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Veröffentlicht am 06.11.2019

Zum Wegträumen und Entschleunigen...

Backen und Liebe
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Wer Stockholm besucht, kommt eigentlich an der Bäckerei „Fabrique“ nicht vorbei: handgemachte Brote aus dem Steinofen begrüßen einem mit einem unglaublichen Duft und die wahrscheinlich besten „Kardemummabullar“ ...

Wer Stockholm besucht, kommt eigentlich an der Bäckerei „Fabrique“ nicht vorbei: handgemachte Brote aus dem Steinofen begrüßen einem mit einem unglaublichen Duft und die wahrscheinlich besten „Kardemummabullar“ gibt es meines Erachtens dort auch

Nun gibt es eine gute Nachricht für alle, die diese leckeren Kardamomschnecken & Brote auch zu Hause genießen wollen: die Inhaber Lotta und David Zetterström haben in ihrem neusten Buch „Backen & Liebe) 27 der besten Lieblingsrezepte veröffentlicht!

Der Festeinband ist kein gewöhnliches Backbuch, denn es birgt eine Menge Geschichten wie „Löcher im Brot“, Briefe von Kunden und unglaublich viele Stimmungsfotos rund um die Menschen, die Bäckerei und ihre Leckereien... und alles beginnt mit einem stimmig gestalteten Buchcover, bei dem ich sofort neugierig wurde und zugegriffen habe.

Vorsicht:

Mal schnell nach einem Rezept suchen? Klappt nicht! Denn ich bin immer wieder bei den Fotos hängen geblieben und habe mir gerne dazu eine kleine „Kaffee-Auszeit“ genommen. Mal sollte somit nicht in Eile sein und „schnell“ etwas backen wollen... das funktioniert nicht ;)

Aber es lohnt sich, die Rezepte auszuprobieren – ich habe gerade ein Roggensauerteigbrot im Ofen... nein, einen Steinofen habe ich nicht, aber das Rezept dazu klappt auch im konventionellen Backofen.

Für mich ein besonderes Buch – ideal für leidenschaftliche BäckerInnen oder Stockholm- bzw. Londonfans (ja, Fabrique gibt es auch in der britischen Hauptstadt)... ein Buch zum Schmökern, Träumen und Entschleunigen, dessen Fotos so manches Mal Lust auf Brot & Gebäck und eine weitere Auszeit in Stockholm gemacht haben.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Unterhaltsam und berührend...

Das Weihnachtswunder von Hope Street
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„Kann ein einziger Akt der Barmherzigkeit dein Leben verändern“ (Covertext)

Nun, wie es scheint – ja! Die Kolumnistin Ruth Ryans gehört zu den Berühmtheiten ihrer Stadt und ihre Ratschläge sind begehrt. ...

„Kann ein einziger Akt der Barmherzigkeit dein Leben verändern“ (Covertext)

Nun, wie es scheint – ja! Die Kolumnistin Ruth Ryans gehört zu den Berühmtheiten ihrer Stadt und ihre Ratschläge sind begehrt. Gerade zur Weihnachtszeit schreiben ihr viele Menschen, um sich einen Weg aus der Einsamkeit, Hilflosigkeit oder in Liebesdingen zu holen. All diesen Ratsuchenden hilft Ruth. Dabei hat sie selbst auch dringend Hilfe nötig, denn ihr Privatleben ist geprägt vom „Verlassen werden“; insbesondere der Tod ihre geliebten Vaters sitzt tief und laugt die junge Frau langsam aus.

Aber was wäre eine Weihnachtsgeschichte ohne Wunder mit Happy End?

Eine spontane Geste der Barmherzigkeit wird Ruths Leben verändern. Und das vieler Menschen gleich mit, da sich die Journalistin auf einen neuen Pfad der Hilfsbereitschaft begibt...

Mehr mag ich gar nicht verraten, denn der Roman wird durch die vielen kleinen und großen Geschichten getragen. Die Autorin nimmt sich viel Zeit für die einzelnen Schicksale, widmet ihnen eigene Kapitel, die zum Ende ein Ganzes ergeben. Dabei fehlt der „Kitsch der Weihnachtszeit“, den man so oft in Romanen zu dieser Jahreszeit liest... die Protagonisten wirken real und werden feinfühlig beschrieben, so dass man sich ihnen sofort nahe fühlt. Ich liebe diesen Schreibstil sehr!

