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Veröffentlicht am 14.01.2020

Spannend, lustig, liebenswert - ein toller Gruselspaß mit vielen coolen Bildern!

Vincent flattert ins Abenteuer (Band 1)
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„Vincent flattert ins Abenteuer“ war das zweite Loewe Wow! Buch, zu welchem ich gegriffen habe. Da ich ein großer Fan von den Büchern von Sonja Kaiblinger bin und vor allem ihre geniale Scary Harry-Reihe ...

„Vincent flattert ins Abenteuer“ war das zweite Loewe Wow! Buch, zu welchem ich gegriffen habe. Da ich ein großer Fan von den Büchern von Sonja Kaiblinger bin und vor allem ihre geniale Scary Harry-Reihe über alles liebe, hat es mich riesig gefreut, dass die Fledermaus Vincent (mein persönlicher Star aus der Scary Harry-Reihe) nun seine eigene Buchreihe bekommt. Auf das erste aufregende Abenteuer mit dieser einmaligen Fledermaus war ich schon wahnsinnig gespannt!

Im Radieschenweg Nummer 10, auf dem Dachboden haust die Halbgeister-Fledermaus Vincent. Obwohl ihr der Poltergeist Polly Gesellschaft leistet und (sehr zu Vincents Unmut) auch eine fiese Katze öfters auf dem Dachboden vorbeischaut, fühlt sich Vincent einsam. Er braucht ganz dringend einen Freund! Am liebsten hätte er ein Halbgeister-Tier zum Kumpel, nur hat Vincent wenig Hoffnung, so jemanden zu finden. Aber man kann es ja zumindest mal versuchen. Vielleicht meldet sich auf seine Anzeige, die die Eule Beule für ihn geschrieben hat, ja ein Halbgeister-Tier. Und wenn nicht, auch egal, Hauptsache ist, dass überhaupt jemand auftaucht und Vincent endlich nicht mehr so alleine ist. Auf seine Anzeige werden sich tatsächlich ein paar Interessenten melden. Eine extrem nervige Ente, ein quirliges Eichhörnchen...allerdings kommen sowohl die Ente als auch das Eichhörnchen auf gar keinen Fall infrage! Als nächstes kommt eine flauschige Meerschschweinchendame namens Elfriede mit einer niedlichen Schleife im Fell. Was, echt jetzt? Vincent ist wenig begeistert. Doch dann stellt sich heraus: In Elfriede schlummert ein Werschweinchen! Nachts wird zu einer furchterregenden Kreatur, vor der sogar die gemeine Katze verängstigt das Weite sucht. Ob Vincent in Elfriede die Freundin finden wird, nach der er sich so sehr sehnt?

Wie schon bei meinem ersten Loewe Wow! Buch (Cornibus & Co), so entfuhr mir auch bei „Vincent flattert ins Abenteuer“ ein begeistertes WOW!, als ich das Buch aufschlug. Anders als die anderen drei Loewe Wow! Titel ist Vincent durchgehend farbig illustriert. Total cool, wie ich finde, ich liebe farbig illustrierte Bücher!

Von den Illustrationen her ist die Innenaufmachung in Vincent in meinen Augen ausgezeichnet gelungen! Durch die vielen, vielen farbigen Bilder erhält das Buch etwas richtig Hochwertiges und macht schon echt etwas her. Auch das Cover und dieser tolle gelbe Buchschnitt gefallen mir unglaublich gut!

Die Textgestaltung, muss ich gestehen, konnte mich leider nicht komplett überzeugen. Mir persönlich hat bei dem Text dieser WOW-Effekt ein bisschen gefehlt. Bei „Cornibus & Co“ fand ich den Textstil irgendwie gelungener. Es ist natürlich immer Geschmackssache, ich spreche hier schließlich nur für mich, aber die Spielereien mit der Schrift konnten mich hier einfach nicht so beeindrucken wie in Cornibus. Zudem habe ich die Schrift stellenweise als ziemlich klein empfunden. Empfohlen wird Vincent für Kinder ab 7 Jahren, allerdings denke ich nicht, dass Erstleser das Buch gut und leicht lesen können, da sie sich vermutlich mit der Schriftgröße ein wenig schwertun werden. Auch muss dazu gesagt sein, dass in Vincent recht viel Text ist. Zumindest im Vergleich zu Cornibus.

Hm, irgendwie klingt meine Rezension bis jetzt ziemlich negativ. Ehe ihr jetzt den Eindruck gewinnt, dass mir das Buch insgesamt gar nicht so gut gefallen hat: Doch, hat es! Sehr sogar! :D
Abgesehen von der Textgestaltung fand ich Vincent große Klasse! Ich, als jahrelange Buchverschlingerin, habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und hatte dabei jede Menge Spaß. Etwas gewundert hat mich zwar, dass man nicht groß merkt, dass das Buch zur Scary Harry-Reihe gehört, aber gestört hat mich dieser Aspekt nicht. Anders als bei Cornibus, wo es, wie ich finde, deutlich mehr Bezüge zu Luzifer junior gibt, haben Vincent und Scary Harry nur die Fledermaus Vincent und den Illustrator gemeinsam. Man kann „Vincent flattert ins Abenteuer“ daher wirklich vollkommen unabhängig zu den Scary Harry-Büchern lesen. Für Scary Harry-Fans ist Vincent meiner Ansicht nach aber natürlich dennoch ein absolutes Muss! Ich meine: Vincent! Vincent ist so brillant! Den kleinen Kerl muss man einfach gernhaben. Ich bin mir sehr sicher, dass jeder Scary Harry-Liebhaber ein freudiges „Yay!“ ausrufen wird, wenn er oder sie erfährt, dass Vincent im Loewe Wow! Programm seine eigene Reihe bekommen hat. :)

