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Veröffentlicht am 04.02.2020

Einblicke in die Geschichte Südafrikas...

Der Anfang einer Zukunft
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Mich hat dieser Roman vor allem neugierig gemacht, weil er sich mit der Geschichte Südafrikas beschäftigt, was mich ungemein interessiert. Zudem hatte ich vorab sehr viel Positives über den Autor gehört, ...

Mich hat dieser Roman vor allem neugierig gemacht, weil er sich mit der Geschichte Südafrikas beschäftigt, was mich ungemein interessiert. Zudem hatte ich vorab sehr viel Positives über den Autor gehört, weshalb ich gespannt mit der Lektüre begann.

In der Geschichte geht es um den jüdischen Jungen Martin Helger, der durch den Familienbesuch aus den USA gehörig verwirrt wird, denn Annie fasziniert ihn sehr. Seine Begierde und Naivität bringen ihn in gehörige Schwierigkeiten. Ob er da wieder rauskommt?

Zunächst einmal benötigte ich gut hundert Seiten, um mich in der Handlung zurechtzufinden und alle Figuren einordnen zu können. Ab da an kam ich gut klar, da die Geschichte ordentlich Fahrt aufnahm. Der Autor beleuchtet sehr interessant den Widerstand in Südafrika. Anders als ich es vom Buch erwartet hatte, geht es hier sehr grausam zu. Man bekommt wirklich sehr bildlich geschildert wie es in den Townships zugeht, was keine leichte Kost ist.

In meinen Augen ist der Roman kein Buch, welches man mal eben schnell nebenbei liest, da einen die Handlung nicht kalt lässt und sehr intensiv beschäftigt. Auch muss man konzentriert dabei bleiben, um alles zu verstehen und nicht den Zugang zu verlieren. Mich hat es emotional teils sehr stark getroffen und ich konnte nicht konstant lesen, weil ich immer wieder schlucken und das Gelesene verarbeiten musste. Teilweise fiel es mir sogar schwer weiter zu lesen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die Grausamkeiten wirklich alle wissen will. Und wenn ich dann ein paar Tage nicht gelesen hatte, dann fiel mir der erneute Einstieg wieder etwas schwer, weil ich durch die Pause den Faden verloren hatte.

Absolut unverständlich für mich war der Sprung in die Zeit nach der Apartheid, denn vielmehhr hätte ich mir einen Abschluss der Geschichte gewünscht in der Zeit, in der die Haupthandlung spielt. Zudem ist dieser Part dann auch nicht mehr so spannend und fesselnd wie der Großteil der Geschichte.

Martin als Figur mochte ich auf weiter Strecke sehr, da er sehr glaubwürdig für einen 16- Jährigen agiert. Das Aufschauen zu seinem großen Bruder hat mich zudem stark an mich selbst erinnert. Etwas zu viel des Guten fand ich seinen Aufstieg vom naiven Bengel zum Helden.

Bonert kann ganz klar schreiben, hat aber leider nicht komplett meine Erwartungen erfüllen können. Vielleicht war mir aber auch am Ende vieles vom Geschilderten zu hart und ich einfach zu weich für das Buch.

Fazit: Für meinen Geschmack etwas zu lang geraten und am Ende nicht konsequent fertig erzählt, weshalb ich nur bedingt eine Empfehlung aussprechen kann.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Da geht es in den Urwald...

KAXINAWA Meine Reise zurück zu mir
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Das außergewöhnliche Cover hat mich neugierig auf das Buch gemacht und ich war sehr interessiert daran, etwas über Fernanda zu erfahren, da ich eigentlich nichts über sie wusste, außer dass sie Teil der ...

Das außergewöhnliche Cover hat mich neugierig auf das Buch gemacht und ich war sehr interessiert daran, etwas über Fernanda zu erfahren, da ich eigentlich nichts über sie wusste, außer dass sie Teil der Band Hot Banditoz war.

