerken ist.

Der Roman bietet eine tolle Bandbreite unterschiedlicher Charaktere, die gut ausgearbeitet sind und authentisch wirken. Mit Ella steht eine Protagonistin im Vordergrund, die zwar Ecken und Kanten hat, aber dennoch sympathisch ist. Auffällig ist dabei, dass auch die übrigen Personen komplex angelegt sind und jeder von ihnen seine eigene Geschichte hat.

Trotz der fast 400 Seiten wird es beim Lesen nie langweilig. Die Geschichte ist fantasievoll und enthält sogar märchenhafte Elemente. Dennoch bleibt die Handlung sowohl schlüssig als auch abwechslungsreich. Die unterschiedlichen Erzählstränge sind sinnvoll miteinander verknüpft. Die Geschichte hat darüber hinaus einige Wendungen zu bieten.

Gut gefallen hat mir der Mix an unterschiedlichen Themen, denn der Inhalt geht weit über eine simple Liebesgeschichte hinaus. Amüsante Passagen wechseln sich mit ernsteren, traurigen ab. Es geht unter anderem um Tod, psychische Krankheiten, Krieg, Sucht, Familiengeheimnisse und andere Probleme. Dadurch konnte mich das Buch immer wieder emotional berühren.

Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist es, dass die Geschichte nicht nur unterhält, sondern auch viel Lehrreiches vermittelt. So erfährt man nebenviel viel Interessantes über die Region Alba und ihre Historie, über Trüffel und Haselnüsse sowie über die Produktion von Pralinen und Co. Dabei wird die fundierte Recherche der Autorin deutlich.

Erwähnenswert sind auch die Extras. Abgedruckt sind in der Printausgabe ein Rezept für Haselnusstrüffel sowie eine Liste mit Literaturempfehlungen. Besonders interessant ist auch das Nachwort der Autorin, in dem sie erklärt, welche Anteile ihres Romans fiktiv sind, welche auf wahren Begebenheiten beruhen und welche sogar autobiografischer Natur sind.

Das stimmungsvolle Cover ist optisch sehr gelungen. Auch der Titel gefällt mir gut.

Mein Fazit:
Mit „Der Geschmack unseres Lebens“ ist Julia Fischer ein vielschichtiger, tiefgründiger und gefühlvoller Roman gelungen, der – wie Schokolade – zartbitter ist und hervorragend mundet. Wieder einmal hat es die Autorin geschafft, mich auf ganzer Linie zu überzeugen.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Allein in den Weiten des Alls

Die Astronautin
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25. Dezember 2067 mitten im Weltall: Auf der Krankenstation des Forschungsraumschiffs Stephen Hawking II erwacht Commander Maryam, genannt May, Knox völlig allein aus der Bewusstlosigkeit. Sie ist dehydriert, ...

25. Dezember 2067 mitten im Weltall: Auf der Krankenstation des Forschungsraumschiffs Stephen Hawking II erwacht Commander Maryam, genannt May, Knox völlig allein aus der Bewusstlosigkeit. Sie ist dehydriert, körperlich geschwächt und verwirrt. Niemand sonst scheint auf dem Raumschiff zu sein, dessen Funktionen in großen Teilen zerstört sind oder zumindest nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. May kann sich erinnern, dass sie mit ihrer Crew zu einer Mission zum Planeten Europa unterwegs war. Doch eine retrograde Amnesie verhindert, dass sie noch weiß, was sich zuletzt an Bord zugetragen hat. Offenbar ist sie die einzige Überlebende. Doch welche Katastrophe ist ihrem Team widerfahren? Und wie soll sie es jetzt zurück zur Erde schaffen? May muss gegen eine Vielzahl von Gefahren ums Überleben kämpfen. Ihre letzte Hoffnung ist die Funkverbindung zur NASA, vor allem zu dem Wissenschaftler Dr. Stephen Knox, ihrem Noch-Ehemann, dessen Herz sie brach. Kann er sie jetzt retten?

„Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten“ ist ein Science-Fiction-Roman von S. K. Vaughn.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 96 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird vorwiegend aus der Sicht von May, aber auch aus der von Stephen. Immer wieder gibt es zwischendurch Kapitel, die bereits vor den Geschehnissen im Jahr 2067 spielen. Dabei wechseln die Schauplätze. Dank Orts- und Zeitangaben vor Beginn der Kapitel fällt die Orientierung in der Geschichte dennoch nicht schwer. Der Aufbau wirkt gut durchdacht.

Der Schreibstil ist schnörkellos, aber anschaulich und detailliert. Man wird direkt mitten hinein ins Geschehen geworfen. Trotzdem fiel mir der Einstieg in die Geschichte leicht.

Im Mittelpunkt des Romans steht unzweifelhaft May, eine kluge und mutige Protagonistin mit Hang zum Sarkasmus und Galgenhumor, die ich nach wenigen Seiten liebgewonnen habe. Nach außen hin scheint sie ziemlich perfekt zu sein, doch sie ist bei genauerem Blick ein realitätsnaher Charakter mit Ecken und Kanten. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt wird sehr gut deutlich. Angetan bin ich auch von der künstlichen Intelligenz, die May nach ihrer Mutter Eve benennt. Zudem kommt Stephen eine wichtige Rolle zu, der mir ebenfalls schnell sympathisch war.

