Profilbild von dasgeislein

dasgeislein

aktives Lesejury-Mitglied
offline

dasgeislein ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit dasgeislein über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2019

Mein Herz ist zertrampelt, zerstückelt und wieder genäht worden

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
2

"Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" ist mein drittes Buch von der Autorin. "Wie die Luft zum Atmen" konnte mich damals leider so gar nicht überzeugen und "Wenn Donner und Licht sich berühren" fand ...

"Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" ist mein drittes Buch von der Autorin. "Wie die Luft zum Atmen" konnte mich damals leider so gar nicht überzeugen und "Wenn Donner und Licht sich berühren" fand ich zwar süß und nett, aber auch hier fehlten mir die Emotions irgendwie.
So ganz anders war dieses Buch, welches sich von Seite zu Seite in mein Herz geschlichen hat.

Erstmal zum Cover:
Ich meine, was soll man da großartig sagen, außer dass es großartig ist? Es ist nicht spektakulär und im New Adult Bereich auch nichts Besonderes, aber das ändert nichts daran, dass es schön ist. Da ich Blau- und Grüntöne sehr mag, hat das Cover voll meinen Geschmack getroffen.

Zum Schreibstil:
Von ihren anderen beiden Büchern war mir der Schreibstil bereits bekannt und ich mochte ihn auch da schon. Es ist sehr flüssig und leicht zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin - selbst im unhandlichen DIN A4 Skript dieser Leserunde. Er ist beschreibend, ohne zu viel vorweg zu nehmen. Schlichtweg: Einfach toll.

Die Charaktere:
Ich liebe Jackson. Seine Einstellung ist bemerkenswert, denn auch, wenn er doch sehr abweisend ist, so macht er sich nichts aus der Meinung anderer und zieht halt sein Ding durch - etwas, was viele von uns wahrlich noch lernen müssen, mich eingeschlossen. Und das Abweisen kehrt ja auch nur daher, dass er selbst immer abgewiesen wurde und so niemandem mehr vertrauen kann, weil er bisher immer hintergangen wurde. Aber als Grace ihn erstmal zum Tauen gebracht hat, ab da war er wundervoll. Liebenswert, fürsorglich, ruhig, still.. und er hat sich in mein Herz geschlichen.

Grace hat dafür im Laufe des Buches eine wundervolle Entwicklung durchgemacht. Von der Tochter, die der Mutter alles recht machen will, zu einer selbstständigen, selbst entscheidenden Frau, die endlich nach einer einengenden Beziehung ihr Leben lebt. Zwar hatte ich mir so manche andere Reaktionen von ihr gewünscht, und vor allem finde ich es bemerkenswert, dass sie ihre Mutter (die nebenbei bemerkt viel zu schnell mit dem Mann abgeschlossen hat) einfach so aufnimmt und ihr Leben lebt, obwohl sie es doch war, die sie zu so Vielem gezwungen hat.

Die Beziehung von Grace und Jackson finde ich ebenfalls authentisch und berührend. Sie entwickelt sich still und heimlich, die Gefühle sind nicht einfach plötzlich da, sondern kommen nach und nach zum Vorschein, sodass sich die beiden das doch eingestehen müssen.

Da die Beziehung der beiden zueinander nunmal der Großteil der Geschichte ist, fand ich diese ebenfalls wundervoll. Ich habe gelacht und ein wenig geweint, mein Herz wurde zertrampelt und geflickt und ich habe diese Geschichte in mein Herz geschlossen.
"Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt" ist eines meiner bisherigen Jahreshighlights. Ich habe nichts zu meckern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.11.2021

Kleines Herzensbuch

Like water in your hands
0

4,5 Sterne

Ich habe mich seit Ankündigung sehr auf dieses Buch gefreut. Das Cover ist in echt noch viel wunderbarer und schöner, als auf den Fotos und ich habe direkt angefangen zu lesen, als es bei mir ...

4,5 Sterne

Ich habe mich seit Ankündigung sehr auf dieses Buch gefreut. Das Cover ist in echt noch viel wunderbarer und schöner, als auf den Fotos und ich habe direkt angefangen zu lesen, als es bei mir ankam.

Der Einstieg in das Buch war schwer. Nicht, weil der Schreibstil dafür gesorgt hat - der war wundervoll – sondern weil Arwas Situation, ihre Gefühle und Gedanken schwer sind. In vielen Gedanken habe ich mich wiedererkannt und hatte so meine Probleme mit dem vorgehaltenen Spiegel. Mehwish hat das Talent, diese Empfindungen perfekt beschreiben zu können, sodass ich Arwas Gefühle sehr schnell adaptiert und mit ihr mitgefühlt habe - was aber leider auch dafür sorgte, dass ich vor allem auf den ersten 150 Seiten öfters eine kleine Pause brauchte, um nicht von dieser Schwere erdrückt zu werden.

Diese Schwere löste sich irgendwann, weil bei Depressionen eben nicht alles und jeder Tag schwer sind. Diese Entwicklung hat mir unglaublich gut gefallen, weil es sich so authentisch angefühlt hat. Außerdem mochte ich, dass allein durch die Beschreibungen, durch die Taten und Gedanken von Arwa und Tariq deutlich wurde, dass sie psychische Krankheiten haben, und dies nicht einfach nur benannt wurde. Mehwishs Schreibstil ist einfach unglaublich gut, sowohl vom Lesefluss her, als auch vom Vermögen, Dinge beschreiben zu können.

