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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2019

Schöne Idee, leider etwas langatmig

Die Bücherdiebin
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In ‚Die Bücherdiebin‘ von Markus Zusak geht es um Liesel. Das Buch spielt zur Zeit des zweiten Weltkriegs in Deutschland. Erzähler der Geschichte ist der Tod. Liesel wird als Kind zu einer Pflegefamilie ...

In ‚Die Bücherdiebin‘ von Markus Zusak geht es um Liesel. Das Buch spielt zur Zeit des zweiten Weltkriegs in Deutschland. Erzähler der Geschichte ist der Tod. Liesel wird als Kind zu einer Pflegefamilie gebracht und man begleitet sie durch ihren Alltag. Dieser ist vom Arbeiten, vom Spielen mit anderen Kindern und von Büchern eingenommen. Irgendwann fängt sie an bei verschiedenen Gelegenheiten Bücher zu klauen.
Liesel ist ein sympathisches, mitfühlendes Mädchen in einer harten Welt. Der Umgangston in ihrem kompletten Umfeld ist eher harsch und auch sie gewöhnt sich schnell an so zu sprechen. Die Charaktere erschienen mir alle authentisch.
Die Erzählungen über das Leben im zweiten Weltkrieg sind nüchtern dargestellt, aber nicht respektlos. Das Buch hat keinen richtigen Spannungsbogen, denn der Tod mag keine Spannung und nimmt regelmäßig die nächsten Handlungen vorweg.
Leider gibt es für mich auf weite Strecken in der Mitte des Buches kaum Handlung. Jeder Tag ist gleich und wird gleich beschrieben. Eventuell ist das beabsichtigt, aber mir war es zu langatmig.
Die Aufmachung des Buches hat mich dagegen wirklich begeistert. Es gibt eine Menge schön gestalteter Einschübe und Zeichnungen.
Alles in allem ein Buch, dem ein paar Seiten weniger wohl geholfen hätten die Aufmerksamkeit des Lesers zu behalten. Trotzdem kann es keinesfalls als schlecht beschrieben werden.

Veröffentlicht am 01.12.2019

Eine nette Geschichte für Zwischendurch

Ein zauberhaftes Weihnachtsgeschenk
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Ellie führt einen eigenen Tearoom und ist mit ihrem Leben eigentlich ganz zufrieden. Eines Tages kommt ein Päckchen bei ihr an, dass ihr erklärt, dass sie ein lebenslanges Wohnrecht in einem Herrenhaus ...

Ellie führt einen eigenen Tearoom und ist mit ihrem Leben eigentlich ganz zufrieden. Eines Tages kommt ein Päckchen bei ihr an, dass ihr erklärt, dass sie ein lebenslanges Wohnrecht in einem Herrenhaus von ihrem Großvater geerbt hat, den sie jedoch nie getroffen hat. Kurzerhand macht sie sich auf den Weg in ihre Vergangenheit. Max versucht gerade über den Tod seiner Frau hinwegzukommen, als er erfährt, dass er das Herrenhaus auf Rosehill Manor und einen adeligen Titel geerbt hat. Ein Tapetenwechsel kommt ihm jetzt ganz recht und er beschließt dorthin zuziehen. Doch werden Ellie und Max, die sich nie zuvor gesehen haben, miteinander zurechtkommen?
Das Cover ist schön weihnachtlich. Der Schreibstil von Mila Summers ist flüssig und ließ sich gut lesen. Ellie ist eine lebensfrohe Charakterin, die ihren Weg geht. Max ist zu Beginn sehr verbittert, was angesichts seiner Situation aber auch verständlich ist. Die Schlagabtausche zwischen den beiden fand ich ganz erheiternd, sie haben der Geschichte eine schöne Note gegeben. Ich hätte mehr Weihnachtsstimmung im Buch erwartet, aber ich habe auch noch nicht viele Weihnachtsbücher gelesen, vielleicht hatte ich da einfach falsche Erwartungen. Leider wurden im Buch ein paar Dinge angesprochen, aber nicht weiterverfolgt oder aufgelöst. Das hätte ich mir anders gewünscht. Irgendwie fand ich die Konstellation von Ellie und Max etwas komisch, auch wenn daran tatsächlich rechtlich nichts Verwerfliches ist. Aber Max ist der Neffe und Ellie die Enkelin von dem verstorbenen Earl, von dem beide geerbt haben. Wie gesagt, daran ist im Prinzip nichts Verwerfliches, ich hätte mir doch trotzdem eine Konstellation gewünscht, in denen beide nicht entfernt verwandt miteinander sind. An sich war „ein zauberhaftes Weihnachtsgeschenk“ aber eine nette Geschichte für zwischendurch, wenn sie auch ein paar Punkte hatte, die mich gestört haben. 2/5

Veröffentlicht am 07.11.2019

Leider nicht meine Art eine Geschichte zu erleben

Der Report der Magd
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Von einem auf den anderen Tag wird die Verfassung außer Kraft gesetzt und eine neue tritt in Kraft. Von nun an haben Frauen keine Rechte mehr: Sie dürfen nicht mehr arbeiten, haben kein eigenes Geld mehr, ...

