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Veröffentlicht am 31.10.2019

Interessanter, historischer (Liebes-)Roman zum Geburtswesen in der Kriegszeit…

Aufbruch in ein neues Leben
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Der historische Roman „Aufbruch in ein neues Leben“ Band 1 der Hebammen-Saga von Linda Winterberg ist am 12. Juli 2019 in der 2. Auflage im Aufbau Digital-Verlag erschienen und spielt in Berlin.

Edith, ...

Der historische Roman „Aufbruch in ein neues Leben“ Band 1 der Hebammen-Saga von Linda Winterberg ist am 12. Juli 2019 in der 2. Auflage im Aufbau Digital-Verlag erschienen und spielt in Berlin.

Edith, Margot und Luise treffen sich mit dem Beginn der Ausbildung zur Hebamme in Berlin und sind von Grund auf verschieden. Doch gemeinsam starten sie in ihr großes Abenteuer und geben sich gegenseitig Kraft und Halt, wobei jede ihr eigenes Päckchen zu tragen hat. Und auch wenn sie füreinander da sind, liegt vor ihnen eine schwierige Zeit, die geprägt ist von Elend und Armut, der Hoffnung auf Frieden und ihrem inneren Konflikt, ob es der richtige Weg ist, den sie gehen.

Zwei Tage habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich am Ende zwar traurig, aber auch zuversichtlich zurücklässt.

Das Cover gefällt mir sehr. Es passt wunderbar zu dieser Geschichte und in dieses Genre.

Auch der Klappentext ist sehr gelungen. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und vermittelt eine erste Stimmung. Mein Interesse wurde damit sofort geweckt und ich wollte das Buch unbedingt lesen.

Luise ist eine selbstbewusste, junge Frau, die in die Fußstapfen ihrer Oma treten und als Hebamme arbeiten will. Zwar hat sie schon jede Menge Erfahrung, doch möchte sie es noch weiter professionalisieren und dann als ausgebildete Hebamme zurück in ihre Heimat gehen. Doch dann kommt ihr die Liebe dazwischen und auch wenn sie weiß, dass sie damit ihre Ausbildung gefährdet, geht sie das Risiko ein und genießt die neuen Erfahrungen. Im Vordergrund steht aber immer die Ausbildung. Sehr schnell merkt man, wie viel Luise an diesem Job liegt und wie sie darin aufgeht. Luise ist Margot und Edith eine wirklich gute Freundin, redet ihnen gut zu und unterstützt sie. Dabei strahlt sie immer eine gewisse Zuversicht aus. Bis sie dann kurz nacheinander zwei eigene schwere Schicksalsschläge in die Tiefe reißen. Luise hat ein klares Ziel und arbeitet sehr aktiv darauf hin, nimmt alle Hürden, die ihr in den Weg gelegt werden und macht eine gelungene Entwicklung durch. Mir war sie sehr sympathisch und am Ende habe ich mit ihr mitgelitten.

Margot ist genau das Gegenteil zu Luise. Sie ist sehr ängstlich und pessimistisch. Durch eine Empfehlung darf sie ihren Traumberuf als Hebamme erlernen, doch schon den ersten Tag schafft sie nur mit Luises Hilfe. Man spürt sehr deutlich, dass Luise sich geborgen fühlen möchte und sich Liebe wünscht, doch genau dieses Need lässt sie ein Stück weit labil wirken und treibt sie in sehr unbedachte Situationen. Doch trotzdem empfand ich sie als aktiv und manchmal sogar kämpferisch, wenn es darum ging ihr Ziel zu erreichen. Gerade wenn es um ihre Familie ging bzw. deren Schutz ist sie über sich hinausgewachsen. Auch Luise entwickelt sich im Laufe der Handlung und wird deutlich selbstbewusster.

Edith ist von den Dreien die Selbstbewussteste. Durch eine ganz besondere Situation entscheidet sich Edith für die Ausbildung und nimmt dafür sogar in Kauf, von ihrer reichen Familie verstoßen zu werden. Sie weiß sehr genau, was sie will und lässt sich da auch nicht reinreden. Auch ihr Ziel ist klar und sie arbeitet sehr aktiv an dessen Erreichung. Edith macht ebenfalls eine Entwicklung durch, jedoch ist die für meinen Geschmack nicht so ausgeprägt wie bei den anderen Protagonistinnen.

Auch alle anderen Figuren mochte ich. Jede hatte ein Ziel und eine eigene Motivation. So haben alle in ihrer besonderen Art ein gelungenes Ganzes ergeben. Sie haben sich gegenseitig ergänzt und das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet.

