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Veröffentlicht am 01.01.2020

Ein leichter Krimi für Zwischendurch

Hamish Macbeth und der tote Witzbold
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„Hamish Macbeth und der tote Witzbold“ ist der siebte Band der Buchreihe um den Schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth. Er ist stationiert im beschaulichen Dorf Lochdubh, gelegen in den schottischen ...

„Hamish Macbeth und der tote Witzbold“ ist der siebte Band der Buchreihe um den Schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth. Er ist stationiert im beschaulichen Dorf Lochdubh, gelegen in den schottischen Highlands. Eigentlich geht es dort eher langweilig zu und Hamish genießt es, dass er recht wenig zu tun hat. Doch ab und an muss er seinen Müßiggang unterbrechen und in einem Mordfall ermitteln. So auch beim Mord am vermögenden Arthur Trent. Zeit seines Lebens hat der alte Mann die Nerven seiner Mitmenschen mit Scherzen arg strapaziert, nun scheint jemand genug davon zu haben. An Verdächtigen mangelt es nicht, denn die erbfreudige Verwandtschaft ist gerade zu Besuch.

Vor Beginn der Lektüre sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das Buch im englischen Original bereits 1991 erschienen ist, denn das merkt man der Geschichte an manchen Stellen durchaus an. Auch darf man keine Action oder ein spannungsgeladenes Finale erwarten. Es ist ein geradlinig erzählter Krimi, ohne viel Blut und Gewalt, ein perfektes Buch für zwischendrin. Ich lese sonst zwar eher längere Bücher, fand den Umfang hier aber total passend. Die Geschichte war interessant erzählt und jede weitere Seite hätte sie nur unnötig in die Länge gezogen. Spannung im Sinne von großem Nervenkitzel ist es zwar nicht, doch gelingt es der Autorin, dass der Leser einfach wissen möchte wer der Mörder ist und wie die Geschichte ausgeht.

Fazit
Es ist zwar kein genial konstruierter Krimi mit facettenreichen Charakteren, doch für zwischendurch wurde ich sehr gut unterhalten. Die nachfolgenden Bände werde ich auf jeden Fall im Auge behalten. Auf Englisch sind tatsächlich schon 35 Bände erschienen, da sind wir noch gut hinterher mit der deutschen Übersetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Humor
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2020

Mehr historischer Roman denn Krimi

1794
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Den Vorgänger kannte ich nicht, für das Verständnis es Buches ist das zum Glück auch nicht nötig gewesen. Zwar gibt es stellenweise den einen oder anderen Hinweis auf Geschehnisse aus dem vorherigen Band, ...

Den Vorgänger kannte ich nicht, für das Verständnis es Buches ist das zum Glück auch nicht nötig gewesen. Zwar gibt es stellenweise den einen oder anderen Hinweis auf Geschehnisse aus dem vorherigen Band, den Lesefluss stört das aber nicht.

Eigentlich hatte ich einen Krimi vor historischer Kulisse erwartet, doch das Buch beginnt erstmal in der Vergangenheit und erzählt die Vorgeschichte des Mordverdächtigen und seines Opfers. Im folgenden Abschnitt ermitteln dann die beiden Hauptcharaktere, Jean Michael Cardell und Emil Winge, wobei ich davon eher enttäuscht war. Der Mordfall löst sich viel zu einfach und so stehen zur Mitte des Buches sowohl der Mörder als auch seine Motive bereits fest. Im folgenden Abschnitt wendet sich das Buch einem weiteren Handlungsstrang zu und erzählt die Geschichte von Anna Stina Knapp. Mit dem Mord hat das nichts mehr zu tun. Der wird erst wieder im letzten Abschnitt aufgegriffen, als der geständige Mörder überführt werden soll.

Es ist ein spannendes Buch, doch eigentlich steht die Ermittlung im Mordfall nicht im Mittelpunkt, sondern ist eher Beiwerk der Erzählung. Zwar fand ich alle erzählten Handlungsstränge interessant, doch ich hätte mir gerade bei der Mordermittlung etwas mehr Spannung und Handlung gewünscht.

Von der Stimmung her ist das Buch eher düster und pessimistisch, auch war es stellenweise recht gewalttätig.

Fazit: „1794“ ist mehr historischer Roman denn Krimi und die Romanelemente sind auch besser gelungen als der Krimi-Anteil. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und ich werden den Vorgänger wohl auch lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2019

Spannend, aber auch mit Logiklücken

Draussen
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»Draußen« ist der erste Thriller des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr. Bekannt wurden die beiden durch ihre humorigen Bücher um den Allgäuer Kommissar Kluftinger. Als Fan dieser Bücher war ich ...

»Draußen« ist der erste Thriller des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr. Bekannt wurden die beiden durch ihre humorigen Bücher um den Allgäuer Kommissar Kluftinger. Als Fan dieser Bücher war ich natürlich sehr neugierig auf ihr Thriller-Debüt und habe das Buch mit entsprechend hohen Erwartungen gelesen.


𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠
Mit „Draußen“ zeigen die beiden Autoren zwar, dass sie toll schreiben und lebendige Dialoge wie auch sympathische Charaktere erschaffen können, dennoch konnte mich das Buch nicht vollends begeistern. Ich habe an mehreren Stellen mit der Story gehadert, vor allem zum Ende hin war sie für meinen Geschmack zu überladen. Mit dem einen oder anderen Ereignis weniger wäre das Buch runder gewesen. Auch bin ich über einige recht große Logiklücken gestolpert, die man von den beiden Autoren so eigentlich nicht kennt.

