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Veröffentlicht am 16.12.2019

Emilys und Christines Kinder suchen ihr Glück

Hurenglück - Die Lilien von London
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„Hurenglück“ Die Lilien von London von Tabea Koenig erschien am 02.12.19 im Piper Verlag.
Das Cover passt vom Stil hervorragend zu den beiden ersten Teilen.

Die Zeit der Belle Époque neigt sich dem Ende. ...

„Hurenglück“ Die Lilien von London von Tabea Koenig erschien am 02.12.19 im Piper Verlag.
Das Cover passt vom Stil hervorragend zu den beiden ersten Teilen.

Die Zeit der Belle Époque neigt sich dem Ende. Auf Londons Straßen gibt es Unruhen, denn Frauen kämpfen um das Wahlrecht. Zur Londoner Saison 1908 fahren Emily Liam und ihre Töchter in die Hauptstadt Großbritanniens, Victor der Sohn der beiden studiert seit geraumer Zeit in London. Während Margery in die Gesellschaft eingeführt wird, kommt Ines den Suffragetten sehr nahe und möchte sich ihrer Sache anschließen. Victor indes befindet sich in einer schwierigen Lage denn er geht eine verbotene Liebe ein, die der gesamten Familie schaden kann.......

Tabea Koenig zieht den Leser wieder mitten ins Geschehen, sehr fesselnd erzählt sie die Erlebnisse der Kinder von Emily Liam Christine und John in einer Zeit des Umbruchs. Die Autorin beschreibt eindrucksvoll historische Ereignisse, wie die Forderungen der Suffragetten nach einem Wahlrecht. Sehr einfallsreich hat sie ebenfalls historisch belegte Personen mit Fiktion verwoben. Die Protagonisten der ersten Teile bilden nur eine angenehme Nebenrolle.
Im Fokus stehen die Ereignisse um Ines die sich den Suffragetten angeschlossen hat und Victor der eine verbotene Liebschaft eingegangen ist.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, sie wirken alle lebendig und authentisch, sie besitzen Ecken und Kanten, wie in der Realität. Emily und Liam haben alle Hände voll mit ihrer jüngsten Tochter zu tun und ihr Sohn gerät durch seine Liebe in große Gefahr. Einzig Margery gehtr einen geraden Weg. Christine und John Pike geben den Handlungen noch die gewisse Würze, denn sie haben sich durch viele Verpflichtungen etwas auseinander gelebt.
Der Schreibstil ist detailliert, bildhaft und leicht verständlich zu lesen, erzählt wird in der 3. Person.

Fazit: Tabea Koenig hat ihre „Flowers of Scotland“ Reihe mit Teil 3 zu einem guten Abschluss gebracht. Die Handlungen rund um die Protagonisten der früheren Teile weitergeführt und glaubhaft mit historischen Ereignissen verwoben. Hervorheben möchte ich die gute Recherchearbeit, der gesellschaftlichen und politischen Hintergründe, die sie gekonnt dargestellt hat. Mich hat Tabea Koenig mit „Hurenglück“ sehr gut untehalten, sie hat mich dazu gebracht einige historische Ereignisse nachzulesen. Ich bin gerne mit ihr nach Londen, Anfang des 20. Jahrhunderts gereist, denn die Erlebnisse der Kinder waren sehr fesselnd und spannend erzählt. Ich gebe meine Leseempfehlung. Ich kann sie Fans von historischen Geschichten sehr ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2019

Amelies Erinnerungen sind überschattet

Schatten der Erinnerung
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„Schatten der Erinnerung“ von Margarete von Marvik erschien am 04.04.2019 im Verlag BoD Books on Demand.

Das Cover ist farblich sehr einfach gehalten zum Thema der Geschichte sehr passend, es zeigt eine ...

„Schatten der Erinnerung“ von Margarete von Marvik erschien am 04.04.2019 im Verlag BoD Books on Demand.

Das Cover ist farblich sehr einfach gehalten zum Thema der Geschichte sehr passend, es zeigt eine junge Frau in einer Gefängniszelle.

Amelie wird aus fünfjähriger Haft entlassen, die sie wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung absitzen musste. Sie möchte nur eines, beweisen dass sie unschuldig am Tod ihrer Schwiegermutter in Spe ist. Ihr ehemaliger Betreuer während der Haft, hat ihr eine Wohnung und einen Job besorgt. Sie kann bei einem Anwalt anfangen, möglich ist dies durch ihr Jurastudium während der Haft. Nebenbei versucht sie ihre Unschuld zu beweisen, doch dabei stößt sie auf sehr viel Widerstand und Sackgassen, bedrohlich wird es als sie in Lebensgefahr gerät.............