Von einem auf den anderen Tag wird die Verfassung außer Kraft gesetzt und eine neue tritt in Kraft. Von nun an haben Frauen keine Rechte mehr: Sie dürfen nicht mehr arbeiten, haben kein eigenes Geld mehr, dürfen nicht lesen und schreiben. Sie dürfen nur noch ihrer zugewiesenen Bestimmung nachkommen und ihrem Kommandanten gehorchen. Desfred ist eine Magd und somit dafür zuständig, dass ihr Kommandant und dessen Ehefrau ein Kind bekommen. Doch der neue totalitäre Staat hat sie noch nicht ganz gebrochen…

Ich habe das Buch vor einigen Jahren schon gelesen, kenne also den Inhalt der geschriebenen Geschichte und beurteile die graphic novel daher natürlich auch anders. Die Zeichnungen sind wirklich gut und geben der Geschichte noch mehr an Ausdruckskraft. Ich fand es schön, mal zu sehen, wie Gilead und der Rest der Welt dargestellt wird. Der Rest hat mich leider nicht so überzeugt. Vielleicht liegt das auch an meinem Vorwissen zur Geschichte, aber ich finde, man bekommt sehr wenig durch die graphic novel mitgegeben. Gezeichnet und mit Texten versehen sind im Prinzip nur die Hauptwendungen. Natürlich sollen die Bilder das drum herum vermitteln, aber ich finde, dass gerade eine Geschichte wie „Report der Magd“ auch von den Beschreibungen der Welt, der Gefühle und des Tagesablaufs lebt. Das bekommt man hier (logischerrweise) nicht. Auf der einen Seite weiß ich, dass die Umsetzung einer solchen Geschichte als graphic novel anders nicht möglich ist, auf der anderen Seite hat es mir trotzdem leider nicht so gut gefallen. Wen meine Kritikpunkte nicht stören, der bekommt hier aber eine tolle Dystopie, denn meine Kritik bezieht sich keineswegs auf die Geschichte selbst, die ist nämlich großartig!

Bewertung: 2/5

Veröffentlicht am 06.10.2019

Keine gute Umsetzung des Musicals

Dear Evan Hansen
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Evan Hansen fühlt sich allein. In der Schule hat er keine Bezugspersonen und leidet unter Angstzuständen. Er macht eine Therapie und soll für diese Briefe an sich selbst schreiben. Doch einer dieser Briefe ...

Evan Hansen fühlt sich allein. In der Schule hat er keine Bezugspersonen und leidet unter Angstzuständen. Er macht eine Therapie und soll für diese Briefe an sich selbst schreiben. Doch einer dieser Briefe gerät an Connor, einen seiner Mitschüler. Der nimmt sich kurz darauf das Leben und der Brief von Evan wird bei Connor gefunden. Die Eltern von Connor, die ihren Sohn nicht richtig kannten, haben die Hoffnung, Evan könnte ihnen helfen, den Tod von Connor zu verstehen. Plötzlich findet Evan sich in einem Konstrukt aus Lügen wieder. Seine Mitschüler nehmen ihn nun wahr, doch schafft es Evan, dieses Schauspiel aufrecht zu erhalten?

Das Cover von „Dear Evan Hansen“ ist schön schlicht und passt gut zur Geschichte. Warum erfährt man erst, wenn man sie liest, was ich persönlich sehr gerne mag.
Das Buch wurde auf der Grundlage des gleichnamigen Musicals geschrieben. Leider finde ich, dass man das am Schreibstil, dem word building und den Dialogen merkt. Die Sätze wirken abgehackt, lassen sich für mich nicht flüssig lesen.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, die von Evan Hansen und dem zu dem Zeitpunkt bereits gestorbenen Connor. Die Abwechslung fand ich ganz schön, ist mal etwas anderes.
Die Geschichte ist grundsätzlich sehr gefühlvoll, leider kamen die Gefühle bei mir nicht so richtig an. Ich habe wenig mitgefühlt und konnte nicht wirklich viel Bezug zu Evan und seiner Geschichte aufbauen.
Die Handlung selbst fand ich interessant, wie Evan sich in seinen Lügen verstrickt, wie seine Mitschüler vorher und nachher auf ihn reagieren und wie sich alles auflöst.
Ich weiß nicht, ob ihr es beim Lesen merkt, aber mir fällt es sehr schwer diese Rezension zu schreiben.
Ich werde mir jetzt demnächst wohl auch mal das Musical anhören, denn ich denke, dass die Geschichte für mich als Musical besser funktioniert.

Bewertung: 2/5

Veröffentlicht am 26.05.2019

Eine spannende Geschichte, leider etwas oberflächlich

ADDICTED
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Klingt nach einer spannenden Fantasy Geschichte, in der es viel Aktion, Liebe und Freundschaft gibt. Alles bekommt der Leser auch. Der Schreibstil ist locker, das Cover geheimnisvoll und macht Lust auf ...

Klingt nach einer spannenden Fantasy Geschichte, in der es viel Aktion, Liebe und Freundschaft gibt. Alles bekommt der Leser auch. Der Schreibstil ist locker, das Cover geheimnisvoll und macht Lust auf mehr. Ich konnte nicht widerstehen und musste mir das Buch kaufen.
Leider wurde ich dann etwas von der Geschichte enttäuscht. Die Charaktere sind für mich relativ flach gewesen. Ich konnte ihre Entscheidungen und Intentionen teilweise nicht nachvollziehen, weil vieles ein bisschen zu schnell, ein bisschen zu gewollt war. Es geht um geheime magische Gegenstände in unserer Welt, aber irgendwie macht dann doch Niemand mehr so ein richtiges Geheimnis daraus und die Leute sind oft gar nicht geschockt von diesen Geheimnissen! Auch die Regeln für die Catcherinnen und den Protektor werden recht leicht gebrochen.
Die Idee der Geschichte gefällt mir aber eigentlich sehr gut und durch den leichten Schreibstil fliegt man förmlich durch das Buch. Am Ende des Buchs lässt sich auch ein Hinweis darauf finden, dass es noch einen zweiten Teil geben wird, mit dem ich der Reihe auch auf jeden Fall noch eine zweite Chance geben werde.