Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2020

Manchmal ist es anders als man denkt...

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Zum Inhalt:

"Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein."
Als Micah auf ihren neuen Nachbarn ...

Zum Inhalt:

"Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein."
Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte…


persönliche Wertung:

Ein Buch, an dem man als Buchliebhaber und Buchblogger schon vor seinem Erscheinungstermin nicht vorbei gekommen ist. Der Hype um den neuen Roman von Laura Kneidl war einfach nur riesig! Und ich kann mich da nicht ausschließen, auch ich habe mich riesig auf ihr neustes New Adult Buch gefreut, schon aus dem Grund, weil mir „Berühre mich nicht“ und „Verliere mich nicht“ so gut gefallen haben. Allerdings hat das meine Erwartungen natürlich auch sehr hoch ausfallen lassen…
Ich muss ja sagen, das erste Highlight war es ja schon, die limitierte, signierte Sonder-Hard-Cover-Edition in den Händen zu halten! ♥ Das Buch und vor allem die Illustrationen sind so toll, einfach nur wunderschön. Es ist optisch auf jeden Fall schon einmal ein ganz besonderer Hingucker im Bücherregal.
Schon auf den ersten Seiten konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen. Der Schreibstil von Autorin Laura Kneidl gefällt mir einfach sehr gut. Sie schafft es mit ihren Worten zu berühren und den Leser mit Haut und Haar in die Geschichte zu ziehen. Ich liebe es, wenn es ein Autor schafft, mich mit seinen Worten so zu fesseln, dass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen würde, mir die Nächte um die Ohren schlage und auf jede freie Minute hin fiebere nur um endlich zu wissen wie es weiter geht. Ihr denkt euch jetzt bestimmt, dass ich irgendwie bei jedem Buch, welches ich lese und über das ich dann schreibe das gleiche sage und irgendwo habt ihr da sogar Recht. In letzter Zeit hatte ich tatsächlich das Glück immer wieder Bücher zu lesen auf die ich mich lange gefreut habe, bei denen ich schon vorher wusste dass ich sie toll finden werde, weil mich bis jetzt alle Bücher der jeweiligen Autoren begeistern konnten. Jeder hat schließlich seine ganz eigenen Vorlieben und umso älter man wird, umso knapper wird die Zeit die man zur Verfügung hat, da das Leben immer mehr Verpflichtungen für einen bereithält. Und bei mir zeigt sich das so, dass ich eher zu Büchern greife bei denen ich ziemlich sicher bin, dass sie mich begeistern werden, als in dem Punkt ein Risiko einzugehen…
Micah hat mir sofort richtig gut gefallen. Ich mag ihre rebellische Art und ihr Bedürfnis auf eigenen Beinen zu stehen. Außerdem liebe ich die Verbundenheit die sie ihrem Bruder Adrian gegenüber empfindet. Um Adrian wird im Buch ein Geheimnis gemacht: wo ist er, was ist mit ihm passiert, wird er überhaupt wieder auftauchen… Ich bewundere Micah, dass sie so hinter ihrem Bruder steht, auch wenn er nicht nur vor ihren Eltern sondern auch vor Micah geflohen ist. Sie gibt nicht auf und dass ist eine tolle Eigenschaft, wenn es um meinen Bruder ginge, würde ich auch Berge versetzten um ihn wieder zu sehen, ihn wieder in meinem Leben zu haben.
Auch Julian mochte ich gleich wirklich gern, genau wie seine Mitbewohner. Die drei haben sich rasend schnell einen Platz in meinem Herzen gesichert. Die Charaktere sind so liebevoll beschrieben und sind alle auf ihre Art besonders. Ich liebe es, dass ich jeden einzelnen vor meinem inneren Auge sehen kann und besonders toll finde ich es, dass es Laura Kneidl auch hier wieder schafft, dass ich die Emotionen der Protagonisten mit spüre. Bücher die mich emotional bewegen und beim Lesen ein Auf und Ab in meiner eigenen Gefühlswelt auslösen, haben schon einmal einen riesigen Pluspunkt.
Schön finde ich es auch immer, wenn Autoren/innen einen großen Wert auf Details in Bezug auf ihre Charaktere, aber auch in Bezug auf die Geschichte im generellen legen.
Außerdem finde ich es toll, dass Laura Kneidl in ihrem Buch verschiedene, in unserer Gesellschaft eher kritische Themen anspricht und wie selbstverständlich in ihre Geschichte einbaut. Es ist mutig gewisse Bereiche zu thematisieren, die sonst noch eher hinter vorgehaltener Hand besprochen werden bzw. weswegen noch heute im 21.Jahrhundert die Betroffenen schräg angeschaut, diskriminiert und sogar ausgeschlossen werden. Ich finde es wichtig, dass gerade solche Themen, die eben nicht von allen akzeptiert, als „normal“ angesehen werden in der Literatur einen Platz finden. Sie sollten selbstverständlich sein, als normal wahrgenommen werden und viel häufiger besprochen werden. Es gibt so vieles, was nicht der von irgendwem auferlegten Norm entspricht, was aber eigentlich so normal ist wie alles das was schon immer als normal angesehen wurde. Das Schöne an unserer Welt ist doch, dass sie so viele Möglichkeiten bietet, dass sie uns die Möglichkeit gibt alles zu machen und sein zu können, was wir wollen. Diese Vielfältigkeit macht das Leben doch gerade bunt und zu etwas ganz besonderem. Doch auch wenn ich es wichtig finde, dass kritische Themen in Bücher besprochen werden und so das Bild von dem „Normal“ in der Gesellschaft angepasst werden soll, so finde ich doch, dass man nicht alle Themen in einem Buch besprechen sollte. Es ist wichtig, keine Frage, aber mir persönlich war es in dieser Geschichte einfach zu viel. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller gewesen ein Thema zu haben und dieses gezielt zu thematisieren. Bei „Someone New“ hab ich leider irgendwann gedacht: „Wirklich, das jetzt auch noch…“ Ich finde es wahnsinnig schade, dass diese Gefühle beim Lesen aufkamen, denn eigentlich hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Aber leider muss ich so im Nachhinein sagen, dass mir in der Geschichte zu viele „Randthemen“ aufgegriffen wurden. Irgendwann wirkte es einfach zu gewollt und ich hatte beim Lesen, als sich eine Vermutung auftat was das große Geheimnis betrifft, immer nur den Gedanken, bitte nicht auch das noch. Das Thema an sich ist sehr wichtig und toll dass es ein Bestandteil der Geschichte ist, aber in diesem Fall wäre es besser gewesen, wenn sich Laura Kneidl beim Schreiben auf den Satz: „Weniger ist mehr!“ besonnen hätte. Denn dann wäre das Buch perfekt geworden. So hatte es für mich leider einen kleinen faden Beigeschmack.