„Ich habe keine Ahnung, woher mein neu entdeckter Mut kommt, so mit Margo zu sprechen. Aus irgendeinem Grund bin ich die einzige Autorin bei der Today, die ohne einen Termin zu Margo kommen kann, und hier bin ich nun und rede mit ihr, als wäre sie irgendeine Kollegin und nicht die Eigentümerin der Zeitung und des ganzen Verlagshauses.“ (Auszug S. 107)

Apropos Kitsch: ganz kann es der Verlag nun doch nicht lassen ;) Eine Prise Weihnachtskitsch findet sich auf der Coverseite wieder – der Schnee glitzert und das Cover hat Struktur. Wenn man das Buch ins Kerzenlicht hält, dann funkelt es ganz wunderbar!

Für mich gehört „Das Weihnachtswunder von Hope Street“ zu den Überraschungen der Weihnachtsromane, denn Ruths Geschichte ist unterhaltsam und berührt mich sehr. Sie ist unerwartet tiefgründig und doch leicht zu lesen. Sicherlich nicht das letzte Buch von Emma Heatherington, welches in meinem Bücherregal landet ;)

Veröffentlicht am 28.10.2019

Ein buntes Pottpouri an Geschichten rund um das kleine Hotel

Wild at Heart - Winterglück im Hotel der Herzen
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Wir sind wieder da! Im romantischen Cornwall, im romantischen Hotel der Herzen und das auch noch zur wunderschönen Weihnachtszeit!

Die deutsche Autorin Anne Sanders nimmt uns erneut mit zu Gretchen Wilde, ...

Wir sind wieder da! Im romantischen Cornwall, im romantischen Hotel der Herzen und das auch noch zur wunderschönen Weihnachtszeit!

Die deutsche Autorin Anne Sanders nimmt uns erneut mit zu Gretchen Wilde, ihrer Tochter Nettie und Schwiegervater Theo – und ganz vielen Menschen mehr, die dieses Mal quasi ein buntes Pottpouri an Geschichten wiedergeben. Es geht um die erste Teenagerliebe, um eine geheimnisvolle Schatzsuche, um einen animalischen Film, ein Filmpärchen auf Abwegen und noch vieles mehr...

Ja, es passiert wirklich viel im zweiten Roman rund um das Hotel auf Port Magdalen und manchmal muss man sich schon konzentrieren, damit man den Überblick behält. Aber es macht richtig Spaß, sich in die einzelnen kleinen Geschichten rund um die Liebe hereinzuversetzen – und das ist vor allem dem mitreißenden Schreibstil der Autorin zu verdanken. Sie schreibt so bildlich und ansprechend, dass sich vor meinem inneren Auge immer wieder die passenden Szenen entwickelt haben. Ich mag das sehr!

„Als Damien mit Saras Zelt den Weg zurück ins Hotel einschlug, war es dunkel geworden und die Sonne einem indigoblauen Himmel gewichen, gespickt mit Wolken und Sternen. In Brighton, dachte er, dort, wo er herkam, waren die Sterne nur selten so deutlich zu sehen wie hier draußen über dieser kleinen Insel, von der viel weniger Licht nach oben strahlte als in der Stadt.“ (Auszug S. 100)

Viele kleine Geschichten ergeben am Ende ein großartiges, wenn doch nicht „lautes“ Finale – vielleicht manchmal vorhersehbar, aber dennoch einfach schön

Wunderschön ist auch das Cover, welches mich alleine schon zum Zugreifen animiert hat. Und das sollte man auch tun – bzw. über das Buch drüberstreichen... ich mag diese Haptik, welche so perfekt zur Optik passt.

Für mich nicht die typische Weihnachtsgeschichte, auch wenn der Roman in der Winter- und Vorweihnachtszeit spielt. Aber gerade das macht das Buch meines Erachtens so sympatisch: Es ist ein Roman, den man zu jeder Jahreszeit lesen kann! Und das werde ich sicherlich noch mal tun; erst einmal „muss“ ich aber „Wild at Heart – Willkommen im Hotel der Herzen“ lesen , denn so schnell mag ich mich von der zauberhaften Familie Wilde gar nicht trennen...

Veröffentlicht am 02.10.2019

Schönes Backbuch zum kleinen Preis

Kleine Wochenend- und Festtagstorten
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Ich liebe Backen! Und das am liebsten fast jede Woche Mal Kleingebäck, mal Obstkuchen, mal Torten... aber gerne in kleinen Mengen und Backformen! Bislang habe ich zumeist meine Lieblings- oder Oma-Rezepte ...

Ich liebe Backen! Und das am liebsten fast jede Woche Mal Kleingebäck, mal Obstkuchen, mal Torten... aber gerne in kleinen Mengen und Backformen! Bislang habe ich zumeist meine Lieblings- oder Oma-Rezepte auf die 18er- bzw. 20er-Form runtergerechnet... jetzt habe ich für das neu aufgelegten Backbuch von Jacqueline Böttcher (Twenhövel) im Bassermann Verlag entdeckt.