Die Grundidee der Story verspricht eine Menge Abenteuer und Spannung. Dieser Erwartung wird der Roman gerecht. Mit mehr als 500 Seiten ist er recht umfangreich. Dennoch wird die Geschichte zu keinem Zeitpunkt langatmig. Das liegt einerseits an den vielen Aufgaben und Hindernissen, die die Protagonistin bewältigen muss. Zum anderen konnte mich die Geschichte emotional berühren, wobei es thematisch um weit mehr als nur die Liebesgeschichte zwischen May und Stephen geht. Darüber hinaus gibt es einige Überraschungen.

Gerade im Science-Fiction-Genre hapert es bei einigen Geschichten nicht selten bei den Aspekten Logik und Authentizität. Das ist hier allerdings nicht der Fall. Die Handlung wirkt durchweg schlüssig. Technische Vorgänge und Begriffe sowie der angenommene Entwicklungsstand in dieser Welt der Zukunft sind gut verständlich. Dabei ist dem Roman anzumerken, dass der Autor zuvor gewissenhaft recherchiert hat.

Ich habe die Geschichte als ungekürzte Lesung angehört. Dabei meistert Sprecherin Beate Rysopp ihre Aufgabe sehr gut.

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, allerdings erscheint mir der abgebildete Frauenkopf ein wenig zu hellhäutig, um zu Mays beschriebenen Äußeren zu passen. Auch der deutsche Titel weicht vom amerikanischen Original („Across the Void“) ab, wobei mir die sehr freie Übersetzung sogar besser gefällt.

Mein Fazit:
Mit „Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten“ ist S. K. Vaughn ein gleichsam spannender wie berührender Weltraumroman gelungen, der nicht nur eingefleischte Science-Fiction-Fans überzeugen kann. Da der Schriftsteller auch Drehbuchautor ist, hoffe ich auf eine Verfilmung – am liebsten in nicht ganz so ferner Zukunft.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Wie ein Unfall ein Leben verändert

Fünf Wörter für Glück
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Es passiert an einem Morgen am Wochenende in London: Heidi, Ende 20, stürzt beim Joggen unglücklich und landet im Krankenhaus. Als sie wieder zu Bewusstsein kommt, erwartet sie ein Schock: Nach dem Unfall ...

Es passiert an einem Morgen am Wochenende in London: Heidi, Ende 20, stürzt beim Joggen unglücklich und landet im Krankenhaus. Als sie wieder zu Bewusstsein kommt, erwartet sie ein Schock: Nach dem Unfall muss ihr der rechte Unterschenkel amputiert werden. Heidi ist verzweifelt. Schon vorher war ihr Leben nicht perfekt. Ein schlechtes Date folgte auf das nächste, und sie verdiente sich ihr Geld vorwiegend als Kellnerin, obwohl sie so gerne als Schauspielerin arbeiten würde. Nun glaubt sie, dass sie ihre Träume endgültig begraben kann. Doch in der Rehaklinik trifft sie auf die 80-jährige Maud, die Lebensfreude und Optimismus ausstrahlt. Jack, der Enkel der Seniorin, versucht, Heidi aus der Reserve zu locken. Er hat eine Idee, wie sie wieder ins Leben zurückfinden kann: ein Fünf-Punkte-Plan zum Glück. Kann das funktionieren?

„Fünf Wörter für Glück“ ist ein bewegender Roman von Ella Dove.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen mit insgesamt 34 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Zudem gibt es einen Epilog. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Heidi. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Der Schreibstil ist anschaulich, eindringlich und lebhaft. Trotz des sehr direkten Einstiegs konnte ich gut in die Geschichte einfinden. Ich habe das Buch nur ungerne zur Seite gelegt.

Mit Heidi steht eine sympathische Protagonistin im Vordergrund. Ihre Gefühls- und Gedankenwelt lässt sich gut nachvollziehen. Auch Maud ist ein liebeswürdiger Charakter. Darüber hinaus tauchen auch einige interessante Nebenfiguren auf. Die Personen im Roman wirken realitätsnah.

Inhaltlich konnte mich die Geschichte überzeugen. Anders als man zunächst vermuten könnte, handelt es sich keineswegs bloß um einen seichten Liebesroman. Zwar spielt Romantik auch eine Rolle, doch es geht um weitaus mehr, zum Beispiel Krankheiten, Freundschaften und weitere Themen. Auf rund 350 Seiten bleibt der Roman kurzweilig und abwechslungsreich.

Das Buch basiert auf der wahren Geschichte der Autorin, die beim Jogging tatsächlich gestürzt ist und mit nur 25 Jahren ihr rechtes Bein verlor. Dass die Handlung von realen Ereignissen inspiriert ist, ist dem Roman anzumerken. Die Schilderungen wirken sehr authentisch. Schon ab den ersten Kapiteln schafft es die Geschichte, mich emotional zu berühren. Doch der Roman ist nur nicht bewegend, sondern macht auch Mut und gibt positive Impulse, das Leben zu lieben und auszukosten. Auch die Botschaft, sich von Schicksalsschlägen nicht unterkriegen zu lassen, gefällt mir. Trotz der ernsten Grundthematik kommt der Humor ebenfalls nicht zu kurz.

Das hübsch gestaltete Cover strahlt Fröhlichkeit aus und passt meiner Ansicht nach ganz gut. Der deutsche Titel klingt in meinen Ohren leider unnötig kitschig, orientiert sich aber am englischen Original („Five steps to happy“).

Mein Fazit:
Mit „Fünf Wörter für Glück“ ist es Ella Dove gelungen, sowohl zu unterhalten als auch anzurühren. Wer einen 0815-Liebesroman mit Wohlfühlatmosphäre sucht, wird hier nicht fündig. Für alle, die Lust auf eine besondere Geschichte haben, kann ich die Lektüre jedoch wärmstens empfehlen.