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Veröffentlicht am 11.12.2019

Wistings way

Wisting und der Tag der Vermissten
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Der Roman ist ein ganz und gar norwegisches Werk und ein Krimi, der nicht auf Spektakuläres setzt. Da passt es gut, dass ein Cold Case im Mittelpunkt steht.
Der Protagonist William Wisting ist tragend ...

Der Roman ist ein ganz und gar norwegisches Werk und ein Krimi, der nicht auf Spektakuläres setzt. Da passt es gut, dass ein Cold Case im Mittelpunkt steht.
Der Protagonist William Wisting ist tragend für den Roman. Er ist gelassen, ruhig und in sich ruhend, dabei aber auch ein erfahrener Mann, der nicht locker lässt. Damit decken sich Hauptfigur und Stil. Es ist betont ruhig, die Sprache ungekünstelt, aber präzise. Das muss man mögen. Ich könnte mir vorstellen, dass Leser rasanter amerikanischer Krimis den Roman als zu schwerfällig empfinden.

Auch Wistings Privatleben mit seinen 2 erwachsenen Kindern Line und Thomas spielt eine Rolle. Selbst eine alltägliche Szene, die Wisting beim Einkaufen im Supermarkt zeigt, wird beschrieben. Das gibt den Roman die Spur Realismus, die ihn abheben lassen vom üblichen. Jorn Lier Horst war selber Kriminalbeamter, vielleicht wirkt deswegen sein Buch glaubwürdig. Und so gibt es schon einige Wisting-Romane und auf die Verfilmung, die demnächst ausgestrahlt wird, darf man gespannt sein.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Eine amerikanische Familie

Der größte Spaß, den wir je hatten
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Der größte Spaß den wir je hatten ist ein umfangreicher, amerikanischer Familienroman in der Folge von Jonathan Franzen. Marilyn und David, ein eher konservatives Ehepaar haben 4 Töchter, die sehr unterschiedlich ...

Der größte Spaß den wir je hatten ist ein umfangreicher, amerikanischer Familienroman in der Folge von Jonathan Franzen. Marilyn und David, ein eher konservatives Ehepaar haben 4 Töchter, die sehr unterschiedlich sind und auch ganz unterschiedliche Probleme haben.
Man erfährt viel von den 4 Schwestern Wendy, Violet, Liza, Grace.
Die Entwicklung der Familie verdeutlicht sich auch mit den Rückblicken auf Marylin und David in die siebziger Jahre und wie die ersten Kinder geboren werden. Diese frühe Zeit ist für die Familie der größte Spaß, den sie je hatten. Diese Passagen gehören zum Besten des Buches.
Weiter geht es durch die achtziger und neunziger Jahre. Auch da werden besondere Momente herausgearbeitet.
Der Jonas-Part hat bei mir nicht so gut funktioniert, dabei ist er wichtig für den Verlauf der Handlung für fast alle Figuren. Das hätte man konfrontativer gestalten können.

Der Roman ist wirklich nicht schlecht, aber für meinen Geschmack zu lang. Über 700 Seiten trägt die aufgebaute Spannung nicht, da auch die Beschreibungen von Claire Lombardo erstaunlich verhalten bleiben. Ein wenig Straffung hätte schon viel bewirkt.
Die Dialoge sind aber ganz gut gemacht, auch wenn wenig Ironie eingesetzt wird.
Ich mag amerikanische Familienromane, doch bei diesem bin ich streckenweise nicht so tief eingetaucht, wie erhofft, dennoch würde ich von der Autorin auch künftige Bücher eventuell lesen.

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Veröffentlicht am 05.12.2019

Geschwisterzwist

Die Weihnachtsgeschwister
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Die ehemalige Pop-Literatur-Ikone Alexa Hennig von Lange ist inzwischen eine der profiliertesten deutschen Autorinnen, wenn es gilt, gesellschaftsrelevante Themen zu beschreiben, insbesondere das familiäre ...

Die ehemalige Pop-Literatur-Ikone Alexa Hennig von Lange ist inzwischen eine der profiliertesten deutschen Autorinnen, wenn es gilt, gesellschaftsrelevante Themen zu beschreiben, insbesondere das familiäre ist im Mittelpunkt.
Hier sind es 3 sehr unterschiedliche Geschwister, die zu Weihnachten bei ihren alten Eltern zu Besuch kommen.
Die eine ist eher hart und zynisch, die jüngste Schwester weich und harmoniebdürftig. Der Bruder steht irgendwo dazwischen.
Wie sie zu diesem Fest aufeinanderprallen, hat Alexa Hennig von Lange präzise beschrieben und sie lässt die kleinen Sticheleien sichtbar werden.
Ursachenforschung findet sich zum Teil in einer gewissen Ernüchterung der Lebensumstände.

Mich hat das Buch beeindruckt, wie auch schon der letzte Roman Kampfsterne, aber man hätte noch mehr aus dem Buch machen können, wenn etwas mehr Raum gegeben würde. Die 160 Seiten sind rasch ausgelesen.

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Veröffentlicht am 02.12.2019

Meister des Lichts

Sorolla
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Der spanische Impressionismus ist in Deutschland nicht so bekannt wie der französische, aber Joaquin Sorollas wundervolle Gartengemälde könnte ich stundenlang ansehen und in den hellen Farben schwelgen. ...

Der spanische Impressionismus ist in Deutschland nicht so bekannt wie der französische, aber Joaquin Sorollas wundervolle Gartengemälde könnte ich stundenlang ansehen und in den hellen Farben schwelgen. Die Bilder mit den Spiegelungen der Gebäude und Bäume im Wasser beeindrucken mich besonders.

Häufiges Motiv von Sorolla sind seine Frau und die Töchter in den Gärten.
Gerne zeichnet er auch Brunnen.

Ich bewundere den Detailreichtum mancher Bilder, z.B. Das Nähgen der Segel oder Palast La Granja, den man im Bild eigentlich nur in der ferne sieht.

Wenn man die Bilder die Gärten in Sevilla und Granada sieht, bekommt man Lust, einmal nach Andalusien zu reisen.

Veröffentlicht am 15.11.2019

Beim Warp!

Warhammer 40.000 - In eisiger Tiefe
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In eisiger Tiefe ist ein Warhammer-Roman, an dem mich von Anfang die originelle Erzählstruktur reizte. Es wird eine Chronik geschildert, unterbrochen von redaktionellen Notizen, die mehr Kommentare zum ...

In eisiger Tiefe ist ein Warhammer-Roman, an dem mich von Anfang die originelle Erzählstruktur reizte. Es wird eine Chronik geschildert, unterbrochen von redaktionellen Notizen, die mehr Kommentare zum erzählten sind.
Insbesondere fällt auf, dass der Erzähler Cain nicht unbedingt der glaubwürdigste Chronist ist. Das wird schon im Vorspann dieses Berichts erwähnt, aber man hätte das auch selbst beim Lesen schon schnell bemerkt, glaube ich. Cain ist ein widerborstiger Antiheld. Das gefällt mir besser als ein strahlender Hero.
Dass der Schauplatz eine Eiswelt ist, auf der die Mannschaft ums Überleben kämpfen muss, hat auch seinen Reiz.
Der Autor Sandy Mitchell beherrscht die Kunst der Ironie.
Zudem wird bei der Geschichte so herrlich dick aufgetragen, dass ich spontan an den legendären Science Fiction-Autor Harry Harrison und seinen Stahlratten-Zyklus denken musste.