Über 40 Rezepte rund um die kleinen Torten – von Sahnetorte über Obsttorte bis hin zu festlichen Torten – befinden sich in dem ansprechend bebilderten Backbuch zum kleinen Preis. Die Rezepte sind übersichtlich – die Zutatenliste aufgeteilt in Böden, Belag, Guss, Deko. Und zu jedem Rezept gibt es ein ansprechendes Foto, welches beim Durchblättern zum „Ja, ich will!“ animiert

So hat sich meine Tochter schon die Regenbogentorte ausgesucht und ich habe mir vorgenommen, spätestens zu Weihnachten die Gewürztorte zu backen... die Zutaten dazu hat man zumeist zu Hause bzw. sie lassen sich im gut sortierten Supermarkt besorgen. Einer Backsession steht also nichts mehr im Wege.

Und auch als Anfänger kann man sich an die tollen Torten wagen, denn es gibt eine gut verständliche Einleitung zu Backgeräten, Zutaten und dem Dekorieren... wer wagt, gewinnt

Für mich ein ansprechendes Backbuch, welches ich sicherlich auch mal – vielleicht mit der passenden Springform - als Weihnachtsgeschenk verschenken werde. Und in den nächsten Tagen möchte meine Jüngste ihre ersten Regenbogentorte backen... ein gutes Zeichen, wenn ein Backbuch auch den Nachwuchs motivieren kann.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Vielschichtiger und interessanter Familienroman

Das Schmetterlingszimmer
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(Auszug S. 32, Mitte)

Posy liebt Schmetterlinge und die Natur. Diese Leidenschaft hat sie von ihrem Vater, der mit ihr oft nach seltenen Faltern auf dem Familienanwesen, dem „Admiral House“, gesucht ...

<„Ach! Ein Schmetterling! Ein Admiral!“ Ich stellte mich auf die Fensterbank und sah, dass der arme Schmetterling unter dem Fensterrahmen Zuflucht vor dem Gewitter suchte. Ich musste ihn retten.> (Auszug S. 32, Mitte)

Posy liebt Schmetterlinge und die Natur. Diese Leidenschaft hat sie von ihrem Vater, der mit ihr oft nach seltenen Faltern auf dem Familienanwesen, dem „Admiral House“, gesucht hat. Leider hat das kleine Mädchen ihren „Hero“ früh verloren. Da Mutter und Tochter keine großartige Bindung zueinander hatten, wuchs das Mädchen bei der Großmutter auf, ging später nach Cambridge auf die Uni, heiratete und kehrte erst dann auf das Anwesen zurück.

Jahre später trifft Posy als fast Siebzigjährige ihre große Liebe wieder und hat allerlei Sorgen mit ihren beiden erwachsenen Söhnen, so dass sie über den Verkauf des großen Anwesens nachdenkt...

Was so einfach klingt, füllt mit vielen einzelnen Erzählsträngen fast 700 Seiten und ich muss zugeben, an kaum einer Stelle wurde mir langweilig. Die Erfolgsautorin (u.a. der 7-Schwestern-Reihe) lässt nicht nur Posys Geschichte Revue passieren. Nein, sie erzählt uns auch all die Storys der Personen rund um die Hauptprotagonistin und dies in einer gewohnt kurzweiligen und sehr intensiven Sprache, so dass ich sofort für jede Gestalt ein Bild vor meinem inneren Auge hatte.

Manchmal wirkt das Wirrwarr um die Personen und der zuweil abrupte Wechsel zwischen den Geschichten etwas anstrengend... aber lasst euch gesagt sein: all dies hat seinen Sinn ;) und letztendlich ist erneut ein wunderbarer, spannender und sehr unterhaltsamer Roman entstanden, den ich gerne noch weiter gelesen hätte.

Ein bisschen schade finde ich allerdings das Cover, welches meines Erachtens gar nicht zu dem Admiral House passt... wo ist der vielschichte Garten, der Posy so wichtig ist? Wo ist der sagenumwobene Turm, der dem Vater so wichtig war? Einzig die für die Riley-Romane so charakteristischen Blüten (-zweige) findet man wieder auf dem Buchumschlag.

Dies ist aber auch wirklich meine einzige Kritik an dem neusten Riley-Roman! Ich mag die Hauptprotagonistin und finde es spannend, sie – teils in Rückblicken – auf ihrem Weg vom Kind bis zur Großmutter zu begleiten. Ihre Familie ist so unterschiedlich und interessant, dass wir LeserInnen ein vielschichtiges Gesellschaftsbild gezeichnet bekommen. Viele Themen des Alltags kommen zur Sprache und zeichnen diesen Roman aus... ich habe ihn gerne gelesen und mag ihn allen ans Herz legen, die gerne großartige Familiengeschichten lesen und auch bei mehr als einem Erzählstrang nicht den Überblick verlieren.