Wie Scary Harry, so wurde auch Vincent von Fréderic Bertrand illustriert. Bei der Bildaufmachung habe ich euch ja bereits erzählt, dass ich von dieser ganz fasziniert bin. Ich liebe den Zeichenstil von Fréderic Bertrand! Er kann so wunderbar witzig zeichnen. Ich bin hier beim Betrachten der Bilder stellenweise aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herausgekommen, weil ich sie so ulkig fand. Mega gut gefallen hat mir auch, dass die Farben in sehr gedeckten Tönen gehalten sind. Fréderic Bertrand hat nur ganz bestimmte, in der Regel recht dunkle, Farbtöne verwendet. Die Atmosphäre, die dadurch zustande, leicht gruselig irgendwie, fand ich einsame Spitze!

Die warmherzige Story hat mir ebenfalls immerzu ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Sie ist lustig, spannend und super mitreißend. Sie ist schaurig-schön, herrlich fantasievoll und, was ich ja ganz famos fand, sie geht auch ein bisschen in die Tiefe. „Vincent flattert ins Abenteuer“ behandelt auf eine kindgerechte und liebenswürdige Weise die wichtigen Themen Toleranz, Akzeptanz, Zusammenhalt und das Anderssein. Das Buch unterhält uns Leser also nicht nur bestens, es liefert auch Stoff zum Nachdenken und Diskutieren.

Zu den Charakteren kann ich nur sagen: Fabelhaft! Vincent ist so zuckersüß und witzig-frech und der Poltergeist Polly ist ebenfalls einfach nur wundervoll. Die Figuren wurden allesamt prima ausgearbeitet und bescheren uns Leser mit ihren einzigartigen Eigenschaften lauter überraschende und unterhaltsame Momente. Besonders amüsant fand ich die Ente Sir Schnatterton. Da ich aber nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich über Sir Schnatterton und die weiteren Charaktere einfach mal schweigen. Wenn ihr gerne wissen möchtet, auf was für schräge Gestalten Vincent bei seiner Kumpelsuche so stoßen wird und was er dabei alles erleben wird, müsst ihr das Buch schon selber lesen. :)

Fazit: Spannend, lustig, liebenswert – ein fledermausstarkes Buch für Groß und Klein! Mir hat „Vincent flattert ins Abenteuer“ ein tolles Lesevergnügen beschert. Die abenteuerliche Story lädt durchweg zum Mitfiebern ein und die vielen farbigen Illustrationen entlocken einem immerzu ein begeistertes Wow! Mir persönlich hat die Textgestaltung nicht ganz so gut gefallen. Die war mir irgendwie nicht außergewöhnlich genug. Ansonsten finde ich den ersten Vincent-Band aber richtig klasse und ich freue mich schon sehr auf den zweiten. Ich kann „Vincent flattert ins Abenteuer“ wärmstens empfehlen, vor allem Scary Harry-Fans, und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Mitreißend, hurmorvoll, magisch schön - ein märchenhafter Auftakt!

Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen
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Da ich ein riesengroßer Märchenfan bin und auch Märchenadaptionen über alles liebe, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von der Märchenfluch-Trilogie von Claudia Siegmann hörte. ...


Da ich ein riesengroßer Märchenfan bin und auch Märchenadaptionen über alles liebe, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von der Märchenfluch-Trilogie von Claudia Siegmann hörte. In das traumhafte Cover habe ich auf den ersten Blick verliebt und der sehr interessant klingende Klappentext überzeugte mich auf Anhieb. Da ich zudem schon ein Buch von Claudia Siegmann gelesen habe, von welchem ich ganz begeistert war, stand für mich schnell fest: „Märchenfluch - Das letzte Dornröschen" möchte ich unbedingt lesen. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Die 16-jährige Flora Anthea Allenstein kann es zunächst gar nicht glauben, als sie erfährt, dass sie eine Nachfahrin von Dornröschen sein soll und angeblich magische Kräfte besitzt. Sie hatte Märchen immer nur für Geschichten gehalten – nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass all die bekannten Märchenfiguren wirklich mal existiert haben! Floras Leben ändert sich daraufhin schlagartig. Zusammen mit anderen Abkommen verschiedener Märchen-Clans soll sie nun die Menschheit vor gefährlichen magischen Gegenständen beschützen. Gar nicht so leicht, wenn man unbedingt seine wahre Identität verbergen muss und zudem die Gefühle ständig damit beginnen, total verrückt zu spielen, sobald sich ein bestimmter charmanter junger Mann in der Nähe aufhält. Wenn dann auch noch hinzukommt, dass man in sich selbst verborgene, dunkle Kräfte entdeckt und es dann auch noch mit einem hinterhältigen Gegenspieler zu tun bekommt, nun, dann kann man wohl wirklich nur noch von einem unfassbaren Abenteuer voller Gefahren, Gefühlswirrwarr und Magie sprechen. Eine aufregende Zeit erwartet Flora...

