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Veröffentlicht am 06.11.2019

Sorgt für Vorfreude auf Weihnachten

Träume sind aus Zimt und Zucker
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Die Geschichte um Ruby Smith, die ihr Masterstudium abbricht und in die idyllische Kleinstadt Wynbridge zurückkehrt, um ihren Freundinnen mit einem Stand auf dem ortsansässigen Markt über die Weihnachtsszeit ...

Die Geschichte um Ruby Smith, die ihr Masterstudium abbricht und in die idyllische Kleinstadt Wynbridge zurückkehrt, um ihren Freundinnen mit einem Stand auf dem ortsansässigen Markt über die Weihnachtsszeit zu helfen, beginnt ruhig. Die Protagonistin erzählt zunächst von ihren Freundinnen und auch vom schwierigen Verhältnis zu ihrem Vater, der nicht glücklich über den Abbruch ihres Masterstudiums ist. Der Leser erfährt zudem von Rubys Plänen, so schnell wie möglich die Reise in wärmere Gefilde anzutreten, so bald sie genug Geld gespart hat. Dass sie schließlich eine wichtige Rolle bei der Rettung des heimischen Marktes spielen wird, hätte sie sich nie träumen lassen.

Der Roman ist der zweite Teil der Kirschblütencafé-Reihe, kann aber unabhängig vom ersten Band „Frühling im Kirschblütencafé“ gelesen werden, einzig die vielen Personen waren für mich dadurch etwas verwirrend.

Alle Charaktere sind individuell und mit Liebe zum Detail ausgearbeitet. Ich hatte schon bald das Gefühl, gemeinsam mit Ruby auf dem Markt die herrlich-duftenden Backwaren aus dem Café und selbst hergestellte weihnachtliche Dekoartikel zu verkaufen. Wie gern würde ich die herzhaften Gewürzbrötchen oder süßen Mince Pies probieren oder an einem der abendlichen Treffen im örtlichen Pub dabei sein und gemütlich am Kaminfeuer sitzen.

Schnell nach ihrer Rückkehr nach Hause trifft Ruby auf ihren Exfreund Steve, der sie aus familiären Gründen, kurz bevor sie gemeinsam aufs College gehen wollten, verlassen hat. Sie fühlt sofort, dass Steve noch immer einen großen Platz in ihrem Herzen hat und sie doch noch nicht über ihn hinweggekommen ist. Doch es scheint keine zweite Chance für die beiden zu geben, denn Steve ist nicht mehr allein. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Ruby und Steve war für mich nicht immer schlüssig und nachvollziehbar, insgesamt aber schön zu lesen. Steve ist ein toller Kerl, immer hilfsbereit, der sich neben seinem Job auf dem Markt auch gern um die Einwohner des Örtchens Wynbridge kümmert.

Gut gefallen hat mir auch die nach und nach aufkommende Verschwörung innerhalb des Orts, wozu ich euch aber nicht zu viel verraten kann, ohne euch zu spoilern. Hier ist auf jeden Fall für Spannung gesorgt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Seiten flogen nur so dahin. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto wohler habe ich mich in Wynbridge gefühlt und die Charaktere ins Herz geschlossen. Durch die Leichtigkeit der Geschichte ziehen sich aber auch zarte Fragen nach verpassten Möglichkeiten und zweiten Chancen, was mir gut gefallen hat.


Fazit
Als ich das Buch auf dem Heimweg im Zug zu Ende gelesen habe, hatte ich das Gefühl, zu Weihnachten nach Hause zu kommen, obwohl erst Ende Oktober war. Aber die Geschichte hat langsam und sehr angenehm meine Vorfreude auf Weihnachten ausgelöst, ohne dabei zu übertreiben. Der Roman war nicht überladen mit den typischen weihnachtlichen Traditionen und kommt ohne großen Kitsch aus. Das sich allmählich einstellende weihnachtliche Gefühl hätte ich tatsächlich zu Beginn des Buchs nicht erwartet. Der Roman hat mir richtig gut gefallen, auch wenn die Beziehung zwischen den Charakteren an manchen Stellen für mich nicht ganz nachvollziehbar war. Wer eine leichte Lektüre für die Vorweihnachtszeit sucht, dem kann ich „Träume sind aus Zimt und Zucker“ nur empfehlen.