Bei den drei Frauen (Hauptfiguren) hätte ich mir aber insgesamt noch mehr Tiefe gewünscht. Ein Großteil des Buches wird durch die Handlung bestimmt. Da hätte man der Figurenentwicklung noch mehr Raum geben können.

Meine Lieblingsfigur war aber trotzdem Luise. Sie ist einfach sehr natürlich und echt.

Die Handlung fand ich im Großen und Ganzen auch gut. Es ist eine ansteigende Spannungskurve entwickelt worden, mit kleinen und größeren Konflikten. Für meinen Geschmack gab es aber auch Längen im Buch und die Szenen sind zum Teil recht monoton, d.h. die Handlung kommt nicht voran. Das habe ich insbesondere bei der sehr detaillierten Darstellung der vielen Geburten empfunden. Die Lebensumstände, die Einzelschicksale und die Zeit sind dagegen sehr eindrücklich thematisiert worden und strahlen eine gewisse Bedrücktheit/Schwere aus. Zum Ende hin nimmt die Handlung dann wieder an Fahrt auf und hat mich auch wieder gepackt. Dabei ist mir insbesondere Luisa’s Schicksal nahe gegangen. Das Ende hat mir gut gefallen. Auch wenn es recht traurig ist, endet es doch hoffnungsvoll.

Ganz besonders gefallen hat mir, wie die Frauen zusammengehalten haben und füreinander da waren, sich aber auch ehrlich die Meinung gesagt haben.

Die Settings fand ich gut. Insgesamt gesehen waren sie sehr abwechslungsreich und die Orte haben sehr gut zur Geschichte gepasst. Vor allem die krassen Gegensätze (Edith’s und Margot’s Zuhause) haben die Handlung verstärkt.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 41 längere Kapitel, die in der 3. Person Singular im Präteritum in der personalen Erzählform geschrieben sind. Das hat mir gut gefallen, weil man so immer wusste, was in den verschiedenen Figuren vorging.

Der Schreibstil hat insgesamt meinen Geschmack getroffen. Die Geschichte ist sehr flüssig und bildreich geschrieben. Die Dialoge sind vom Ausdruck her passend zum Genre, jedoch könnten sie für mich persönlich noch etwas realistischer und umgangssprachlicher sein. Manche Dialoge sind schon noch sehr ausformuliert und wirken für mich dann mitunter etwas gestelzt, weil man so in der Regel nicht spricht. Die emotionale Ebene hätte ich mir auch noch etwas intensiver gewünscht, um noch mehr von der Handlung und den Figuren gefesselt zu sein. Dafür haben mir die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen um so besser gefallen. Ich hatte immer ein Bild vor meinem inneren Auge und konnte mich gut in die Situationen hineindenken.

Mein Fazit nach 381 Seiten:

„Aufbruch in ein neues Leben“ zeigt sehr eindrucksvoll, welche verheerenden Folgen Krieg hatte, wie viel Menschen furchtbare Schicksale erleiden mussten und in welcher Armut und wie verwahrlost viele Bürger leben mussten. Es zeigt aber auch, dass die Hoffnung auf ein besseres Leben nie aufgegeben wurde und man sich an den kleinen positiven Momenten erfreut hat.

Wer einen interessanten, historischen (Liebes-)Roman sucht, der ab dem Jahr 1917 in Berlin spielt und die Themen „der Beruf der Hebamme in der vorherrschenden Zeit“ und „die Kriegszeit in Berlin“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil mich der Roman bewegt und zum Nachdenken angeregt hat. Die Schicksale dieser Zeit sind sehr eindrucksvoll dargestellt und die Verzweiflung der Menschen in dieser Zeit ist förmlich zu spüren. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für die durch mich empfundenen Längen/ monotone Geburtsszenen. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab, weil das Potenzial der emotionalen Ebene meines Erachtens nicht gänzlich ausgeschöpft wurde.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Linda Winterberg für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Eine starke Frau mit einem bewegten Leben…

Die englische Fürstin
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Der historische Roman „Die englische Fürstin“ von Sabine Weigand ist am 28. August 2019 im FISCHER Krüger - Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit in Deutschland, aber auch in England und Frankreich.

Daisy ...

Der historische Roman „Die englische Fürstin“ von Sabine Weigand ist am 28. August 2019 im FISCHER Krüger - Verlag erschienen und spielt die meiste Zeit in Deutschland, aber auch in England und Frankreich.