Meine Erwartungen an das Buch waren eindeutig nicht zu hoch geschraubt: Mir hat Auftakt der Märchenfluch-Trilogie unheimlich gut gefallen!
Die fantastische Idee, dass Menschen aus unserer Zeit von bekannten Märchenfiguren abstammen und eine besondere magische Gabe besitzen, konnte mich vom ersten Moment an faszinieren. In meinen Augen ist Claudia Siegmann die Umsetzung dieses tollen Einfalls hervorragend gelungen. Auf eine sehr originelle und fantasievolle Weise hat die Autorin die heutige Zeit mit der klassischen Märchenwelt verbunden und lauter von mir heißgeliebte Märchen in die Handlung eingebaut. Dornröschen, Schneewittchen, Rapunzel, Hänsel und Gretel und noch viele mehr. Sogar auf einen Nachkommen vom gestiefelten Kater treffen wir hier! Ich bin wirklich ganz begeistert von der Kreativität und der Fantasie Claudia Siegmanns.

Auch mit der Ausarbeitung der Charaktere konnte mich die Autorin vollkommen überzeugen. Unsere Protagonistin Flora, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Dank der anschaulichen Erzählweise konnte ich mich problemlos in sie hineinversetzen und ihr Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Mit Flora ist Claudia Siegmann meiner Ansicht nach eine großartige Buchheldin gelungen. Flora ist ein super sympathisches, mutiges, lustiges und neugieriges 16-jähriges Mädel.
Bei den Nebenfiguren waren Neva und Hektor ganz klar meine Favoriten. Besonders Neva, die von Schneewittchen abstammt und manchmal eine ganz schöne Zicke sein kann, fand ich große Klasse. Sie und Flora werden anfangs öfters aneinander geraten, was sich aber glücklicherweise mit der Zeit noch geben wird.
Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir Val aus dem Rapunzel-Clan. Ich mochte ihre aufgeweckte Art total gerne und ihre haarige Begabung fand ich richtig witzig.
Wen ich so gar nicht leiden konnte, war Timus. Da gehe ich allerdings sehr davon aus, dass das von der Autorin auch so beabsichtigt war, daher passt Timus nerviges Gehabe meiner Meinung nach wunderbar zum Geschehen der Handlung. Ich finde zudem, dass solche Charaktere, die einen beim Lesen so schön aufregen, irgendwie auch sein müssen. Wäre doch sonst langweilig, oder? ;)

Langeweile kam für mich definitiv an keiner Stelle auf. Insgesamt war die Story zwar schon sehr vorhersehbar für mich, aber groß gestört hat mich das nicht. Ein paar überraschende Wendungen waren für mich durchaus vorhanden und da ich die Geschichte trotz ihrer Durchschaubarkeit als richtig mitreißend und spannend empfunden habe und auch der Humor und die Romantik nicht zu kurz kamen, habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Zu meinem flotten Lesetempo haben dann auch die angenehm kurzen Kapitel und die fabelhafte, flüssige Erzählweise beigetragen. Den Schreibstil von Claudia Siegmann hatte ich noch von meinem anderen Buch von ihr sehr gut in Erinnerung. Ich mag ihn total gerne – er ist spritzig-modern, lebendig und einfach nur bezaubernd.

Da das Buch, ihr ahnt es sicher schon, mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger endet, kann ich es nun kaum noch abwarten mich auf den zweiten Band zu stürzen. Was bin ich froh, dass die Fortsetzung schon dieses Frühjahr erscheinen wird und ich mich also zum Glück nicht mehr allzu lange gedulden muss.

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, muss ich unbedingt noch auf die zauberhafte Aufmachung des Buches eingehen. Von meiner Coverliebe habe ich euch ja bereits erzählt – von der Gestaltung des Schutzumschlags bin ich wirklich ganz hin und weg. Der Einband unter dem Umschlag ist aber auch wunderschön! Und der Innenteil kann sich ebenfalls sehen lassen. Die unteren Seitenränder werden von wunderhübschen Rosenranken-Zeichnungen geziert und auch die Kapitelanfänge sind ganz entzückend aufgemacht.

Fazit: Mitreißend, humorvoll, magisch schön – ein märchenhafter Auftakt, der uns Leser von den ersten Seiten an verzaubert und große Lust auf mehr macht! Mir hat der erste Band der Märchenfluch-Trilogie herrliche Lesestunden beschert. Die Mischung aus Modernem, Märchen und Magie finde ich unglaublich gut gelungen und auch die Liebesgeschichte und das witzige Zusammenspiel der liebenswerten Charaktere konnte mich hellauf begeistern. Einfach nur genial fand ich den Humor – meine Gesichtsmuskeln waren äußerst aktiv beim Lesen. Auch ins Mitfiebern bin ich geraten, obwohl die Story schon ziemlich vorhersehbar für mich war. Letzteres hat mich aber kaum gestört. In meinen Augen ist Claudia Siegmann mit dem ersten Band ihrer neuen Jugendbuch-Trilogie eine wundervolle Märchenadaption gelungen, welche ich Märchenliebhabern, egal ob Jung oder Alt, sehr ans Herz legen kann. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Ein toller Zweiteiler-Auftakt!

Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis
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Obwohl ich mich zurzeit eher selten in das Fantasy-Genre verirre, stand für mich bei „Lovely Curse“ sehr schnell fest: Den Zweiteiler möchte ich unbedingt lesen! Der Klappentext hörte sich unglaublich ...

Obwohl ich mich zurzeit eher selten in das Fantasy-Genre verirre, stand für mich bei „Lovely Curse“ sehr schnell fest: Den Zweiteiler möchte ich unbedingt lesen! Der Klappentext hörte sich unglaublich gut an und das Cover ich finde wunderhübsch. Meine große Begeisterung für die Aufmachung wurde nur noch größer, als das Buch bei mir eintraf und ich es das erste Mal in natura bewundern durfte. Das Cover schimmert ganz herrlich, wenn man es ins Licht hält – in meinen Augen ist es ein richtiger Hingucker! Von Kira Licht hatte ich bisher leider noch kein Buch gelesen. Der erste Band von „Lovely Curse“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Nachdem die 16-jährige Aria ihre Eltern durch einen schlimmen Verkehrsunfall verloren hat, zieht sie von New York zu ihrer Tante auf eine Pferderanch, irgendwo im Nirgendwo von Texas. Das Einleben in ihrer neuen Heimat fällt Aria sehr schwer. Zum Glück hat sie wenigstens die Freude an ihrer großen Leidenschaft, dem Kreieren von Düften und Kerzen, nicht verloren. Zumindest das spendet ihr etwas Trost. Trost kann sie auch definitiv gebrauchen. Nicht nur, dass sie ihre Eltern unendlich vermisst und überhaupt keine Lust auf das Leben auf einer Ranch hat – auf ihrer neuen Highschool wird Aria alles andere als herzlich willkommen geheißen. Ihre Mitschüler legen ihr Steine in den Weg, wie sie nur können und machen ihr das Schulleben richtig zur Hölle. Doch dann lernt Aria gleich zwei interessante Typen kennen, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten: Den charmanten Simon, der ein Auge auf sie geworfen zu haben scheint, und den düsteren Bad Boy Dean, von dem Aria wider Willen richtig fasziniert ist. Als wäre das alles nicht schon nervenaufreibend genug, erwacht Aria eines Morgens plötzlich mit weißblonden Haaren! Ob die weiße Stute, die auf einmal im Stall auftaucht, die Algenplage, die das Wasser der Kleinstadt vergiftet und die ständigen heftigen Gewitter wohl etwas damit zu tun haben? Aria wird jedenfalls klar: In Littlecreek stimmt etwas ganz und gar nicht…

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen: Mir hat der Dilogie-Auftakt von „Lovely Curse“ unheimlich gut gefallen. In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass viele den recht kleinen Fantasyanteil bemängelt haben. Da ich, wie oben bereits erwähnt, derzeit gar nicht so der große Fantasyleser bin, hat es mich gerade gefreut, dass die magischen Elementen eher gering dosiert wurden und erst ab der zweiten Hälfte eine etwas größere Rolle spielen. Die Story war insgesamt schon anders als von mir erwartet, aber keineswegs schlecht anders, ganz im Gegenteil. Mich hat das Buch sehr positiv überrascht. Ich habe es nahezu in einem Rutsch durchgelesen und hätte mich danach am liebsten sofort auf Band 2 gestürzt. Da es zudem mit einem echt gemeinen Cliffhanger endet, kann ich es wirklich kaum noch abwarten, endlich zu erfahren wie es weitergehen wird. Echt schade, dass der zweite Teil erst im April erscheinen wird.
An alle, die Cliffhanger nicht ausstehen können und noch vorhaben, „Lovely Curse“ zu lesen: Wartet besser, bis Band 2 erschienen ist. Nur so ein Tipp meinerseits, da das Ende echt fies ist.

Mein Einstieg in das Buch war fabelhaft. Ich mochte die Stimmung, die durch das Setting zustande kommt, vom ersten Moment an unfassbar gerne. Kira Licht entführt uns in ihrem Romantasy-Zweiteiler ins mörderisch heiße Texas, wo unsere Protagonistin fortan auf der Pferderanch ihrer Tante leben wird. Bücher, die auf Pferderanches in den USA spielen, habe ich irgendwie schon immer wahnsinnig gerne gelesen. Ich finde, dass durch diese Kulisse immer eine ganz besondere und wunderbare Atmosphäre zustande kommt. Da Kira Licht sowohl die Ranch, als auch alle anderen Orte wie das kleine Provinzkaff Littlecreek oder die Highschool des Städtchens sehr anschaulich beschreibt, hat man beim Durchschmökern die tollsten Bilder im Kopf. Settingmäßig bin ich definitiv vollkommen auf meine Kosten gekommen.