Zitat
„[…] dass das Leben zu kurz ist, um zu versuchen, Beziehungen nach dem eigenen Geschmack zurechtzubiegen und zu -basteln.“ 1


Allgemeines zum Buch
Autor: Heidi Swain
Verlag: Penguin
Erscheinungsdatum: 14.10.2019
Seiten: 496
Genre: Zeitgenössische Liebesromane
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

1 Zitat aus dem Buch „Träume sind aus Zimt und Zucker“ von Heide Swain aus dem Penguin Verlag, Seite 444-445

Veröffentlicht am 22.10.2019

Gelungene Fortsetzung, aber leider nicht ganz so magisch und märchenhaft

Cinder & Ella
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Viele Leser haben so lange auf eine Fortsetzung von Cinder & Ella gewartet. Auch ich habe, wenn auch nicht ganz so lange, da ich Teil 1 erst vor einigen Wochen gelesen habe, auf den zweiten Band hingefiebert. ...

Viele Leser haben so lange auf eine Fortsetzung von Cinder & Ella gewartet. Auch ich habe, wenn auch nicht ganz so lange, da ich Teil 1 erst vor einigen Wochen gelesen habe, auf den zweiten Band hingefiebert. Nichtsdestotrotz war ich so neugierig darauf, wie die Geschichte um Brian alias Cinder und Ella weitergeht und habe mich riesig gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen hielt. Band 2 knüpft direkt an Geschehnisse des ersten Bands an und beginnt eine Woche nach dessen Ende. Es ist Weihnachten und der Einstieg ins Buch war direkt wieder einfach nur schön. Kelly Oram schreibt wunderbar und berührend.

Leider muss ich sagen, dass mich die Fortsetzung nicht ganz so überzeugt hat, wie das erste Buch. Ich weiß nicht genau woran es lag, die Atmosphäre war nicht ganz so magisch und irgendwas hat mit gefehlt. Natürlich hat mir die Geschichte dennoch gefallen und hatte wie auch schon Band 1 eine ganz wichtige Botschaft. Zum einen wird in den Gesprächen zwischen Brian und Ella deutlich, dass Paare in einer Beziehung immer und vorrangig miteinander reden sollten, um Probleme, die meist keine sind, aus der Welt zu schaffen. Es ist einfach so, dass man häufig mit der besten Freundin/dem besten Freund über etwas spricht, den Partner aber nicht einbezieht. Der Aspekt hat mir gut gefallen, denn auch wenn Außenstehende oft einen unvoreingenommenen Rat geben können, nur der eigene Partner kann sagen, was ihn wirklich belastet.

„Ich hatte eine Million Bücher gelesen, in denen der Held die Heldin im Dunkeln ließ in dem Versuch, sie zu schonen. Solche Helden waren Idioten. Ihre Lügen führten am Ende bloß dazu, dass die Heldin verletzt wurde.“ 1

Zudem erhält Ella durch ihre neue Berühmtheit Möglichkeiten, anderen Mut zu machen, anderen zu zeigen, dass wahre Schönheit nichts mit dem Äußeren zu tun hat. Im Verlauf der Geschichte setzt Ella sich mit ihren Narben, ihrer Befangenheit aufgrund ihrer körperlichen Makel auseinander. Dabei erkennt sie schließlich, dass sie selbst das größte Problem damit hat, wie sie nach dem tragischen Autounfall, bei dem ihre Mutter ums Leben kam, aussieht. Es ist nicht leicht, sich selbst so zu akzeptieren und zu lieben, wie man eben ist, mit allen Makeln und Marotten. Doch es ist unglaublich wichtig, zu sich selbst zu stehen.
„Es gibt auf der ganzen Welt nur eine Handvoll Leute, die wirklich ins Schönheitsraster der Medien passen, Ella. Bei mehr als sieben Milliarden Menschen auf Erden macht das eine ganze Menge unvollkommener Leute.“ 2

Ella ist eine toughe, starke junge Frau, nicht auf den Mund gefallen und sie kämpft um das, was sie will. An manchen Stellen im Buch fügte sich aber für meinen Geschmack alles ein bisschen zu einfach, was mir dann zu unrealistisch war. Auch das Ende war irgendwie seltsam. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es irgendwann noch einen dritten Band geben wird, auf dem wir die Märchenhochzeit von Ella und Brian besuchen. Auch gibt es noch einige Probleme, die aufgearbeitet werden könnten.

