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Veröffentlicht am 17.12.2019

klasse Kinderbuch

Toto. Auf vier Pfoten zum Zauberer von Oz
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„...“Es ist wirklich herrlich hier“, sagte Dorothy. „Aber zu Hause ist zu Hause, und zu Hause ist es einfach am schönsten...“


Klein – Toto ist einer von sieben Welpen. Er ist zwar der Kleinste, aber ...

„...“Es ist wirklich herrlich hier“, sagte Dorothy. „Aber zu Hause ist zu Hause, und zu Hause ist es einfach am schönsten...“


Klein – Toto ist einer von sieben Welpen. Er ist zwar der Kleinste, aber er hört besonders gut zu, wenn Papa Toto sein spannendstes Abenteuer erzählt. Und diese Geschichte gibt Klein-Toto nun wieder.

Toto ist der Hund von Dorothy. Die lebt in Kansas. Es war ein heftiger Sturm, der sie aus der Heimat katapultierte und sie letztendlich zum Zauberer von Oz führte.

Der Autor greift das Geschehen aus einem bekannten Kinderbuch auf und erzählt sie aus völlig neuer Perspektive.

Das Buch hat mich von Anfang an begeistert. Der Schriftstil ist kindgerecht. Auffallend sind die typischen Wiederholungen, die Totos Geschichte schmücken. Eines davon ist:


„...Doch um ehrlich zu sein: Das Erschreckendste an mir ist vermutlich meine kalte, kalte, Schnauze...“


Dazu gehört auch das Eingangszitat, das sich in verschiedenen Variationen im Buch wiederfindet. Es drückt Dorothys Heimweh aus. Dabei gleicht das Land der Munchkins fast einem Paradies:


„...Wohin man schaute, sah man grüne Wiesen voller wilder und herrlich bunter Blumen und hoher Bäume, an denen köstliche Früchte wuchsen, mit Blättern in allen Farben des Regenbogens...“


Die Munchkin schicken Dorothy zum Zauberer von Oz, weil nur der ihr den Weg zurück nach Hause zeigen kann. Auf den Weg dorthin müssen Dorothy und Toto viele Abenteuer bestehen. Sie finden außerdem drei Begleiter, die mit eigenen Wünschen vor den Zauberer treten wollen. Zusammen überwinden sie fast alle Schwierigkeiten. Jeder bringt sich auf seine besondere Art ein. Außerdem finden sie in kritischen Situationen weitere Helfer.

Als etwas Besonders empfinde ich auch die Worte Totos, die er zu Beginn jedes Kapitels an seine Zuhörer richtet. Die wecken Interesse und bauen Spannung auf. Das klingt zum Beispiel so.


„...Ich fürchte fast, meine lieben Kleinen, dass die Dinge oft erst schlimmer werden, bevor sich wieder alles zum Guten wendet – ihr werdet gleich verstehen, wie ich es meine...“


Jede Etappe der Reise darf ich als Leser begleiten. Dabei lerne ich Land und Leute kennen.

Hervorzuheben sind außerdem die farbigen und aussagekräftigen Illustrationen. Sie lassen ein Bild der Geschichte entstehen und verdeutlichen, von wem jeweils die Rede ist. Häufig sind zarte Blumenbilder am unteren Rand zu sehen. Der Text wird ab und an durch stilisierte Bilder von Toto unterbrochen.

Jedes Kapitel beginnt mit einem doppelseitigen Bild, bei dem links eine aussagekräftige Überschrift und die ersten ein oder zwei Abschnitte des Textes integriert werden.

Die letzten Worte des Buches gehören wieder Klein-Toto.

Das farbenfrohe und glitzernde Cover ist ein Hingucker.

Das Kinderbuch gehört für mich in dem Genre zu meinem Buch des Jahres. Ein Zitat soll meine Rezension abschließen:


„...Verstand allein macht nicht glücklich, wenn man kein Herz hat. Und glücklich zu sein ist das Wichtigste und Schönste auf der Welt...“

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Eine besondere Weihnachtsgeschichte

Tanz mit mir, Aurelia
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„...Der Glaube lehrt Freundlichkeit, nicht Unhöflichkeit und Brutalität, er verlangt nicht, dass man andere vor den Kopf stößt...“

Wir schreiben das Jahr 1647 in London. Oliver Cromwell hat die Macht ...

