Cover-Bild Dead Lions
Band 2 der Reihe "Slow Horses"
(28)
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 28.08.2019
  • ISBN: 9783257070460
Mick Herron

Dead Lions

Ein Fall für Jackson Lamb
Stefanie Schäfer (Übersetzer)

Zwei Agenten von Slough House, einem Abstellgleis des MI5, erhalten den Auftrag, einen russischen Oligarchen zu beschützen. Gleichzeitig wird ein ehemaliger Spion aus kalten Kriegszeiten tot aufgefunden, angeblich infolge eines Schlaganfalls. Bei beiden Fällen spielen russische Schläfer eine wichtige Rolle: ›Dead Lions‹. Ausgerechnet die Agenten, denen keiner etwas zutraut, sind beim Erwachen der Löwen dabei.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2019

Wenn Löwen erwachen - zweiter Fall für Jackson Lamb

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Aktuell ist der zweite Band der Agententhriller-Reihe des englischen Autors Mick Herron erschienen; "Dead Lions" (UT in der deutschen Übersetzung) 'Ein Fall für Jackson Lamb') erschien (HC, gebunden) im ...

Aktuell ist der zweite Band der Agententhriller-Reihe des englischen Autors Mick Herron erschienen; "Dead Lions" (UT in der deutschen Übersetzung) 'Ein Fall für Jackson Lamb') erschien (HC, gebunden) im Diogenes-Verlag, 2019.

Dieser "Fall", in dem es um Schläfer aus Zeiten des Kalten Krieges in Großbritannien geht und um einen russischen Ölmagnaten, der ein Treffen mit Spider Webb, seinerzeit Kollege von River Cartwright beim MI5 (Secret Service) anberaumt und zwei seiner russischen "Gorillas" vorschickt, um die Lage zu erkunden: Das Treffen soll in "The Needle" stattfinden, ein stattliches imposantes Hochhaus im Zentrum von London....
Um die Lage seinerseits auszukundschaften, beauftragt Spider Webb zwei Mitarbeiter des "Slough House", Louisa Gay und Min Harper, die Machenschaften von Piotr und Kyril genau zu beobachten.

Jackson Lamb, dem Chef der Abservierten, erscheint es merkwürdig, dass ein ehemaliger Wegbegleiter von ihm, Dickie Bow , der wie er damals kurz vor dem Mauerfall in Berlin eingesetzt, durch einen Schlaganfall in einem Bus zu Tode kam: Wurde da nachgeholfen, wenn auch alles wie ein unspektakulärer Tod aussah? Es wird bereits zu Beginn ersichtlich, dass hier keiner dem anderen traut, manch einer sich eine weitere Karrierestufe hochangeln möchte (Spider Webb) und andere ihren Buckel hinhalten sollten, falls etwas schiefgeht: Am besten eignen sich hier natürlich die Mitarbeiter im Slough House, dem abseits gelegenen heruntergekommenen Stützpunkt der lahmen Gäule, die sich um ihren Chef Jackson Lamb scharen:

Wie im ersten Band in deutscher Übersetzung lernt der Leser die Agenten im Slough House kennen; allen voran Jackson Lamb, der selbst so heruntergekommen und recht fettleibig aussieht wie das Haus, dessen Verstand jedoch jedem Vergleich zu den Kollegen im Regent's Park standhält (auch den von Diana Tearner, die noch etwas gutzumachen hat bei ihm) und manche gar überflügelt. Die altbekannte Truppe, bereits im ersten Band vorgestellt, wie River Cartwright, Louis Guy und Min Harper, Catherine Standish wie auch der Computerexperte Roderick Ho erscheinen allesamt wieder auf der Agenten-Bildfläche; wobei Marcus Longridge und Shirley Dander als neue "Slow Horses" dazugekommen sind. Sie alle haben es auf die eine oder andere Weise "vermasselt" und wollen gerne wieder zurück in den Regent's Park - allein bei Jackson Lamb bin ich mir da nicht sicher; gibt ihm die Außenstelle der lahmen Gäule auch mehr Spielraum als zuvor, was seinen teils unkonventionellen Ermittlungsmethoden durchaus zugute kommt.