Margarete von Marvik hat einen psychologisch durchdachten und authentisch wirkenden Kriminalroman geschrieben. Die Handlung zieht den Leser sehr schnell in seinen Bann. Die Spannung wird bis zum Schluss hochgehalten, denn der Leser kann mitfiebern, weil Amelie versucht ihre Erinnerung zurück zu bekommen und ihre Unschuld zu beweisen. Dabei stößt sie auf reichlich Schwierigkeiten die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Autorin zeigt sehr viel Einfühlungsvermögen und die Handlungen der Beteiligten wirken sehr real.
Der Schreibstil von Margarete von Marvik ist flüssig und anschaulich, eindrucksvoll schildert sie das Schicksal von Amelie.

Fazit Margarete von Marvik hat eine psychologisch durchdachte Idee in eine authentisch wirkende Handlung gepackt. Mich konnte sie mit ihrem Roman gut unterhalten, ich konnte mitfiebern. Eindruksvoll schildert sie wie schnell man in die Mühlen der Justiz geraten kann und was passiert wenn einem niemand glaubt und nur Indizien zählen. Ich gebe meine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Rosemarys Kampf um die Existenz ihres Freibades

Im Freibad
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„Im Freibad“ von Libby Page erschien als Hörbuch im Verlag Hörbuch Hamburg am 31.05.2019.
Spielzeit: 580 Min.
Sprecher Cathlen Gawlich
Das Cover wird von der Farbe blau dominiert und zeigt zwei Schwimmer ...

„Im Freibad“ von Libby Page erschien als Hörbuch im Verlag Hörbuch Hamburg am 31.05.2019.
Spielzeit: 580 Min.
Sprecher Cathlen Gawlich
Das Cover wird von der Farbe blau dominiert und zeigt zwei Schwimmer in einem Freibad.

Rosemary macht auf den geplanten Verkauf und der Schließung ihres geliebten Freibades aufmerksam, in dem sie seit über 60 Jahren jeden Morgen schwimmt. Der Brixton Chronicle schickt darauf hin die junge Journalistin Kate ins Freibad, sie soll einen Artikel über Rosemary und das Freibad schreiben. Der Artikel kommt bei den Lesern so gut an, das daraus eine Serie wird. Als Nebeneffekt wächst die schüchterne Kate über sich hinaus und zwischen ihr und Rosemary entsteht eine Freundschaft, das Freibad ist soviel mehr.......

Mit ihrer Geschichte „Im Freibad“ spiegelt die Autorin das Leben wieder, den ganz normalen Alltag mit all seinen Facetten, von Freundschaft, Enttäuschungen, großen Verlusten, Veränderungen, sich zu verlieben und nicht aufzugeben. Im Mittelpunkt steht das Freibad und die Menschen die sich tagtäglich zum Schwimmen treffen und ihr gemeinsamer Kampf es zu retten.
Sie erzählt in Rückblicken von Rosemarys erfülltem Leben, in dem das Freibad immer eine große Rolle gespielt hat. Libby Page schafft eine besondere Atmosphäre, sie führt den Hörer / Leser sanft und ruhig durch die Handlung. Spannend wird es als immer mehr Anwohner, durch Kates Artikeln im Brixton Chronicle, auf die drohende Schließung des Freibades aufmerksam werden. Es werden immer mehr Aktionen gestartet und so bangt man mit den Protagonisten mit, hofft der Verkauf und die Schließung können abgewendet werden.
Durch die wechselnde Ich - Perspektive nimmt der Hörer an ihren Gedanken und Gefühlen teil.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, entwickeln sich weiter und einige Nebendarsteller werden kurz vorgestellt.
Rosemary hat ihr ganzes Leben in Brixton verbracht. In Rückblicken berichtet sie von ihrer Kindheit, als sie Ende des 2. Weltkriegs ihren Ehemann kennengelernt hat. Sie berichtet von glücklichen Zeiten, doch auch von Verlusten. Das Freibad spielt in den Erinnerungen und bis heute eine große Rolle.
Kate ist junge schüchterne Journalistin, wohnt seit ihrem Umzug nach Brixton einer WG. Ihre Mitbewohner hat sie noch nie gesehen, durch ihre Schüchternheit hat sie keine Freunde, sie ist völlig einsam und zusätzlich leidet unter Panikattacken. Das ändert sich allerdings, als Rosemary in ihr Leben tritt, sie holt Kate aus ihrer Einsamkeit heraus. Kate wächst, durch ihre neuen Aufgaben und die Freundschaft zu Rosemary, über sich hinaus. Sie stellt sich ihren Ängsten und blüht auf.
Die warme Stimme von Cathlen Gawlich verleiht der Geschichte einen besonderen Charme. Sie verfügt über eine enorme Bandbreite subtiler Charaktergestaltungen, so hörte sich die 87 jährige Rosemary authentisch an.

