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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2019

Basisbackbuch mit dem gewissen Etwas

Von Oma mit Liebe
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Das "Oma-Backbuch", wie es bei uns im Haushalt nun heißt, ist ein richtig dicker Wälzer.
Es ist ein Basiskochbuch mit allen Rezepten, die man so liebt, vom Marmorkuchen und Zitronenkuchen bis zur Sachertorte. ...

Das "Oma-Backbuch", wie es bei uns im Haushalt nun heißt, ist ein richtig dicker Wälzer.
Es ist ein Basiskochbuch mit allen Rezepten, die man so liebt, vom Marmorkuchen und Zitronenkuchen bis zur Sachertorte.
Aufgeteilt in vier Kategorien
-Kleine Leckerbissen
- Lieblingskuchen für jeden Tag
- Torten für jeden Anlass
- Trendig & aus aller Welt
hat es aber auch für erfahrende Bäckerinnen und Bäcker noch einige unbekannte Rezepte im Gepäck.

Was es für mich zu einem besonderen Buch macht, ist die liebevolle Gestaltung. Schon das Vorsatzpapier wird mit den Porträts der Backomas und Backopas verziert und auch die jeweiligen Rezepte zeigen ein skizziertes Bild mit einem Zusatztipp.
Dazu jeweils auf einer Doppelseite ein übersichtliches (für mich sehr wichtig) Rezept und ein großflächiges Foto.
Dazu eine richtig schöne Rezeptauswahl aus Klassikern und Neuentdeckungen.

Einziger Wermutstropfen: bei den Gradangaben der Rezepte steht nicht, ob Umluft oder Ober/Unterhitze, das finde ich schwierig, weil es schon einen Unterschied macht. Da musste ich tatsächlich mit der Stäbchenprobe gut aufpassen, sonst wäre mein erster Testkuchen verbrannt.
Davon abgesehen hat das Buch aber auch den Praxistest bestanden, ein köstlicher Marmorkuchen war das Ergebnis.

Das Buch ist m. E. das perfekte Geschenk für den ersten eigenen Haushalt genauso wie für erfahrene Bäcker*innen, die schöne Backbücher sammeln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 13.12.2019

Einfach loskochen

Studiküche
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Das schlanke GU Kochbüchlein "Studentenküche" ist eine schöne Rezeptsammlung für alle, die schnell, unkompliziert und günstig kochen möchten. Es ist eine Rezeptsammlung, die Anregungen für die flinke Alltagsküche ...

Das schlanke GU Kochbüchlein "Studentenküche" ist eine schöne Rezeptsammlung für alle, die schnell, unkompliziert und günstig kochen möchten. Es ist eine Rezeptsammlung, die Anregungen für die flinke Alltagsküche oder auch Kochen für eine etwas größere Runde bietet, durchaus nicht nur für Studenten.
Was es definitiv nicht ist: ein Grundkochbuch, mit dem man das Kochen lernt, dafür ist es logischerweise viel zu dünn.

Mir gefällt die Rezeptsammlung, ausprobiert habe ich bereits die Hähnchen-Tacos mit Salsa (etwas aufgehübscht mit zusätzlich Guacomole und SourCream), ist ruckzuck auf dem Abendessen-Tisch und das Chili-Erdnuss-Hähnchen vom Blech (dauert wegen Kürbis schnippeln etwas länger).

Noch auf meiner Nachkoch-Liste stehen definitiv
Chai-Porridge mit karamellisierten Früchten
Curry mit Süßkartoffeln
Reissalat mit Mango und Limette
Nudelsalat mit Kichererbsen und Ziegenkäse
Grüne Soße mit Kartoffeln
Tomaten-Kokos-Curry
*Schokokuchen mit Salzbrezeln

Ich mag das Buch sehr, weil es einfache Rezepte ohne viel Schnickschnack sind, die trotzdem etwas Neues bieten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 01.12.2019

Mitmachbuch mit vielen Kritzelseiten

Leles Geheimclub, Band 1: Keine Kings im Hauptquartier
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Lele, Elif und Cleo sind beste Freundinnen und zusammen sind sie die Queens, eine Mädchenclique. Sie haben sogar ein Hauptquartier, total hübsch mit vielen Pflanzen und ganz gemütlich auf einem Dach verortet, ...