Die Charaktere haben mir auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen. Allen voran Brians persönlicher Assistent Scott und Brians Mutter habe ich ins Herz geschlossen. Die Entwicklung der Beziehung zwischen den Personen war glaubwürdig, aber an manchen Stellen ging alles ein wenig zu schnell.


Fazit

Mit „Happy End – und dann?“ ist Kelly Oram eine gute Fortsetzung gelungen, die aber leider weniger märchenhaft war als der erste Band. Irgendwas hat mir in der Geschichte gefehlt, auch hat diese nicht so viele Emotionen in mir geweckt wie Teil eins. Trotzdem kann ich euch natürlich beide Bücher nur ans Herz legen. Allein die Botschaften, die diese Dilogie vermitteln, sind so wichtig, dass ich mir wünsche, viel mehr Menschen würden die Bücher lesen. Vielleicht würden wir alle uns dann mit etwas mehr Verständnis und Respekt begegnen.


Allgemeines zum Buch

Autor: Kelly Oram
Verlag: One
Erscheinungsdatum: 30.09.2019
Seiten: 526
Genre: Jugendbuch
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

1 Zitat aus dem Buch „Cinder & Ella – Happy End und dann?“ von Kelly Oram erschienen im One-Verlag, Seite 118
2 Zitat aus dem Buch „Cinder & Ella – Happy End und dann?“ von Kelly Oram erschienen im One-Verlag, Seite 155

Veröffentlicht am 18.09.2019

Süße Geschichte mit ein paar Schwächen, Empfehlung für alle Mythologie-Begeisterten

Gold und Schatten
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Endlich wieder in die Welt der Götter eintauchen! Seit Percy Jackson liebe ich Geschichten, in denen die griechische Mythologie thematisiert wird. Außerdem war ich neugierig, welches Geheimnis sich um ...

Endlich wieder in die Welt der Götter eintauchen! Seit Percy Jackson liebe ich Geschichten, in denen die griechische Mythologie thematisiert wird. Außerdem war ich neugierig, welches Geheimnis sich um Livia rankt, welche mythologischen Kräfte in ihr erwachen. Auch das wunderschöne Cover hat mich direkt angesprochen.

Kira Lichts Schreibstil ist locker, leicht und bildlich, die Seiten flogen nur so dahin und ich konnte mir die beschriebenen Orte und Handlungen sehr gut vorstellen. Auch musste ich beim Lesen oft über die amüsanten Formulierungen schmunzeln.

Die Charaktere haben mir fast alle gut gefallen und machen die Story lebendig. Allerdings hätten diese mehr Ecken und Kanten haben dürfen, um die Geschichte noch interessanter und nicht ganz so vorhersehbar zu machen, auch wenn es durchaus überaschende Wendungen gab. Teilweise war mir die Handlung zu sehr in die Länge gezogen, wobei wirklich wichtige und dramatische Szenen wiederum zu kurz geraten sind.

Die Götter waren hier im Vergleich zu beispielsweise den Percy Jackson-Romanen sehr menschlich, sie hatten (teilweise) Jobs und Wohnungen in der Menschenwelt. Allen voran spielt Hermes eine große Rolle, der Götterbote ist modern, modebewusst, witzig und sehr sympathisch.

Was mich vor allem im ersten Drittel des Buchs gestört hat, war das Hin und Her zwischen Livia und Maél: Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, hat Angst vor ihm, vermisst ihn, weiß nicht, ob sie ihm trauen kann, und so weiter. War das aber erst mal überwunden, waren die beiden echt süß zusammen.

Es fällt mir etwas schwer, diese Rezension zu schreiben, da mir das Buch gut gefallen hat, auch wenn das jetzt alles etwas negativ klingt. Ich habe mich in der Geschichte wohlgefühlt, allerdings fehlte mir die große Spannung. Auch waren mir manche Dinge nicht logisch, beispielsweise versucht Livia zwar zu Beginn etwas über ihre Fähigkeiten herauszufinden, vernachlässigt das dann aber und ihr Gabe rückt zu sehr in den Hintergrund.

Was ich auch schon von vielen gehört habe und was für mich beim Lesen auch nicht ganz so angenehm war: die Kapitel sind teilweise sehr lang. Allerdings sind die Kapiteltitel einfallsreich und mal was anderes, das hat mir gut gefallen.