Fazit: Libby Page konnte mich mit ihrer Geschichte sehr gut unterhalten. Ich habe gerne am Leben der Menschen rund um das Freibad, in Brixton und dem Kampf um dessen Existenz, teilgenommen. Besonders hervorheben möchte ich Leistung der Sprecherin Cathlen Gawlich, sie verleiht dem Roman eine besondere Atmosphäre. Ich gebe meine absolute Hörempfehlung. Der Roman eignet sich hervorragend für alle die ruhige und berührende Geschichten gerne lesen.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Dalia hofft auf Glück

Das Leben ist auch nur eine Wolke
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„Das Leben ist auch nur eine Wolke“ von Kristina Moninger erschien am 12.11.2019 im Verlag Tinte & Feder bei Amazon Publishing.
Das Cover ist sehr schön gestaltet, farbenfroh und im Design einer Wolke ...

„Das Leben ist auch nur eine Wolke“ von Kristina Moninger erschien am 12.11.2019 im Verlag Tinte & Feder bei Amazon Publishing.
Das Cover ist sehr schön gestaltet, farbenfroh und im Design einer Wolke nachempfunden, die sich im Titel wiederfindet.

Nach einem Kurztrip nach New York, wobei Dalia Max am Flughafen kennen lernte, eröffnet ihr Moritz seine seit 9 Jahren bestehende Beziehung mit ihr zu beenden. Moritz hat sich neu verliebt und Dalia ist am Boden zerstört, sie mag keine Veränderungen. Sie hat schon früh lernen müssen wie flüchtig Glück ist, deshalb klammert sie sich an der Vorstellung Moritz kommt zu ihr zurück. Bis dahin braucht sie einen Mitbewohner, ausgerechnet ihre Flughafenbekanntschaft Max meldet sich auf die Anzeige und eignet sich hervorragend als Mitbewohner, denn er möchte in 6 Monaten in die USA auswandern. Was ursprünglich gedacht war Moritz eifersüchtig zu machen, geht einen anderen Weg. Sie werden Freunde und Max zeigt ihr die schönen Seiten des Lebens und dann.......

Kristina Moninger hat eine gefühlvolle und emotionale Geschichte erzählt. Sie steckt voller Geheimnisse, denn die Schicksalsschläge der Vergangenheit und ihre Auswirkungen, werden erst im Verlauf der Geschichte sichtbar. Die Handlung geht in die Tiefe, bietet kleine Überraschungen und kommt ganz ohne Klischees aus, sie wirkt authentisch.
Die Charaktere wirken sehr lebensecht sie haben Ecken und Kanten und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter.
Dalia ist nicht perfekt, durch eine Tragödie in ihrer Jugend, die sie nie verarbeitet sondern nur verdrängt und den Glauben an dauerhaftes Glück verloren hat. Sie beendet ungern Dinge, so hat sie ihr Studium nicht beendet und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Nur eine einzige Sache verfolgt sie sehr verbissen. Sie begegnet ihrer Vergangenheit auf eine besondere Weise, alle in ihrem Umfeld akzeptieren es. Erst Max kratzt an ihrem Kokon, er hat erkannt das Dalia Hilfe braucht um die Vergangenheit zu verarbeiten. Mit seiner umgänglichen und lockeren Art, findet er Zugang zu ihr.
Max ist freundlich, charismatisch, mitfühlend, doch auch er hat schon viel gelitten, fühlt sich schuldig, er gibt jedoch niemals auf.
Kristina Moningers Schreibstil ist gefühlvoll und liest sich sehr flüssig und Locker, sie versteht es sehr gut mit Worten umzugehen. Sie untermauert ihre Geschichte mit vielen Zitaten, die wohldosiert platziert sind, somit das Gesamtbild abrunden.