Lele, Elif und Cleo sind beste Freundinnen und zusammen sind sie die Queens, eine Mädchenclique. Sie haben sogar ein Hauptquartier, total hübsch mit vielen Pflanzen und ganz gemütlich auf einem Dach verortet, ganz geheim und nur über eine Strickleiter erreichbar (aber pssst!). Und nicht nur das: wenn es brenzlig wird, kommunizieren sie mit ihrer eigenen Geheimsprache. Die ist für Außenstehende völlig verwirrend, denn wer kann schon ahnen, dass „Gefahr“ mit „Wer hat Lust auf Käsekuchen“ übersetzt wird? Ja, das Leben könnte so schön und einfach sein, wenn da nicht…die schreckliche Jungs-Bande, Kings genannt, wäre. Argh!

Das Buch fällt schon optisch auf, es ist relativ großformatig und herrlich quitschebunt. Faultier und Lama dürfen natürlich im Jahr 2019 auch nicht fehlen, haben für die Geschichte aber keine Relevanz.

Im Inneren dann die Überraschung: das Buch ist sehr aufwändig gestaltet und es gibt jede Menge Mitmachseiten, die thematisch immer passen. Man kann dem schlafenden Lehrer eine Frisur nach Wahl verpassen, bei der Challenge um den Peinlichkeitspokal mitmachen und notieren, was man total peinlich findet, Emojis zeichnen und noch viel, viel mehr. Auch außerhalb der Mitmachseiten wird der Text von süßen und witzigen Zeichnungen begleitet, richtig, richtig schön.

Allerdings war die Aufforderung, in ein Buch zu malen und zu kritzeln für das Kind völlig abwegig, das möchte sie einfach nicht. Nachdem der Part doch auch relativ viel Raum einnimmt habe ich befürchtet, dass das Buch damit ein Fehlgriff ist, aber weit gefehlt. Sie hat auch die Aufgaben des Mitmachteils gerne gelesen und angesehen und damit war es diesbezüglich auch gut (ansonsten wäre das nachträgliche Lesen durch Eltern auch schwierig, da schon auch persönliche Dinge eingetragen werden können).

Die Handlung ist die typische Mädchen gegen Jungs Thematik, aber sehr originell umgesetzt und sie trifft auch die Lebenswirklichkeit der Zielgruppe.
Das Kind hat das Buch in einem Schwupps durchgelesen und wollte es gar nicht aus der Hand legen. Wir haben den ganzen Tag nichts von ihr gehört bis die magischen Worte „ausgelesen“ ertönten und ein strahlender „Fünf Punkte“ Nachsatz folgte. Empfohlen wird das Buch ab acht Jahre, das passt gut und auch Zehnjährige haben richtig Spaß damit.

Was mir auch noch gut gefallen hat: es gibt mal tatsächlich keinen
Zickenkrieg unter den Mädels, sie sind einfach dicke Freundinnen, auch sehr wohltuend.

Wir sind deshalb bestimmt auch im Frühling bei Band zwei dabei, wenn es heißt „Übernachtungsparty bei den Queens“.

Veröffentlicht am 01.12.2019

Gute Unterhaltung

Gar kein Plan ist auch eine Lösung
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Eigentlich bin ich aus dem Format „lustiger Frauenroman“ herausgewachsen, aber ach, immer so schwere Kost oder Mord und Totschlag nach einem langen Arbeitstag und hier so ein hübsches Cover, ich wurde ...

Eigentlich bin ich aus dem Format „lustiger Frauenroman“ herausgewachsen, aber ach, immer so schwere Kost oder Mord und Totschlag nach einem langen Arbeitstag und hier so ein hübsches Cover, ich wurde schwach. Und habe es gar nicht bereut! Und wie so oft, wenn ein Satz mit „eigentlich“ beginnt – ich bin überhaupt nicht herausgewachsen, solange es gut geschrieben ist.

