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Veröffentlicht am 07.12.2019

Berührend, authentisch, erschütternd - ein wunderbares Buch!

Annies Welt
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Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also bei mir war es hier Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sofort fest: Die 10-jährige ...

Sieht das Cover nicht wunderhübsch aus? Also bei mir war es hier Coverliebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sofort fest: Die 10-jährige Annie und ihre Großfamilie möchte ich unbedingt kennenlernen. Ich ließ das Buch also nur zu gerne bei mir einziehen.

Massachusetts, 1985: Die 10-jährige Antoinette Elisabeth Bianchi, genannt Annie, wohnt zusammen mit ihrer Familie in der Snow Lane Nummer 17 in Ashcroft. Annie ist ziemlich klein und dünn für ihr Alter, sie hat ein riesiges Lächeln und sie ist Legasthenikerin. Was Annie auch noch ist: Sie ist die jüngste von neun Geschwistern. Sie hat sieben große Schwestern und einen großen Bruder und wer jetzt denkt, dass es doch bestimmt toll ist, in so einer großen Familie aufzuwachsen, man hat so schließlich immer jemanden zum Spielen, dem sei gesagt: In Annies Familie geht es nicht gewöhnlich zu. Bei den Bianchis läuft eine Menge verkehrt. Der Vater hat drei Jobs und ist daher so gut wie nie zu Hause, die Mutter kriegt kaum was auf die Reihe, vernachlässigt ihre Kinder und müllt das Haus mit unnötigen Dingen zu und die jüngeren Bianchis müssen sich vor den Drohungen und Prügelattacken der größeren Geschwister fürchten. Für Annie ist all das aber ganz normal. Und wenn es ihr doch mal zu viel wird, zählt sie einfach. Das hilft immer. Irgendwann merkt Annie aber, dass es überhaupt nicht normal ist, wenn Gewalt und Armut den Alltag bestimmen. Annies Familie braucht Hilfe, dringend!

Dass es sich bei „Annies Welt“ um kein Gute-Laune-Kinderbuch handelt, hatte ich mir anhand des Klappentextes schon gedacht, allerdings hatte ich dann doch mit einer etwas fröhlicheren Story gerechnet. Vermutlich aufgrund des Titels und der farbenfrohen Aufmachung. Ich persönlich frage mich ja, warum man das Buch so bunt gestaltet hat. Das Cover sieht zwar wunderschön aus, passt in meinen Augen nur irgendwie so gar nicht zu dem, was einem im Inneren erwartet. Und warum man den Untertitel „3 x 3 Gründe, glücklich zu sein“ gewählt hat, habe ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz verstanden.
Die Geschichte, die hier erzählt wird, beschert einem wenig glückliche Momente. Es gibt zwar auch ab und an mal etwas zum Schmunzeln, aber insgesamt habe ich das Buch als zu traurig und hart für ein Kinderbuch ab 10 Jahren empfunden. Meiner Ansicht nach ist „Annies Welt“ eher ein Roman für Jugendliche und Erwachsene.

So, ehe ihr jetzt den Eindruck gewinnt, dass mir das Buch gar nicht gefallen hat, klingt ja schon irgendwie ziemlich negativ, was ich da gerade geschrieben habe – doch, mir hat „Annies Welt“ gefallen, sehr sogar! Ich finde das Buch wundervoll und habe es quasi in einem Rutsch durchgelesen. Auf mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an die totale Sogwirkung ausüben, der mich kaum mehr entziehen konnte. Das Einzige, was mich eben nur stört, ist die verspielte Gestaltung und die Altersempfehlung. Unsere Protagonistin Annie ist zwar erst 10 Jahre alt, nur bin ich einfach der Meinung, dass die Geschichte für jüngere Kinder eher ungeeignet ist.