Fazit

Es hat mir Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, ich habe mich in der Götterwelt in Paris wohlgefühlt. „Gold & Schatten“ ist ein gelungener Auftakt mit leichten Schwächen. Durch den Cliffhanger am Ende wollte ich sofort Band 2 lesen.
Empfehlenswert für alle Mythologie-Begeisterten, aber eher für jüngere Leser.


Allgemeines zum Buch

Autor: Kira Licht
Verlag: One
Erscheinungsdatum: 28.02.2019
Seiten: 543
Genre: Jugendbuch, Fantasy
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Veröffentlicht am 08.08.2019

Spannender Auftakt der Trilogie!

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Wie viel Technik braucht die Menschheit? Vereinfacht sie unser Leben, macht Technik unser Leben besser? Oder leidet die Menschlichkeit darunter?

Der Auftakt der Ophelia Scale-Trilogie von Lena Kiefer ...

Wie viel Technik braucht die Menschheit? Vereinfacht sie unser Leben, macht Technik unser Leben besser? Oder leidet die Menschlichkeit darunter?

Der Auftakt der Ophelia Scale-Trilogie von Lena Kiefer ist ein spannendes Jugendbuch und erzählt von einer Zukunft, in der sämtliche Technologie per Gesetz verboten ist. Zu groß sei die Gefahr, die von der Technik ausgeht, die Menschheit würde immer aggressiver und verlöre den persönlichen Kontakt zueinander.

Die Protagonistin ist von Beginn an eine entschlossene Widerstandskämpferin, denn die "Abkehr", wie das Technologie-Verbot offiziell genannt wird, hat ihr vieles genommen: ihre Liebe, ihre Zukunft, ihr Streben nach persönlicher Entwicklung. Ophelia ist ein starker, interessanter Charakter. Immer einen frechen Spruch auf den Lippen kämpft sie für das, was ihr wichtig ist. Wie schnell sich ihre Beziehung zu Lucien entwickelt, kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Ihre Liebe zu Knox, der ebenfalls Mitglied der Widerstandsgruppe ReVerse war und von dessen Schicksal der Leser nach und nach erfährt, wurde anfangs emotional beschrieben. Er war ihre erste große Liebe und sie trauert noch immer um ihren Verlust. Dass sie sich dann so schnell in Lucien verliebt und welche Auswirkungen das auf sie hat, ging mir deshalb etwas zu schnell.

Die Geschichte hat mich ab Seite eins in den Bann gezogen und war durchweg spannend. Unvorhergesehene Wendungen sorgten dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Durch den fesselnden und bildlichen Schreibstil konnte ich mir die Welt, die die Autorin erschaffen hat, gut vorstellen. Einen kleinen Kritikpunkt muss ich aber anbringen: die vor der Abkehr hoch entwickelte Technologie wurde mir zu wenig beschrieben, so dass es für mich etwas schwer nachvollziehbar war, worauf die Menschen verzichten müssen. Auch die Beschreibungen, was mit den durch die königliche Garde weiterhin eingesetzten EyeLinks, EarLinks und so weiter verbessert wurde, kamen mir ein bisschen zu kurz.

Der Leser wird direkt in die Welt im Jahr 2134 geworfen und erhält nach und nach Einblick in die Vergangenheit. So baut sich nach einem schon sehr spannenden Einstieg allmählich die ganze Geschichte zusammen und spitzt sich immer mehr zu. Am Ende stellte ich mir die Fragen "Wem kann man vertrauen? Wer lügt? War die Abkehr die richtige Entscheidung?" Band 1 endet mit einem fiesen Cliffhanger und ich kann es kaum erwarten, die beiden Folgebände zu lesen.


Fazit

Die Geschichte regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Die darin beschriebene Zukunft ist keine hundert Jahre von der heutigen Zeit entfernt. Die meisten von uns können keinen Tag ohne ihr Smartphone, den Computer, das Tablet, das Internet verbringen. Künstliche Intelligenzen wie Apples Siri oder Amazons Alexa sind längst fester Bestandteil im Alltag vieler Menschen. Können wir uns ein Leben ohne Technik vorstellen? Wie würden wir reagieren, wenn die gesamte Technologie von heute auf morgen einfach verboten würde?

Klare Leseempfehlung für alle, die Dystopien mögen und sich für Technik interessieren.