Fazit: Kristina Moninger konnte mich wieder begeistern, denn sie schreibt von Menschen , Charakteren an denen ich mich reiben kann, die sich weiterentwickeln. Ohne Klischees, berührend und emotionsgeladen. Ich gebe meine absolute Leseempfehlung. Sehr gut eignet sich die Geschichte für Leser die Liebesromane mit authentischen Charakteren lieben.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Die Lebensgeschichte des Bertram Morneweg

Das weiße Gold der Hanse
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„Das weiße Gold der Hanse“ von Ruben Laurin erschien am 31.10.2019 im Verlag Bastei LÜBBE.
Das Cover deutet den historischen Roman an. Der Titel ist etwas irreführend, denn es geht nicht um Salzhandel ...

„Das weiße Gold der Hanse“ von Ruben Laurin erschien am 31.10.2019 im Verlag Bastei LÜBBE.
Das Cover deutet den historischen Roman an. Der Titel ist etwas irreführend, denn es geht nicht um Salzhandel in der Geschichte.

Die Geschichte teilt sich in zwei Handlungsstränge. Der angesehene Lübecker Ratsherr Bertram Morneweg erzählt dem Maler Johannes die Lebensgeschichte eines schiffbrüchigen 8 Jährigen Jungen. Dieser überlebt einen Piratenüberfall und wird von einem Wismarer Handelsschiff gerettet. Der Kapitän behält ihn, er fristet ab da ein Sklavendasein. Einziger Lichtblick ist die Sklavin Rebecca, die ihn gesund gepflegt hat. Nach vielen Jahren kommen beide, nach einer Gewalttat, frei und durch einen Kaufmann und seinem Sohn nach Lübeck. In Lübeck wendet sich das Blatt für beide....

Im zweiten Erzählstrang bekommt der Leser Einblick in das tägliche Leben des Ratsherrn Bertram Morneweg, er ist ein Förderer der Stadt Lübeck und der Kirche und mit dem Neubau des Heilig – Geist – Hospitals sehr beschäftigt. Bertram Morneweg ist ein angesehener Kaufmann der entlang der Ostsee erfolgreich Handel betreibt. Der junge Maler Johannes liegt ihm sehr am Herzen und als er in Schwierigkeiten gerät sucht der Ratsherr nach einem Ausweg......
Ruben Laurin hat zwei Handlungsstränge miteinander verwoben, in die er historische Fakten und Details eingebaut hat, am Ende der Geschichte schließt sich der Kreis. Sein Roman bietet reichlich Einblick in die Lebensweise, dem Glauben und die Ausbildung und arbeitsweise eines Kaufmanns, des 13. Jahrhunderts. Besonders das Strafrecht wirkt sehr befremdlich und barbarisch.
Die Geschichte nimmt von Anfang an Fahrt auf, der Spannungsbogen fließt im Mittelteil etwas schleppend dahin, am Ende nimmt er wieder Fahrt auf. Das Ende selbst wird vom Autor fast schon stenografisch erzählt, er beantwortet alle Fragen, doch nicht ausführlich.

Der Schreibstil von Ruben Laurin lässt sich sehr flüssig lesen und mit mittelalterlichen Worten versehen. Die detailreichen und bilhaften Beschreibungen erzeugen sofort Bilder vor dem inneren Auge und ziehen den Leser in die Zeit der Hanse des 13. Jahrhunderts.
Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, es sind einige interessante Nebendarsteller zu finden, die einen besonderen Charme besitzen. Doch auch Charaktere die beim Leser Abscheu erzeugen, wuden von Ruben Laurin glaubwürdig beschrieben. Die Hauptprotagonisten entwickeln sich in der Geschichte, sie wachsen und reifen.

Fazit: Ruben Laurin konnte mich mit seiner Geschichte, den historischen Fakten und der spannenden Handlung fesseln. Ich wurde gut unterhalten. Besonders die historische Recherche des Autors möchte ich hervorheben, ich habe die bildhaften Details, teils staunend und mit großem Interesse wahrgenommen. Ich gebe meine absolute Leseempfehlung. Sehr gut eignet sich der Roman für Leser die historische Geschichten verwoben mit einer spannenden Handlung lieben.

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