Daisy (Mary Theresa Olivia Cornwallis West) ist Tochter einer langsam verarmenden Adelsfamilie aus England und wird aus diesem Grund mit dem deutschen Fürsten von Pless verheiratet. Doch ihr Leben verläuft dann ganz anders, als sie erwartet hatte. Zwar lebt sie im Luxus, geht auf Bälle und reist viel, sie erkennt aber worauf dieses Leben gestützt ist, nämlich die Ausbeutung der „kleinen“ Menschen. Gegen derlei Ungerechtigkeiten will Daisy vorgehen, doch ihr Ehemann ist nicht bereit, sie dabei zu unterstützen. Also sucht sie nach Wegen, um gegen die Armut zu kämpfen und für annehmbare Lebensumstände zu sorgen. Vor Daisy liegt eine schwierige Zeit, die geprägt ist von großen Enttäuschungen, aber auch Dankbarkeit und ihrem inneren Konflikt, ob man auf Kosten anderer glücklich sein darf.

Drei Tage habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich zufrieden zurücklässt, aber zum Teil auch mit Verständnislosigkeit zurücklässt. Dass das Wohl des Volkes von den Launen einer einzelnen Person abhängig ist und sich niemand wirklich traut, auf diese Person einzuwirken, ist immer wieder unfassbar.

Das Cover gefällt mir sehr gut und passt sowohl zur Geschichte als auch zum Genre.

Auch der Klappentext sprach mich sofort an. Er führt die Hauptfigur und den Hauptkonflikt ein und schafft eine erste Stimmung beim Leser/ bei der Leserin.

Daisy ist eine junge, schöne Frau, die als Debütantin heiß umworben ist. Dem ausufernden Lebensstil ihrer Eltern hat sie es zu verdanken, dass sie mit einem älteren, reichen Fürsten verheiratet wird, denn nur so kann das Leben der Familie weiterhin gewährleistet werden. Und auch wenn es Daisy widerstrebt diesen Mann zu heiraten, gibt sie sich dann aber große Mühe, den Erwartungen, die an sie gerichtet sind gerecht zu werden. Dabei hat sie so einige Hürden zu nehmen, ist sehr aktiv und macht eine großartige Entwicklung durch. Ich empfinde sie in ihrer Art sehr authentisch und habe Daisy wirklich lieb gewonnen.

Auch alle anderen Figuren mag ich wirklich sehr. Von jeder ist ein einzigartiges Bild gezeichnet worden, jede hat ein Ziel und jede hat eine eigene Motivation. Natürlich ist manches mit unseren Augen (von heute) sehr befremdlich, wenn z.B. Daisy’s Mutter ihr aus Eigennutz und zur Wahrung des eigenen Rufes gut zuredet, als sie über die Probleme mit ihrem Ehemann berichtet, doch es ist für die dargestellt Zeit wirklich realistisch. Der Fürst ist eine sehr eigenwillige Person und auch der Kaiser ist sehr speziell, aber genau das macht diese Geschichte aus.

Ganz besonders gefallen hat mir, wie Daisy erkennt, dass der Fürst nichts für sein Volk tut und sie daraufhin ihr eigenes Weltbild korrigiert und aktiv anfängt dagegen vorzugehen, auch wenn es eine Gefahr für sie selbst darstellt.

Die Handlung fand ich ebenfalls gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleinen und großen Konflikten entwickelt, die auch überraschende Wendungen vorhält. Und trotz der gewählten Romanform vermittelt Sabine Weigand mit ihrem Werk viel Wissen über die vorherrschende Zeit. Auch die Liebesgeschichte ist für meinen Geschmack sehr schön gezeichnet worden. Damit meine ich die Beziehung zu Großherzog Adolph Friedrich von Mecklenburg - Strelitz. Auch die Nebenhandlung zu Joschi fand ich sehr interessant und es hat die Haupthandlung wirklich gut ergänzt. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich die Geschichte an manchen Stellen etwas langatmig fand. Das Ende hat mir dann sehr gut gefallen und mir kamen vor Freude die Tränen. Daisy musste in ihrem Leben ganz schön leiden. Und sie dann am Ende glücklich zu sehen, hat mich echt gerührt.