Allgemeines zum Buch

Autor: Lena Kiefer
Verlag: cbj
Erscheinungsdatum: 18.03.2019
Seiten: 464
Genre: Jugendbuch, Dystopie
Meine Bewertung: 4/5 Sterne


Folgebände

Band 2: Der Himmel wird beben
erscheint am 26.08.2019
Seiten: 496
Preis: 18,00 €
Hardcover

Band 3: Die Sterne werden fallen
erscheint am 11.11.2019
Seiten: 420
Preis: 18,00 €
Hardcover

Veröffentlicht am 12.07.2019

Spannende Geschichte und toller Reihen-Auftakt!

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen und war so gespannt auf die Geschichte und auch auf die Leserunde, denn das war tatsächlich meine erste. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ...

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen und war so gespannt auf die Geschichte und auch auf die Leserunde, denn das war tatsächlich meine erste. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit den anderen Teilnehmern das Gelesene zu diskutieren und mich mit ihnen über Theorien auszutauschen, die wir während des Lesens entwickelten. Danke an den LYX Verlag und alle Teilnehmer für die tolle Leserunde!

Kommen wir jetzt aber zum Buch, das mir richtig gut gefallen hat:

Der einmalige, etwas hochgestochene Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und passt perfekt zum Jahr 1899, in dem die Geschichte spielt. Diese beginnt mit der Beerdigung der achtzehnjährigen Elizabeth Holland, auf der alle wichtigen Personen vorgestellt werden. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, auch wenn die vielen Namen der Charaktere anfangs ein bisschen verwirrend waren.

Die Charaktere sind wirklich toll ausgearbeitet und direkt zu Beginn mochte ich Elizabeth' Schwester Diana am liebsten. Sie erinnert mich an Hannah aus Pretty Little Liars, die in der Serie mein Lieblingscharakter war. Diana ist zwei Jahre jünger als ihre Schwester, aufgeweckt und lebensfroh. Sie liest gern und würde sich am liebsten nicht den Zwängen der oberen Schicht unterordnen müssen. Elizabeth dagegen scheint die geborene Dame zu sein, vornehm, anmutig, zurückhaltend und schön.

Doch ist alles so wie es scheint? Ist Liz wirklich tot? Wer liebt wen? Fragen über Fragen, beim Lesen habe ich die ganze Zeit überlegt, wie es wohl weitergeht und einige Theorien entwickelt. Die Geschichte lebt von vielen überraschenden Wendungen, deswegen kann ich nicht viel zur Story erzählen, ohne euch zu spoilern.

Die kurzen Kapitel sind aus der Sicht der Protagonisten Elizabeth, Diana, Henry, Lina und Penelope erzählt. Das mag verwirrend klingen, ermöglicht aber einen guten Blick hinter die Fassade. Der Charakter der einzelnen Personen ist auch in der Erzählweise individuell erkennbar, so sprüht Diana beispielsweise nur so vor Energie und Wortwitz, wohingegen Elizabeth ruhig und sich ihrer Pflichten gegenüber der Familie bewusst ist.

Im letzten Leseabschnitt wurden viele Dinge aufgeklärt, aber gleichzeitig neue Konflikte für die Folgebände geschaffen, was ich super finde. So viele Fragen, ich kann es kaum erwarten, Band 2 zu lesen!

Fazit
Das Buch hat mich überzeugt und der Schreibstil von Anfang an gefesselt. Anna Godbersen gibt einen interessanten Einblick in das Leben um die Jahrhundertwende und beschreibt gut, wie rückständig die Meinung zu Frauen und Eheschließungen Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts war. Für uns ist es heutzutage kaum vorstellbar, so zu leben. Dazu passend waren zu Beginn jedes Kapitels kurze Ausschnitte aus Tageszeitungen, Briefen, Tagebucheinträgen und Benimmregeln abgedruckt, die mir gut gefallen haben.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gern Geschichten voller Geheimnisse und Verstrickungen liest.

Zitat
Es gibt einige Zitate, die den einmaligen Charakter des Buchs und jeder einzelnen Person unterstreichen. Elizabeth und Dianas Mutter versucht zum Beispiel alles, um den gesellschaftlichen Status ihrer Familie aufrecht zu erhalten:
"Es wäre absolut mein Ende, wenn ihr beiden zum jetzigen Zeitpunkt Sommersprossen bekämt." (Zitat Seite 171 Manuskript)

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