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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2019

Durchschnitt

Der zehnte Gast
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Mit The Couple next Door hatte die Autorin einen großen Erfolg, aber Der zehnte Gast ist ein eher konventioneller Krimi. In dem abgelegen in der Wildnis liegendem Hotel Mitchell´s Inn sind einige Gäste ...

Mit The Couple next Door hatte die Autorin einen großen Erfolg, aber Der zehnte Gast ist ein eher konventioneller Krimi. In dem abgelegen in der Wildnis liegendem Hotel Mitchell´s Inn sind einige Gäste versammelt. Eine bunte Gesellschaft. Fast jeder von ihnen hat ein Geheimnis, oder schleppt unverarbeitete Gefühle mit sich herum. Zum Beispiel die Journalistin Riley, die aus Afghanistan traumatisiert zurückkommt, oder ihre Freundin Gwen, die wenig Selbstvertrauen hat. Auch der Strafverteidiger David ist ausgebrannt usw.
Es ist interessant, die Leute allmählich besser kennen zu lernen, leider bleibt viel auf der Oberfläche. Es sind auch irgendwie zu viele Figuren.
Ein Mord passiert und als Leser fühlt man einen Hauch von Agatha Christie. Aber will man das?
Erst spät im Roman kommt die Polizei ins Spiel.
Mit dem Ende bin ich zwar zufrieden, aber es bleibt der Eindruck, meine Lesezeit verschwendet zu haben.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Jede Menge Stress im Himmel

Wer im Himmel auf dich wartet
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Dienstags bei Morrie fand ich eigentlich ganz gut, damals. Es ist ja schon viele Jahre her als ich es gelesen habe. Doch mit „Wer im Himmel auf dich wartet“ hatte ich unerwartet Probleme.

Die Ausgangssituation ...

Dienstags bei Morrie fand ich eigentlich ganz gut, damals. Es ist ja schon viele Jahre her als ich es gelesen habe. Doch mit „Wer im Himmel auf dich wartet“ hatte ich unerwartet Probleme.

Die Ausgangssituation ist ganz originell. So ein Ballonfahrtunglück mit einem Hochzeitspaar ist doch ungewöhnlich. Auch das es in der Kindheit der Protagonistin schon einmal in einem Vergnügungspark einen Unfall gab und das die Ereignisse in einen Kontext gestellt werden, überzeugt. Mitch Albom kann außerdem gut und sorgfältig schreiben. Das kann man nicht absprechen. Dennoch hat mich das Buch dann nur noch genervt, als es in Richtung Himmel ging, wo man dann 5 Leute trifft. Die Gespräche mit diesen Leuten sind eher verkrampft und zeigen, das man nicht einmal im Himmel seine Ruhe hat.

So einige Themen werden eingearbeitet. Auf manche hätte ich verzichten können, auch die Frage nach Schuld und Verantwortung ergeben so für mich keinen Sinn.
Am Ende bleibe ich ratlos zurück.
Es bleibt der Eindruck ein esoterisch verquastes Buch gelesen zu haben. Dafür ist mir meine Lesezeit zu schade.

Veröffentlicht am 01.09.2019

gescheitert

Der Manndecker
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Der Protagonist ist ein Schauspieler um die 50, der mit einem humorvollen Programm über einen Fußballer durch die Gegend tingelt.

Der Roman „Der Manndecker“ scheitert an seiner eigenen Promisse.
Die ...

Der Protagonist ist ein Schauspieler um die 50, der mit einem humorvollen Programm über einen Fußballer durch die Gegend tingelt.

Der Roman „Der Manndecker“ scheitert an seiner eigenen Promisse.
Die Auftritte sind dermaßen unwitzig und banal, das man als Leser keine Strahlkraft der Figur spürt. Und das hätte es wenigstens in Ansätzen gebraucht, um die Geschichte glaubhaft zu machen. So bleibt für den Leser nur der Unmut, von einem nervigen, unglaubwürdigen Typen zu lesen, für den man kaum Empathie aufbringen kann.

Es bleiben immerhin die sprachlichen Mittel des Autors, der seinen Stil durchhält. Das sein Protagonist in Selbstmitleid suhlt, aber auch viel Unverfrorenheit aufbringt, wird als Stilmittel genutzt.
Jörg Menke-Peitzmeyer kann schon schreiben. Das hatte er ja auch mit seinem ersten Roman Billy the Beast bewiesen.

Leider wird der Clou der Geschichte, dass der Manndecker durch einen Auftritt bei Borussia Dortmund eine große Chance bekommt, leichtfertig verschenkt.
Es bleibt einfach zu wenig, um den Roman empfehlen zu können.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Ein heiteres Buch

Du bleibst mein Sieger, Tiger
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Es beginnt recht witzig mit den Gedanken eines Vaters über den Freund seiner Tochter und an einigen Beispielen wird der Generationsunterschied festgemacht.

Danach dreht es sich nur noch um den Zustand ...

Es beginnt recht witzig mit den Gedanken eines Vaters über den Freund seiner Tochter und an einigen Beispielen wird der Generationsunterschied festgemacht.

Danach dreht es sich nur noch um den Zustand des fast 50jährigen Mannes, seiner 20jährigen Ehe und seiner Midlifekrise, der auf ironische Weise begegnet wird. Themen sind fein säuberlich gestaffelt: Musik, Filme, Orte
Die Achtziger Jahre stehen dabei oft Pate und deswegen haben wohl auch die Leser, die in dieser Zeit jung waren, am meisten von dem Buch, sonst zünden die Anspielungen vielleicht nicht immer.

Es ist schon Brachialhumor, ein wenig in der Nachfolge von Ephraim Kishon. Das zeigt sich z.B. daran, dass die Ehe des Mannes eigentlich schon harmonisch ist. Im Finale steht dann der Liebesbrief. Dabei ist Kishon abwechslungsreicher. Maxim Leo und Jochen Guschs Texte würden auch in eine Illustrierte passen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Opferrechte wahren

Ungerechtigkeit im Namen des Volkes
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Rechtsanwalt Ingo Lenßen hat mit „Ungerechtigkeit im Namen des Volkes“ ein Buch geschrieben, dass mehrere Gerichtsverfahren und -Urteile beschreibt und dabei aufzeigt, wie unterschiedlich Gerichte vergleichbare ...

Rechtsanwalt Ingo Lenßen hat mit „Ungerechtigkeit im Namen des Volkes“ ein Buch geschrieben, dass mehrere Gerichtsverfahren und -Urteile beschreibt und dabei aufzeigt, wie unterschiedlich Gerichte vergleichbare Straftaten bewertet und wie ungerecht das sein kann. Ganz überraschend ist das nicht.
Lenßens Ansatz ist es, die Opferrechte mehr zu stärken. Das wäre in vielen Fällen wirklich sinnvoll.
Ob dieses Buch ganz seriös ist, fällt schwer zu sagen. Schließlich ist Ingo Lenßen als Schauspieler bekannt, der Richter in Fernsehshows spielte und das Buch ist vermutlich auf diese Zielgruppe zugeschnitten. Doch man kann dem Autor zugestehen, dass er sein Buch überwiegend nicht reißerisch gestaltet hat und das es ganz gut ist, die deutsche Justiz auch mal zu hinterfragen.