Die Settings haben mir auch sehr gut gefallen. Es ist zu weiten Teilen mal etwas anderes als sonst in diesem Genre, also nicht nur England und Frankreich und es ist sehr abwechslungsreich.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 4 Teile mit häufig längeren Leseabschnitten, Zeitungsartikeln und Briefen. Die Leseabschnitte sind meist in der ICH-Form im Präteritum aus Daisy’s Sicht geschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Zeitungsartikel und Briefe lockern das Ganze ein wenig auf und durch die gewählte Perspektive kann man Daisy’s Denken und Handeln sehr gut verstehen und nachvollziehen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch liest sich sehr flüssig und ist sehr bildreich geschrieben. Auch die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich gelungen und konnte mir alles gut vorstellen. Die Dialoge haben sehr gut zum Genre gepasst und im Ausdruck für jede Figur mit einer gewissen Individualität entwickelt. Insgesamt hätte ich mir aber noch etwas mehr Tiefe bzw. Den Ausbau der emotionalen Ebene gewünscht.

Mein Fazit nach 576 Seiten:

„Die englische Fürstin“ zeigt sehr eindrucksvoll, wie eine Frau sich in der Zeit des Kaisers bereits über Grenzen und Regeln hinweggesetzt hat und aus dem „typischen“ Rollenmuster der Frau ein Stück weit ausgebrochen ist. Jeder kann etwas bewegen, wenn er es möchte.

Wer einen interessanten und spannenden historischen Roman (Biografie) sucht, der zu großen Teilen in Deutschland in der Zeit von 1883 bis zum Abdanken des Kaisers spielt, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt und der die Themen „die Rolle der Frau“ und „die Lebensumstände in der vorherrschenden Zeit“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieser Roman eine Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil Daisy eine wirklich starke und beeindruckende Figur ist, die ein sehr bewegtes Leben hatte. Überhaupt ist es sehr interessant dieses Buch zu lesen, denn es wird viel Wissen in Form eines Romans vermittelt. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil es zum Teil etwas langatmig war. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die emotionale Ebene. Hier hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Sabine Weigand für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Sex, Drugs & Rock’n Roll in den 20er und 30er Jahren in Kenia...

Kenia Valley
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Der historische Roman „Kenia Valley“ von Kat Gordon ist am 24. April 2018 im Atlantik-Verlag erschienen und spielt in Kenia in den 20er und 30er Jahren.

Der 15-jährige Theo zieht mit seiner Familie von ...

Der historische Roman „Kenia Valley“ von Kat Gordon ist am 24. April 2018 im Atlantik-Verlag erschienen und spielt in Kenia in den 20er und 30er Jahren.

Der 15-jährige Theo zieht mit seiner Familie von England nach Kenia, weil sein Vater dort für den Bau der Eisenbahnlinie verantwortlich ist. Kurz nach seiner Ankunft lernt er den charismatischen Freddie und die wunderschöne Sylvie kennen und fühlt sich nicht nur von ihnen sondern auch von deren exotischer Welt angezogen. Er lässt sich mitreißen und verliebt sich in Sylvie, doch die hat nur Augen für andere.
Nach seinem Studium in England kommt Theo zurück nach Kenia, doch nichts ist mehr, wie es mal war. Seine Freunde haben sich verändert, der sich anbahnende zweite Weltkrieg streckt seine Fühler auch in Kenia nach neuen Anhängern aus und Theo sieht das Leben mittlerweile mit anderen Augen. Vor ihm liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von wilden Abenteuern, aber auch von großen Enttäuschungen und seinem inneren Konflikt, für wen er sich letztendlich entscheiden soll, für seine Freunde und deren Welt oder für seine Familie, mit allen Verpflichtungen, die damit verbunden sind.

Einen Tag habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich einerseits aufgewühlt, andererseits zufrieden zurücklässt, ob Theo’s abschließender Entscheidung.

Das Cover finde ich sehr gelungen. Es passt wirklich ausgesprochen gut zu der Geschichte.

Gleiches gilt für den Klappentext. Er führt den Protagonisten und den Hauptkonflikt ein und schafft eine erste Stimmung für den Leser/ die Leserin.

Theo Miller ist ein 15-jähriger, recht zurückhaltender junger Mann, den es durch den beruflichen Werdegang seines Vaters nach Kenia verschlägt. Dort lernt er eine völlig neue Welt kennen, die ihn reizt: Partys, Alkohol, Geld und schöne Frauen, die offen sind für so ziemlich alles. Er findet immer mehr Gefallen daran und lässt sich von all dem mitreißen. Erst nach seinem Studium in England lernt er, diese Welt mit eigenen Augen zu sehen und einzuordnen und erkennt die Oberflächlichkeit der Menschen und der Gesellschaft. Theo ist eine sehr aktive Hauptfigur, die sich allen Hindernissen stellt und die eine wunderbare Entwicklung durchmacht. Ich fand Theo sympathisch, authentisch und auch nachvollziehbar, in dem was er gemacht und wie er entschieden hat.

