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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2019

Fortsetzung fürs Herz

Palace of Blood - Die Königin
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Manchmal haben Büchernerds großes Glück und Herzensreihen bekommen eine unverhoffte Fortsetzung. Großes Glück, dass wir weiter mit unseren Helden und Lieblingsantagonisten noch ein wenig mehr Zeit verbringen ...

Manchmal haben Büchernerds großes Glück und Herzensreihen bekommen eine unverhoffte Fortsetzung. Großes Glück, dass wir weiter mit unseren Helden und Lieblingsantagonisten noch ein wenig mehr Zeit verbringen und sie auf weiteren Abenteuern begleiten dürfen. So auch bei meiner persönlichen Fantasysensation der letzten Jahre, der Palace of Glass Reihe von C. E. Bernard!

Wie bereits in den ersten Teilen saugt einen die Geschichte von Beginn an in dieses unglaublich gut durchdachte und erschreckend reale Setting Londons abzutauchen. Ich habe erneut die ganze Bandbreite an Emotionen durchlaufen. Ich habe mit Rea mitgezweifelt und in brenzligen Situationen mitgefiebert, ob es auch alle schaffen. Ich war erneut entsetzt von so mancher Wendung

Mir hat es gut gefallen wie die Autorin uns vor Augen führt, dass es mit der Revolution oft nicht getan ist und alle fröhlich und befreit nach Hause gehen. Es ist oft ein schmerzhafter Prozess, erlernte Strukturen – und seien sie auch noch so zerstörerisch – aufzubrechen und auch den Schalter im Kopf umzulegen. Nach einer solchen Revolution nicht selbst in eine Art Machtmissbrauch zu verfallen, um diese mit allen Mitteln durchzubringen, ist eine große Herausforderung auch für unsere Helden. Es gilt wie so oft in Gesellschaft und Politik, nämlich zu versuchen möglichst alle mitzunehmen und Ängste und Vorurteile abzubauen. Ebendiese Probleme, die sich Rea und Robin nun stellen müssen, zeigt C. E. Bernard wirklich sehr realistisch und ohne Pathos auf.

Dies gelingt ihr umso mehr, as dass sie sowohl altbekannte als auch neue Gegner ins Rennen schickt, deren Motivation erschreckend authentisch und nachvollziehbar aufgeschlüsselt werden. Es gibt kein stereotypes Gut und Böse, sondern es sind immer Menschen, die Beweggründe haben und gute oder schlechte Entscheidungen treffen.

Dieses menschliche in den Palace of Glass-Büchern ist das, was die Autorin seit jeher dem erschreckenden Worldbuildig entgegen setzt. Ganz besonders gut gefallen hat mir hier erneut die dynamischen zwischenmenschlichen Beziehungen und die Diversität, die unaufgeregt daherkommt und von der sich andere sicher noch eine Scheibe abschneiden können.

Einige von euch werden sich sicherlich wundern und fragen, ob es nun wirklich noch eines Teils gebraucht hätte, war doch die Trilogie eigentlich in sich abgeschlossen. Denen kann ich nur entgegnen: Grundsätzlich ja, aber! Mit Palace of Blood ist die Reihe einfach insgesamt runder zum Abschluss gekommen. Es wurden viele kleine Details und offene Fragen beantwortet und man konnte gemeinsam mit den Protagonisten nach den letzten Seiten mal richtig durchatmen. Ich fand es wundervoll zu erfahren, wie es eigentlich nach dem „großen Finale“ tatsächlich weitergeht und was nach der Revolution noch an Arbeit vor unseren Helden liegt. Palace of Fire war ein Ende für den Kopf, Palace of Blood eins fürs Herz. Und wer weiß, ob es nach diesen letzten Seiten nicht doch noch ein Wiedersehen mit Rea und Co geben wird? Lassen wir uns überraschen.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Taffe Heldin vor historischer Kulisse

Gladiatorin - Freiheit oder Tod
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Ein Buch über weibliche Kick-Ass- Gladiatorinnen im alten Rom? Aber Hallo! Dieses Buch klingt bereits so sehr nach Lesespaß, dass es natürlich bei mir landen musste.