Fazit:


Alles in allem hat mir das Buch trotzdem sehr gut gefallen. Ich mochte die Protagonisten sehr gern und habe mich die meiste Zeit in der Geschichte sehr wohl gefühlt. Für fünf Sterne gab es für mich dann aber doch den einen oder anderen kleinen Schwachpunkt. Echt Schade, denn die Geschichte ist im Grunde wirklich schön.
Ich bin wahnsinnig gespannt, was Band 2 „Someone Else“, welcher Anfang dieses Jahres, wieder in dieser wunderschönen Hardcover-Version erscheint, bereithält. Ich fiebere schon sehr auf den Erscheinungstermin am 27. Januar 2020 hin und hoffe, dass mich die Geschichte von Cassie und Auri, dieses Fünkchen noch mehr überzeugt.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Ein Buch mit Wow - Effekt

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Zum Cover:
Das Buch ist in den schlichten Farben: Weiß, rosa und blau gehalten. Der Schriftzug "Someone" ist in einer anderen Farbe sowie Schriftart geschrieben als das Wort "New". Wieder ein Cover das ...

Zum Cover:
Das Buch ist in den schlichten Farben: Weiß, rosa und blau gehalten. Der Schriftzug "Someone" ist in einer anderen Farbe sowie Schriftart geschrieben als das Wort "New". Wieder ein Cover das mir persönlich sehr gut gefällt.
Zum Inhalt:
Zunächst möchte ich erwähnen, dass ich das Buch lange auf meiner Liste hatte. Dann habe ich mich ungewollt Spoilern lassen und war abgeschreckt vom Inhalt. Ich dachte "Okay, dass ist nichts für dich" und strich es aus meiner Liste.