Ganz besonders gelungen fand ich seine letzte Entscheidung, die zu einem gelungenen, runden Abschluss der Geschichte führte und von seiner gewonnenen Reife zeugt, aber auch seine Einstellung zu dem Ganzen zeigt.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jede war einzigartig, hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation und hat zur Entwicklung der Geschichte beigetragen. Es wurde mit ein paar Klischees gearbeitet. Das gehörte für meinen Geschmack aber dazu, um die damaligen Lebensverhältnisse zu zeigen. Ganz besonders beeindruckt hat mich Maud. Sie ist eine starke Frau, die offen und ehrlich ihre Meinung sagt und sich über Zwänge durch die Gesellschaft hinwegsetzt. Dabei ist sie sehr mutig und lässt sich nicht einschüchtern.

Auch das Setting fand ich sehr gelungen. Es ist mal etwas anderes und hebt sich damit von anderen Büchern dieses Genres ab.

Die Handlung hat mir insgesamt auch gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve aufgebaut, mit vielen verschiedenen Konflikten und auch mit einigen überraschenden Wendungen. Trotzdem gab es ein paar Längen. Mir war die Handlung an einigen Stellen zu monoton, insbesondere wenn es ums Feiern und um die Schwärmerei für Sylvie ging. Die Situationen waren häufig leider sehr ähnlich. Die Nebenerzählstränge waren auch sehr gelungen. Das hat zusätzlich Spannung mit aufgebaut, aber auch die Hauptstory ergänzt. Was dann alles kurz vor dem Ende passiert ist, hat mich doch etwas aufgewühlt. Wie schnell sich damals bestimmte Tendenzen entwickelt haben und wie diese abgestraft wurden, ist immer wieder erschreckend. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es sehr passend.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 32 längere Kapitel + Prolog, die in der Ich-Form im Präteritum aus Theo’s Sicht und der Prolog in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform im Präteritum geschrieben sind. Das hat meinen Geschmack absolut getroffen, um Theo gut verstehen und nachvollziehen zu können.

Der Schreibstil ist toll. Sehr angenehm, flüssig und bildreich. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich überaus gelungen, weil man sich alles sehr gut vorstellen und sich in die Situationen hineindenken und fühlen konnte. Auch die Dialoge haben mir gefallen. Sie waren umgangssprachlich und vom Ausdruck her an die vorherrschende Zeit angepasst.

Besonders hervorheben muss ich aber unbedingt die gelungene Darstellung der Entwicklung der Gesellschaft, die ersten Ausläufer des nahenden zweiten Weltkriegs und die damit verbundenen Entwicklungen. Das hat mich echt gepackt.

Mein Fazit nach 432 Seiten:

„Kenia Valley“ ist ein historischer Roman, der sehr eindrucksvoll zeigt, dass man sich nicht blenden lassen und nur immer die schönen Seiten von etwas betrachten sollte, sondern immer hinter die Fassade schauen und sich kritisch mit allem auseinandersetzen sollte.

Wer einen unterhaltsamen, historischen (Liebes-)Roman sucht, der in den 20er und 30er Jahren in Kenia spielt und die Themen „die Rolle der Frau“ und „Rassismus/Unterdrückung“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil die Figuren sehr authentisch und einzigartig sind und die Handlung mal etwas anderes ist. Außerdem ist der Schreibstil toll. Ein Sternchen ziehe ich ab für die Längen im Buch.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Kat Gordon für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Sehr harmonische Lese-Atmosphäre und sehr bewegende Geschichte…

Der Himmel über dem Outback
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Die historische „Familiensaga“ / der historische Liebesroman von Elizabeth Haran ist am 31.07.2019 Im Bastei Entertainment-Verlag erschienen und spielt in Australien.

Die junge Maggie verliebt sich auf ...

Die historische „Familiensaga“ / der historische Liebesroman von Elizabeth Haran ist am 31.07.2019 Im Bastei Entertainment-Verlag erschienen und spielt in Australien.