Im Buch geht es sowohl um das Leben der Autorin, als auch ihr Engagement für den Regenwald und die Indianer, die dort leben. Als typische Biografie, wie ich es erwartet hatte, kann man das Buch nicht bezeichnen.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich den ersten Teil des Buches richtig spannend fand. Ich wusste wie gesagt nicht viel über Fernanda, aber sie spricht sehr offen über ihre Erlebnisse. Nie im Leben hatte ich erwartet, dass sie einen recht schweren Start hatte. Klasse fand ich auch, dass sie bereits als Teenager schon super fleißig war. Über ihre Fitnesssachen wusste ich bis dato noch gar nichts. Hier werde ich wohl noch intensiver zu recherchieren.

Der Part über die Sinneserweiterungen bei einem Schamanen fand ich persönlich etwas verstörend, aber jeder wie er mag. Es las sich interessant, ist aber in meinen Augen definitiv nichts zum nachmachen.

Der Teil über das Engagement im Regenwald hat mir ebenfalls ganz gut gefallen, weil man sich im Westen wirklich so gar keine Gedanken macht wie die Menschen im Regenwald leben und was für Entbehrungen sie aushalten müssen.

Die große Schwäche des Buches ist leider, dass es keinen richtigen roten Faden hat, so dass sich vieles wiederholt, teils sogar sehr ausführlich wiederholt und anderes angesprochen wird wie z.B. Personen und Namen, aber erst zahllose Seiten später genauer erläutert werden. Dadurch war das Lesen anstrengend und recht holprig.

Fazit: Gern spreche ich eine Empfehlung aus für all jene, die Sachbücher und Biografien mögen und sich für besondere Persönlichkeiten interessieren. Ansonsten ist hier noch Luft nach oben, da mehr Struktur sehr hilfreich wäre.

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Jubiläum für den Eberhofer...

Guglhupfgeschwader
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Da ich schon einige Eberhofer Bände, wenn auch nicht alle, gelesen habe, wollte ich unbedingt den Neusten lesen, zumal dieser bereits der 10. Band ist.

In der Geschichte geht es dieses Mal um den Lotto ...

Da ich schon einige Eberhofer Bände, wenn auch nicht alle, gelesen habe, wollte ich unbedingt den Neusten lesen, zumal dieser bereits der 10. Band ist.

In der Geschichte geht es dieses Mal um den Lotto Otto, der verfolgt wird und deswegen Franz seine Hilfe benötigt, obwohl dieser lieber mit seiner Susi schmusen will. Als der Lottoladen dann auch noch in die Luft geht, muss Franz nun aber wirklich in die Puschen kommen. Wird er den Fall lösen und dennoch sein Jubiläum genießen können?

Gleich vorweg möchte ich betonen, dass ich die Eberhofer Fälle gern gelesen habe, aber hier hatte ich teils das Gefühl, dass die Luft einfach raus ist, da die Handlung des Öfteren nur so vor sich hin plätschert und im Fall nichts wirklich passiert, was vielleicht daran lag, dass der Fokus mehr auf dem Zwischenmenschlichen lag als auf dem Fall an sich.

Positiv anmerken möchte ich, dass die Grundidee sehr stimmig ist, gerade was Spielschulden und entsprechende Verfolger betrifft, denn so etwas gibt es ja wirklich. Wäre das Buch wie die letzten fünfzig Seiten gewesen, dann hätte ich es als Knaller empfunden.

Ich mochte nicht, dass sich Franz immer wieder um seine Vaterpflichten drückt. Klar ist es in vielen Teilen Deutschlands noch üblich, dass die Frau den Bärenanteil übernimmt, aber mit Susi hatte ich sehr oft Mitleid, die von ihrem Franz einfach mal im Regen stehen gelassen wird mit dem Kind. Schließlich haben sich beide dafür entschieden und dann müssen sich auch beide kümmern. Zum Schluss bekommt er ja noch die Kurve, aber mir hat das persönlich zu lange gedauert.