So glaubt er auch nicht an den natürlichen Tod des früheren Agenten - und er und seine Mitarbeiter heften sich auf diverse Fährten Verdächtiger; Cartwright begibt sich undercover in die Cotswolds und erkennt, dass in dem beschaulichen Dorf Upshott nicht alles so ist, wie es scheint; Min und Louisa beschatten die 'Gorillas' und besonders Louisa soll später ein persönliches Interesse daran finden, den russischen Ölmagnaten Arkadi Paschkin sehr genau unter ihre Lupe zu nehmen, als es zu dem geplanten Treffen - und dem Showdown im 2. Teil des Agententhrillers, der wie gewohnt von Beginn an spannend und stimmig zu lesen ist, kommt: Die vorhandene Spannung nimmt noch einmal kräftig an Fahrt auf und neben den markigen Sprüchen des Autors (die für mich diese Agententhriller zum wahren Lesegenuss machen) fehlt es auch nicht an gesellschaftskritischen Seitenhieben, die Mick Herron in das Doppelspiel unserer Agenten einbezieht.

Auch ein Schmunzeln ist immer wieder unumgänglich, etwa wenn der Autor konstatiert, dass Roderick Ho (ein Genie im IT-Bereich, jedoch ohne jeglichen sozialen Kompetenzen) "lieber im Internet tiefgetaucht wäre, als die Treppen bis zum 77. Stockwerk des abgeriegelten "The Needle" nehmen zu müssen" ..... Solche schwarzhumorigen Anmerkungen finden sich immer wieder; die Inhalte dieses wiederum unglaublich spannenden, mit durchaus sympathischen Agenten im Slough House personalisierten Krimis sollte man sich selbst erlesen. Um nicht zu spoilern, gehe ich daher nicht weiter auf den Verlauf der Handlung ein, um geneigten LeserInnen (von denen es hoffentlich nur so wimmelt!) keine Pointen vorwegzunehmen.

An diesem "Fall für Jackson Lamb" gefiel mir besonders die Tatsache, dass Mick Herron zu Beginn eine Katze die Räume des Slough House besuchen lässt und den Leser zu den einzelnen Agenten mitnimmt (falls Band 1 noch unbekannt) und am Ende eine Maus durch die Räume trippelt - um am Ende im Büro des Chefs, Jackson Lamb, anzukommen: Dazwischen verbirgt sich ein hochspannendes Doppelspiel der Agenten, das mit Zeiten des Kalten Krieges, dem Mauerfall 1989 und dem britischen Geheimdienst MI5 (nebst seinen "Abservierten" lahmen Gäulen, die jedoch zu Topform auflaufen können, hinter der sich jeder Mitarbeiter im 'Regent's Park' nur verstecken kann) zu tun hat. Hauptsächlich geht es hier um tote Löwen - eben Dead Lions - und ihrem Wiedererwachen:

"Wenn Löwen gähnen, heißt das nicht, dass sie müde sind. Es heißt, dass sie aufwachen." (Zitat S. 58)

Ich für meinen Teil freue mich bereits auf den Folgeband und spreche hiermit eine absolute Leseempfehlung aus - verbunden mit 4,5 Sternen und 96° auf der "Krimi-Couch". In sprachlicher wie auch inhaltlicher Hinsicht ein absoluter Lesegenuss und eine hochspannende wie auch mit schwarzem Humor versehene Lektüre, zu der ich nur ganz viel Lesespaß wünschen kann!