„...Der Glaube lehrt Freundlichkeit, nicht Unhöflichkeit und Brutalität, er verlangt nicht, dass man andere vor den Kopf stößt...“

Wir schreiben das Jahr 1647 in London. Oliver Cromwell hat die Macht übernommen. Plötzlich ist das Land gespalten. Auf der einen Seite stehen diejenige, die dem König nahe standen, auf der anderen die Anhänger der neuen Regierung. Das aber ist nur die eine Seite. Den Vertretern der bisherigen Religion stehen die Puritaner gegenüber. Selbst Weihnachten haben sie verboten.
John ist Wasserträger. Als er mit dem Wasser ins Haus des Graveurs kommt, trifft er dort auf Aurelia, die Tochter des Hauses.
Der Autor hat eine berührende Liebesgeschichte geschrieben. Die Personen werden gut charakterisiert. John wächst bei Onkel und Tante auf, nachdem sein Vater ins Gefängnis kam. Da er für das Handwerk des Onkels wenig Geschick zeigte, hat er sich eine neue Arbeit gesucht. Er ist mit den puritanischen Idealen aufgewachsen.
Aurelia ist eine selbstbewusste und wissbegierige junge Dame. Sie möchte mehr als nur die Frau an der Seite eines Mannes sein. Das passt ihrer Mutter gar nicht. Doch der Wohlstand der Familie beginnt zu bröckeln. Unter der neuen Regierung bekommt der Vater keine Aufträge mehr. Wappen und Siegel sind nicht mehr gefragt. Aurelia mag Musik und Tanz. Sie sagt über sich:

„...Ich soll die Rolle der braven Bürgerstochter spielen, die Bühne betreten, mein Verslein aufsagen, heiraten und der Familie keine Schande bereiten. Aber es war die falsche Rolle für sie...“

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist sehr behutsam und fein ausgearbeitet. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht beider Protagonisten erzählt. Dadurch erhalte ich einen Einblick in deren Gedankenwelt. Gleichzeitig werden die Zeitverhältnisse aus unterschiedlichen Blickwinkel beleuchtet. Während John die dunklen Seiten des Lebens kennengelernt hat, ist Aurelia behütet aufgewachsen. Trotzdem kommt sie, im Gegensatz zu ihrer Mutter, erstaunlich gut mit den neuen Verhältnissen zurecht. Sie hat Mut.
Sehr behutsam gehen Aurelia und John aufeinander zu. Beide Familien beäugen das geschehen mehr als argwöhnisch.
Zu den Höhepunkten des Buches gehören für mich die Glaubensgespräche, die in die Tiefe gehen. Während sich John und Aurelia dabei das Für und Wider abwägen und erkennen, dass es kein Entweder - Oder gibt, sondern das beide Richtungen positive Aspekte haben, die verbinden könnten, tun sich die anderen damit schwerer.
Wegen der Ernsthaftigkeit der Puritaner macht sich Aurelia den folgenden Gedanken:

„...Wenn Gott der Schöpfer dieser Welt ist, gibt es nichts, was mit größerem Ernst behandelt werden müsste...“

Besonders bewegt hat mich das Gespräch von John mit seinem Onkel Nehemia. Es ist ein Sieg der Liebe. Nicht Worte sind das Entscheidende, es sind die Taten.
Die Aufmachung des Buches ist hochwertig. Das zeigt zum einen das in zarten Blau und Weiß gestaltete Cover, zum anderen die feinen Schwarz-Weiß-Zeichungen beim Wechsel der Protagonisten. Über dem Namen ist eine Blüte dargestellt, auf der linken Seite bei John ein Buch, bei Aurelia ein Zopf.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ein Zitat vom Schluss des Buches soll meine Rezension abschließen:

„...Warum war er als ein Kind geboren worden, warum nicht als Erwachsener, als starker Held gekommen? Ein liebender Gott war er, der sich schwach machte für seine Geschöpfe, um nicht mit Gewalt ihren Willen zu brechen...“

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Fesselndes Debüt

Das Verschwinden der Jamie Mason
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„...Was hast du vor Gott? Willst du mich zwingen zurückzugehen? Dazu, mich dem zu stellen, was ich zurückgelassen habe?...“

Das ist nur eine der Frage, die sich der ehemalige FBI-Agent Austin McKade stellt. ...

„...Was hast du vor Gott? Willst du mich zwingen zurückzugehen? Dazu, mich dem zu stellen, was ich zurückgelassen habe?...“