Arwas Charakter hat mir auch sehr gut gefallen. Ich mochte, wie sie denkt, wie sie wahrnimmt und auch, wie schlagfertig sie doch sein kann. Sie fühlte sich rundum authentisch an. Auch Tariq hat mir sehr gut gefallen, wobei ich mir zu ihm fast noch mehr gewünscht hätte.

Anfangs hatte ich etwas Sorge, mit den ganzen Namen nicht hinterher zu kommen. Vor allem Tariqa Familie ist sehr groß, aber tatsächlich kam ich damit sehr gut klar, weil ich jeden Charakter durch eigene Verhaltensweisen von anderen abgrenzen konnte. Alle Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet.

Mein einziger größerer Kritikpunkt ist die Liebesgeschichte zwischen Arwa und Tariq. Da sich das Buch sehr auf die psychischen Krankheiten konzentriert (was sehr gut ist, weil es vor allem Außenstehenden einen Einblick gewährt und alles sehr verständlich und anschaulich erklärt wird), kam mir die Liebesgeschichte etwas zu kurz. Der Moment zwischen Arwas "Ich hab einen Crush" auf ihn und "Ich habe Gefühle für ihn" war mir zu schnell beziehungsweise zu wenig beschrieben, dass ich diese Verbundenheit zwischen den beiden nur schwer nachfühlen konnte. Auch Tariqs Gefühle blieben mir, vermutlich vor allem wegen seiner fehlenden Perspektive in der ersten Hälfte des Buches, leider etwas schleierhaft.

Nichtsdestotrotz kann ich dieses Buch allen empfehlen. Es ist wunderschön geschrieben, es behandelt wichtige Themen, die in unserer Gesellschaft immer präsenter werden und vor allem gewährt es auch einen Einblick in eine andere Kultur, was mir auch sehr sehr gut gefallen hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.07.2019

Verwirrend und Ziel verfehlt

Dragon Hunter Diaries - Drachen bevorzugt
0

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, da es vom Klappentext her und auf von der Leseprobe spannend klang. Das Konzept fand ich sehr interessant und habe sofort losgelesen, als ich das Manuskript ...

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, da es vom Klappentext her und auf von der Leseprobe spannend klang. Das Konzept fand ich sehr interessant und habe sofort losgelesen, als ich das Manuskript erhalten habe.
Und dann fing der Spaß auch an..

Ich bin kein Freund davon, viel von der Leseprobe im Vorhinein zu lesen, daher hatte ich mich auf die ersten drei Seiten - also dem Prolog - beschränkt. Dieser handelt erstmal davon, dass man mitten in die Geschichte geworfen wird und erstmal vor einem Haufen Fragen steht, von denen man sich erhofft, dass sie einem irgendwann beantwortet werden. Achtung, Spoiler: Dies ist nicht der Fall.

Dann ging es weiter mit dem ersten Kapitel von Ronnies Sicht und ich hätte am liebsten aufgehört zu lesen. Ich fand ihren Charakter einfach nur äußerst nervig und zugleich unrund. Ihr Hygienetick war einerseits total ausgereift, aber in manchen Situationen dann quasi nicht mehr vorhanden, was das Ganze nicht wirklich glaubhaft gemacht hat.
Die Idee, dass die Protagonistin ihr eigenes Buch schreibt und wir als Rezipierenden dieses quasi lesen, finde ich zwar sehr gut, allerdings mangelte es auch dort an der Umsetzung. Die Überschriften haben mich nach vier Kapiteln einfach nur aggressiv gemacht und genervt. Der Schreibstil der Kapitel selbst sagte mir leider ebenfalls nicht zu, sodass ich mich irgendwann von Seite zu Seite gequält habe.

Ian als Mitglied der Drachenjäger war mir ebenso ein Rätsel. Zwar ist seine Figur etwas weiter ausgereift, aber dennoch verstehe ich nicht, wie er so schnell Gefühle für Ronnie entwickeln konnte, wo sie doch einfach nur sonderbar und nervig wirkt und er das selbst eigentlich auch so kommuniziert. Im Laufe des Buches wird dies, meiner Meinung nach, auch nicht besser.

Die Story rund um das Königreich und die Drachenjäger ist irgendwie nicht so gant bei mir angekommen. Ich habe das Gefühl, dass man zuvor die anderen Bücher der Autorin gelesen haben sollte, da diese in der gleichen Welt stattfinden. Ich selbst hatte Schwierigkeiten, mich in der Welt zurechtzufinden und habe den Einstieg auch glaube irgendwie verpasst, sodass auch am Ende des Buches immer noch viele viele Fragezeichen in meinem Gesicht waren.

Fazit:
Die Idee ist super. Sowohl die Story rund um Drachenjäger als auch die Drachen in Menschengestalt als auch die Tatsache, dass die Protagonistin selbst quasi das Buch geschrieben hat, aber es mangelt leider total an der Umsetzung. Für mich war dieses Buch leider ein Flopp

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Atmosphäre