Und was soll ich sagen, die Erwartungen ...

Ein Buch über weibliche Kick-Ass- Gladiatorinnen im alten Rom? Aber Hallo! Dieses Buch klingt bereits so sehr nach Lesespaß, dass es natürlich bei mir landen musste.

Und was soll ich sagen, die Erwartungen wurden voll erfüllt.

Fallon ist eine wunderbare Protagonistin. Sie versucht, ihrer Schwester nachzustreben und ihrer Rolle in der Gesellschaft gerecht zu werden. Sie ist es gewohnt, sich durchzusetzen und möchte zu Beginn des Buches die Weichen für ihr weiteres Leben stellen. Doch auf einmal befindet sie sich in einer Lage, in der sie nicht mehr selbstbestimmt ist. Dass sie dennoch nicht den Mut und den eigenen Willen verliert sondern weiterkämpft, hat mir imponiert. Fallon ist hierdurch wirklich ein Paradebeispiel für eine taffe, starke Heldin, die in den richtigen Momenten aber auch ihre gefühlvolle, weiche Seite zeigen kann.

Im Buch kommen sowohl die romantische Seite als auch die Action nicht zu kurz, beide Aspekte sind schön ausgewogen.

„Gladiatorin“ ist wundervoll rasant und lässt sich durch das hohe Tempo gut am Stück weglesen. Die Kampf- und sonstige Actionszenen sind klasse beschrieben und man fühlt sich, als hätte man quasi selbst das Schwert in der Hand. Auch kann das Buch mit Wendungen überraschen und ist somit dem durchschnittlichen vorhersehbaren Standart um einige Seiten voraus.

Natürlich verfallen auch einige Männer der taffen Fallon und so lernen wir einige Loveinterests kennen. Dabei hält die Autorin aber ein schönes Gleichgewicht und lässt die Lovestory nicht mehr Raum einnehmen als nötig. Hierdurch sind die Liebesentwicklungen auch wunderbar realistisch und Fallon lässt nicht alle Vernunft fahren, nur weil ihr ein Mann schöne Augen macht. Das hat mir sehr gut gefallen!

Wunderschön gelungen ist auch das Cover, das perfekt den Inhalt wiederspiegelt. Und sieht Fallon hier nicht aus wie die wunderschöne Gal Gadot?

Für mich ein Buch für Lesestunden voller Action und Gefühl, das mich sicher auch zur Fortsetzung greifen lassen wird.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Tolles Setting und bezaubernde Charaktere!

Im Schatten des Fuchses
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Ihr liebt Bücher mit Bezug zu japanischer Mythologie genauso wie ich? Dann müsst ihr euch unbedingt den neuen Reihenauftakt von Julie Kagawa ansehen!
Bereits das erste Kapitel ist mitreißend und zieht ...

Ihr liebt Bücher mit Bezug zu japanischer Mythologie genauso wie ich? Dann müsst ihr euch unbedingt den neuen Reihenauftakt von Julie Kagawa ansehen!
Bereits das erste Kapitel ist mitreißend und zieht den Leser richtig in die Geschichte. Der Schreibstil ist verspielt und ausschweifend, einfach wunderschön und steht oft im starken Kontrast zur Brutalität mancher Szenen. Hierdurch werden sowohl jüngere als auch ältere Leser gleichermaßen angesprochen.

