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Veröffentlicht am 29.10.2019

Überzeugender Auftakt einer großen Familiensaga

Der Duft der weiten Welt
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Mina, die älteste Tochter des Kaffeehändlers Karl Deharde möchte mehr als nur Heiraten und Kinder bekommen.
Ihr Traum ist es ihr Abitur zu machen und Medizin zu studieren, was 1912 in Deutschland noch ...

Mina, die älteste Tochter des Kaffeehändlers Karl Deharde möchte mehr als nur Heiraten und Kinder bekommen.
Ihr Traum ist es ihr Abitur zu machen und Medizin zu studieren, was 1912 in Deutschland noch schwierig war.
Ihr Vater hat allerdings andere Pläne für sie. Mina soll in ein Mädchenpensionat und danach einen Mann heiraten der den Kaffeehandel einmal weiterführt.
Auch wenn Mina intelligent ist und ihrem Vater oft im Kontor zur Hand geht ist es undenkbar, dass sie als Frau einmal die Geschäfte führen kann.
Mina ringt ihrem Vater das Versprechen, dass sie nach der Zeit im Mädchenpensionat im Kontor mitarbeiten zu darf.
Mina verliebt sich in ihren Jugendfreund Edo. Der möchte nach Amerika auswandern und Mina mitnehmen.
Jetzt muss Mina sich entscheiden zwischen Liebe, Familie und Pflicht.
„Der Duft der weiten Welt“ von Fenja Lüders ist der Auftakt einer Familiensaga die in der Hamburger Speicherstadt beheimatet ist.
Es beginnt mit einem Prolog im Jahre 1948. Mina setzt sich ein letztes Mal an den großen Schreibtisch im Kontor an dem schon ihr Großvater und ihr Vater gesessen haben. 2 Kriege hat das Kontor überstanden, jetzt nimmt sie Abschied von den Räumen und lässt am Ende die Möbel raustragen.
Was geschehen ist erfährt der Leser allerdings noch nicht.
Im 1. Band werden nur die Jahre 1912 und 1913 behandelt und ich denke der Prolog ist das Ende der Familiensaga.
Die Protagonisten sind mir fast alle sympathisch gewesen. Mina natürlich ganz besonders. Sie macht schon im 1. Band eine große Entwicklung durch. In diesem kurzen Zeitraum wird aus Mina dem jungen Mädchen mit Träumen, eine intelligente, selbstbewusste und starke junge Frau.
Agnes, die jüngere Schwester von Mina habe ich auch schnell ins Herz geschlossen. Sie ist zwar manchmal etwas Eifersüchtig auf ihre Schwester, weil die der Liebling des Vaters ist. Dafür hat Agnes aber die Zuneigung ihrer Großmutter die zu Mina oft sehr streng ist.
Die Großmutter hingegen kam mir am Anfang etwas streng und eingebildet vor, wenn man sie näher kennenlernt, lernt man auch sie lieben. Sie ist in einer anderen Zeit aufgewachsen, wo die Töchter keine Einwände gegen das Vorhaben ihrer Eltern haben durften.
Karl, Minas Vater ist eher ein moderner Mann und kann mit der Selbstbewusstheit seiner Tochter gut umgehen. Er möchte sie auch unterstützen nur das Kontor kann er sie nicht übernehmen lassen. Mina wird als Frau nie die Unterstützung der anderen Kaufleute bekommen. Dazu ist die Zeit leider noch nicht reif.
Außer der Familie sollten noch 4 Charaktere Erwähnung finden.
Fräulein Brinkmann die Hauslehrerin von Mina und Agnes Sie umgibt ein Geheimnis das Stück für Stück in diesem Buch enthüllt wird.
Edo, der junge Kontor Angestellte in den sich Mina verliebt und sie vor eine schwere Entscheidung stellt.
Irma von Gusnar, sie wird im Pensionat Minas beste Freundin und Vertraute.
Und Leutnant Frederik Lohmeyer. Er ist der 2. Sohn eines Kaffeeplantagenbesitzers. Da sein älterer Bruder die Plantage einmal erben wird hat er eine Laufbahn beim Militär eingeschlagen und lässt sich von Karl Deharde in die Welt des Kaffeehandels einführen. Er ist die einzige Person die mir unsympathisch ist. Darauf möchte ich aber noch nicht näher eingehen.
Fenja Lüders hat einen wunderbaren Schreibstil der mich von der ersten Seite an gefangen genommen hat. Sie hat die Gabe die Dinge so zu beschreiben, dass man sie vor dem geistigen Auge sehen kann. Auch die Charaktere die sie erschaffen hat, hat sie mit ihren Worten Leben eingehaucht.
Jetzt kann ich es kaum erwarten bis ich Ende Juni 2020 den 2. Band der Familiensaga in der Hand halten kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Thema
Veröffentlicht am 27.10.2019

Schonungslos spannend

Schonungslos offen
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Kriminalkommissarin Alexandra Rau und ihr Assistent Isidor Rogg bekommen es mit einem ganz perfiden Fall zu tun. Ein junger Mann wird tot auf einem Grillplatz aufgefunden. Was nach einer „normalen“ Mordermittlung ...

