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Veröffentlicht am 14.12.2019

Fotografie und Liebe in Paris

Die Zeit des Lichts
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Dieses Buch erzählt von der Fotografin Lee Miller und von der wichtiges Zeit der Fotografie, auch über die Kriegsfotografen.
Lee Miller war eine reale Figur, sie war mit dem US-amerikanischen Künstler ...

Dieses Buch erzählt von der Fotografin Lee Miller und von der wichtiges Zeit der Fotografie, auch über die Kriegsfotografen.
Lee Miller war eine reale Figur, sie war mit dem US-amerikanischen Künstler Man Ray bekannt, arbeitet mit ihm und hatte eine Beziehung mit ihm. Diese Szenen, besonders in der ersten Hälfte des Romans zwischen Lee und Man Ray sind gut gemacht und man versteht, was diese Größen zur Fotografie trieb. Es wird aber schon früh klar, das Whitney Scharer einen Künstlerroman im Unterhaltungsgenre ansiedelt. Man sollte sich als Leser seine Erwartungen darauf abstimmen. Gut möglich, dass die Autorin der historischen Figur nicht gerecht wird. Der Bezug zu Man Ray ist überbetont und die relativ wenigen Kriegsszenen finde ich zum Teil wenig überzeugend.
Für das was er ist, halte ich den Roman jedoch für in Ordnung.

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Sensible Figuren und Plot voller Stimmungen

Die Zeit der vergessenen Kinder
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Die Zeit der vergessenen Kinder ist ein Roman mit einem spezifischen Ton, der dem gediegenen Stil geschuldet ist, in dem das Buch verfasst ist. Das Buch lebt sehr von Stimmungen. Meistens sind sie Martin ...

Die Zeit der vergessenen Kinder ist ein Roman mit einem spezifischen Ton, der dem gediegenen Stil geschuldet ist, in dem das Buch verfasst ist. Das Buch lebt sehr von Stimmungen. Meistens sind sie Martin geschuldet, der sensiblen Hauptfigur. Ebenso empfindsam ist Claudia, die Frau, in der er sich verliebt. Beide haben eine Kindheit gehabt, die sie geprägt hat. Das führt zu Martins Mutter, die als Roma in Deutschlands schlimmster Zeit überlebt hat. Diese Vergangenheitsabschnitte in den vierziger Jahren haben einen eigene Sound. Obwohl mich das atmosphärische am Buch mich fasziniert, gibt es aber auch viele Sätze, die mich verblüffen. Ich will nicht so weit gehen, dass viele schiefe Bilder entstehen, aber ungewöhnliche schon. Ein Beispiel: „Sofort schlug der Wind auf mich ein.“ oder „Aus der Ferne rollte ein Geräusch heran.“
Dann gibt es auch Sätze, die zu gestelzt sind, z.B. „Während wir an den offenen Türen vorbeigingen, hinter deren sonnigen Rechtecken sich heute nichts regte, ...“

,Ganz gut gemacht ist, wie die Familienbeziehungen eingebunden werden, zum Beispiel ist Martin geschieden und hat zwei Kinder, Claudia hat eine Stieftochter, die ihr eine Freundin ist.
Thematisiert wird auch, wie schwer es ist, über die Vergangenheit zu sprechen. Martin hat immerhin darüber geschrieben. Aber loslassen ist etwas anderes.

Streckenweise empfinde ich das Buch leider als zu verworren, aber gute Ansätze gibt es.

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Veröffentlicht am 28.11.2019

Stark & Macht

Flirting with Fire (Saving Chicago 1)
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Piper Rayne schreibt normalerweise grenzwertige Romane, aber Flirting with Fire ist relativ gemäßigt und die Liebesgeschichte zwischen Madison und dem Feuerwehrmann Mauro Bianco ist eher romantisch. Ihre ...

Piper Rayne schreibt normalerweise grenzwertige Romane, aber Flirting with Fire ist relativ gemäßigt und die Liebesgeschichte zwischen Madison und dem Feuerwehrmann Mauro Bianco ist eher romantisch. Ihre Annäherung erfolgt vorsichtig. Dazu gibt es am Anfang schon die Begegnung, als sie noch zur Schule gingen. Daran kann sich Madison noch gut erinnern, doch Mauro nicht.
Statt dessen haben sie jetzt als Erwachsene erst einmal eine geschäftliche Beziehung. Sie haben gemeinsam ein Haus ersteigert, das sie wieder herrichten wollen. Es ist sogar Madisons Elternhaus, doch sie hatte eine schwierige Jugend.
Eine psychologische Note begleitet die komplette Handlung.