Erzählt wird das Buch aus mehreren Perspektiven und besticht durch die Vielzahl an unterschiedlichsten Charakteren. Es folge in seinem Erzählstrang der klassischen Heldenreise, der sich immer mehr Protagonisten anschließen. Yumeko muss einerseits ihr Geheimnis und ihren Auftrag vor den Mitstreitern verbergen, sie aber auch für ihre Sache einnehmen. Dieses zwischenmenschliche Ränkespiel fand ich durchaus gelungen. Weiter stellen sich ihr und ihren Gefährten diverse Gegner und Hindernisse in den Weg und wir treffen auf die unterschiedlichsten Gestalten der japanischen Mythen und Legenden. Hier zeigt die Autorin, dass sie ordentlich recherchiert hat und hat für Yumeko und ihre Freunde viele Szenen parat, um ordentlich Gas zu geben. Der Spannungsbogen ist durchweg hoch und super unterhaltsam.

Sowohl Yumeko als auch Tasumi sind gelungene Charaktere, die mir beide ans Herz gewachsen sind. Yumeko mit ihrer verspielten und unschuldigen, dabei aber auch schelmischen Art steht in Kontrast zur Schwere von Tatsumis Charakter. Er hadert sichtlich mit sich und seiner Bürde und ich habe richtig mit ihm mitgelitten.

Ich fand es während des Lesens überaus faszinierend, wie sich allmählich die diversen Figuren und angerissenen Erzählstränge zu einem großen Gesamtbild zusammenfügen. Hierdurch entsteht ein dicht gewobener Plot bei dem man merkt, wieviele Gedanken sich die Autorin beim Worldbuilding und Plotten gemacht hat. Es wird hier somit alles andere als eine flache Geschichte eines Mädchens mit speziellen Gaben nach dem bekannten Schema erzählt.

Gut gefallen hat mir weiter die romantische Beziehung, die bereits im Klappentext angedeuet wird. Diese entwickelt sich allerdings sehr zart und unschuldig und ist im ersten Teil bei weitem nicht so stark raumeinnehmend. Sie hält sich dezent im Hintergrund und lässt der actionreichen Handlung den Vortritt. Das ist mal eine schöne Abwechslung zu anderen Büchern des Genres, bei denen der Fokus stärker auf den romantischen Aspekt ausgelegt ist. Ich bin gespannt, wie sich dies in den weiteren Büchern entwickelt.

Das Buch war für mich ein unterhaltsamer Roadtrip durch japanische Mythen und Legenden, das sicher Leser jeglichen Alters ansprechen wird. Für mich ein erfrischender Read mit wundervollem Setting und fantastischen Charakteren. Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 06.10.2019

Magischer Auftakt

Ashes and Souls (Band 1) - Schwingen aus Rauch und Gold
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Ich liebe einfach Prag als Setting und man fühlt sich beim Lesen, als würde man mit Mila gemeinsam die Stadt erkunden. Prag übt auf mich einfach eine magische Anziehungskraft aus und ich muss sagen, dass ...

Ich liebe einfach Prag als Setting und man fühlt sich beim Lesen, als würde man mit Mila gemeinsam die Stadt erkunden. Prag übt auf mich einfach eine magische Anziehungskraft aus und ich muss sagen, dass Ava Reed den geheimnisvollen Flair der Stadt perfekt eingefangen hat. Es gibt wundervolle und melancholische Beschreibungen, die einen voll ins Buch eintauchen lassen. Insbesondere, dass man gemeinsam mit Mila die Stadt entdecken kann, hat mir sehr gut gefallen.

Mila ist auf jeden Fall eine sympathische Protagonistin, die sich auch durch die dramatischen Umstände ihres Lebens bisher nicht unterkriegen lässt und nach Antworten sucht. Die Geschichte wird allerdings nicht nur aus ihrer Sicht erzählt, sondern wir lernen mehrere Protagonisten kennen. Hierdurch erhalten wir differenzierte Ansichten auf die Handlung und auch bessere Einblicke ins jeweilige Innenleben der Charaktere.

Mir gefällt es generell, wenn Bücher aus mehreren Perspektiven geschrieben sind, wenn dadurch nicht zu viele Sichtweisen eröffnet werden. Das ist Ava hier wirklich unglaublich gut gelungen, auch was den Leseflow und die Handlung angeht. Die Erzählstränge greifen perfekt ineinander und ergänzen sich, sodass man als Leser einfach immer weiter lesen möchte.