Ich, als Erwachsen, habe tolle Lesestunden mit dem Buch verbracht. Ich greife total gerne zu Büchern, die mich schockieren, berühren und nachdenklich stimmen. „Annies Welt“ war daher genau mein Ding, denn das, was ich hier zu lesen bekommen habe, ist mich stellenweise richtig erschüttert. Das Buch ist definitiv nicht ohne. In Annies Familie läuft eine Menge verkehrt. Der Vater ist nie da, weil er nur am Arbeiten ist, die Mutter ist mit allem völlig überfordert und kümmert sich kaum um ihre Kinder, die größeren Geschwister müssen sich daher um die jüngeren kümmern und das war erst der Anfang. Neben der großen Vernachlässigung vonseiten der Eltern bestimmen auch Verwahrlosung, Armut und Gewalt den Alltag der Bianchis. Mich hat es entsetzt zu sehen, wie es in Annies Familie zugeht. Einige der älteren Geschwistern bedrohen und verprügeln die jüngeren und auch die Mutter wird gerne mal handgreiflich. Schlimm, oder? Noch heftiger wird das Ganze, wenn man sich das Nachwort der Autorin der durchliest, in welchem hervorgeht, dass wohl recht viel Autobiographisches in diesem Buch steckt und Josephine Angelini selbst keine schöne Kindheit erleben durfte.

Aber keine Sorge, zu bedrückend wird die Geschichte nicht. Durch die kindlich-naive und recht humorvolle Erzählweise wird das Ganze, finde ich, sehr gut aufgelockert. Mir hat dieser krasse Gegensatz total gut gefallen: Die ungeschönten Dingen, die sich in Annies Familie abspielen und dazu dann dieser recht heitere, warmherzige Erzählton.

Wir erfahren alles aus der Sicht von Annie in der Ich-Perspektive und meinem Empfinden nach, ist Josephine Angelini diese kindliche Betrachtungsweise erstklassig gelungen. Die Art, wie Annie uns von ihrem Alltag erzählt, ist absolut authentisch und unheimlich einfühlsam. Ich, als Erwachsene, konnte mich jederzeit problemlos in unsere 10-jährige Buchheldin hineinversetzen und ihr Denken, Handeln und Fühlen vollkommen nachvollziehen.
Annie habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Man muss sie einfach lieben - sie ist ein super sympathisches, aufgewecktes und kluges junges Mädchen.
Bei Annie habe ich mich die ganze Zeit über gefragt, ob sie an einer Form des Autismus leidet. Das Wort Autismus wird zwar nie genannt, es wird nur erwähnt, dass Annie Legasthenikerin ist, aber vom Verhalten her kam es mir schon so vor, als ob sie Autistin wäre. Sie ist auf jeden Fall ein hochsensibler Mensch und anders als andere Kinder in ihrem Alter.

Josephine Angelini ist mit „Annies Welt“ in meinen Augen ein ganz besonderes Buch gelungen, welches wohl nicht jedermanns Sache sein wird, welches mir aber ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert hat. „Annies Welt“ zeigt auf, dass vieles ganz anders ist, als es nach außen hin oft wirkt. Die Bianchis versuchen immerzu den Schein zu wahren, dass alles bei ihnen in Ordnung ist und sie eine ganz gewöhnliche, große Familie sind. Sie gehen regelmäßig zur Kirche (die Bianchis sind strenge Katholiken) und sie empfangen niemals Besuch, damit niemand sieht, wie es bei ihnen Zuhause aussieht. Annie hat gelernt, mit all dem klarzukommen. Wenn es zu schrecklich wird, beginnt sie zu zählen, denn Zahlen lenken sie ab. Irgendwann beginnt Annie aber Dinge zu hinterfragen und sie merkt, dass bei ihr Zuhause alles andere als normale Zustände herrschen.
Ob sich in der Snow Lane Nummer 17 schließlich noch etwas ändern wird, ob sich Annies Familie Hilfe holen wird oder nicht, das werde ich hier nicht verraten, da müsst das Buch schon selber lesen. Nur so viel: Ein Happy End hat das Buch irgendwie nicht. Hat mich aber nicht gestört. Ich finde, dass das Ende perfekt zur Geschichte passt.