Kriminalkommissarin Alexandra Rau und ihr Assistent Isidor Rogg bekommen es mit einem ganz perfiden Fall zu tun. Ein junger Mann wird tot auf einem Grillplatz aufgefunden. Was nach einer „normalen“ Mordermittlung aussieht entpuppt sich bald als eine Serie von Kriminalfällen die sich bis in die nahegelegene Schweiz ziehen. Bald hat der Täter auch Alexandra ins Auge gefasst.
„Schonungslos offen“ heißt der neue Kriminalroman von Irene Matt.
Und schonungslos ist hier Programm.
Die Autorin erzählt schonungslos spannend die Taten eines Psychopathen.
Hierbei erzählt sie aus 2 verschiedenen Perspektiven die sich abwechseln.
Dabei ist dem Leser der Täter von Anfang an bekannt. So meint man mehr zu wissen als die Ermittler aber in Wirklichkeit weiß man gar nichts. Ein genialer Schachzug der Autorin.
Einmal geht es um die Ermittlungen. Es kommen immer weitere Fälle dazu und Alexandra ist schnell klar, dass sie es mit ein und demselben Täter zu tun haben. Lange stochern die Ermittler im Dunkeln, kommen kaum einen Schritt vorwärts.
Auch in Alexandras Privatleben geht es drunter und drüber den der Täter hat sie ins Visier genommen.
Schonungslos übt er Psychoterror auf sie aus.
Die 2. Perspektive ist aus der Sicht des Täters. Er will sich selbst therapieren, schreibt seine Taten und seine schwere Kindheit nieder.
Auch hier liest man schonungslos offen von seiner Kindheit, man könnte fast Mitleid mit ihm bekommen würde er nicht genauso schonungslos offen über seine Taten berichten.
Mir haben sich beim lesen mehr als einmal die Nackenhaare gestellt.
Die Ermittler waren mir auf Anhieb sympathisch. Mir hat gut gefallen, dass sie als ganz normale Menschen dargestellt werden die ihre Stärken und Schwächen haben. Nicht wie Superermittler die nur auf den einen Fall gewartet haben und diesen dann in wenigen Tagen lösen. Nein, hier ziehen sich die Ermittlungen über einen langen Zeitraum hin, Alexandra ist zwischenzeitlich sogar im Urlaub. Also eine ganz authentische Arbeitswelt wird hier vermittelt.
Der Spannungsbogen zieht sich von Anfang bis Ende durch die Geschichte und steigert sich zum Ende hin ins unermessliche.
Für mich war es der erste Krimi von Irene Matt aber bestimmt nicht der letzte.

Veröffentlicht am 17.10.2019

kein Buch für schlechte Nerven

Der Schock
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Jan verbringt mit Freunden ein paar Tage an der Cote d’Azur.
Dabei ist auch Laura, die er seit sie damals von der Schule verschwunden war nicht mehr gesehen hat.
Als Jugendlicher war er verliebt in Laura, ...

Jan verbringt mit Freunden ein paar Tage an der Cote d’Azur.
Dabei ist auch Laura, die er seit sie damals von der Schule verschwunden war nicht mehr gesehen hat.
Als Jugendlicher war er verliebt in Laura, jetzt merkt er, dass die Gefühle immer noch da sind.
Doch plötzlich ist Laura wieder verschwunden, er findet nur ihr Handy das sie im Auto vergessen hat.
Jan entdeckt ein Video auf dem Handy und ihm ist klar das Laura nicht nur einfach verschwunden ist.
Jan fährt zurück nach Berlin um Laura zu suchen.
Doch bald schon steckt Jan mitten in einem Alptraum aus dem es keinen Ausweg gibt.
Der Schock sind 395 Seiten Hochspannung vom feinsten.
Marc Raabe versteht es von der ersten bis zur letzten Seite eine Spannung aufzubauen, der man sich nicht entziehen kann.
Das Buch ist in 56 mehr oder weniger kurzen Kapitel aufgeteilt, der Schreibstil ist sehr flüssig und das Buch schnell zu lesen da man es kaum aus der Hand legen kann.
Aber lasst euch gewarnt sein, „es ist kein Buch für schlechte Nerven“

Veröffentlicht am 30.09.2019

Spannung von Anfang bis Ende

Zimmer 19
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Auf der Eröffnungsfeier der Berlinale soll ein Animationsfilm gezeigt werden.
Im Publikum sitzen Menschen mit Rang und Namen.
Doch an seiner Stelle wird ein Snuff Film gezeigt in dem eine junge Frau vergewaltigt ...