Der Zwist zwischen Rudi und Franz hat mich leider sehr genervt. Rudi tut so viel für seinen Freund und hat nun wirklich auch mal Anerkennung verdient. Gut fand ich hier wirklich, dass Rudi Theresa als Ausgleich bekommt und diese dafür sorgt, dass Franz mal die Augen geöffnet werden.

Der neue Hund an Franz Seite war süß beschrieben, hätte gern aber noch öfter auftauchen dürfen.

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich noch einen weiteren Band lesen wollen würde, da für meinen Geschmack so ein wenig die Luft raus ist. Klar mag ich die Figuren wie Oma, Sushi und Co, aber etwas mehr Spannung sollte schon im Fokus stehen.

Fazit: Leider nicht so gut wie die ersten Bände, weshalb ich nur bedingt eine Leseempfehlung ausprechen kann. Das kann Frau Falk besser.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Die weiße Rose ist verflucht...

Der Fluch der Rose
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Nachdem ich schon länger kein Buch mehr des Autorenduos gelesen hatte, hatte ich wirklich mal wieder Lust drauf und begann neugierig zu lesen.

In der Geschichte geht es um Johannes und Maria, denen das ...

Nachdem ich schon länger kein Buch mehr des Autorenduos gelesen hatte, hatte ich wirklich mal wieder Lust drauf und begann neugierig zu lesen.

In der Geschichte geht es um Johannes und Maria, denen das Leben übel mitspielt, denn sie werden nicht bei ihren leiblichen Eltern groß. Während Johannes im Kloster aufwächst und zum Priester geweiht wird, gedeiht Maria bei ihrem Ziehvater, einem Fugger. Als die beiden sich begegnen, ist es um sie geschehen, denn ein Blick genügt. Doch darf diese Liebe sein? Vieles spricht dagegen, aber gibt es vielleicht doch einen Weg?

Iny Lorentz führt uns sehr ausführlich in das Leben von Johannes und Maria ein. Wir erleben wie sie aufwachsen und was sie durchmachen müssen. Dies las sich wirklich sehr spannend und man konnte sich alles gut vorstellen. Doch sobald die beiden erwachsen sind, zieht sich die Geschichte etwas. Zudem passiert gerade im Mittelteil nicht so viel was die Handlung so richtig voranbringt.

Maria und Johannes als Hauptfiguren sind natürlich die Lieblinge des Lesers. Man hat sie auf Anhieb gern und hätte gern solche Freunde an seiner Seite. Zudem war ihr Handeln immer komplett nachvollziehbar und ich mochte es sehr wie hilfsbereit sie mit ihrer Umgebung umgehen, selbst wenn sie dadurch einen Nachteil haben.

Die Nebenfigur der Kesslerin und auch den alten Mönch, der Johannes aufzieht, mochte ich sehr. Hier hat man sehr gut gespürt, dass oft das einfache Volk, welches wenig hat, mehr Herz hat und gerne gibt als diejenigen, die in Geld schwimmen.

Bruder Norbert ist nicht nur eine böse Figur, die man am liebsten immer wieder schütteln möchte, sondern nervte mich persönlich auch etwas. Zu oft war die Rede von einer großen Pfründe. Bereits nach den ersten drei Erwähnungen hatte ich verstanden, dass er geld- und machtgierig ist. Zudem fand ich seine sexuellen Gedanken mehr als erschreckend.

Auf den letzten hundertfünfzig Seiten wird es dann aber wieder so richtig spannend und das Autorenpaar zeigt nochmal seine ganze Stärke. Ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass der Roman komplett so gewesen wäre wie die letzten hundertfünfzig Seiten.

Ich mochte sehr, dass sich am Ende alles zum Positiven wendet und die bösen Akteure ihre gerechte Strafe bekommen. Allerdings hatte ich erwartet, dass wir die Eheschließung von unseren Lieblingen noch miterleben werden. Das war leider nicht der Fall. Auch über deren weiteres Leben erfahren wir leider nichts, weshalb ich mir einen zweiten Band zu diesen Figuren sehr gut vorstellen könnte.

Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass man sich ein gutes Bild über die Umgebung und auch die Gebräuche der damaligen Zeit machen konnte.

Fazit: Ein solider Roman über die Zeit der Fugger. Ich habe ihn gern gelesen, habe aber schon spannendere Romane von Iny Lorentz gelesen. Für Fans ein Muss, allen anderen Lesern rate ich erstmal zu den älteren Werken.

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Veröffentlicht am 22.11.2019

Wenn deine Familie die größte Strafe ist...

Das Erbe
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Seit "Die Vergessenen" habe ich einen Narren an der Schreibe der Autorin gefressen und daher musste ich unbedingt dieses Buch lesen. Leider bekam ich nicht so ganz das was ich mir gewünscht hatte.

In ...

Seit "Die Vergessenen" habe ich einen Narren an der Schreibe der Autorin gefressen und daher musste ich unbedingt dieses Buch lesen. Leider bekam ich nicht so ganz das was ich mir gewünscht hatte.

In der Geschichte geht es um Mona, die von ihrer Großtante erbt und das nicht gerade wenig. Doch das Erbe scheint auf einer Lüge aufgebaut zu sein. Mona begibt sich auf Spurensuche und gerät dabei in einen Strudel von Missgunst und Neid. Ist das Erbe es wirklich wert?

Die Autorin eröffnet drei Handlungsstränge, die anfänglich nichts miteinander zu tun haben. Zwei davon spielen in der Gegenwart rund um Mona und Sabine, der dritte in der Vergangenheit um Klara.

Es fällt mir wirklich nicht leicht etwas über diesen Roman zu schreiben, da ich sehr zwiegespalten bin.

Mona als Hauptfigur mochte ich anfänglich richtig gern, einfach weil sie eine gute Seele ist und mehr für andere tut als für sich selbst. Leider ist sie in einigen Belangen sehr naiv und ich wollte sie ein ums andere Mal wach rütteln. Moralisch ist sie eine tolle Persönlichkeit, aber ihr Handeln konnte ich nicht immer nachvollziehen, weshalb mir manchmal auch der Zugang zu ihr fehlte.

Alle anderen Figuren, sei es nun Sabine mit ihrer Familie, Großtante Klara oder eben auch Monas Familie, sind alle einfach nur furchtbar. Beim Lesen musste ich mich daher des Öfteren aufregen, denn diese Personen sind alle so egoistisch und von Hass, Neid und Geldgier getrieben, dass es kaum noch auszuhalten war. Ich mochte wirklich niemanden und war entsetzt über deren Äußerungen und Taten.

Als ich mit der Lektüre begann, war ich von den ersten 150 Seiten unfassbar gefesselt und glaubte fest an einen neuen Spitzentitel der Autorin, da ich regelrecht in die Handlung gesogen wurde. Der Mittelteil driftete dann leider furchtbar ins Kitschige ab und ich hatte eher das Gefühl einen Schicksalsroman aus der Feder von Hera Lind zu lesen. Im letzten Abschnitt wurde es dann zwar wieder deutlich besser, aber dieser war dann so voll gepackt mit Wendungen, dass es nicht mehr so realistisch wirkte wie am Anfang.

Am Ende klärt sich nahezu alles auf und man kann als Leser alles nachvollziehen und verstehen, so dass ich mit dem Schluss zufrieden bin. Und dennoch bleibe ich nach der Lektüre geschockt zurück, da mich die vielen fiesen Persönlichkeiten und deren Äußerungen sehr mitgenommen haben.

Fazit: Ein Buch mit zahlreichen Schwächen über ein interessantes Thema, welches noch öfter besprochen werden sollte. Fans der Autorin sollten zugreifen, Neulingen rate ich eher zu "Die Vergessenen" und "Der Verrat", da ich diese deutlich besser fand. Ich kann nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.