Das Buch beginnt mit einigen schnellen Schauplatzwechseln bei denen die Charaktere und die Handlungsstränge vorgestellt werden. Die Zusammenhänge sind zunächst unklar, ebenso bleibt erstmal im Dunkeln wovor und warum die beiden Kinder sich eigentlich verstecken. Gemeinsam mit Chayenne beginnt der Leser zu zweifeln.. gibt es überhaupt einen Grund für ihr Leben abseits der Gesellschaft? Oder existiert die Bedrohung nur in der Phantasie ihres Beschützers Stephan? Chayenne ist ein starker Hauptcharakter, der viel Sympathie weckt. Ihr Bruder und der rätselhafte Stephan ergänzen die etwas seltsame Familienzusammenstellung gut. Andere Charaktere, vor allem der Asiate Chu, waren mir jedoch stellenweise zu Klischeehaft.

⠀⠀
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
Trotz allem liest sich das Buch sehr flüssig, bietet viel Action und einiges an Spannung. Dass ich mir mehr erwartet hatte liegt vielleicht auch daran, dass ich die anderen Bücher des Autorenduos sehr schätze und inzwischen auch kritischer gegenüber actionbeladener Unterhaltungsliteratur bin.

Man merkt, dass die beiden Autoren mal Lust auf etwas ganz anderes hatten. Dass das am Ende nicht zu 100% jedermanns Geschmack ist sollte auch klar sein. Ich freue mich trotzdem schon jetzt darauf was von Volker Klüpfel und Michael Kobr als nächstes kommt, egal in welche Richtung die Reise dann geht!

Veröffentlicht am 16.10.2019

Ein spannender erster Fall um Kommissar Tom Perlinger

Die Montez-Juwelen
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Die fiktiven „Montez-Juwelen“, um die sich der Roman dreht und die darin so viel Ärger verursachen, waren ein Geschenk von Ludwig II. an seine Geliebte, Lola Montez. Letztere gab es wirklich, sie war Tänzerin ...

Die fiktiven „Montez-Juwelen“, um die sich der Roman dreht und die darin so viel Ärger verursachen, waren ein Geschenk von Ludwig II. an seine Geliebte, Lola Montez. Letztere gab es wirklich, sie war Tänzerin und hat auch abseits der Bühne für einigen Wirbel in der Münchner Gesellschaft gesorgt.

Mit ihrem ersten Roman um Kommissar Tom Perlinger konnte mich Sabine Vöhringer gut unterhalten. Das Buch liest sich sehr flüssig, die Geschichte ist spannend und weiß mit einigen Wendungen zu überraschen.

An Charakteren sind zwar einige vorhanden, mir ist es aber nicht sonderlich schwer gefallen mich damit zurechtzufinden. Im Notfall hilft hier die Auflistung gleich zu Beginn des Buches, die darstellt wer mit wem verwandt und verfeindet ist. Die Fülle der Charaktere und ihre Beziehungen zueinander geben dem Buch eine wesentliche Tiefe, lassen sie lebendig und glaubwürdig erscheinen.

Die Münchner Innenstadt spielt im Roman ebenfalls eine Rolle, die Autorin bezieht Orte wie den Viktualienmarkt oder den Fischbrunnen in ihre Erzählung mit ein. Wer ein wenig Ortskundig ist kann so im Kopf die Wege der Figuren nachvollziehen und hat die Handlungsorte gut vor Augen. Auch die Einbeziehung bayrischer Ausdrücke ist gut gelungen und der „Pflaumendatschi“ statt dem „Zwetschgendatschi“ bleibt zum Glück einer der sehr wenigen Ausrutscher.

Gefallen hat mir auch, wie die Geschichte der Lola Montez in den Roman eingebaut wurde, ganz nebenbei erfährt der Leser mehr über sie, auch wenn natürlich ein Teil davon Fiktion ist.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Ein spannender Thriller, der mit tollen Wendungen überrascht

Meine wunderbare Frau
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Darum geht es
Millicent und ihr Mann führen ein scheinbar normales Leben: gute Jobs, ein großes Haus und zwei Kinder. Doch der Schein trügt, denn die beiden haben ein dunkles Geheimnis.

Meine Meinung
Dieses ...

Darum geht es
Millicent und ihr Mann führen ein scheinbar normales Leben: gute Jobs, ein großes Haus und zwei Kinder. Doch der Schein trügt, denn die beiden haben ein dunkles Geheimnis.

Meine Meinung
Dieses Buch ist wirklich mal etwas anderes. Erzählt wird hier nicht aus der Perspektive der Ermittler, sondern von der anderen Seite, aus der Sicht von Millicents Ehemann. Die Autorin schafft es, die Machenschaften des Ehepaares so gut in das normale Familienleben zu verwickeln, dass man an manchen Stellen vergisst, dass man ja eigentlich auf der falschen Seite steht, wenn man mit dem Erzähler mitfiebert.

Ergänzt wird die Erzählung durch immer wieder eingestreute Rückblenden. Im Mittelteil fand ich diese leider weniger gut aufeinander abgestimmt. Millicents Mann erinnert sich daran, wie er sie kennengelernt hat und an verschiedene Ereignisse aus ihrem gemeinsamen Leben. Dabei gibt es einige Wiederholungen, Dinge die bei einer früheren Rückblende erzählt wurden werden später nochmals erwähnt. Das macht das Lesen im Mittelteil des Buches etwas mühsam und zäh. 50 Seiten weniger hätten dem Buch an dieser Stelle gut getan. Deshalb auch ein Stern Abzug in der Bewertung.

Am Ende nimmt die Geschichte dann zum Glück richtig Fahrt auf, die Schlinge zieht sich immer enger zu und es gibt einige Überraschungen. Vor allem die unerwarteten Wendungen haben mir richtig gut gefallen.