Auch die Charaktere haben mir richtig gut gefallen. Unsere Protagonistin Ariana, kurz Aria, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Da wir alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erfahren und einen erstklassigen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten, konnte ich mich vom ersten Moment an problemlos in sie hineinversetzen und ihr Handeln jederzeit nachvollziehen. Mit Aria habe ich richtig mitgelitten. Sie hat gerade ihre Eltern auf tragische Weise verloren und als Leser spürt man nur zu gut, wie sehr die 16-jährige unter diesem schweren Verlust leidet. Auch wird deutlich, wie ätzend sie es findet, dass sie ihr altes Zuhause verlassen musste und nun in der texanischen Provinz versauern muss. Die hippe Metropole New York versus Littlecreek ist schon ein krasser Unterschied und bedeutet eine enorme Umstellung für Aria. Aufgeben und in tiefe Trauer versinken kommt für sie aber nicht infrage. Ich habe Aria als einen sehr starken Charakter empfunden. Sie ist mutig, selbstbewusst und so herrlich tough.

Mit den weiteren Figuren konnte mich Kira Licht nahezu komplett überzeugen. Simon mochte ich irgendwie nicht so sehr. Keine Ahnung, er hatte einfach etwas an sich, was mich gestört hat. Dean hat mir eindeutig besser gefallen. Sein Bad Boy Gehabe ist zwar schon ziemlich klischeehaft, aber begeistern konnte es mich dennoch. Ich fand das Zusammenspiel von Dean und Aria einfach nur genial und die witzigen Dialoge und Schlagabtäusche der beiden haben mir immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.

Wer mir total unsympathisch war, was aber auch so sein soll, ist die Schulzicke Noemi. Ich glaube, sie wird kein Leser ins Herz schließen. Noemi ist wirklich so ein richtiges Biest und versucht Aria das Leben an ihrer neuen Schule so schwer wie möglich zu machen. Zumindest anfangs. Noemi wird sich noch gewaltig verändern, aber wie genau und warum, das werde ich hier nicht verraten.

Insgesamt besteht die Handlung schon sehr viel aus Teenieromanze und Highschooldrama. Da kann ich mir vorstellen, dass dies so einige stören wird, da sie vermutlich mit etwas ganz anderem gerechnet haben. Da solche Art von Büchern aber absolut in mein Beuteschema fallen, hat es mich sehr gefreut, dass mich so eine Story hier erwartet hat. Allerdings muss ich gestehen, dass ich es nicht so ganz nachvollziehen konnte, warum Aria an ihrer neuen Schule so übel von ihren Mitschülern gemobbt wird. Das fand ich dann irgendwie doch etwas überspitzt und unrealistisch.
Ein weiterer kleine Kritikpunkt meinerseits bezieht sich auf das Ende. Mir kam es einfach zu schnell und abrupt.

Bis auf diese zwei Punkte finde ich das Buch aber echt klasse. Der Schreibstil ist locker-leicht und mitreißend und liest sich super angenehm, die Kapitel haben eine optimale Länge und die Handlung kann mit ordentlich Spannung und jeder Menge unerwarteter Wendungen, Überraschungen und Geheimnissen aufwarten. Ich war immerzu am Mitfiebern und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit: Spannend, romantisch, geheimnisvoll – ein packender und absolut gelungener Zweiteiler-Auftakt, der große Lust auf mehr macht und uns Leser bis Schluss in Atem hält! Mir hat „Lovely Curse – Erbin der Finsternis“ wunderschöne Lesestunden beschert. Die Story war zwar etwas anders, als von mir erwartet, aber gerade dieses überraschende Anders hat mir so mega gut gefallen. Bis auf zwei kleine Punkte, die ich nicht so gelungen fand, bin ich hellauf begeistert von dem Buch und fiebere dem Erscheinen von Band 2 nun ganz ungeduldig entgegen. Ich kann den ersten Teil von „Lovely Curse“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Eine richtig tolle Fortsetzung!

Der Fall der linkshändigen Lady
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Da mir der Auftakt der Enola Holmes-Reihe sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Teil bei mir einziehen lassen. Auch bei der Fortsetzung finde ich das Cover mega cool. Dieser altmodischer ...

Da mir der Auftakt der Enola Holmes-Reihe sehr gut gefallen hat, musste ich natürlich auch den zweiten Teil bei mir einziehen lassen. Auch bei der Fortsetzung finde ich das Cover mega cool. Dieser altmodischer Charme, den die zauberhaften Cover der Enola Holmes-Serie verströmen, hat es mir irgendwie richtig angetan. Ich war nun sehr gespannt, welchen aufregenden Fall die gewiefte Schwester von Sherlock Holmes wohl als nächstes zu lösen hat.



Enola ist in London gelandet und versteckt such dort vor ihrem Bruder – dem genialen Meisterdetektiv Sherlock Holmes. Die 14-jährige führt ein sehr gefährliches Leben. In den Büroräumen, die sie übernommen hat, gibt sie sich tagsüber als die Sekretärin Miss Meshle aus und nachts streift als die stumme, barmherzige Nonne durch die dunklen Elendsviertel Londons, um dort armen Menschen zu helfen. Unter ihren verschiedenen Identitäten stellt Enola immerzu Nachforschungen an und versucht weiterhin ihre Mutter zu finden. Über verschlüsselte Nachrichten in Zeitungen hat sie bereits Kontakt zu ihr, aber getroffen hat sie ihre Mutter bisher noch nicht.