Besonders gut gefallen hat mir die Vorstellung der Ewigen! Die Mischung aus Übernatürlichem und Übermenschlichem, die aber mit modernen Mitteln und den kleinen täglichen technischen Problemen zu kämpfen haben wie ich in meinem Büro, fand ich unglaublich erfrischend und eine klasse Idee!

Insgesamt ist das Buch sowohl für jüngere Leser wie auch junggebliebene Fantasybegeisterte geeignet, da es relativ wenige bekannte Klischees bedient. Dies wird besonders bei der Grundidee des Gleichgewichts deutlich, mit der mich die Autorin überzeugen konnte. Hier gibt es kein Gut und Böse, kein reines Schwarz oder Weiß. Vielmehr geht es um Entscheidungen und deren Folgen. Ava Reed hat es durch dieses Konzept geschafft, dass sich das Buch einfach wunderbar von der Masse an Fantasy abhebt und sich nicht anfühlt, als hätte man genau diese Idee bereits gefühlte hundert Male bereits gelesen.

Hierdurch war auch die Storyline insgesamt nicht vorhersehbar. Immer wenn ich mit einer gewissen Entwicklung gerechnet habe, konnte mich die Geschichte völlig überraschen. Positiv abgerundet wird das Buch durch einen famosen Cliffhanger, der den Leser mit dem Wunsch nach mehr zurück lässt.

Ebenfalls unerwartet entwickelt sich Milas Beziehung zu einem Loveinterest, mit dem man zu Beginn des Buches sicher so nicht gerechnet hätte. Dabei bleibt sie romantisch und doch eher auf jugendliches Publikum zugeschnitten bisher völlig ohne Konfliktpotential. Hier würde ich mir für den zweiten Teil vielleicht etwas mehr zwischenmenschliche Reibungspunkte wünschen, da mir alles bisher zu glatt war.

Für mich war der einzige Kritikpunkt, dass das Geheimnis, das Mila umgibt, bisher nur wenig gelüftet wurde. Hier kam mir zur Lösung des Rätsels zu oft die Handlung mit em Love Interest in die Quere, sodass die beiden Handlungsstränge für mich zu wenig harmonisch ausbalanciert waren und Milas Geheimnis zu sehr in den Hintergrund rückte. Ich hoffe, dass hier der zweite Teil mehr Licht ins Dunkel bringen wird und Milas Background mehr in den Erzählvordergrund gerät.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Starke Botschaft mit kleinen Schwächen!

Washington Black
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Es gibt Bücher, die muss man einfach lesen, weil man sofort eine innere Verbundenheit spürt. Bei denen man genau weiß, dass sie einen stark berühren werden. "Washington Black" ist genau so ein Buch.

Wahrscheinlich ...

Es gibt Bücher, die muss man einfach lesen, weil man sofort eine innere Verbundenheit spürt. Bei denen man genau weiß, dass sie einen stark berühren werden. "Washington Black" ist genau so ein Buch.

Wahrscheinlich besonders sensibilisiert durch meinen Freund, der selbst schwarz ist, erlebe ich durch ihn alltäglichen Rassismus hautnah. Aufgrund dessen greife ich gehäuft zu Büchern, die ebenjene Thematik aufgreifen, wie bei "Washington Black".
Gleich auf den ersten Seiten wird man mit den Lebensumständen eines Sklaven auf einer Baumwollplantage im 19. Jahrhundert konfrontiert, und das schonungslos.