Durch Zufall bin ich dann auf das Hörbuch bei Spotify getreten. Ich war also irgendwie immer noch neugierig und fing an es zu hören. Wenn schon nicht lesen, dann wenigstens trotzdem erfahren wie es so ist. Schon nach den ersten Kapiteln, fiel mir auf wie sehr ich den Schreibstil von Laura mag und mir war klar " DU MUSST DAS LESEN". Gesagt - Getan. Ich fand mich also in der Buchhandlung wieder und kaufte mir Someone New.
Immer noch skeptisch begann ich zu lesen und mir gefielen die Hauptprotagonisten sehr.
Micah : wenn Sarkasmus einen Namen hätte dann wäre er Micah oder in meinem Fall Jasmin 😃 . Ich mag ihre Art einfach total gerne, sie ist schlagfertig, lustig und empathisch. Sie ist zu Beginn des Buches auf der Suche nach ihrem Bruder. Dieser wurde aufgrund seines Outings von der Familie "verstoßen". Man fiebert den ganzen Nachrichten mit, welche sie ihrem Bruder schreibt. Micah stammt aus einem wohlhabenden Hause. Ihre Eltern sind Anwälte und haben den Traum, das ihre Tochter ebenfalls diesen Beruf anstrebt.
Julian: er ist der verschlossene Typ und somit der perfekte Gegensatz für Micah. Gegensätze ziehen sich an und so. Man bemerkt schnell, das er was zu verheimlichen hat. Leider erfährt man nicht viel über ihn. Zunächst ist man im Glauben, dass er eine kleine Schwester hat/hatte. Wenn seine Eltern bzw. seine Mutter sich meldet, wirken die Gespräche kühl und abgehackt. So auch als sein Vater stirbt und Julian unerwünscht auf der Beerdigung ist. Auch die Nebencharaktere sind sehr interessant und deshalb freue ich mich sehr auf die Fortsetzung/en.
Das Buch ist aus der Sicht von Micah geschrieben. Mir gefallen Bücher wo ich von beiden Hauptprotagonisten die Erzählperspektive habe. Allerdings hat mich das jetzt nicht arg gestört.
Fazit:
Laura hat mich mal wieder mit ihrem Schreibstil überzeugt. Die Thematik, welche im letzten Zug des Buches offenbart wird, ist für mich leider nicht ausreichend erklärt. So habe ich als Leser noch fragen die ungeklärt sind. Micah hat toll reagiert keine Frage, aber sie hat das quasi einfach so hingenommen und wenig bis gar keine fragen gestellt. Gern hätte ich Julians Sicht gelesen und erfahren wie das Ganze für ihn war.

Ich freue mich auf Cassie & Auri.

Someone New bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

Booksister Jasmin ♥

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Mein Jahreshighlight 2019

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Someone New von Laura Kneidl ist wahrscheinlich einer meiner Lieblinge der vergangenen Zeit. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Eine Liebesgeschichte wie die anderen und doch so ganz anders. Ich bin völlig ahnungslos an ...

Someone New von Laura Kneidl ist wahrscheinlich einer meiner Lieblinge der vergangenen Zeit. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Eine Liebesgeschichte wie die anderen und doch so ganz anders. Ich bin völlig ahnungslos an die Geschichte von Micah und Julian herangetreten und sie ließ mich nicht mehr los. Für Tage, nein Wochen, gab es nur ein Thema für mich- die Liebesgeschichte zwischen Micah und Julian. Ich startete Diskussionen, lernte von meinen Mitmenschen wie offen, oder leider auch geschlossen, ihr Horizont ist und in Gedanken schweifte ich immer wieder zum Roman von Laura ab. Die Thematik war, obwohl für mich schnell klar, gut aufgearbeitet und großartig geschrieben.
Einziger Kritikpunkt: Laura Kneidl versuchte so viel Diversität wie möglich in die Geschichte zu schreiben. Zwar bekommen einige Gruppen genau die Aufmerksamkeit, die sie brauchen und auch verdienen, bei anderen Charakteren grenzt die Darstellung aber beinahe an Tokenismus. Die Charaktere, die die Diversität repräsentieren, sind nicht rund, sondern werden zum Teil auf ihre Rolle als Minderheit beschränkt. Das zeigt mir einfach wieder, wie wichtig qualitative Diversität ist. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
Trotzdem ist Julians Geschichte gut recherchiert und entwas ganz besonderes. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

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Veröffentlicht am 12.11.2019

überraschend

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niemals hätte ich gedacht, dass dieses buch ein so wichtiges thema behandelt! ohne spoilern zu wollen, aber habt ihr jemals ein buch gelesen, was dieses thema in sich hat? ich nicht.
ab und zu habe ich ...