Die junge Maggie verliebt sich auf Phillip Island in Patrick Shanahan, Sohn wohlhabender Eltern. Für beide ist es die große Liebe, doch Patrick’s Eltern sind gegen diese Verbindung. Sein Vater geht aktiv gegen diese Beziehung vor und erpresst Maggie, die dann klein beigibt, damit Patrick’s Leben nicht zerstört wird. Sie flieht aus Melbourne, ohne zu ahnen, was alles auf sie zukommen wird. Vor Maggie liegt eine schwierige Zeit, die geprägt ist vom Kampf ums Überleben, von Freundschaft und Verbundenheit, aber auch von tiefer Trauer und Depression und ihrem inneren Konflikt, ob sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen hat, Patrick und Melbourne zu verlassen.

Drei Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich am Ende glücklich und zufrieden zurücklässt.

Das Cover gefällt mir sehr. Es passt zu dieser Geschichte und zu diesem Genre. Auch die farbliche Gestaltung ist sehr passend.

Der Klappentext hat mich direkt gepackt. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und er vermittelt eine erste Stimmung des Romans. Nur mit dem Titel kann ich mich nicht so recht anfreunden. Da fehlt mir der Bezug zur Story.

Maggie ist eine sehr nette, junge Frau, die in recht ärmlichen Verhältnissen lebt. Auf einem Ausflug lernt sie Patrick kennen, in den sie sich sofort verliebt, doch seine Familie sorgt dafür, dass sich das junge Paar gleich wieder trennt. Damit sie Patrick nicht im Weg ist, geht Maggie weg und baut sich ihr eigenes Leben auf. Dabei wird sie von ein paar Frauen unterstützt, die ihr eine Art Ersatzfamilie werden. Maggie ist sehr dankbar dafür. Und auch wenn ihr Leben jetzt anders verläuft, als sie es sich gedacht hatte, hat sie ein klares Ziel vor Augen und arbeitet fleißig darauf hin. Als Leser/in weiß man dadurch zu jeder Zeit, wo Maggie gerade steht. Sie macht eine nachvollziehbare Entwicklung durch, jedoch hätte die für meinen Geschmack deutlicher herausgearbeitet werden können. Zum Teil fehlt Aktivität, um ihr eigenes Glück zu erreichen. Viel passiert um sie herum, d.h. andere machen und helfen. Zwar musste sie schon viel ertragen, trotzdem hätte ich Maggie gern noch mehr kämpfen sehen und hätte mir höhere Hürden für sie gewünscht. Außerdem ist Maggie mir manchmal ein bisschen zu naiv. Dadurch fehlt ihr für meinen Geschmack Tiefe, die für bestimmte Themen wichtig gewesen wäre. Trotzdem ist sie mir sympathisch und ich bin den Weg mit ihr gemeinsam gegangen, immer in der Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.

Die anderen Nebenfiguren haben mir insgesamt gut gefallen. Patrick fand ich sehr sympathisch, jedoch war auch er mir anfänglich zu naiv. Auch wenn beide früh geheiratet haben und es ein anderes Jahrhundert war, sind manche Reaktionen /Gedanken einfach zu weltfremd. Vivian und die Mädels mochte ich sehr gern. Sie sind alle sehr offen und ehrlich. Der grummelige Doktor und später Ryan gefielen mir ebenfalls sehr. Auch Lori fand ich sehr gelungen. Für die Zeit eine wirklich toughe, junge Frau. Alle Figuren haben ein eigenes Ziel/ eine eigene Aufgabe und eine eigene Motivation. Sie agieren glaubhaft und nachvollziehbar und sind im Großen und Ganzen sympathisch.

Die Handlung fand ich insgesamt auch gelungen. Es gibt eine gut entwickelte Spannungskurve mit kleineren Konflikten und auch überraschende Twists sind dabei. Das hat mich immer im Buch gehalten und natürlich wollte ich auch wissen, wie es nun ausgeht. Leider gibt es für meinen Geschmack aber zu viele Zufälle, die einfach zu zufällig sind. Ich hätte mir mehr Konflikte bzw. Schwierigkeiten gewünscht, die dann auch mal länger ausgehalten werden. Viel hat sich sehr schnell fast von allein erledigt oder andere kamen vor allem Maggie zur Hilfe. Damit wurde der Story für meinen Geschmack ein wenig Spannung genommen. Das Ende hat mir dann wieder sehr gut gefallen. Es war harmonisch und genau richtig dosiert.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 42 längere Kapitel, die in der 3. Person Singular im Präteritum aus der Sicht verschiedener, aber meist aus Maggie’s Sicht, geschrieben sind. Das hat mir gut gefallen, weil man für die verschiedenen Figuren nachvollziehen konnte, warum sie, wie handeln, was sie denken und was sie fühlen.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen. Er ist sehr flüssig und bildlreich und strahlt viel Wärme und Harmonie aus. Man hat als Leser/in dabei so eine Wohlfühlstimmung. Die Dialoge entsprechen im Ausdruck dem Genre, hätten aber noch etwas lockerer sein können. Manches wirkte ein wenig gestelzt. Für meinen Geschmack hätte die emotionale Ebene noch deutlich weiter ausgebaut werden können. Manchmal ist einfach der Funke nicht übergesprungen. Das ist sehr schade, denn die Geschichte an sich ist schon sehr berührend, nur hätte ich mir sprachlich da einfach noch eine intensivere Darstellung gewünscht.