Veröffentlicht am 22.09.2019

Keine lahmen Gäule, sondern coole Säue

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Zum Inhalt:
Ein Ex-Spion stirbt scheinbar an einem Herzinfarkt in einem Bus. Aber dann stellt Jackson Lamb, Chef des Slough House für gescheiterte MI5-Existenzen, Ungereimtheiten fest. Möglicherweise ergibt ...

Zum Inhalt:
Ein Ex-Spion stirbt scheinbar an einem Herzinfarkt in einem Bus. Aber dann stellt Jackson Lamb, Chef des Slough House für gescheiterte MI5-Existenzen, Ungereimtheiten fest. Möglicherweise ergibt sich ein Zusammenhang mit russischen Schläfern, die geweckt werden sollen: Tote Löwen, die in Wirklichkeit nur Winterschlaf halten. Oder aber mit der Ankunft eines Oligarchen, die das MI5 in Atem hält und für das zwei Mitarbeiter der Slough House wieder – für kurze Zeit – in Amt und Würden gesetzt werden.
Grund genug für Jackson, die Kräfte des Slough House zu mobilisieren, denn schließlich sind seine Leute alle Agenten, auch wenn sie einen Fehler gemacht haben.

Mein Eindruck:
Nach dem ersten Fall, der die lahmen Gäule erst einmal paradieren ließ bevor sie richtig loslegten, beginnt „Dead Lions“ direkt einmal mit mehr als nur einem gemächlichen Trab. Dadurch, dass es nur zwei neue Agenten als Ersatz für Weggänge aus dem ersten Fall zu beschreiben gilt und die schon bekannten Charaktere nur mit einem Auffrischen ihrer Verfehlungen eingeführt werden, geht die Story gleich in die Vollen. Intelligent entwickelt Herron seine doppelbödige Geschichte, seine Personen – insbesondere den Protagonisten Jackson Lamb – und ihre Lebensumstände beschreibt er zuweilen fast zu bildhaft (die Flatulenzen Lambs gehen irgendwann doch ein wenig über die Grenzen des guten Geschmacks). Am besten gefallen der boshafte, sarkastische und tiefschwarze britische Humor - lakonisch bis ins Mark - und die Schilderungen des gegenseitigen Misstrauens auf allen Ebenen: Untereinander, gegenüber den Russen und ganz besonders gegenüber die Kollegen, die noch in Ehren und Würden arbeiten dürfen und die Slough Horses gerne als Bauernopfer oder Sündenböcke missbrauchen. Aber trotz aller Bedenken kämpfen sie dann doch als Herde und Verluste in den eigenen Reihen führen zu wenn auch nur kurzzeitiger Verbundenheit, die dieses Misstrauen hinwegfegt und ungeahnte Kräfte freisetzt.


Mein Fazit:
Zwar zuweilen zu schlechte Manieren, trotzdem very british und ein großer Genuss

Veröffentlicht am 12.09.2019

Ermittlungen vom Abstellgleis

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Ein ehemaliger Agent wird tot in einem Bus aufgefunden. Alles deutet auf eine natürliche Ursache hin. Das hindert Jackson Lamb aber nicht daran nachzuforschen.

Die in Ungnade gefallenen Agenten des Slough ...

Ein ehemaliger Agent wird tot in einem Bus aufgefunden. Alles deutet auf eine natürliche Ursache hin. Das hindert Jackson Lamb aber nicht daran nachzuforschen.

Die in Ungnade gefallenen Agenten des Slough House, die Slow Horses, sind wieder da. Unter der Leitung von Jackson Lamb versuchen River Cartwright und seine Kollegen versuchen wieder ihre Tage sinnvoll zu füllen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Und man kann sich darauf verlassen, dass sie sich eine Chance auf richtige Ermittlungen nicht entgehen lassen. Und so nimmt das Buch auch schnell Fahrt auf und zieht einen unweigerlich mit. Die bildhafte Sprache, die es schafft schon mit dem ersten Satz das Kopfkino anzuschmeißen, ist da natürlich nicht ganz unschuldig dran.