niemals hätte ich gedacht, dass dieses buch ein so wichtiges thema behandelt! ohne spoilern zu wollen, aber habt ihr jemals ein buch gelesen, was dieses thema in sich hat? ich nicht.
ab und zu habe ich dieses buch echt liegen gelassen, weil mich der schreibstil und die handlung bis zu einem bestimmten punkt einfach nicht gepackt hat.. nachdem aber etwas von julian und micah abgewichen und ein klitzekleines bisschen mehr fokus auf die mitbewohner gelegt wurde, hat sich irgendwas geändert - und ich war gefangen! die orte und die entsprechenden szenarien (die szene vom geburtstag im wald!!!!) wurden so farbenprächtig und mit wenig worten aussagekräftig beschrieben, dass ich mich sofort dort wiedergefunden habe. der kleine twist (neben dem GROSSEN!) mit micahs bruder war dramatisch, aufregend und ergreifend. auch gefielen mir die charaktere ausgesprochen gut, sie waren sehr unterschiedlich, passten aber dennoch perfekt zueinander - die autorin hatte es am ende geschafft, dass man sich wie ein teil dieser clique fühlte.

Veröffentlicht am 08.11.2019

überaus empfehlenswert, allerdings nichts für ignorante oder engstirnige Leute

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Someone New ist ein ungewöhnlicher New Adult Roman, den man beim noch Lesen großartig findet, der einen im Nachhinein dann jedoch etwas zwiegespalten zurücklässt, je länger man über verschiedene Aspekte ...

Someone New ist ein ungewöhnlicher New Adult Roman, den man beim noch Lesen großartig findet, der einen im Nachhinein dann jedoch etwas zwiegespalten zurücklässt, je länger man über verschiedene Aspekte der Geschichte nachdenkt.
Das Buch beschäftigt sich zweifellos mit einer sehr wichtigen Thematik und man bewundert Laura Kneidl dafür, dass sie sich diesem schwierigen Thema angenommen hat. Insgesamt kommt es am Ende aber leider viel zu kurz und wird auf einigen wenigen Seiten abgehandelt, obwohl es viel mehr Raum benötigt und verdient hätte. Unglücklicherweise wäre bereits die bloße Benennung ein massiver Spoiler, sodass man an dieser Stelle verschweigen muss, worum es eigentlich geht, was überaus schade ist. Doch man kann wohl zumindest verraten, dass die Autorin damit für mehr Vielfalt und Toleranz wirbt.

Die selbstbewusste, Graphic Novel liebende Protagonistin Micah löst beim Leser ebenfalls zwiespältige Gefühle aus, wodurch man so seine Probleme mit ihr hat. Dank der Ich-Perspektive kann man Micahs Gedanken und Gefühle in der Regel zwar nachvollziehen und ihre Reaktionen verstehen, auch wenn man selbst vielleicht völlig anders mit bestimmten Situationen umgehen würde, das führt aber nicht zwingend dazu, dass man ihr Verhalten gutheißt oder für gerechtfertigt hält.

Einerseits ist sie durchaus sympathisch, obschon sie in gewisser Weise eine verwöhnte, reiche Prinzessin ist, die sich bis zum Verschwinden ihres Bruders nie über irgendetwas ernsthaft Sorgen machen musste, vor allem nicht in finanzieller Hinsicht. Doch in Wahrheit verabscheut sie diese oberflächliche High Society Welt und nimmt nur ihren Eltern zuliebe notgedrungen an einigen Veranstaltungen teil. In ihrer Freizeit trägt sie lieber Jeans und Shirts mit Comic-Aufdrucken statt teurer Designer-Kleider und studiert trotz ihrer Yale-Zusage gern am örtlichen College, um in der Nähe von Adrian zu bleiben, den sie weiterhin in ihrer Heimatstadt vermutet. Sie erhält nie eine Antwort, dennoch schreibt sie ihrem Bruder jeden Tag Nachrichten und hält an seinen Lieblingsplätzen immer wieder Ausschau nach ihm.

Manchmal denkt Micah mehr an andere als an sich selbst und versucht deshalb es Menschen recht zu machen, die gar nicht merken, was für ein Opfer sie damit bringt. Sie hängt sehr an ihrem Bruder und macht sich große Sorgen um ihn, gleichzeitig ist sie allerdings auch wütend auf ihn, weil er sich ihr nicht anvertraut und zu ihr ebenfalls den Kontakt abgebrochen hat. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Liebe zu ihren Eltern, deren Verhalten sie natürlich ablehnt, die sie aber trotzdem liebt, und der Liebe zu Adrian und hat ein schlechtes Gewissen, weil sie das Geld ihrer Eltern nach wie vor annimmt. Sie versucht ihre Eltern zum Umdenken zu bewegen und die Familie wieder zu vereinen, so hoffnungslos dieses Unterfangen dem Leser erscheinen mag. Sie steht sogar zu ihren finstersten Gedanken bzw. scheut sie sich nicht davor diese offen zuzugeben, wenngleich sie sich dafür schämt.