Als Enola zufällig von der verschwunden Lady Cecily erfährt, weckt deren mysteriöses Verschwinden sofort ihre Neugierde. Irgendetwas ist da faul. Enola fasst schließlich den Entschluss, die Ermittlungen zu übernehmen. Während ihrer Suche nach der vermissten Lady Cecily trifft sie immer wieder auf ihren Bruder Sherlock, der nach wie vor alles daran setzt, seine kleine Schwester zu finden. Enola wird so einiges riskieren, um den Fall zu lösen und begibt sich damit in große Gefahr.



Da es bei mir tatsächlich schon wieder über ein halbes Jahr her ist, dass ich den Auftakt gelesen habe und die Fortsetzung nahtlos an den Vorgänger anschließt, hatte ich hier leider leichte Startschwierigkeiten gehabt. Bei der Enola Holmes-Serie rate ich wirklich dringend, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Meiner Ansicht nach sollte man das Wissen aus Band 1 haben, um der Handlung im zweiten Teil problemlos folgen zu können.

Meine kleine Anfangshürde war zum Glück rasch überwunden. Sobald ich wieder mittendrin im Geschehen war, wollte ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Da es mit knapp über 200 Seiten recht dünn ist und die Kapitel eine angenehme Länge haben, habe ich das Buch dann auch nahezu in einem Rutsch durchgelesen.



Mir hat Enolas zweiter Fall richtig gut gefallen, besser noch als ihr erster. Mit dem Auftakt hatte mich Nancy Springer leider nicht komplett überzeugen können. So ein paar Kleinigkeiten gab es, die ich mich ein wenig gestört haben. Was ich unter anderem kritisiert hatte, war die fehlende Spannung. Mein Eindruck von damals, dass man den ersten Band als eine Art große Einleitung der Enola Holmes-Reihe ansehen kann, scheint irgendwie richtig gewesen zu sein, denn den zweiten Teil habe ich als deutlich spannender und packender empfunden. In „Der Fall des verschwundenen Lords“ lag das Augenmerk mehr auf unserer Protagonistin Enola als auf ihrem Fall – hier jedoch geht es mit dem Ermitteln nun so richtig zur Sache. Krimifreunde und Sherlock-Holmes-Fans werden hier garantiert ganz auf ihre Kosten kommen. Mich, als großer Sherlock Holmes-Liebhaber hat es übrigens wahnsinnig gefreut, dass sowohl Sherlock, als auch sein Bruder Mycroft sowie Dr. Watson und die Haushälterin Mrs. Hudson in Band 2 ihren Auftritt haben werden. :D



Erfahren tun wir alles wieder aus der Sicht der 14-jährigen Enola in der Ich-Perspektive. Mit Enola ist Nancy Springer eine einmalige Buchheldin gelungen. Sie ist so ein Mädel, wie ich sie in Büchern liebe: Charmant, mutig und so herrlich clever, pfiffig und gewitzt. Enola lässt sich nicht unterkriegen und ist eine wahre Meisterin im Kombinieren und Codes knacken. Vor ihrem messerscharfen Verstand und ihrer enorm großen Beobachtungsgabe kann man wirklich nur den Hut ziehen. Auch im Verkleiden ist Enola einsame Spitze. Sie ist eine Holmes durch und durch und steht ihrem großen Bruder Sherlock in nichts nach. Ich finde Enola einfach nur große Klasse und habe sie schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen.



Was ich an Enola ebenfalls wundervoll finde: So unerschrocken und humorvoll sie sich immer gibt – sie besitzt auch eine verletzliche und sensible Seite. Es wird mehr als deutlich, dass sich Enola ziemlich einsam in London fühlt und ihre Mutter sehr vermisst. Dieser Punkt macht sie in meinen Augen nur noch authentischer und sympathischer. Toll finde ich auch, dass Enola überhaupt nichts von dem Frauenbild der damaligen Zeit hält und sich dagegen wehrt, in dieses gedrängt zu werden. Bereits in Band 1 wurde die Rolle der Frau im Jahre 1888 sehr thematisiert. Fand ich einerseits natürlich gut und wichtig, nur hatte es mich andererseits irgendwann etwas genervt, dass dieser Aspekt so sehr hervorgehoben wurde und man ständig über Wörter wie Korsett und Po-Polster gestolpert ist.

In diesem Band jedoch habe ich mich überhaupt nicht an dem Thema gestört, ganz im Gegenteil. Ich finde es großartig, wie die Nancy Springer diesen Aspekt in die Geschichte eingebaut hat.



Abgesehen von dem Ende, welches ich irgendwie als ein bisschen unglaubwürdig empfunden habe, konnte mich die Autorin mit dem gesamten Handlungsaufbau hellauf begeistern. Zum einem begibt man sich mit Enola weiterhin auf die Suche nach ihrer verschwundenen Mutter, zum anderen gilt es aber auch einen spannenden Fall zu lösen. Hinzu kommt dann noch, dass sich Enola nach wie vor vor ihren Brüdern, insbesondere vor Sherlock, auf der Flucht befindet. Sherlock Holmes versucht seine kleine Schwester aufzuspüren und ihr könnt euch vermutlich schon denken, dass es alles andere als einfach ist, sich vor einem Meisterdetektiv wie Sherlock Holmes versteckt zu halten. Wenn dies aber jemanden gelingt, dann ist das Enola Holmes!



