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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2019

Zu viel gewollt

Draussen
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Seit sie denken können, leben Cayenne und Joshua abgeschieden von der Gesellschaft. Nur Stephan, der sich um sie kümmert, ist immer da und trainiert sie. Bereitet sie vor. Auf was genau, gibt Stephan ihnen ...

Seit sie denken können, leben Cayenne und Joshua abgeschieden von der Gesellschaft. Nur Stephan, der sich um sie kümmert, ist immer da und trainiert sie. Bereitet sie vor. Auf was genau, gibt Stephan ihnen nie eine klare Antwort. Doch schon bald wird sich das Training auszahlen, denn jemand will sie töten.

Vor dem Lesen war es mir schon wichtig, dieses Buch unabhängig von der Krimi-Reihe der Autoren zu betrachten und nicht damit zu vergleichen, was mir auch gut gelungen ist. Dieses Buch unterscheidet sich inhaltlich doch sehr und manchmal habe ich dadurch sogar vergessen, wer das Buch geschrieben hat. Am Schreibstil gibt es nichts auszusetzen und ist angenehm zu lesen. Die beiden Autoren haben ja nicht plötzlich das Schreiben verlernt. Vom Inhalt bin ich nicht ganz so überzeugt.

Das beginnt schon bei den Charakteren. Zu keinem konnte man eine emotionale Bindung in irgendeiner Form aufbauen. Es war einem relativ egal, ob ihnen etwas Schlimmes passiert oder nicht. Die Hauptprotagonisten waren nicht direkt unsympathisch. Man konnte zumindest zugute halten, dass sie von den Persönlichkeiten her recht authentisch und unterschiedlich waren.

Die Geschichte an sich war mir einfach zu viel. Zu übertrieben, zu dramatisch, zu unrealistisch. Als würde es aus einem Hollywood-Streifen stammen. Vielleicht wollten die Autoren da einfach zu viel auf einmal, sich größtmöglich von ihren bisherigen Büchern abgrenzen, aber Ende war es einfach zu viel des Guten.

Der Plot wurde zudem auf einem sehr wackligen Untergrund aufgebaut. Dadurch waren das Ende und die Auflösung dann auch nicht wirklich überzeugend.

Egal wer dieses Buch nun geschrieben hätte, es ist einfach kein guter Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2019

Spannung kommt zu spät

Meine wunderbare Frau
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Für ihn ist sie die perfekte Ehefrau und Mutter. Zusammen leben sie nach außen hin ein normales Familienleben mit ihren beiden Kindern. Aber hinter verschlossenen Türen verbergen die beiden ein Geheimnis, ...

Für ihn ist sie die perfekte Ehefrau und Mutter. Zusammen leben sie nach außen hin ein normales Familienleben mit ihren beiden Kindern. Aber hinter verschlossenen Türen verbergen die beiden ein Geheimnis, das sie auf besondere Art und Weise miteinander verbindet. Geheimnisse haben es aber an sich, dass sie oft ans Tageslicht kommen.

Ich habe mir unglaublich schwer mit dem Buch getan und anfangs wusste ich einfach nicht warum. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, was durch die kurzen Kapitel noch verstärkt wird und eigentlich komme ich dann immer recht gut durch. Hier war das leider nicht der Fall. Erst als ich das letzte Viertel der Geschichte erreichte, wurde es mir klar.

Es fehlte einfach Spannung und Inhalt. Größtenteils begleitet man den Ich-Erzähler (den Mann) durch seinen Alltag und was er so macht. Es werden auch eher Alltagsprobleme angesprochen, Ärger mit den Kindern, Unzufriedenheit mit dem Job, Fremdgehen. Und dann gibt es immer wieder Rückblenden, wie er und seine Frau Millicent sich kennengelernt haben. Die eigentliche Geschichte um die ermordeten Frauen wird immer nur am Rande erwähnt. Vor allem da der Ich-Erzähler eher wenig damit zu tun und seine Frau sich um das meiste kümmert und man ihre Sichtweise nicht erfährt.

