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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2019

Kochduell im Buch

Die One-Pot-Challenge
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Wer Jumbo Schreiner kennt, weiß, dass er für gutes, aber auch einfaches Essen schwärmt. In diesem Buch hat er zu etwas ganz Besonderem aufgerufen. 3 Köche, 3 Kochgeräte (Pfanne, Topf, Backblech) und je ...

Wer Jumbo Schreiner kennt, weiß, dass er für gutes, aber auch einfaches Essen schwärmt. In diesem Buch hat er zu etwas ganz Besonderem aufgerufen. 3 Köche, 3 Kochgeräte (Pfanne, Topf, Backblech) und je eine Zutat. 20 Runden gibt es mit 20 verschiedenen Zutaten. Dabei ist das so zu verstehen, dass Jumbo Schreiner nur eine Zutat vorgibt, z.B. Kartoffel. Was die drei Köche dann mit ihrem Kochgerät und weiteren Zutaten und Gewürzen daraus zaubern, ist ihnen überlassen. Nur schmecken muss es!

Das Buch liest sich wie ein Kochduell. Die drei Köche kommen ebenso zu Wort wie Jumbo selbst. Jumbo stellt zunächst seine Zutat für die Challenge vor, gibt immer wieder Hintergrundinformationen und bewertet im Anschluss die einzelnen Gerichte. Die Köche zeigen, wie sie sich der Herausforderung stellen und Jumbo von ihrem Gericht überzeugen wollen.

Natürlich ist auch das Gericht wie in einem gängigen Kochbuch abgedruckt, mit Einkaufsliste und schrittweiser Anleitung. Die Gerichte lassen sich einfach und gut nachkochen. Da Jumbo eher gängige Zutaten ausgewählt hat (Kartoffel, Fleisch, Aubergine, …), hat man auch keine Probleme mit der Beschaffung der Zutaten.

Fazit:
Ein eher ungewöhnliches Kochbuch, das man auch sehr gut nur durchlesen kann. Neben der eigentlichen Challengebeschreibung findet sich auch viel aussagekräftiges und appetitanregendes Bildmaterial im Buch.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Wunderwonnige Weihnachten

Emmi & Einschwein 4. Kein Weihnachten ohne Puddingschuhe!
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Einschweins erstes Weihnachtsfest steht bevor. Und für Einschwein ist eins schon ganz klar, es wird ein wunderwonniges Weihnachten werden. Doch kaum haben Einschwein und die anderen Familienmitglieder ...

Einschweins erstes Weihnachtsfest steht bevor. Und für Einschwein ist eins schon ganz klar, es wird ein wunderwonniges Weihnachten werden. Doch kaum haben Einschwein und die anderen Familienmitglieder ihre Wunschzettel geschrieben und abgeschickt, erhalten sie plötzlich Post vom Wunschwichtel. Das ist ja noch nie vorgekommen! Der Wunschwichtel schickt normalerweise keine Briefe, dazu hat er viel zu viel zu tun und dann auch noch mit so einem merkwürdigen Inhalt. Welches Kind wünscht sich denn bitteschön Socken oder ein Topfset?
Irgendwas stimmt da nicht. Und als Emmi und ihr Einschwein ein wenig in der Klasse herumfragen stellen sie fest, nicht nur sie haben diese seltsame Post erhalten. Für Emmi und Einschwein steht fest, da stimmt etwas nicht und sie müssen der Sache auf den Grund gehen … Immerhin soll es doch ein wunderwonniges Weihnachten werden.

Weihnachten steht vor der Tür. Da ist es klar, dass auch im Kinderzimmer die Weihnachtslektüre nach und nach ankommt. Emmi und Einschwein erleben in ihrem vierten Band wieder ein spannendes und zugleich zauberhaftes Abenteuer. Nicht nur, dass Emmi und Einschwein enttäuscht sind von dem merkwürdigen Brief, auch möchte Emmi vermeiden, dass Einschweins erstes Weihnachtsfest eine Katastrophe wird. Da hilft nur selbst anpacken und der Sache auf den Grund zu gehen.

Als Leserin ist man natürlich mittendrin und hilft Emmi und Einschwein beim Lösen des Falls, der Aufklärung und erlebt dabei ein ganz zauberhaftes Abenteuer. Nicht nur dass man sämtliche Wichtel kennenlernt, auch so mancher Brauch linst um die Ecke.