Absolut brillant fand ich das Setting. Das Buch spielt im Viktorianischen London und wie bereits im Vorgängerband, so ist es Nancy Springer auch in der Fortsetzung ausgezeichnet gelungen mir die tollsten Bilder in den Kopf zu zaubern. Die Orte werden allesamt so unglaublich anschaulich beschrieben. Die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, die durch diese einzigartige Kulisse ensteht, ist einfach nur fantastisch. Für mich kam hier wieder das totale Charles Dickens-Feeling auf.

Verstärkt wird dieses viktorianische Flair durch den altertümlichen Schreibstil. Angepasst an die Zeit, in der die Enola Holmes-Krimis spielen, ist die Erzählweise recht gehoben und sehr ungewöhnlich für Bücher dieser Altersklasse (die Reihe wird ab 12 Jahren empfohlen). Die gewählte Ausdrucksweise liest sich ziemlich anspruchsvoll und wird wohl nicht jedermanns Sache sein. Man liest sich aber schnell rein, zumindest bei mir war es so. Ich mag diesen besonderen Erzählstil super gerne und finde, dass er einfach nur perfekt zu dieser wunderbaren Reihe passt.



Fazit: Eine fabelhafte Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht! Mir hat der zweite Enola Holmes - Band richtig gut gefallen, sogar noch etwas besser als der erste. Ich habe Enolas zweiten Fall als deutlich spannender und mitreißender empfunden als den Auftakt. Wenn ihr gerne atmosphärische Krimireihen lest, die euch ins Viktorianische England entführen, ihr toughe Buchheldinnen liebt, die sich nicht unterkriegen lassen und wenn ihr Fans von Sherlock Holmes seid – dann kann ich euch Enola Holmes echt nur ans Herz legen. „Der Fall linkshändigen Lady“ hat mir ein tolles Leseerlebnis beschert und ich freue mich schon sehr auf die weiteren kniffligen Fälle von Meisterdektivin Enola Holmes! Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Wunderschön!

Schneetänzer
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Endlich ist ein neuer Jugendroman von Antje Babendererde erschienen! Ich lese ihre Bücher leidenschaftlich gerne - sie sind stets absolute Must-Reads für mich und landen immer sofort auf meiner Wunschliste, ...

Endlich ist ein neuer Jugendroman von Antje Babendererde erschienen! Ich lese ihre Bücher leidenschaftlich gerne - sie sind stets absolute Must-Reads für mich und landen immer sofort auf meiner Wunschliste, sogar ehe ich mir überhaupt die Klappentexte durchgelesen habe. Bei ihren Werken weiß ich einfach, dass sie mich hellauf begeistern werden. Auch bei „Schneetänzer“ war ich mir sehr sicher, dass ich unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringen werde.

Kurz vor seinen Abiprüfungen bricht der 18-jährige Jacob von Deutschland in den verschneiten Norden Kanadas auf. In dem kleinen Städtchen Moosonee, welches inmitten der wilden Natur Kanadas liegt, erhofft sich Jacob seinen Vater zu finden und endlich das Rätsel seiner Herkunft zu lüften. Jahrelang hat ihn seine Mutter belogen und behauptet, dass er die Folge eines One-Night-Stands sei. Ausgerechnet von seinem verhassten Stiefväter erfährt Jakob, dass sein Vater keineswegs ein One-Night-Stand war, sondern ein Indianer. Seine Mutter und Jakob haben sogar vier Jahre mit ihm zusammen in Kanada gelebt, nur kann er sich daran nicht mehr erinnern.
Jakob will endlich wissen, wer er wirklich ist. Von Wut und Enttäuschung getrieben, macht er sich also auf die Suche nach seinem Vater. Mitten in der eisig kalten Natur Kanadas wird er kurz nach seiner Ankunft von einem Bären lebensgefährlich verletzt. Jakob kämpft ums Leben und wird zum Glück noch rechtzeitig gefunden. Die junge Cree-Indianerin Kimi und ihr Großvater, die zusammen in einem Häuschen in der rauen Wildnis leben, nehmen Jakob bei sich auf und pflegen ihn gesund. Während dieser Zeit kommen sich Jakob und Kimi immer näher. Sie verlieben sich ineinander, allerdings ist Jakob nicht der Einzige der beiden, der sein Päckchen zu tragen hat – auch Kimi hat eine schwere Vergangenheit hinter sich...

Ich lag mit meiner Vermutung absolut richtig: Mir hat „Schneetänzer“ ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert. Antje Babendererde hat mir mit ihrem neuen Roman nur noch mal vor Augen geführt, dass sie zurecht zu meinen liebsten deutschsprachigen Autorinnen zählt. „Schneetänzer“ zählt für mich zwar nicht zu ihren besten Büchern, aber wundervoll finde ich das Buch natürlich dennoch, sehr sogar. Mir persönlich hat sich leider der Anfang etwas zu sehr gezogen. Ich kann noch nicht mal genau sagen, woran es lag, aber mich konnte die Story leider nicht sofort packen. Zum Glück änderte sich das aber sehr schnell. Nachdem mich die Handlung einmal völlig mitgerissen hatte, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Den Schreibstil von Antje Babendererde kann ich gar nicht oft genug loben. Er ist unfassbar bildhaft und so wunderschön und einfühlsam. Hach, ich liebe diese sanfte und anschauliche Erzählweise von Antje Babendererde. Ihre Bücher lesen sich immer so toll!