Ganz besonders haben mir dafür aber die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen gefallen. Alle Sinne wurden angesprochen und ich hatte zu jeder Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge. Wirklich großartig!

Mein Fazit nach 496 Seiten:

„Der Himmel über dem Outback“ zeigt, dass man immer an seinem Glück festhalten, dafür kämpfen und nie aufgeben sollte. Dann wird am Ende alles gut.

Wer einen historischen Liebesroman/ eine Familiensaga sucht, der im 19. Jahrhundert in Australien spielt und die Themen „Familie“, „Freunde“ und „Adoption“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil die Geschichte um die Protagonistin sehr berührend ist und weil eine wundervolle Lese-Stimmung geschaffen wird. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für die Protagonistin. Da hätte ich mir mehr Aktivität und Tiefe gewünscht. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die emotionale Ebene. Die hätte ich mir deutlich intensiver ausgebaut gewünscht.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Elizabeth Haran für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Südsee-Royal zum Verlieben…

Herz trifft Prinz
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Der Liebesroman „Herz trifft Prinz“ von Anna Fischer ist am 16.07.2019 im Montlake Romance – Verlag erschienen und spielt größtenteils in San Francisco. Es gibt aber auch Ausflüge nach z.B. San Diego oder ...

Der Liebesroman „Herz trifft Prinz“ von Anna Fischer ist am 16.07.2019 im Montlake Romance – Verlag erschienen und spielt größtenteils in San Francisco. Es gibt aber auch Ausflüge nach z.B. San Diego oder Tallulah Island (einem fiktiven Inselstaat im Südpazifik).

Ellen ist eine Journalistin, die noch auf den großen Durchbruch wartet. Da lernt sie Jamal kennen und findet zufällig heraus, dass er der Kronprinz eines Inselstaats im Südpazifik ist. Sie schlägt ihrer Chefin vor, einen Beitrag über ihn zu schreiben. Die ist Feuer und Flamme und bittet Ellen dann tatsächlich um eine Serie. Das Problem an der Sache ist, Jamal weiß nichts davon und Ellen will ihm davon auch nichts erzählen, denn womöglich würde er sich dann zurückziehen. Was Ellen aber nicht eingeplant hat, sind die vielen Schmetterlinge in ihrem Bauch, jedes Mal wenn sie Jamal gegenübersteht. Vor ihr liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von wunderschönen Erlebnissen, aber auch ihrem inneren Konflikt, wie weit sie für ihren Erfolg bereit ist zu gehen.
Drei Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich glücklich lächelnd und insgesamt zufrieden zurücklässt.

Das Cover gefällt mir sehr. Es passt super zu dieser
Geschichte und zum Genre.

Auch der Klappentext sprach mich sofort an. Er führt die Hauptfigur, den Hauptkonflikt und die Stimmung des Romans ein, macht neugierig, verrät aber nicht zu viel.