Die Erzählperspektive von Washington als kleinem Jungen schafft es, die Grausamkeit seiner Lebensumstände mit der unschuldigen und zarten Seele eines Kindes zu verbinden. Dadurch erscheinen Washingtons Erlebnisse umso erschreckender. Man erlebt, wie bereits die Kleinsten darauf getrimmt werden, etwa die Mimik und Gestik des Gegenübers zu lesen, um nicht in eine gefährliche Situation zu geraten. Solche anerlernten Verhaltensweisen gibt es leider heute im Zusammenhang mit Rassismus noch oft genug, etwa wenn afroamerikanische Kinder lernen, wie sie sich bei einer Polizeikontrolle verhalten müssen (unglaublich stark beschrieben etwa in The Hate U Give). Gerade solche Szenen empfand ich als besonders ausdrucksvoll beschrieben, auch wenn einige Grausamkeiten, die den Sklaven widerfahren, nur angedeutet werden. Es bleibt so dem Leser überlassen, wie stark er auch zwischen den Zeilen lesen und sich mit der Thematik befassen möchte.

Aufgrund des Covers und des Klappentexts hatte ich mir eher eine Abenteuergeschichte im Sinne von "In 80 Tagen um die Welt" vorgestellt, bei der natürlich der Wolkenkutter eine entscheidende Rolle spielen würde. So ist es allerdings kein großer Aufbruch zu neuen Ufern voller Vorfreude, die Washingtons Reise beginnen lassen, sondern tragische Umstände. Und diese Ereignisse schweißen ihn mit Titch zusammen, der ihn ebenbürtig zu behandeln scheint und ihm als Lehrmeister fürs Leben dient.

Obwohl die Reise eher unverhofft begonnen hat, so führt sie Washington im Laufe des Buches einmal queer um die Welt und in verschiedenste Zivilisationen. Dabei ist seine Reise keine reine Abenteuergeschichte. Es ist vielmehr eine Reise zu sich und die Reise, die wir alle im Leben bestreiten, nämlich die zum eigenen Ich.

Washington werden einige Stolpersteine auf dieser Reise in den Weg gelegt. So schlägt er es etwa aus, richtige Freiheit zu finden und über die Railroad Underground zu fliehen. Er trifft stattdessen eine andere Entscheidung und scheint dafür bestraft zu werden. Ihm widerfährt ein Verrat, den ich sowohl als tragisch als auch irgendwie verständlich empfunden habe. Dieser Verrat lässt Washington lange Zeit nicht los und er bleibt dadurch gefangen, unfrei. Die Suche nach Antworten treibt ihn weiter und lässt ihn auch mit der Aussicht auf Glück nicht wirklich zur Ruhe kommen.

Das Buch hat eine stetige, sich langsam entwickelnde Handlung. Für manche passiert hier sicher zu wenig, mir persönlich hat es gut gefallen, da diese Erzählweise einfach hervorragend dazu passt, was die Autorin uns eigentlich sagen will. Nämlich dass die Suche nach einem selbst oft eine zähe Angelegenheit ist, ebenso wie das Ringen um innere und äußere Freiheit. Insofern passt es wirklich gut zu Washingtons Entwicklung.

Gegen Ende scheinen sowohl Washington als auch der Leser eine Antwort auf die quälenden Fragen zu erhalten und dadurch endlich Freiheit zu erlangen. Wie so oft im Leben sind diese Antworten nicht unbedingt die gewünschten, die doch alles Gut werden lassen und die endlich von den heimsuchenden Dämonen und Geistern befreien. Die Konfrontation erlösen dann aber doch durch das eingestehen der eigenen, bereits gewonnenen Erkenntnis, die die Hoffnung final abzulösen scheint. Und als Leser wird man genau dadurch damit konfrontiert - man muss sich mit dem menschlichen, manchmal grausamen und egoistischen Naturell auseinandersetzen. Dazu kommt noch ein offenes Ende, das sicherlich auch unbefriedigt zurücklässt. Ich denke, genau dies ist beabsichtigt. Es gibt kein man bekommt kein rundum Wohlfühl-Happy End. Washington wird weiter um seinen Platz in der Gesellschaft kämpfen müssen.

Ein Buch, das sich einen Platz in meinem Regal zu Recht erobert hat. Eines, das es in leisen Tönen versteht, kraftvolle Aussagen über das Leben zu treffen. Für mich eines der gelungendsten Bücher 2019.