Natürlich wird am Ende klar, warum man nie Millicents Sicht erfahren hat, aber das geht stark auf Kosten der Spannung. Erst die letzten Kapitel verdienen ansatzweise die Bezeichnung Thriller, aber auch hier hat man nie wirklich das Gefühl, als wäre der Protagonist in Gefahr. Der Plottwist an sich erinnert mich auch ein bisschen an „Gone Girl“.

Ein weiterer Punkt, der es mir so schwer gemacht hat, waren die Charaktere. Für keinen konnte man irgendwie Sympathie entwickeln. Sie bleiben für den Leser distanziert und ohne Tiefe. Die Idee war wirklich gut, aber es wurde einfach der falsche Ansatz gewählt.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Mir fehlte das gewisse Etwas

Der Spiegelwächter
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Fünf Spiegel, fünf Siegelwächter und sie bewachen eine magische Welt: Eldrid. Ludmilla war es immer verboten in das verschlossene Zimmer im Haus ihrer Großmutter zu gehen. Als sie in das Zimmer und durch ...

Fünf Spiegel, fünf Siegelwächter und sie bewachen eine magische Welt: Eldrid. Ludmilla war es immer verboten in das verschlossene Zimmer im Haus ihrer Großmutter zu gehen. Als sie in das Zimmer und durch einen Spiegel nach Eldrid gelangt, wird ihr langsam klar, warum. Die magische Welt ist wunderschön und gefährlich zugleich. Und die Schatten lebendig.

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Magische Spiegel, die in eine fantastische Welt mit interessanten und mystischen Wesen führt. So ganz sprang der Zauber bei mir leider aber nicht über und auch die Geschichte konnte mich nicht packen.

Es lag vermutlich auch an Ludmilla als Hauptprotagonistin. Man kann sie getrost als launisch und anstrengend bezeichnen. Ihr Verhalten war für mich oft nicht nachvollziehbar und sie verhielt sich meistens sehr bockig und uneinsichtig, was mich sehr genervt hat. Es gibt Charakterzeichnungen, die auf diese Art funktionieren und die Person authentisch machen, bei Ludmilla hat das nicht geklappt. Sie war einfach kein Sympathieträger und als Hauptprotagonistin schwächt sie damit das ganze Buch. Es gibt viele Nebencharaktere, die aber neben Ludmillas ausgeprägten Verhalten ziemlich blass daher kommen und nicht unbedingt im Gedächtnis bleiben.

Auch die Beschreibung der Welt war für mich wenig greifbar. An sich fand ich sie interessant und auch die Wesen hatten Potenzial, aber es war nicht so beschrieben, als wäre ich dort. Bei Ludmillas ersten Besuchen wird nicht viel über ihre Erlebnisse erzählt, sondern bloß, dass sie die Welt erkundet hat. Dadurch wird es für den Leser aber nicht greifbar. Störend fand ich es zudem, dass die Erzählsicht von Charakteren manchmal sprunghaft von einem Satz auf den anderen gewechselt wurde.

Die Storyline war in Ordnung. Es war gut aufgebaut und hatte auch spannende Stellen. Es war jedoch nichts wirklich Neues oder Überraschendes, das die anderen negativen Punkte wieder aufwiegen konnte. Es fehlte einfach an einem guten Grundgerüst. An Charakteren, mit denen man mit fiebern konnte, und einer Welt, die einen wirklich faszinierte.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Mehr Familiendrama als Thriller

Wahrheit gegen Wahrheit
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Vivian Miller arbeitet Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Schon seit Jahren gehört sie zur Abteilung Russland und steht kurz bevor ein Netzwerk von russischen Spionen zu enttarnen. Als sie sich in den ...