Meinen beiden Mädels (4 und 8 Jahre) hat das neue Abenteuer wieder sehr gut gefallen. Die Geschichte, die fetzigen Dialoge, die Situationskomik, aber auch der Fall, den es zu lösen galt konnten sie an die Geschichte binden. Die S/W Illustrationen haben den Text wieder sehr schön ergänzt.

Fazit.
Ein tolles Buch für die Vorweihnachtszeit und ein neues Abenteuer mit Emmi und ihrem Einschwein. Wir warten nun gespannt auf das nächste Buch.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Zwischen Drama und Vergangenheit

Schuldacker
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Auf einer Parkbank wird ein toter Jugendlicher gefunden. Schnell wird klar, bei dem Toten handelt es sich um Paul Winterpacht, der zwei Monate zuvor wegen Totschlag vor Gericht stand. Das Urteil fiel milde ...

Auf einer Parkbank wird ein toter Jugendlicher gefunden. Schnell wird klar, bei dem Toten handelt es sich um Paul Winterpacht, der zwei Monate zuvor wegen Totschlag vor Gericht stand. Das Urteil fiel milde aus. Zu milde? Musste er deswegen sterben?

Tenbrink und Bertram gehen daher zunächst von einem Rachemord aus und rollen den alten Fall erneut auf. Dabei merken sie, dass im Dorf noch mehr im Argen ist. Aber auch Tenbrink hat einige Probleme. Nicht nur seine Vergangenheit schlägt immer wieder zu, auch soll er den inzwischen liebgewonnenen Pudel wieder an seine Tochter abgeben.

Ich kenne die Bücher von Tom Finnek schon sehr lange und freue mich immer auf das nächste. Dieses hier ist der zweite Band mit Tenbrink und Bertram. Beide Protagonisten waren mir schon vertraut und das Wiedersehen herzlich. Tenbrink und Bertram liefern sich wieder einige Wortgefechte, die die Geschichte entspannt und witzig auflockern.

Was mir bei Tom Finnek sehr gefällt, dass er nicht nur viel Lokalkolorit verarbeitet, so dass man sich die Umgebung, in der die Geschichte spielt sehr gut vorstellen kann, auch lässt er seine Protagonisten menschlich werden. Jeder von ihnen hat einen eigenen Charakter, Probleme, Sorgen und Nöte. Aber auch ein wenig Herzschmerz ist erlaubt und so wuchsen die Protagonisten mir schnell ans Herz.

Der Fall ist verzwickt, aber nicht unlösbar. Viele Schauplätze, Fäden tun sich auf, Bezüge zur Vergangenheit und immer wieder stolpert Tenbrink über seine Gedächtnislücken, die dann den Fortgang der Ermittlungen zeitweise noch zusätzlich behindern, manchmal aber auch beflügeln.

Als Leserin war ich mitten drin, ging mit Tenbrink und Bertram auf Spurensuche, versuchte zu kombinieren, wie alles wohl zusammenhängen mag und litt, als klar wurde, dass Tenbrink den inzwischen lieb gewonnenen Pudel wieder an die Tochter abgeben muss.

Die Auflösung ist nachvollziehbar und verständlich. Nun hoffe ich auf eine (baldige) Fortsetzung mit Tenbrink und Bertram.

Fazit:
Ein spannender Lokalkrimi, der den Leser einfängt, mitnimmt und so schnell nicht mehr loslässt. Auch zum Quereinstieg sehr gut geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2019

Wenn Spielsachen lebendig werden ...

Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen
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Bei dem 10jährigen Lenni gibt es einen Spielzeugladen im Haus. Aber wer will mit 10 Jahren noch mit Spielzeug spielen? Da ist ihm sein Bike viel wichtiger. Doch dann muss Lenni ein Paket, das an ihn adressiert ...

Bei dem 10jährigen Lenni gibt es einen Spielzeugladen im Haus. Aber wer will mit 10 Jahren noch mit Spielzeug spielen? Da ist ihm sein Bike viel wichtiger. Doch dann muss Lenni ein Paket, das an ihn adressiert ist, im Laden abholen. Schnell kommt er mit Waldo Wunder, dem Ladeninhaber ins Gespräch und ehe Lenni es sich versieht, muss er auf den Laden aufpassen. Der Inhaber Waldo Wunder muss dringend verreisen und Lenni soll nur ab und an im Laden mal nach dem Rechten sehen. Doch irgendwas stimmt nicht mit dem Laden. Stand die Figur gestern nicht noch an ihrem Platz im Regal? Wieso liegt sie plötzlich auf dem Boden? Und hat der Tisch schon immer die Durchgangstür blockiert?
Lenni geht der Sache auf den Grund und taucht schon bald in eine faszinierende wie fantastisch-magische Welt, die allerdings von einer dunklen Macht bedroht wird. Kann Lenni noch rechtzeitig das nahende Unheil abwenden?

