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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2019

Spannend und unvorhersehbar

Der Todbringer
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Als Emilia Sachs am Tatort eintrifft, findet sie dort nicht nur den ermordeten indischen Diamantenhändler sondern auch noch ein junges Paar, welches sich noch im Tode an den Händen hält, vor. Alles sieht ...

Als Emilia Sachs am Tatort eintrifft, findet sie dort nicht nur den ermordeten indischen Diamantenhändler sondern auch noch ein junges Paar, welches sich noch im Tode an den Händen hält, vor. Alles sieht nach einem Raubmord aus. Und es könnte eventuell sogar einen Zeugen geben. Aber was genau gestohlen wurde ist recht unklar. Auch die Suche nach dem Zeugen, der möglicherweise sogar schwer verletzt ist, gestaltet sich als schwierig. Im Diamantenviertel von New York will so niemand mit der Polizei etwas zu tun haben.

Kurze Zeit später gibt es den nächsten Angriff auf ein glücklich verliebtes Paar. Es taucht auch ein Bekennerschreiben auf. Der Versprechende gibt bekannt, dass es weitere Opfer geben wird. Gemeinsam mit der New Yorker Polizei ermitteln Lincoln Rhyme und Emilia Sachs.

Gleichzeitig erfahren wir aber auch von Vimal dem jungen Mann, der unerwartet Zeuge der Ermordung geworden ist. Vimal ist auf der Flucht vor dem Mörder. Aber er stellt sich auch nicht der Polizei als Zeuge zur Verfügung. Die Hintergründe dafür sind auch unbedingt klar.

Bei Wladimir Rostow, der unerwartet auftaucht, wird schnell klar, dass es sich um den Täter handeln muss. Er ist natürlich auf der Suche nach Vimal und einem weiteren Besucher beim Diamantenhändler.

Anfänglich fragte ich mich, warum ich bereits so früh über den Täter lesen konnte. Dass das natürlich Absicht und Methode von Deaver ist, wird einem erst beim Weiterlesen klar. Denn nichts ist, wie es scheint. Wenn man denkt, jetzt ist alles klar, schlägt die Handlung einen Haken. Plötzlich ist alles anders und ergibt trotzdem einen Sinn. Das ist es, was mir bei den Büchern von Jeffrey Deaver so gefällt. Diese Nebenschauplätze, die interessant sind, werden am Ende gekonnt, raffiniert und vor allem schlüssig aufgelöst. Zudem ist nicht nur die Handlung spannend, sondern während des Lesens erfährt man in diesem Buch auch Details über die Verarbeitung und Veredelung von Diamanten. Davon wusste ich bisher noch gar nichts und es war außerordentlich interessant.

Mir hat dieses Buch gefallen. Es gibt eine uneingeschränkte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2019

Atemberaubend

Die Totenkünstlerin
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Bei Ellen läuft es gerade überhaupt nicht gut. Ihre Beziehung zu Herbert, dem Chef der Werbeagentur in der sie arbeitet, scheint wohl beendet zu sein. Herbert hat sie recht schnell durch Alice ersetzt. ...

Bei Ellen läuft es gerade überhaupt nicht gut. Ihre Beziehung zu Herbert, dem Chef der Werbeagentur in der sie arbeitet, scheint wohl beendet zu sein. Herbert hat sie recht schnell durch Alice ersetzt. Wobei, sie würde er auf jeden Fall auch immer noch lieben, sagt er. In dieser Phase, als sie nicht recht weiß wohin, lernt sie Tobias einen Straßenmusikanten kennen. Er gibt ihr zumindest so ein klein wenig Gefühl von Sicherheit. Denn es gibt da noch diese merkwürdigen Anrufe. Ein älterer Mann, der neben ihrem Namen sogar ihr Geburtsdatum kennt, behauptet doch allen Ernstes, er wäre ihr leiblicher Großvater. Sie hat doch aber alle Großeltern. Erst eine Nachfrage bei den Eltern bringt für sie Gewissheit. Sie wurde adoptiert, nachdem ihre Mutter zu Tode gekommen ist.

Jetzt hat Ellen das Gefühl, dass sie gar nichts mehr weiß. Ihr Leben ist komplett aus den Fugen geraten. Sie würde sehr gerne viel mehr über ihre Mutter erfahren. Gibt es vielleicht auch einen Zusammenhang zu den merkwürdigen Alpträumen von einem Feuer, die sie jetzt häufiger hat? Sie beschließt neben der Suche nach Informationen über ihre Mutter auch die Umstände ihres damaligen Todes genauer zu beleuchten. Dabei kommt sie offensichtlich einigen Leuten in die Quere.