Das ist es. Ein unterhaltsames Buch das sich richtig schön fluffig-locker-flockig weglesen lässt. Die Instagram und Influencer Szene bekommt genauso ihr Fett weg wie die „vernünftigen“ Thirtysomethings, die ihr Leben komplett durchgeplant haben. Verbunden mit jeder Menge Herzschmerz. Das alles wirklich witzig geschrieben, der Stil der Autorin hat mich sofort angesprochen.

Ich muss Euch mal ein paar Stellen zitieren, damit Ihr wisst, was ich meine.
„Diese ach so kultivierten Leute sind die Ersten, die an Fasching im Minion-Kostüm zu Helene Fischer auf dem Tisch tanzen“
„Das ist das Tolle an Unperfektheiten. Sie sind kleine Geschichtenerzähler“
„Das Zimmer wirkt plötzlich viel gemütlicher und weniger Harry-Potters-Schrank-unter-der-Treppe-mäßig.“

Ja, es ist alles sehr vorhersehbar, es sind vielleicht etwas zu viele Themen hineingepackt worden und gegen Ende hat das Buch auch ein paar Längen, aber es macht einfach Spaß zu lesen und bei dem Genre gehört Vorhersehbarkeit auch dazu, insofern will ich da auch kein Sternchen abziehen.

Fazit: „ Nicht jeder misst sein Leben in Herzen und Zahlen“ (Zitat aus dem Buch).
Nein – natürlich nicht, denn wirklich wichtig sind doch die Sternchen hier! Von mir volle Anzahl.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Zeit des Lichts - verdient auch Rampenlicht

Die Zeit des Lichts
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Zuerst der Hinweis, dass es sich bei dem Roman um eine historische Fiktion, nicht um eine Biographie handelt. Im Nachwort der Autorin berichtet sie, dass es ein fiktives Werk ist, und obwohl sie die Fakten ...

Zuerst der Hinweis, dass es sich bei dem Roman um eine historische Fiktion, nicht um eine Biographie handelt. Im Nachwort der Autorin berichtet sie, dass es ein fiktives Werk ist, und obwohl sie die Fakten teilweise den diversen ausgezeichneten Biographien und historischen Texten entnommen hat, sind die Figuren Produkte ihrer Phantasie (aus dem Nachwort entnommen).
Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, er ist klar, einfach und doch fesselnd und anschaulich. Gar nicht kalt, nüchtern oder distanziert.
Ich kannte vorher weder Lee Miller noch Man Ray, das Buch hat mich jetzt aber richtig neugierig gemacht, mich sowohl mit den Werken der Beiden als auch mit ihrem weiteren Leben zu beschäftigen. Der Roman beinhaltet im Wesentlichen nur den kurzen Abschnitt ihres Zusammenseins und gibt kleine Einblicke (aber wirklich nur kleine) in die Zeit Lees als Kriegsreporterin.
Die Künstlerszene im Paris der 30er Jahre wird detailliert beschrieben, das liest sich schon sehr abgefahren. Vorausgestellt wurde noch ein Prolog, in dem Lee im Jahr 1966 dann 59 Jahre alt ist und der macht bereits klar, dass ihr Leben nicht einfach verlaufen ist.
Eindrucksvoll fand ich aber auch die Beschreibung der Zeit, als Lee gerade aus den USA nach Frankreich kam und niemanden kannte, ihre Einsamkeit war zum Greifen nah. Dann folgt die Zeit als Assistentin Mans, bis die beiden dann eine Liebesbeziehung eingehen und die Zeit, in der sie zusammen waren.
Auch die Einblicke in die Fotokunst der damaligen Zeit waren richtig spannend, genauso wie in das schon damals schwierige Auskommen eines Künstlers, der im Wesentlichen nur mit einem Mäzen über die Runden kommen konnte und die noch viel schwierigeren Bedingungen für Frauen.

Mich hat der Roman fasziniert, das Format „historische Fiktion“ spricht mich viel mehr an als eine trockene Biographie, wobei diese als Ergänzung, einfach um noch mehr erfahren zu können, im Anschluss schon auch noch interessant wäre.

Fazit: wen man keinen Wert auf „korrekte“ und vollständige biographische Darstellung legt, sondern lebendige Einblicke in einen Lebensabschnitt des Künstlerpaares Miller-Man, dann kann ich dieses Buch unbedingt weiterempfehlen.