Ellen ist eine selbstbewusste, junge Frau, die weiß, was sie will … und zwar Erfolg als Journalistin, am besten in New York. Bisher wartet sie aber noch auf ihre Sensationsstory, doch die scheint nun gekommen. Dafür hintergeht sie Jamal (den Kronprinzen eines Inselstaates im Pazifik), den sie eigentlich überaus sympathisch findet und über den sie berichten möchte, der aber seine Identität bewusst geheim hält. Und auch sich selbst verkauft sie ein Stück weit. SPOILER ANFANG Ellen lässt sich von ihrer Chefin unter Druck setzen, Jamal zu küssen und darüber zu berichten. Später geht ihre Chefin dann sogar noch weiter. SPOILER ENDE Leider macht sie das für mich nicht unbedingt sympathisch. Es wirkt, als würde sie für ihren Erfolg über Leichen gehen. Dass sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat, sorgt bei mir für weitere Minuspunkte, auch wenn immer zwei dazugehören und Noah ein Fall für sich ist und auf den Mond geschossen werden sollte. Und der anfängliche Umgang mit ihrem Vater bzw. ihre Meinung/ ihre Gedanken über ihn sind für mich zum Teil auch recht befremdlich. Doch zum Glück erkennt Ellen, dass sie auf dem falschen Weg ist und nimmt noch rechtzeitig eine Abzweigung. Sie dabei zu erleben, d.h. wie sie daran arbeitet, ihre Fehler wieder gut zu machen, hat sie mir deutlich näher gebracht. Trotzdem hätte ich sie gern noch etwas aktiver erlebt. SPOILER ANFANG Gerade am Ende hätte ich mir gewünscht, dass sie um Jamal kämpft, doch es wirkte auf mich ein wenig als würden sie alle drängen und als wäre Rosita (ihre beste Freundin) hier der aktivste Part. SPOILER ENDE Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Trotzdem ist Ellen eine gut durchdachte Hauptfigur, die in ihrer Art authentisch ist und nachvollziehbar und logisch agiert. Man versteht ihre Situation und auch die Zwickmühle, in der sie steckt. Ellen macht eine wunderbare Entwicklung durch und hat immer ihr Ziel vor Augen.

Jamal war mir ab dem ersten Moment total sympathisch
und ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen. Er hat so ein großes Herz, ist verständnisvoll und hilfsbereit. Ein Traum. Manchmal war er mir persönlich fast schon ein bisschen naiv, aber auch das ist nur mein persönlicher Geschmack. Auch er hat ein Ziel und handelt aus einer bestimmten, nachvollziehbaren Motivation heraus. Ein toller Kerl…sehr gelungen!

Auch die anderen Nebenfiguren fand ich durchweg toll und einzigartig. Ich persönlich mochte Ellens Vater sehr und hätte ihn am liebsten in die Arme genommen. Sharky ist einfach nur der Hammer. So eine Figur hatte ich bisher in noch keinem Roman und er hat mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht. Mein persönliches Highlight war aber Rosita. Eine absolut großartige beste Freundin, die sehr ehrlich ist und ein Riesenherz hat.

Ganz besonders gefallen hat mir, dass die Frauen starke und selbstbewusste Figuren waren und sich nichts haben gefallen lassen. Davon brauchen wir Leser/innen unbedingt noch mehr.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn mir die erste Hälfte etwas zu langatmig war. Da hätte für meinen Geschmack mehr passieren können. Dafür ist die zweite Hälfte aber umso rasanter und unterhaltsamer. Trotzdem hat der Roman eine gut entwickelte Spannungskurve mit kleineren und größeren Konflikten und auch überraschenden Wendungen. Das Ende war dann genau nach meinem Geschmack, romantisch und mit einer kleinen überraschenden Wendung.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 19 längere Kapitel + Epilog, die in der ICH-Form im Präteritum aus Ellen’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gefallen, denn so konnte man Ellen’s Gedanken und ihr Handeln nachvollziehen.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist locker und flüssig und passt in der Ausdrucksweise zu Ellen als Journalistin und auch zu diesem Genre. Die Dialoge sind authentisch und recht umgangssprachlich, was die Figuren und die Handlung sehr lebendig werden lässt. Auch die atmosphärischen Beschreibungen und die Beschreibungen der Settings fand ich sehr gelungen und hatte dadurch zu jeder Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge.

Aber ganz besonders haben mir Rositas Äußerungen gefallen. Sie ist ein Unikum und hat mich durch ihre Art zum Schmunzeln gebracht.

Mein Fazit nach 336 Seiten im Taschenbuch:

„Herz trifft Prinz“ ist ein Liebesroman, der sehr authentisch und emotional zeigt, welche Konsequenzen es haben kann, wenn jemand lügt.

Wer einen unterhaltsamen Liebesroman sucht, der in San Francisco spielt und das Thema „Erfolg, um welchen Preis?“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil er mich gut unterhalten hat und Jamal so sympathisch war. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für die Protagonistin. Sie war mir persönlich mit zu vielen negativen Eigenschaften belegt. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich für die Handlung ab, weil mir der erste Teil etwas zu langatmig war. Da hätte ich mir mehr Unterhaltung/Konflikte gewünscht.

Trotzdem ist dieser Roman sehr gelungen und ich kann ihn nur weiterempfehlen.

Vielen Dank an Anna Fischer für diese Geschichte.