Das ist nur eine der Frage, die sich der ehemalige FBI-Agent Austin McKade stellt. Er hatte in den letzten Jahren einen großen Bogen um seine Heimat gemacht. Doch kommen wir zum Anfang der Geschichte.
In einem Krankenhaus wird ein neugeborenes Baby entführt. Die Entführerin geht davon aus, dass die Mutter des Kindes nicht mehr lange zu leben hat.
Einundzwanzig Jahre später beauftragt ebendiese Mutter James T. Anderson, genannt JT, das Kind zu finden. JT ist eigentlich auf Ahnenforschung spezialisiert. Nach seinem Unfalltod erfährt die Enkelin Willow Anderson von dem Fall. Soll sie die Nachforschungen fortsetzen? Noch ist sie unschlüssig. Als allerdings ihr Haus in Flammen aufgeht und sie nur knapp dem Tod entrinnt, ahnt sie, dass hinter dem Auftrag mehr steckt. Dann meldet sich Austin bei ihr. Vor Jahren waren sie zusammen, aber Willow hat die Beziehung gekappt. IT hatte ihn vor seinem Tod kontaktiert. Er will sie nicht nur unterstützen, sondern insbesondere für ihren Schutz sorgen. Obiges Zitat fällt, als er erfährt, dass die Spur nach Wyoming führt, seinen Heimatort.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi mit extrem hohen Spannungsbogen geschrieben. Für diesen Spannungsbogen gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist die Suche nach dem Kind wie ein Stochern im Nebel. Zum zweiten verhalten sich die Angestellten des Großvaters nicht in jedem Fall professionell, so dass ich nicht weiß, ob ihnen zu trauen ist. Zum dritten gibt es in Austins Vergangenheit mehr als ein Ereignis, dass bei ihm Wunden hinterlassen hat und die Zusammenarbeit zwischen beiden schwierig macht. Dabei ist nicht zu überlesen, dass auch ihre Trennung offene Fragen zurückgelassen hat. Zum vierten setzt jemand alle Hebel in Bewegung, damit das Kind nicht gefunden wird.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er unterstützt die rasante Handlung, lässt aber auch Raum für private Gedanken. So resümiert Willow über ihre Beziehung zu Austin:

„...Sie und Austin waren als Paar von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Er hatte nicht über seine Geheimnisse und nicht mal über seine Familie sprechen wollen und sie hatte hinter seinen Rücken nach Informationen gesucht...“

Gekonnt bekommt auch das verschwundenen Kindes Raum in der Handlung. Die Suche nach ihr lässt das Leben der jungen Frau ebenfalls entgleisen. Sie ahnt nicht, was die Ursache für ihre Trauer und ihre Probleme ist.
Mit ihrem Großvater hat Willow ihren letzten Verwandten verloren. Auch ihre Eltern starben plötzlich bei einem Unfall. Das hat sie sensibilisiert:

„...Menschen können unerwartet von uns gehen und uns mit Fragen zurücklassen. Der Tod wartet nicht, bis wir unsere Gefühle geordnet haben. Wenn Beziehungen zerstört sind, sollten wir uns versöhnen...“

Diese Zitat fällt in einem der tiefgehenden Gespräche mit Austin, in denen er sich öffnet und Willow Episoden aus seiner Kindheit und Jugend erzählt. Hier geht es auch um Schuld und Versagen und darum, sich selbst zu vergeben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verbindet geschickt christliche Werte mit einer spannenden Handlung.

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Humorvolles Kinderbuch

Ein Schweinebär im Schlafanzug
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„...Mama schaute mich und dann Papa an. Papas Gesicht war beinahe so kreideweiß wie das von Mama...“

Obwohl Sascha schon sieben Jahre alt ist, kleckert er nach wie vor beim Essen. Tisch, Fußboden, Anziehsachen ...

„...Mama schaute mich und dann Papa an. Papas Gesicht war beinahe so kreideweiß wie das von Mama...“

Obwohl Sascha schon sieben Jahre alt ist, kleckert er nach wie vor beim Essen. Tisch, Fußboden, Anziehsachen – alles bedarf danach einer Reinigung. Jule, seine zehnjährige Schwester, weiß, dass Sascha dies nicht mutwillig macht. Er ist tollpatschig und ungeschickt. Seine Eltern bezeichnen ihn deshalb ab und zu als Schweinebär.
Eines Morgens dann liegt in Saschas Bett ein Schweinebär. Damit gehen die Probleme erst richtig los. Die Reaktion der Eltern zeigt das Eingangszitat.
Der Autor hat ein humorvolles Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen, Der Schriftstil ist kindgerecht. Jule erzählt das Erleben aus ihrer Sicht.
Während die Eltern mit sich und ihren Schuldzuweisungen beschäftigt sind, kümmert sich Jule liebevoll um ihren veränderten Bruder. Gekonnt gelingt es ihr, sich aus manchem Schlamassel herauszureden und Sascha dazu zu bringen, zu tun, was notwendig ist. Natürlich kann man in einem Mehrfamilienhaus den Mitbewohner nicht auf Dauer ausweichen. Dummerweise sind nur Tiere erlebt, die in der Wohnung leben können. Das birgt neue Konflikte.
Ausdrucksvolle Bilder veranschaulichen die Geschichte. Jedes Kapitel beginnt außerdem mit einem Bild des Schweinebären und einer kurzen Überschrift.
Schöne Mitmachaufgaben runden das Buch ab. Zum Malen und Knobeln ein und stehen auf der Internetseite des Autors auch als PDF zur Verfügung.
Das Cover zeigt die wichtigsten Protagonisten. Es zieht die Blicke auf sich.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.12.2019

Berührende Geschichte

Sehnsucht nach St. Kilda
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„...Die Landschaft war nicht lieblich, aber in ihrer Einzigartigkeit so großartig und majestätisch, dass Rachel davon schwindelte. Sie konnte sich nicht erinnern, je ähnlich Friedvolles gesehen zu haben...“

Annie ...

