Cover-Bild Tod in der Bibliothek
Band 1 der Reihe "Detective Strafford ermittelt"
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 10.10.2019
  • ISBN: 9783462320190
JB Lawless

Tod in der Bibliothek

Ein Fall für Detective Strafford
Elke Link (Übersetzer)

Klassischer kann ein Krimi kaum beginnen: Ein Pfarrer liegt tot in der Bibliothek eines irischen Herrenhauses. Die Anzahl der Verdächtigen ist eher klein. Wer aus der Familie hat den Pfarrer auf dem Gewissen?
»Die Leiche liegt in der Bibliothek«, sagte Colonel Osborne. »Hier entlang bitte.«
Bei der Leiche handelt es sich um einen Kirchenmann, Father Tom, dem übel mitgespielt wurde. Glaubt man dem Colonel, war er in der Gegend sehr beliebt. Seine Tochter Lettie hingegen mochte ihn nicht besonders. Und da sind noch Sylvia Osborne, die zweite Frau des Colonels und 25 Jahre jünger als er, der gutaussehende Sohn Dominic und der leicht debile Stallbursche Fonsey. Ist der Mörder in diesem kleinen Kreis zu finden? Während der Schnee immer weiter fällt, versucht Detective St John Strafford frierend, dem Mörder des Pfarrers auf die Spur zu kommen.
Ein klassischer Whodunit vor wunderbar winterlicher Kulisse im ländlichen Irland und ein Muss für alle Agatha-Christie-Fans.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2019

feiner Kriminalroman

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Ein etwas zwielichtiger Priester wird in der Bibliothek tot aufgefunden. Er wurde zudem auch noch entmannt. Und all das in einer erzkatholischen Gegend. Der Hauptermittler nimmt erste Vernehmungen der ...

Ein etwas zwielichtiger Priester wird in der Bibliothek tot aufgefunden. Er wurde zudem auch noch entmannt. Und all das in einer erzkatholischen Gegend. Der Hauptermittler nimmt erste Vernehmungen der Familie vor in deren Haus sich die Bibliothek befindet. Nachdem der Leser die Familienmitglieder kennengelernt hat, sind die Zweifel über deren Charaktere enorm. Ein wenig bizarr sind wohl alle. Da hat unser Ermittler keine einfache Aufgabe. Ich finde den Krimi total cool. Er hat Ernsthaftigkeit, satirische Abschnitte und Spannung in einem kurzen Einleseabschnitt geboten, was mir außerordentlich gut gefällt. Der Autor ist ein Könner in seinem Metier.

Veröffentlicht am 18.10.2020

Schnee fällt

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Irland 1957: In dem Herrenhaus der Osbornes gibt es einen Toten, ausgerechnet den örtlichen Priester und ausgerechnet in der Bibliothek. Inspector Strafford wird zum Ermitteln gerufen und er trifft auf ...

Irland 1957: In dem Herrenhaus der Osbornes gibt es einen Toten, ausgerechnet den örtlichen Priester und ausgerechnet in der Bibliothek. Inspector Strafford wird zum Ermitteln gerufen und er trifft auf seltsame Bewohner des Herrenhauses, von denen niemand sehr traurig über den Tod des Geistlichen zu sein scheint. Auch die Bewohner des Ortes tratschen zwar, sind aber auch nicht sonderlich erschüttert. Dazu kommt ein heftiger Wintereinbruch mit viel Schnee und die Kirche wünscht, die Todesursache zu vertuschen. Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten ...

Abgesehen von der Beschreibung der winterlichen Verhältnisse, gibt es nichts, das ich bei diesem Buch positiv hervorheben kann. Es fängt schon mal damit an, dass der Verlag auf wirklich nahezu unverschämte Weise suggeriert, dass es sich hier um einen Krimi im Stile von Agatha Christie handelt. Dem ist - selbst mit dem Herrenhaus und dem Toten in der Bibliothek - nicht so. Bei Agatha kann man sich auf intelligente Ermittler einstellen, darauf, dass auf jedes Detail wert gelegt wird, auf skurrile, wunderbar gezeichnete Typen. Was bekommt man hier? Einen Ermittler, der laut Klappentext als attraktiv beschrieben wird, es aber nicht ist. Es wird behauptet, er sei intelligent - den Beweis dafür blieb er schuldig. Stattdessen stolpert er durch den Fall, begreift nichts und sieht noch weniger, er geilt sich an der psychisch kranken Frau des Gutsherrn auf, verbringt die Tage damit, in depressiven Erinnerungen zu schwelgen, den Hut an sein Bein und die Fingerknöchel an seine Zähne zu schlagen. Irgendwann wollte ich ihm nur noch den Hut aus den Händen reißen und die Zähne ausschlagen, damit er weder das eine noch das andere machen kann, sondern das tut, wozu er da ist: ermitteln.

Zum Ermitteln hat er aber keine Zeit und keine Lust. Er muss jedem erklären, dass er nicht Stafford, sondern Strafford heißt - ja, ist das nicht wichtig! Dann sind sämtliche weibliche Personen so notgeil, dass sie sie ihn beinahe anspringen und ihm trotz der Kälte die Klamotten vom Leib reißen. Überhaupt zeichnet sich dieses Buch durch Sexszenen aus, die weder in einem Krimi etwas zu suchen haben noch zur Handlung beitragen. Eher zum Abgewöhnen sind - falls jemand vorhat, ins Kloster zu gehen, lies das Buch, es wird dir die Lust auf fleischliche Gelüste vergehen. Selten habe ich einen mehr negativ eingestellten Protagonisten erlebt als Strafford und er ist furchtbar unsympathisch. Der Fall löst sich quasi eher zufällig und so richtig auch erst zehn Jahre später. Der Autor soll angeblich ein Bestsellerautor in disguise sein, aber falls ja, hat er/sie wohl noch nie einen Krimi geschrieben und wisst ihr was? Sollte er/sie auch nie wieder. Ich jedenfalls werde - falls es sich wirklich zu einer Reihe entwickelt - nicht mehr nach diesem Autor greifen und ich kann es auch niemandem, der klassische Whodunnits mag, empfehlen.