Cover-Bild Die Verwegene. Jeanne Moreau
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 396
  • Ersterscheinung: 11.10.2019
  • ISBN: 9783351037895
Jens Rosteck

Die Verwegene. Jeanne Moreau

Die Biographie
"Die größte Freiheit ist, man selbst zu sein." Jeanne Moreau

Jeanne Moreau prägte die Leinwand und das internationale Kino des 20. Jahrhunderts wie kaum eine andere Schauspielerin ihrer Ära. Sie wird in einem Atemzug mit Romy Schneider, Catherine Deneuve oder Brigitte Bardot genannt und wurde von Orson Welles als Ausnahme-Mimin verehrt. Jeanne Moreau drehte mit den großen Regisseuren der Nouvelle Vague und des Autorenkinos wie Louis Malle, François Truffaut, Luis Buñuel, Michelangelo Antonioni, Rainer Werner Fassbinder und Wim Wenders. Sie war eng befreundet mit Marguerite Duras und die Geliebte von Peter Handke. Jens Rosteck zeichnet das faszinierende Porträt dieser verwegenen Künstlerin, die vielen Frauen mit ihrer Unabhängigkeit als Vorbild diente: emanzipiert, weise, abgründig, aufmüpfig, majestätisch und in höchstem Maße erotisch. Eine Legende des europäischen Films.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2020

Eine Hommage an eine verwegene Schauspielerin und ihre Filme

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Autor Jens Rosteck, der schon einige Biografien berühmter Franzosen wie Edith Piaf, Marguerite Duras oder Jacques Brel verfasst hat, wagt sich diesmal an eine Unangepasste: Jeanne Moreau (1928-2017).

Die ...

Autor Jens Rosteck, der schon einige Biografien berühmter Franzosen wie Edith Piaf, Marguerite Duras oder Jacques Brel verfasst hat, wagt sich diesmal an eine Unangepasste: Jeanne Moreau (1928-2017).

Die Tochter einer britischen Tänzerin und eines französischen Gastwirts hat wie keine andere den französischen Film geprägt. Die Mutter macht sie zeitlebens für ihr eigenes Karriereende verantwortlich und der Vater will lieber einen Sohn. Kein Wunder, dass Jeanne (ursprünglich war der Name Pierrette im Gespräch) sich eher selbst überlassen ist und mehr als Junge denn als Mädchen aufgewachsen ist.

Anders als Brigitte Bardot oder Catherine Deneuve entspricht sie nicht dem gängigen Schönheitsideal oder dem Typus der Filmschönheiten. Jeanne wirkt regelrecht kantig. Diese Ausstrahlung macht aber genau den Reiz aus und befördert sie zu einer viel gebuchten Schauspielerin. Moreau verkörpert einen ganz anderen Frauentyp: Wild, verwegen, emanzipiert, voller Abgründe, unbeugsam und dennoch höchst erotisch.

"Die größte Freiheit ist, man selbst zu sein." Jeanne Moreau

Von Regisseuren wie Orson Wells als Ausnahme-Könnerin verehrt, dreht sie mit allen, die in der Nouvelle Vague Rang und Namen haben: Von Michelangelo Anontioni bis Wim Wenders.

Hier muss angemerkt werden, dass diese Biografie nicht wie üblich chronologisch angelegt ist. So erfährt der Leser erst im dritten Kapitel etwas über Jeannes Eltern und Kindheit. Der Autor ist bekennender Cineast und deshalb stehen die Filme der Moreau (fast) mehr im Mittelpunkt als der Mensch. Das wird jene Leser, die gerne mehr (Skandalgeschichten?) über die Schauspielerin lesen wollen, ein wenig irritieren. Wer die Filme nicht oder nur unzureichend kennt, wird hier ein wenig enttäuscht sein. Fans der Nouvelle Vague kommen hier voll auf ihre Rechnung.

Fazit:

Mehr eine Filmografie denn eine Biografie des Menschen Jeanne Moreau. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.01.2020

Die Moreau und ihre Filme

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Jeanne Moreau war eine geniale Schauspielerin, die ich aus vielen Filmen kenne. Daher hat mich dieses Buch interessiert. Ich wollte einfach mehr über die Frau hinter der Schauspielerin erfahren. Leider ...

Jeanne Moreau war eine geniale Schauspielerin, die ich aus vielen Filmen kenne. Daher hat mich dieses Buch interessiert. Ich wollte einfach mehr über die Frau hinter der Schauspielerin erfahren. Leider aber hat mich das Buch da nicht wirklich weitergebracht. Jens Rosteck bringt uns zwar Jeanne Moreau anhand ihrer Filme näher, doch von der privaten Jeanne Moreau habe ich nicht so sehr viel erfahren - sie blieb unnahbar wie auch in vielen ihrer Filme.
Der Schreibstil ist sachlich und distanziert und konnte mich daher nicht mitreißen. Der Autor hat gut recherchiert, so dass ich bestens über Moreaus umfangreiches Werk informiert bin. Natürlich kommen auch private Dinge zur Sprache, aber das schien mir doch eher Nebensache zu sein.
Jeanne Moreau war eine unabhängige Frau und somit ein Vorbild für andere Frauen, welche sich emanzipieren wollten. Sie war eine faszinierende Persönlichkeit, die ihren Weg gegangen ist. Im Laufe ihres Lebens begegnete sie auch vielen anderen interessanten Prominenten, aber das ist wohl nicht so ungewöhnlich, wenn man selbst prominent ist.
Ein interessantes Buch über die französische Schauspielerin Jeanne Moreau, allerdings hatte ich mehr Persönliches erwartet. So blieb mir die Moreau als Mensch fremd.