In einem zweiten Erzählstrang wird in Rückblicken von Aktionen der Totenkünstlerin erzählt. Für sie ist es ganz klar, sie ist auf dem ganz großen Weg eine anerkannte Künstlerin zu werden. Ihre Gedanken, Wünsche und Phantasien lassen einem bereits beim Lesen eine Gänsehaut entstehen. Doch was haben Ellen und die Totenkünstlerin gemeinsam? Das sollte schon jeder selbst erlesen, es lohnt sich auf jeden Fall.

So manches Mal frage ich mich beim Lesen, woher die Autoren, in dem Fall Leonie Haubrich, ihre Ideen haben, bzw. wie diese entstehen. Dieses Buch ist wieder eines derer, wo man beim Lesen die Bedrohung spüren kann. Wo sich die Nackenhaare schon beim Lesen aufstellen, aber man weiß selbst nicht genau warum. Diese Bedrohung, die sich so leise anschleicht und die auch die Protagonistin spürt, wird spürbar deutlich. Leonie Haubrich spielt auch hier wieder gekonnt mit Worten, Gefühlen undEmotionen die beim Lesen entstehen.Geschickt lenkt sie diese, von uns unbemerkt, in die von ihr gewünschte Richtung. Bis zum Schluss habe ich nicht geahnt, wie es endet bzw. enden könnte.

Wieder ein wunderbarer Thriller aus der Feder von Leonie Haubrich. Ich kann diesen spannenden Thriller auf jeden Fall empfehlen und vergebe fünf wohlverdiente Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 02.12.2019

Leseerlebnis und Spannung pur

Unter Wölfen
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Nürnberg 1942, Isaak Rubinstein, ein jüdischer Antiquar, ist verzweifelt. Seine Familie hat die Aufforderung zur Evakuierung erhalten. Alle wissen, was das bedeutet. Evakuierung klingt so fürsorglich, ...

Nürnberg 1942, Isaak Rubinstein, ein jüdischer Antiquar, ist verzweifelt. Seine Familie hat die Aufforderung zur Evakuierung erhalten. Alle wissen, was das bedeutet. Evakuierung klingt so fürsorglich, doch alle wissen, dass Juden, die diesen Bescheid bekamen, niemals wieder zurückkamen. Sie durften lediglich einen Koffer mitnehmen, der gesamte übrige Besitz blieb zurück.

Isaak will das nicht hinnehmen und bittet seine alte Freundin Clara um Hilfe für sich und seine Familie.
Clara lehnt erst einmal ab, sie habe auch keinen Kontakt zu Widerstand, sie kann nicht helfen. Und doch taucht sie Tage später wieder auf und bringt seine Familie in einen sicheren Unterschlupf. Lediglich Isaak soll, nach entsprechender Umkleidung und Ausstaffierung, zum Bahnhof fahren. Genauestens instruiert von Clara, nie nach unten schauen, nicht zurückweichen und mit Erhabenheit über den Bahnhof schreiten, wird er dort direkt als Adolf Wissmann angesprochen und von Unterscharführer Schmidt abgeholt. Und plötzlich ist er mittendrin im Geschehen.

Er soll als Adolf Wissmann den mysteriösen Mord an
einer Schauspielerin aufklären. Clara, die sich kurze Zeit bei ihm meldet hat noch weitere Aufgaben für ihn und hofft auf eine Mitarbeit von ihm.

Mit viel Spannung und Einfallsreichtum agiert Isaak als Adolf Wissmann. Dass er die Rolle ausführen kann, verdankt er nicht nur einer gewissen Ähnlichkeit mit Wissmann, sondern auch seinem Wissen über Bücher. Bei seinen Ermittlungen orientiert er sich an Sherlock Holmes und läuft gar nicht schlecht damit.

Dieses Buch habe ich innerhalb weniger Tage verschlungen. Es war nicht nur spannend, sondern auch unvorhersehbar. Gerade die Aktionen von Isaak, der ja nicht nur sich, sondern auch seine Familie retten wollten, machen einen großen Teil der Spannung aus. Die Wandlung, die er für sich selbst von einem unterdrückten Menschen zu einem Menschen mit Macht vollziehen musste, war nachvollziehbar nicht einfach. Auch hierbei holte er sich Hilfe aus der Literatur. Und er selbst stellte auch fest, dass ein Leben mit Macht nicht unübel ist. Aber sein Ziel verhalt ihm nicht auf Abwege zu geraten.

Von mir gibt es für dieses wunderbare, spannende Buch eine unbedingte Leseempfehlung und fünf verdiente Lesesterne.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Familie kann man sich nicht aussuchen

Das Erbe
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Bei Mona könnte man denken, sie hat das große Los gezogen. Völlig unerwartet erfährt sie, dass sie alleinige Erbin von Großtante Klara ist. Und dabei handelt es sich nicht nur um das wertvolle Bild von ...