Erfahren tun wir den größten Teil der Geschichte aus der Sicht des 18-jährigen Jacob in der Ich-Form, allerdings gibt es auch immer mal wieder Passagen, die aus der Perspektive von Kimi in der dritten Person erzählt werden. Mir haben die Perspektivwechsel total gut gefallen. Ich bin generell ein großer Fan von so einem Erzählstil und finde, dass er hier ausgezeichnet gewählt ist.

Ebenfalls ganz begeistert bin ich von den Charakteren. Jacob habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Er ist so jemand, den man einfach gernhaben muss. Er ist super sympathisch und wirkt stets absolut authentisch. Ich konnte mich auf Anhieb problemlos in ihn hineinversetzen und sein Denken, Handeln und Fühlen jederzeit vollkommen nachvollziehen.
Bei Kimi sah es etwas anders aus. Sie gibt sich anfangs sehr distanziert und wortkarg. Als Leser merkt man aber sehr schnell, dass Kimis unnahbares Verhalten nur Fassade ist. Bei Kimi habe ich etwas länger gebraucht, ehe ich komplett mit ihr warmgeworden bin, aber fasziniert von ihr war ich vom ersten Moment an. Ich finde, dass Kimi ein unheimlich interessanter Charakter ist.
Auch mit den weiteren Figuren konnte mich Antje Babendererde vollends überzeugen. Allesamt wurden sie hervorragend ausgearbeitet.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting! Ich liebe Bücher, die in Kanada spielen! Mich hat es daher riesig gefreut, dass uns der neue Roman von Antje Babendererde in die kanadischen Wildnis entführt. Und dann auch noch im Winter! Die wilde Natur Kanadas, Schnee, Eis und Kälte – einfach nur mega, sag ich euch! Da alle Orte und die winterliche Kulisse so atemberaubend und atmosphärisch beschrieben werden, hat man beim Lesen die herrlichsten Bilder im Kopf.

Antje Babendererde weiß auf jeden Fall, wovon sie schreibt. Das spürt man in jedem einzelnen ihrer Bücher immer nur zu deutlich. So auch hier. Nicht nur die Beschreibungen der Landschaft sind brillant – auch das, was wir über die Kultur der Cree-Indianer erfahren, ist beeindruckend und unglaublich faszinierend.

Zur Story kann ich nur sagen: Traumhaft! „Schneetänzer“ enthält in meinen Augen den perfekten Mix aus verschiedenen Genres. Neben einem fesselnden Abenteuer-Survival-Roman beinhaltet das Buch auch noch eine gefühlvolle Liebesgeschichte, die einfach nur wunderschön und in keinster Weise kitschig ist.
Was ebenfalls Teil der Handlung ist, ist eine emotionale Vater-Sohn-Beziehung bzw. eine Familiengeschichte. Bei dieser wird sehr schnell klar, dass Jakob und Kimi deutlich mehr verbindet als zunächst gedacht. Auch Kimi hat eine schwere Vergangenheit hinter sich, welche sie am liebsten vergessen möchte. Was genau Kimi durchmachen musste und welchen Weg Jakob einschlagen wird, ob er nach Deutschland zurückkehren oder in Kanada bei seinem Vater und seiner großen Liebe Kimi bleiben wird – nun, all das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr schon selbst zum Buch greifen und euch in die raue Wildnis Kanadas stürzen. :D

Zu guter Letzt, ehe ich zu meinem Fazit komme, möchte ich unbedingt noch kurz auf die Gestaltung des Buches eingehen. Das Cover finde ich wunderhübsch, da war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick. Auch von den zauberhaften kleinen Zeichnungen an den Kapitelanfängen bin ich ganz begeistert.
Was ich einfach nur genial finde, ist, dass das Buch umweltfreundlich und ressourcenschonend hergestellt wurde, die Seiten überwiegend aus Altpapier bestehen und auf die Verpackungsfolie verzichtet wurde. Finde ich wirklich großartig, meiner Meinung nach sollten viel mehr Bücher auf eine so wunderbare Weise produziert werden.

Fazit: Spannend, emotional, bewegend, magisch schön – ein fantastisch erzählter Jugendroman, der einen auf ein einzigartiges Abenteuer mitnimmt. Mir hat „Schneetänzer“ wahnsinnig gut gefallen. Ich liebe die Indianer-Romane von Antje Babendererde einfach über alles. Ich fand es super interessant mehr über die Kultur der Cree-Indiander zu erfahren und habe Jacob zu gerne auf der Suche nach seiner Herkunft begleitet. Wenn ihr gerne Bücher lest, die euch berühren, schockieren und mitfiebern lassen und euch in den verschneiten Norden Kanadas mitnehmen, kann ich euch diesen tollen Winterroman wirklich nur ans Herz legen. Vor allem für die kalte Jahreszeit eignet sich „Schneetänzer“ perfekt! Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!