Und selbstverständlich auch die Charaktere, die alles andere als 08/15 sind und jeder für sich seine guten und schlechten Seiten hat. Und auch wenn alle es irgendwie fertig gebracht haben im Slough House zu landen, so sollte man sie deswegen noch lange nicht abschreiben.

Wie schon der erste Fall dieser sogenannten lahmen Gäule, so hat es auch der zweite geschafft mich zu überzeugen und für ein kurzweiliges und spannendes Lesevergnügen zu sorgen. Das Buch lässt sich flüssig und zügig lesen und der Erzählfluss ist nicht einseitig, da immer wieder zwischen den Charakteren und somit auch zwischen den Perspektiven gewechselt wird. Dadurch lernt man nicht nur die einzelnen Charaktere besser kennen, sondern kann auch die einzelnen Erzählstränge von verschiedenen Seiten beleuchten.

Entstanden ist so wieder ein gelungener Krimi, der mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 11.08.2020

komplexer Agentenkrimi

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Zum Inhalt:
Slough House, das ist der Ort, an den Agenten des Geheimdiensts MI5 in London verdammt werden, die bei ihrer Arbeit versagt haben. Alle sind Einzelgänger, alle wollen wieder zurück in den aktiven ...

Zum Inhalt:
Slough House, das ist der Ort, an den Agenten des Geheimdiensts MI5 in London verdammt werden, die bei ihrer Arbeit versagt haben. Alle sind Einzelgänger, alle wollen wieder zurück in den aktiven Dienst in Regent’s Park, und dafür würden sie absolut alles tun: sogar mit den anderen ›Slow Horses‹ zusammenzuarbeiten.
Im zweiten Fall der vielfach preisgekrönten Erfolgsserie findet Slough-House-Chef Jackson Lamb einen alten Kollegen aus seinem Berliner Vorleben tot in einem Bus. Gleichzeitig erhalten zwei seiner Agenten den Auftrag, einen russischen Oligarchen zu beschützen, der für wichtige Geschäfte nach London kommt.
Meine Meinung zum Buch:
Zunächst habe ich mich schwer getan, der Handlung und besonders den Charakteren zu folgen, da der Anfang des Buches doch sehr verwirrend ist und viele Informationen aus unterschiedlichen Perspektiven auf einen herunterprasseln. Mit dem weiteren Lesen aber kam ich besser in den Plot hinein und wusste die Komplexität der Geschichte schneller einzuordnen. Der Roman ist wirklich gespickt mit Wendungen und Überraschungen, sodass nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ein hervorragender Agentenkrimi auf den Leser wartet.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Die lahmen Gäule in Aktion

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Das Buch ist der 2. Band um die "Slow Horses". So nennt man ausgemusterte Agenten des Geheimdienstes. Sie werden mit sinnlosen Routineaufträgen beschäftigt um sie zur Kündigung zu bewegen.
Das Buch wird ...

Das Buch ist der 2. Band um die "Slow Horses". So nennt man ausgemusterte Agenten des Geheimdienstes. Sie werden mit sinnlosen Routineaufträgen beschäftigt um sie zur Kündigung zu bewegen.
Das Buch wird abwechselnd aus Sicht verschiedener Personen erzählt. Da die Personen ständig wechseln, muss man dranbleiben, damit man nicht den Überblick verliert. Bis über die Hälfte des Buches plätschert die Handlung so vor sich hin. Alle gehen irgendwelchen Spuren nach, aber wohin sie führen ist nicht so klar. Nur das es etwas mit dem russischen Geheimdienst zu tun hat.
Da ich den ersten Band gelesen habe, war mir klar was mich erwartet. Reißerische Spannung jedenfalls nicht. Trotzdem hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Die Akteure sind so gut beschrieben, dass man sie vor Augen hat. Die ganze Zeit wollte ich wissen, was ist wahr und was ein Fake und vor allen worum es eigentlich geht.