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Veröffentlicht am 15.11.2019

Extrem auf den Inhalt der Filme ausgerichtet. Ich habe wenig über den Menschen erfahren.

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Jeanne Moreau wurde 1928 in Paris geboren. Die französische Schauspielerin, Filmregisseurin und Sängerin wurde “hässliche Schöne” genannt, denn sie überzeugte in ihren Rollen nicht durch körperliche Reize, ...

Jeanne Moreau wurde 1928 in Paris geboren. Die französische Schauspielerin, Filmregisseurin und Sängerin wurde “hässliche Schöne” genannt, denn sie überzeugte in ihren Rollen nicht durch körperliche Reize, sondern durch Charakter und Tiefe.

Jens Rosteck schildert in der vorliegenden Biografie hauptsächlich die filmischen Stationen in Jeanne Moreaus Leben.

Einige Kapitelüberschriften lauten zum Beispiel:
Die Ehrgeizige - Eine Ohrfeige von Jean Gabin
Die Begehrte - Auge in Auge mit Orson Welles
Die Königin - Zweihundert weiße Rosen von Rainer Werner Fassbinder

Man spürt den Respekt und die Verehrung des Autors für die große Schauspielerin, seine Begeisterung für die Filme.
Detailliert erzählt Rosteck nach, analysiert, erklärt. Leider zeigt er sehr wenig.

Das erste Kapitel bestand für mich aus Lobeshymnen auf Moreau. Da ich vor der Lektüre kaum etwas über Moreaus Filme oder ihr Leben wusste, konnte ich mit den abstrakten Beschreibungen wenig anfangen. Einiges machte mich jedoch neugierig - so der Hinweis, dass sie ihren Zukünftigen im Standesamt versetzte oder die Bemerkung, dass sie keinen Wert auf Nettigkeit legte.

Im zweiten Kapitel erzählt der Autor detailliert die Handlung des Films “Fahrstuhl zum Schafott” nach. Eine ausgezeichnete Filmbesprechung. Da ich den Film jedoch noch nicht kenne, nahm mir die ausführliche Schilderung des Inhalts jegliche Spannung und damit die Lust, den Film anzusehen.

Im dritten Kapitel erfuhr ich endlich etwas über ihre Kindheit und ihre Eltern.
In den darauf folgenden Kapiteln wird Moreau meist in Verbindung mit einem Mann dargestellt: Jean Gabin, Marcello Mastroianni, Belmondo, Orson Welles, Fassbinder. Rosteck geht ausführlich auf das Genie der verschiedenen Regisseure und der Liedermacher (bei ihren Chansons) ein.

Immer wenn ich das eBook mal zur Seite gelegt hatte, musste ich danach scrollen, um zu sehen, ob das “sie” sich gerade auf eine Filmrolle bezog oder auf die Person von Moreau. Meist wurde eine Filmrolle geschildert.

Die Melodien und Texte der Chansons wurden ebenso detailliert beschrieben wie die Filme.
Ein gutes Viertel des Buches macht der Anhang aus - mit einer umfangreichen Filmografie, Verzeichnissen von Zeitungsartikeln und Interviews, einer Diskografie, einer Zeittafel mit Auftritten und Auszeichnungen und einem Fototeil.

Vor der Lektüre wusste ich wenig über die Frau Jeanne Moreau.
Angezogen an dem vorliegenden Buch hat mich der Zusatz “Biografie” im Titel sowie der Klappentext, in dem sie als “emanzipiert, weise, abgründig, aufmüpfig, majestätisch” bezeichnet wird.

Auch nach der Lektüre weiß ich nicht viel mehr über die Französin.
Das Buch enthält wenig Zitate von Jeanne Moreau. Wenig über ihr Privatleben.
Bei den Kapiteln vorangestellten Zitaten konnte ich nicht erkennen, ob es Zitate von ihr waren oder Filmzitate.

Dem Buch entnommen habe ich:
Jeanne Moreau war eine eigenwillige Frau. Sie unterzeichnete das „Manifest der 343“. Darin hatten sich 343 berühmte Französinnen zur Abtreibung bekannt. Als sie älter wurde, wohnte sie wieder zur Miete, um flexibel zu bleiben und lebte ohne Partner. Moreau sang gerne; vor ihren Auftritten hatte sie Angstattacken. Sie wollte nie allzu ernst werden, und es kam vor, dass sie im Fernsehen ihren Gesprächspartner unwirsch abfertigte. Obwohl sie einen Sohn hatte, fühlte sie sich nicht sehr mütterlich und sah ihre Filme und Rollen als ihre Kinder an. Sie war mit Anais Nin befreundet.
Ich hätte gern mehr über diesen Menschen erfahren.
Leider wurden diese “Stationen” jeweils nur beiläufig in einem Satz erwähnt und nicht weiter ausgeführt.

Ich habe sehr wenig über den Menschen “Jeanne Moreau” erfahren.
Dafür aber sehr viel über ihre Rollen, berühmte Regisseure, Kameraeinstellungen, Drehbücher und Melodien.

Für mich erfüllt dieses Buch leider nicht meine Erwartungen an eine Biografie.
Sehr schade.

Ein sehr spezielles Buch für Moreau-Fans, Film-Enthusiasten und Liebhaber des französischen Kinos.