„...Die Landschaft war nicht lieblich, aber in ihrer Einzigartigkeit so großartig und majestätisch, dass Rachel davon schwindelte. Sie konnte sich nicht erinnern, je ähnlich Friedvolles gesehen zu haben...“

Annie McVicca ist 8 Jahre alt, als die Bewohner der Insel St. Kilda 1930 aufs Festland evakuiert werden. Damals ahnt Annie nicht, dass sie die Insel nie wieder betreten wird. Mit ihr auf dem Schiff ist Finlay, ihr zwei Jahre älterer Freund.
Rachel Morrisson ist seit vier Jahren Witwe. Mit ihrem kleinen Sohn Sam lebt sie in London. Doch ihr Gehalt ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.

„...Sams Unfall hatte ihr eine kurzen Ausstieg aus dem Hamsterrad verschafft. […] Ihr Leben wurde von dürftig verwobenen Fäden zusammengehalten. Riss einer davon, riffelten alle Maschen auf...“

Deshalb entschließt sie sich zu einer Veränderung. Sie zieht nach Schottland zu ihrer Oma Annie. Die betreibt eine Teestube.
Dort bekommt Rachel einen Job als Köchin für einen Sommer auf St. Kilda angeboten.
Die Autorin hat eine berührende Geschichte geschrieben. Das Buch enthält zwei Handlungsstränge. Zum einen darf ich Rachel auf ihren neuen Weg begleiten, zum anderen erfahre, wie die letzten Einwohner auf St. Kilda gelebt haben. Es sind gleichzeitig Annies Erinnerungen, die Rachel in Worte fasst.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich. Schon das Eingangszitat zeigt, wie es der Autorin gelingt, Naturbeobachtungen und persönliche Befindlichkeiten miteinander zu verknüpfen.
Annies Erinnerungen beginnen 1929. Sie beschreiben eine harte und entbehrungsreiche Kindheit. Doch die Bewohner der Insel waren frei. Trotzdem mussten sie eine Entscheidung treffen. Sie wussten, dass sie den nächsten strengen Winter nicht überstehen würden. Medizinische Versorgung war nur von schottischen Festland aus möglich. Wenn die Ernte des Sommers gering war, war Hunger vorprogrammiert. Doch man stand füreinander ein. Keiner wurde allein gelassen. Hochzeit, Freude, Trauer – jeder nahm Anteil. Alte Legende sind in die Erinnerungen eingewoben.

„...Nach dem Hochzeitsfest, das einige Tage nach der Verlobung stattfand, folgte ein Gottesdienst in der Kirche. Annie fand es merkwürdig, dass es auf dem Festland angeblich andersherum gehandhabt wurde: erst die Trauung, dann das Fest...“

In der Gegenwart fühlt sich Rachel im Team auf der Insel wohl. Allerdings vermisst sie ihren kleinen Sohn, der bei der Großmutter geblieben ist.
Ab und an durchzieht ein feiner Humor die Geschichte.

„...Und warum plage ich mich dann jeden Tag damit, mein Arbeitsgerät zu säubern, während Chloé immer einen der Jungs dazu bringt, das für sie zu erledigen?...“

Deutlich wird, dass auch heute das Leben auf der Insel mit Gefahren verbunden ist. Plötzlich einsetzende Wetteränderungen haben Rachel auf einen ihrer Spaziergänge in eine kritische Situation gebracht. Die Arbeit auf St. Kilda hinterlässt bei Rachel Spuren. Sie muss sich entscheiden, wie sie ihr weiteres Leben gestalten will.
Gekonnt werden weitere Lebenswege in die Handlung integriert. Schön ausgearbeitete Gespräche ermöglichen mir einen Blick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Dabei geht es durchaus um ernste Themen. Annie ermahnt Rachel:

„...Du kannst den Jungen nicht in einen Glaskasten stecken. […] Leben ist zerbrechlich. Trotzdem muss es mit beiden Händen gelebt werden. Sonst ist jeder Tag vergeudet...“

Es geht auch um Schuld und Vergebung, um den Umgang mit der Vergangenheit und die Erinnerung an die, die schon gegangen sind.
Eine Karte der Insel ergänzt das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist ein bewegender Roman, der durch seine vielen unterschiedlichen Facetten besticht und den letzten Einwohnern von St. Kilda ein literarisches Denkmal setzt.

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