Vivian Miller arbeitet Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Schon seit Jahren gehört sie zur Abteilung Russland und steht kurz bevor ein Netzwerk von russischen Spionen zu enttarnen. Als sie sich in den Computer eines russischen Agentenführers hacken kann, scheint das der große Durchbruch zu sein, aber was sie in einer Datei findet, lässt sie an ihrem Leben und ihrem Mann zweifeln.

Die Geschichte beginnt sehr gediegen. Es dauert relativ lange bis es zu den ersten entscheidenden Situationen kommt. Die Spannung und das Voranbringen werden dann aber auch immer wieder durch Anekdoten, die von Vivians und Matts früheren Leben erzählen, unterbrochen. Das entschleunigt die Geschichte sehr stark. Der Anteil von alltäglichen Sachen und wie sich Vivian und Matt kennengelernt haben, nimmt einen sehr großen Teil ein. Es macht das Buch zwar auf der einen Seite authentischer, da nicht alles actiongeladen ist, aber auf der anderen Seite kann es den Leser auch nicht ganz gefangen nehmen.

Die richtige Spannung passiert dann im letzten Drittel des Buches. Die Ereignisse überschlagen sich, neue Erkenntnisse kommen ans Licht und es werden Dinge aufgedeckt, die man nicht vorhersehen konnte und manchmal auch etwas willkürlich scheinen.

Es fällt schwer, dass Buch zu bewerten. Es hat ein paar gute Szenen, aber teilweise ist es sehr langatmig und der Spannungsbogen kann nicht gehalten werden. Manche der Charaktere sind recht klischeehaft gezeichnet, andere eher blass. Vivian kann die Geschichte als Hauptprotagonistin leider nicht tragen.

Auch die Einblicke, in die Arbeit einer Spionageabwehr-Abteilung waren nicht so, wie erwartet. Da die Autorin selbst in diesem Beruf gearbeitet hat, hätte ich mir in diesem Punkt mehr erhofft.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Oberflächlich und vorhersehbar

Wir zwei in fremden Galaxien
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Die 17-jährige Seren gehört zu der interstellaren Generation, die die Erde nie gesehen hat und nie sehen wird. Sie lebt seit ihrer Geburt auf der Ventura, die einen neuen Planeten auskundschaften soll. ...

Die 17-jährige Seren gehört zu der interstellaren Generation, die die Erde nie gesehen hat und nie sehen wird. Sie lebt seit ihrer Geburt auf der Ventura, die einen neuen Planeten auskundschaften soll. Ein großes Ereignis auf der Ventura ist die Abschlussfeier eines Jahrgangs. An diesem Tag erfahren die Jugendlichen ihre Bestimmung auf dem Raumschiff und bekommen ihren Lebenspartner zugeteilt. Doch Serena ist damit alles andere als glücklich.

Serena ist eine sehr unsympathische Protagonistin. Anfangs konnte man sie noch verstehen und ihre rebellische und zynische Art war erfrischend. Im Verlauf wird sie aber zickig und launisch und sehr anstrengend. Zuerst hält sie nichts von anderen Menschen – hat Probleme mit ihrer Familie und ihrem Lebenspartner – doch dann verliebt sie sich Hals über Kopf und es soll die große Liebe sein.

Dom macht es auch nicht unbedingt besser. Er ist älter und sollte daher vernünftiger sein, aber auch er macht sich nichts aus den Regeln auf der Ventura und die Gefahr, in die sie sich beide begeben.

Die Geschichte an sich ist sehr vorhersehbar. Durch den Klappentext wird schon viel verraten und den Rest kann man sich schnell selbst zusammenreimen. Daher kommt der Schluss des Buches nicht überraschend. Hier wurde ganz bewusst ein Cliffhanger gesetzt, da es an dieser Stelle erst wirklich spannend wird. Dieser Teil war lediglich ein Vorgeplänkel.

Zu der Liebesgeschichte kann man auch nicht viel sagen. Klischeehaft und durch jede beliebig andere Teenagerromanze austauschbar.