Die Autorin Anne Scheller hat mich auch diese Mal wieder mitgenommen in ihre magische Fantasiewelt, die so voller Leben und Farbe ist, dass man das Buch am liebsten nie beenden möchte. Natürlich handelt es sich um ein Kinderbuch für Leser ab 8 Jahren. Und doch ist es auch hervorragend für größere Leseratten geeignet, die einfach mal in eine magische Welt eintauchen und den Alltag vergessen möchten.

Mit Lenni hat die Autorin einen sympathischen Charakter geschaffen. Schnell wurde ich mit ihm warm und konnte seine Handlungen gut nachvollziehen. Die Geschichte ist fantastisch und hat ein schönes Tempo, nicht zu schnell, aber dennoch zügig. Sie entwickelt sich und man möchte das Buch nur ungern zur Seite legen.

Ergänzt wird der kindgerechte Text durch einige s/w-Illustrationen, die die Geschichte schön in Szene setzen.

Fazit:
Wieder ein tolles Buch von Anne Scheller, bei der dank der Kennzeichnung die Hoffnung habe, dass es ein Wiedersehen mit Lenni und Waldo Wunders fantastischen Spielzeugladen geben wird.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Mörderische Cappuccino-Trüffel?

Schoko-Killer
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Eigentlich ist Tanja Eppstein zufrieden mit ihrem Leben. Klar, sie ist geschieden und hat zwei Pubertiere zu Hause, doch zumindest eine neue Liebe ist in Sicht und auch die Pubertät dauert nicht ewig. ...

Eigentlich ist Tanja Eppstein zufrieden mit ihrem Leben. Klar, sie ist geschieden und hat zwei Pubertiere zu Hause, doch zumindest eine neue Liebe ist in Sicht und auch die Pubertät dauert nicht ewig. Ihr Schoko-Traum, eine kleine Chocolaterie in der Heidelberger Altstadt, läuft sehr gut. Bald steht das einjährige Jubiläum an. So gesehen ist Tanja sehr zufrieden mit ihrem Leben. Doch dann wird in Heidelberg ein Apotheker ermordet. Zwei Wochen später wird ein Michelstädter Gewürzhändler erschossen aufgefunden. Bei beiden Opfern werden Cappuccino-Trüffel aus Tanjas Chocolaterie gefunden. Zufall?
Die Polizei vermutet vielmehr, dass der Mörder aus dem Käuferkreis des Schoko-Traums kommt. Aber damit nicht genug. Zeitgleich taucht ein anonymer Verehrer auf und negative Bewertungen im Internet vertreiben zudem die Kunden. Was ist plötzlich nur los und bekommt Tanja das alles wieder in den Griff?

Lange musste ich auf die Fortsetzung mit Tanjas Schoko-Traum warten. Doch das Warten hat sich gelohnt. Spannend geht es los und schnell war ich wieder gefangen von Tanjas Leben, bei dem sie gleich an mehreren Fronten am kämpfen, hoffen und rätseln ist.

Das Gefährliche an den Büchern von Petra Scheuermann ist, dass man beim Lesen immer eine unbändige Lust auf Schokolade bekommt. So tranken die Protagonisten schon mal das eine oder andere Osterfeuer oder eine Anti-Kummer-Schokolade, die ich mir bei manchen Szenen herbeisehnte.

Die Geschichte selbst ist spannend geschrieben, verzwickt, es gibt viele mögliche Lösungen und ebenso viele Baustellen in Tanjas Leben, die gelöst werden wollen. Der Wortwitz und Petra Scheuermanns ganz eigner trockener Schreibstil lockten bei mir nicht nur ein Grinsen, sondern oftmals auch einige Lacher hervor. Es geht aber auch mal ernst zu und man ist am überlegen, wie alles zusammenhängen könnte.

Fazit:
Lange musste ich warten, aber es hat sich definitiv gelohnt. Eine sehr spannende und leckere Fortsetzung der Tanja Eppstein Reihe, die wieder einmal mit einigen Rezepten im Anhang ergänzt wird.