Auf der Eröffnungsfeier der Berlinale soll ein Animationsfilm gezeigt werden.
Im Publikum sitzen Menschen mit Rang und Namen.
Doch an seiner Stelle wird ein Snuff Film gezeigt in dem eine junge Frau vergewaltigt und getötet wird.
Am Ende des Films spricht der Kameramann zum Publikum, er sagt: „Sieh hin, dann weißt du, dass es einen Gott gibt. Du hast mich gemacht. Und jetzt sieh was euch erwartet“.
Noch weiß man nicht ob der Film echt ist zumal die junge Frau eine Schauspielschülerin ist. Aber sie ist auch die Tochter des Bürgermeisters und der saß im Publikum.
Die Sonderkommision des LKA 1 ermittelt in der gleichen Konstellation wie bei der Soko Dom.

„Zimmer 19“ ist der 2. Band der Thriller-Reihe mit dem Ermittler Tom Babylon und der Psychologin Sita Johanns von Marc Raabe.
Der Ermittler Tom Babylon war mir gleich sympathisch, er hat seine Ecken und Kanten, hält sich nicht immer an das was seine Vorgesetzten von ihm erwarten. Aber gerade das macht ihn so liebenswert. Vor 20 Jahren ist seine Schwester verschwunden, darunter leidet Tom heute noch. Zwar spricht er nicht mehr so oft wie in „Schlüssel 17“ mit ihr aber hin und wieder sitzt sie noch auf seinem Beifahrersitz.
Dr. Sita Johanns ist Psychologin auch sie war mir gleich sympathisch. Sita hatte früher für das LKA gearbeitet. Bei der Soko Dom hat man sie zu Hilfe geholt und auch jetzt ist sie wieder mit an Bord.
Tom und Sita haben eine Vereinbarung, mein Geheimnis – dein Geheimnis.
Wurde Toms Geheimnis im letzten Buch offen gelegt so ist es in diesem Buch Sita die mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.
So sind auch in diesem Buch immer wieder Rückblenden die den Leser ins Jahr 2001 führen und Sitas Geheimnis preisgeben.
Marc Raabe versteht es wieder die Spannung bis zum Ende aufrechtzuhalten.
Den 1. Band „Schlüssel 17“ habe ich verschlungen so spannend war das Buch.
Der 2. Band steht dem in nichts nach. Ganze 3 Tage habe ich für diesen Welzer gebraucht. Das Buch ist so spannend man kann es einfach nicht aus der Hand legen. Aber Schlaf wird eh überbewertet.
Auch in diesem Buch blieb am Ende eine Frage offen und lässt auf eine Antwort im nächsten Band hoffen
„Zimmer 19“ ist einer der spannendsten Thriller die ich seit langem gelesen habe. Wenn es mehr als 5 Sterne gäbe würde das Buch sie auch bekommen.


Veröffentlicht am 27.09.2019

Band 3 meiner Lieblings-Thriller-Reihe

Brennende Narben
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Mara Billinsky und ihre Kollegen bekommen es mit einer ermordeten Edelprostituierten und mit einer Explosion auf der Autobahn zu tun.
Der letzte Kunde der Prostituierten war Maras Vater.
Zudem bekommt ...

Mara Billinsky und ihre Kollegen bekommen es mit einer ermordeten Edelprostituierten und mit einer Explosion auf der Autobahn zu tun.
Der letzte Kunde der Prostituierten war Maras Vater.
Zudem bekommt Mara anonyme Anrufe mit der Warnung der Wolf sei in der Stadt und er will SIE.
Natürlich lässt Mara die Ermordung ihrer Mutter immer noch nicht los und Mara versucht auch hier weiter zu kommen.

„Brennende Narben“ ist mittlerweile schon der 3. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born, dem Meister der Spannung.
Schon die ersten beiden Bände habe ich verschlungen und die Reihe ist schnell zu meiner Lieblings-Thriller-Reihe geworden.
Mara muss man einfach mögen. Sie hebt sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis gibt deutlich ab. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss.
Durch ihr Äußeres, schwarz gefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Auch bei ihrem Chef und den Kollegen wurde sie am Anfang nur belächelt und „Die Krähe“ genannt. Mittlerweile ist der Name zu ihrem Markenzeichen geworden und Mara hat sich ihre Stellung in der Abteilung erkämpft und zwar durch ihre Hartnäckigkeit und ihre Erfolge.
Nur bei ihrem Vater stößt sie immer noch auf Ablehnung. Mara verdächtigt ihn ihre Mutter entweder selbst getötet zu haben oder den Täter zu kennen. Auch in diesem Buch versucht sie weiterhin Licht in diesen sehr persönlichen Fall zu bringen.
Maras Kollege Rosen steht ihr von Beginn an zur Seite. Er ist genau das Gegenteil von Mara.
Rosen ist zurückhalten und manchmal ängstlich. Sitz am liebsten am Schreibtisch und macht Recherchearbeit.
Nach einer großen Blamage in diesem Buch macht er eine riesige Entwicklung durch und läuft zur Höchstform auf. Ich denke mal die Beiden werden noch zu einem Dreamteam.
Für mich ist die Mara Billinsky Reihe die zurzeit beste deutsche Thriller-Reihe und ich freue mich jetzt schon auf den 4. Band der Ende Januar 2020 erscheint.