Bei Mona könnte man denken, sie hat das große Los gezogen. Völlig unerwartet erfährt sie, dass sie alleinige Erbin von Großtante Klara ist. Und dabei handelt es sich nicht nur um das wertvolle Bild von Corinth, auf das ihre Mutter sich so große Hoffnungen gemacht hatte. Nein, sie hat auch das Schwanenhaus, ein Mietshaus, in Münchens bester Gegend geerbt.

Damit fällt Mona der Umzug von Berlin nach München, nach der Trennung von Bernd, ein wenig leichter. Bei Recherchen im Haus und über das Haus fällt ihr auf, dass der Vater von Klara das Haus 1937 vom jüdischen Eigentümer Roth gekauft hatte. Ging da wirklich alles mit rechten Dingen, gerade zur damaligen Zeit, zu? Und was hat es zu bedeuten, das Adele meinte, Klare hätte gesagt "Mona wird wissen, was zu tun ist". Aber so einfach ist es alles nicht. Nicht nur, dass Mona für ihre Familie plötzlich wieder interessant geworden ist, obwohl sie mittlerweile von allen Familienfeiern und Zusammenkünften ausgeschlossen war. Nein auch andere Menschen interessieren sich plötzlich für das Haus und für Mona.

Mehr will ich hier über das Buch gar nicht erzählen, lest es selbst und vor allem bildet euch selbst eine Meinung.
Erst einmal vorweg, mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen. Die Handlung ist interessant, beim Lesen fliegt man förmlich durch das Buch. Es geschehen Dinge, mit denen man überhaupt nicht rechnen kann. Diese geben der Handlung dann wieder eine völlig andere Richtung.

Aber letztlich ist es auch ein Buch über Moral. Denn jetzt am Ende frage ich mich, wie hätte ich gehandelt? Wäre ich so stark wie Mona gewesen und hätte genauso wie sie gehandelt? Oder aber hätte ich mich passiv verhalten und nichts getan?

Lest dieses Buch und überlegt selbst. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Gerne für zwischendurch

Flirting with Fire (Saving Chicago 1)
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Wer die Bücher von Piper Rayne kennt und liebt, weiß da kann man nicht viel falsch machen. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht.

Das Schöne bei den Büchern ist, die Protagonistin ist das unscheinbare ...

Wer die Bücher von Piper Rayne kennt und liebt, weiß da kann man nicht viel falsch machen. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht.

Das Schöne bei den Büchern ist, die Protagonistin ist das unscheinbare Mädchen von nebenan, die die immer denkt, dass sie eigentlich höchstens eine sechs wäre bei möglichen zehn Punkten. Genau das ist Madison. Sie ist eine von drei Freundinnen und hält sich für das Mauerblümchen, weil ihre beiden Freundinnen Lauren und Vanessa einfach viel mehr Ausstrahlung und Wirkung haben als sie.

Und dann passiert es. Bei einer Wohltätigkeitsversteigerung ersteigert eine der beiden Freundinnen für Madison ein Date mit Mauro dem Feuerwehrmann. Mauro, der Schwarm aller Mädchen auf der Highschool und der unerreichte Traum von Madison, hat jetzt ein Date mit ihr. Madison ist völlig verunsichert und macht bei diesem Date dann auch tatsächlich alles falsch. Aber das Leben hält ja noch mehr Zufälle bereit. Beide treffen sich kurze Zeit erneut wieder und ersteigern, nach kurzer Überlegung, gemeinsam ein Haus um dieses gemeinsam zu rekonstruieren. Das und wie nahe sie sich dabei kommen und vor allem, ob es für Madison eine Chance bei Mauro gibt. Lest es selbst, ihr werdet nicht enttäuscht.

Ich wusste, worauf ich mich bei dem Buch einlasse und lag genau richtig. Die Heldinnen bei Piper Rayne sind immer die Antihelden, sozusagen die aus der zweiten Reihe. Normalerweise erhalten sie selten eine Lobby. Hier bei den Autorinnen kommen sie groß heraus. Man leidet mit ihnen, denn es gibt, wie im normalen Leben immer Konflikte. Und man freut sich, wenn dann doch alles so kommt, wie man es sich für die Heldin einer solchen Geschichte wünscht.

Das Buch liest sich angenehm. Toll fand ich die jeweils wechselnden Kapitel aus der Sicht von Madison und Mauro, das machte das Buch umso lesenswerter. Ich bin durch das Buch geflogen, haben mit Madison gelitten und gezittert und gehofft, dass es für sie perfekt ausgeht.

Von mir gibt es für Liebhaber dieser Bücher eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.