Die gleiche, schonungslose Offenheit verlangt sie mitunter jedoch von den Menschen, die ihr etwas bedeuten. Da sie selbst keine Geheimnisse vor ihnen haben will, gesteht sie ihnen nicht zu welche vor ihr zu haben. Diese Einstellung ist überaus problematisch. Auch in einer Beziehung sollte man noch Geheimnisse haben dürfen, insbesondere wenn man sich erst seit ein paar Wochen kennt.

Andererseits ist Micah dadurch also gelegentlich sehr aufdringlich und kann es in bestimmten Situationen einfach nicht gut sein lassen. Sie meint es zwar nur gut, ist aber zu verbissen, bohrt zu viel nach und versteift sich viel zu sehr auf eine Theorie, für die es allenfalls vage Anhaltspunkte gibt. Ihre Ungeduld ist irgendwo verständlich, führt jedoch zu völlig überzogenen Reaktionen und Schlussfolgerungen. Sie setzt Julian mehrfach stark unter Druck und gibt ihm nicht die Zeit, die er ganz offenkundig braucht. Dass sie Gefühle für einander haben, ist unverkennbar, doch darüber sollte man nicht vergessen, dass sie sich im Grunde noch gar nicht so lange kennen und echtes Vertrauen nun einmal nicht von heute auf morgen entsteht.

Jeder hat sein eigenes Tempo, aber Micah respektiert Julians weniger rasantes Tempo nicht und verkennt, dass Vertrauen nicht mit hundertprozentiger Ehrlichkeit gleichzusetzen ist. Außerdem unterstellt sie Julian, dass seine Angst davor sein Geheimnis zu enthüllen größer sei als seine Gefühle für sie, dabei hat das eine nicht zwingend etwas mit dem anderen zu tun. Seine Befürchtungen sind zudem mehr als nachvollziehbar, schließlich hat er diesbezüglich in der Vergangenheit nur schlechte Erfahrungen gemacht. Seine Gefühle für Micah sind deshalb jedoch nicht weniger aufrichtig.

Julian ist zu Beginn sehr verschlossen. Man weiß anfangs nur, dass er viel arbeitet, für sein Architektur-Studium brennt und irgendein Geheimnis hat bzw. etwas aus seiner Vergangenheit ihn stark belastet. Er hat viele, hohe Mauern um sich herum errichtet, die Micah mit der Zeit langsam zum Einsturz bringt, wodurch man ihn letztlich besser kennen lernt und lieb gewinnt. Er ist kein Mann der vielen Worte, macht aber mit sehr liebenswerten Gesten deutlich, wie viel er trotz seiner Geheimnisse für Micah empfindet.

Die beiden sind im Grunde ein wirklich tolles Paar und ergänzen sich gut. Micah bringt eine neue Seite an Julian zum Vorschein, was seine Mitbewohner Cassie und Auri sofort bemerken. Man sieht gern dabei zu, wie sie einander näher kommen und die langsame Entwicklung ihrer Beziehung wirkt sehr authentisch. Aus Nachbarn werden erst Freunde, dann Liebende und der dazugehörige Prozess ist stets nachvollziehbar. Zu Problemen kommt es erst als Micah Julian, wie schon beschrieben, zu sehr bedrängt sich ihr zu öffnen, worauf er mit Flucht reagiert.

Dafür, dass sie Julian in einer schweren Zeit ohne zu zögern beisteht sowie für ihre Reaktion auf sein Geständnis, muss man sie wiederum lieben. Etwas enttäuschend ist insofern allerdings die eher unrealistische Umsetzung. Mit dem Ergebnis ist man absolut einverstanden – die große Enthüllung ändert nichts an dem Bild, das man als Leser von Julian hat – Micah gelangt jedoch viel zu schnell zu dieser Erkenntnis und bleibt unwahrscheinlich gelassen. Auch ein toleranter Mensch dürfte wohl mehr als ein paar Minuten und einige wenige Antworten brauchen, um dieses neue Wissen zu verarbeiten.