Leider gibt es kaum Beschreibungen von Einsätzen der Feuerwehr, das wird dann doch der Beziehungsgeschichte untergeordnet. Doch dann gibt es im Finale doch noch ein paar wenige Szenen dazu. Dennoch verschenkte Potentiale.

Was auch gut funktioniert ist, die Handlung aus wechselnder Perspektive von Maddy und Mauro erfolgen zu lassen. Im Hörbuch gibt es deswegen auch zwei Sprecher, Lisa Stark und Sven Macht. Die Tracks sind relativ kurz, passen aber.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Aufgewachsen als Pastorentochter

Unter uns Pastorentöchtern
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Claudia Hagge wirf einen Blick darauf, wie es war, in den sechziger Jahren in Schleswig Holstein als Pastorentochter aufzuwachsen. Und es ein überwiegend gelassener und liebevoller Blick auf ihr Zuhause ...

Claudia Hagge wirf einen Blick darauf, wie es war, in den sechziger Jahren in Schleswig Holstein als Pastorentochter aufzuwachsen. Und es ein überwiegend gelassener und liebevoller Blick auf ihr Zuhause und ihre Eltern, manchmal etwas spöttisch gegenüber den Bewohnern des Städtchens, insbesondere die Frauen, die den Pastor anschmachten.Der geht ganz in seiner Arbeit als Seelsorger auf. Claudias Mutter ist etwas spröder, aber auch sie ist engagiert.

Für Claudia ist es manchmal nicht einfach. In der Schule wird sie anders behandelt, weil sie Pastorentochter ist. Das prägt sie, macht sie eigenwillig und selbstständiger.

Zum Ende schreibt Claudia Hagge noch über berühmte Pastorentöchter: Merkel, Jane Austen, die Bronteschwester. Am längsten hält sie sich mit Theresa May auf und setzt manche Eigenschaften als typisch für Pastorentöchter.

Ein amüsantes autobiografisches Buch.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Lili & Antje

Ein neues Blau
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Ein neues Blau von Tom Saller ist mir zunächst nicht so zwingend vorgekommen wie Sallers Erstling „Martha tanzt“.
Aber auch dieser Roman hat einige Qualitäten, ein ähnlich gutes Cover, mit Porzellan ein ...

Ein neues Blau von Tom Saller ist mir zunächst nicht so zwingend vorgekommen wie Sallers Erstling „Martha tanzt“.
Aber auch dieser Roman hat einige Qualitäten, ein ähnlich gutes Cover, mit Porzellan ein interessantes Thema und das jüdische Schicksal in den dreißiger Jahren.
Der Einsatz zweier Erzählzeiten funktioniert auch. Man erfährt von Lili, die sich in den 30ziger Jahren für Porzellanherstellung, Töpferei und Bemalung. Sie hat jüdische Wurzeln. Ihr väterlicher Freund ist ein Japaner, Takeshi, eine eindrucksvolle Romanfigur.

Dann gibt es den Handlungsstrang 1985. Die 18jährige Schülerin Antje hat Probleme, sie ritzt sich. Dann besucht sie die inzwischen gealterte Lili.
Sie werden ein gutes Team. Mir persönlich hätte es gefallen, wenn die Generationsunterschiede besser herausgearbeitet würden, aber die beiden verstehen sich auf Anhieb.
Die Antje-Passagen sind geprägt durch ihren teilweise rotzigen Ton, das fand ich nicht schlecht gemacht.

Die achtziger Jahre werden durch häufige Nennung typischer Zeitelemente gezeigt, das war für meinen Geschmack eher mittelmäßig gemacht. Nur nennen heißt nicht zeigen.

Der Roman hat sich gut lesen lassen, aber ob er mich so lange beschäftigen wird, wie es damals Martha tanzt schaffte, glaube ich nicht.
Daher gute 3,5 von 5 Sterne von mir.