Ob oder wie schnell man Julians Geheimnis als Leser durchschaut, hängt vermutlich davon ab, wie gut man sich mit gewissen Umständen auskennt. Das Lesevergnügen wird aber selbst dann nicht getrübt, wenn man von Anfang an Bescheid weiß. Viel wichtiger ist nämlich Micahs Reaktion darauf und darüber kann man lediglich Vermutungen anstellen. Unerfreulich ist hingegen, dass der Roman mehr oder weniger mit der Lüftung des Geheimnisses bzw. der Bestätigung des bis dahin gefassten Verdachts endet, danach also nur noch wenige Seiten folgen. An dieser Stelle wurde eindeutig Potenzial verschenkt und nicht genug auf ein ausgewogenes Verhältnis geachtet. Etwas versöhnlich stimmt einen hingegen der schöne Epilog, der knapp ein halbes Jahr später spielt und einen kleinen Ausblick auf die Zukunft der liebgewonnenen Protagonisten und Nebencharaktere gewährt.

Apropos Nebencharaktere: Alle Figuren sind total unterschiedlich und vielseitig – bei Laura Kneidl wird Diversität auf jeden Fall großgeschrieben. Darüber hinaus bleiben sie nicht nur blasses Beiwerk, sondern man lernt sie alle, im Rahmen des Möglichen, etwas besser kennen. Damit zeigt die Autorin auf wunderbare Weise wie facettenreich Menschen eben sind. Da der Roman hauptsächlich von Micah und Julian handelt, geht sie im Hinblick auf die Nebenfiguren natürlich nicht zu sehr auf deren Probleme ein, doch sie sind nicht völlig unwichtig. Im wahren Leben kümmert man sich immerhin auch nicht ständig nur um sich selbst, wenn man Freunde oder Verwandte hat, in deren Leben ebenso wenig alles glatt läuft wie im eigenen.

Leider sind, was erneut der Realität entspricht, nicht alle Menschen so liebenswert und verständnisvoll wie Julians Mitbewohner Auri und Cassie. Micahs und Adrians Eltern sind herablassend, snobistisch, furchtbar starrköpfig und überaus rückständig in ihrem Denken. Das Ansehen ihrer Familie scheint ihnen wichtiger zu sein als das Wohl ihrer Kinder, die sie von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben verbannen, wenn sie sich nicht so verhalten, wie sie es von ihnen erwarten bzw. verlangen. Im Vergleich zu Julians Mutter sind sie aber tatsächlich noch harmlos – traurigerweise. Julians Mutter verhält sich ihrem Sohn gegenüber unfassbar grausam und herzlos. Dafür fehlt einem als Leser jedes Verständnis und man fragt sich ernsthaft, wie man seinem eigenen Kind nur so viel Hass entgegen bringen kann und warum sie sich dann überhaupt die Mühe macht Julian am Telefon über bestimmte Ereignisse in Kenntnis zu setzen.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich wie gewohnt angenehm und flüssig lesen. Trotz der vielen Seiten findet man die Geschichte nie langatmig und hat das Buch relativ schnell gelesen, weil man es einfach nicht aus der Hand legen mag, selbst als man der Enthüllung von Julians Geheimnis anfangs noch nicht so entgegen fiebert wie zum Schluss. Die gesamte Handlung wird ausschließlich aus der Sicht von Micah geschildert, sodass es leider keine Szenen aus Julians Perspektive gibt, was vermutlich dazu dienen sollte sein Geheimnis zu wahren. Der Roman enthält zahlreiche, tolle Popkultur-Anspielungen und oftmals zweideutige, um nicht zu sagen anzügliche, Dialoge zwischen Julian und Micah, wenn sie gerade miteinander flirten. Dem Genre entsprechend gibt es zum Ende hin zwei erotische Szenen, von denen eine gut gelungen ist, die andere in genau dem Moment allerdings ein wenig überstürzt wirkt.

Die Geschichte von Julian und Micah ist am Ende abgeschlossen, das Warten auf die Fortsetzung fällt einem daher nicht ganz so schwer. Lesen wird man sie aber auf jeden Fall, denn sowohl Auri als auch Cassie sind unheimlich liebenswert und genau wie Micah ist man als Leser der Meinung, dass sie einfach zusammen gehören.

FAZIT
Someone New ist zwar nicht perfekt und weist hier und da ein paar Schwächen auf, die sich auf die Bewertung auswirken, im Ergebnis überwiegen die positiven Aspekte jedoch die negativen. Die einmalige Liebesgeschichte von Micah und Julian ist daher trotz aller Kritikpunkte überaus empfehlenswert, allerdings nichts für ignorante oder engstirnige Leute.