Fazit: Berührend, erschütternd, authentisch – ein wunderbares Buch voller Schmerz, Hoffnung und traurig-schöner Momente! Mich konnte das erste Kinderbuch von Josephine Angelini hellauf begeistern. Annies Geschichte hat in mir die verschiedensten Gefühle hervorgerufen. Ich habe Wut, Trauer und Entsetzen empfunden, ich war am Schmunzeln und habe mitgehofft und mitgelitten. Für jüngere Kinder ist das Buch in meinen Augen zu traurig und schonungslos ehrlich, allerdings spreche ich da natürlich nur für mich. Ich persönlich würde das Buch jedenfalls erst am 12 und nicht ab 10 Jahren empfehlen. Wer gerne Bücher liest, die zum Nachdenken anregen und unter die Haut gehen, dem kann ich „Annies Welt“ sehr ans Herz legen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2019

Ein bezaubernd schönes Weihnachtsbuch!

Jule und das Winter-Weihnachtswunder
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Als ich das erste Mal von „Jule und das Winter-Weihnachtswunder“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen und in das hübsche Cover habe ich ...

Als ich das erste Mal von „Jule und das Winter-Weihnachtswunder“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen und in das hübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Ich liebe Weihnachtsbücher, vor allem welche für Kinder. Da mir zudem meine bisherigen Werke von Annette Moser sehr gut gefallen haben und ich die Bilder von Jennifer Coulmann unheimlich gerne mag, ließ ich „Jule und das Winter-Weihnachtswunder“ nur zu gerne bei mir einziehen.

Die sechsjährige Jule zieht zusammen mit ihren Eltern am 1. Dezember in eine neue Siedlung: In das Haus Nummer 1 in Weihnachtsdorf. Weihnachtsdorf – ist das nicht ein entzückender Name? Bestimmt werden die Bewohner alle riesengroße Weihnachtsfans sein. Aber Pustekuchen! Jule fällt bereits an ihrem Einzugstag auf, dass das Dorf überhaupt nicht weihnachtlich geschmückt ist. Kein einziges Haus verströmt Weihnachtsstimmung, nirgendwo ist auch nur eine Spur von Weihnachten zu sehen. Komisch. Und warum sehen alle Menschen so miesepetrig und traurig aus? Kein einziger aus Weihnachtsdorf macht einen glücklichen Eindruck, niemand scheint sich auf Weihnachten zu freuen. Hat vielleicht die unfreundliche und total gruselige Frau Kratzborst aus der Nummer 24 etwas damit zu tun? Jule traut dieser Frau irgendwie nicht.
Als Jule ein nettes älteres Ehepaar in der Nachbarschaft besucht und in deren Haus auf den kleinen Engel namens Bengel trifft, erfährt sie, was es mit all diesen Merkwürdigkeiten auf sich hat: Auf Weihnachtsdorf liegt ein Fluch! Jule beschließt sofort, ihn zu brechen. Sie muss dafür alle 24 Häuser im Ort aufsuchen und nach besonderen Gegenständen suchen. Ob es ihr wohl mit Bengels Hilfe gelingen wird, den Weihnachtszauber in die Siedlung zurückzubringen?

Was für ein zauberhaft schönes Weihnachtsbuch! Mir haben Cover und Klappentext nicht zu viel versprochen: In meinen Augen ist Annette Moser mit „Jule und das Winter-Weihnachtswunder“ ein tolles Kinderbuch gelungen, welches sich einfach nur perfekt für die Adventszeit eignet.
Ich habe das Buch für mich alleine gelesen, bin mir aber ziemlich sicher, dass es für wunderbare Vorlesestunden in der Vorweihnachtszeit sorgen wird.
Annette Moser hat einen mitreißenden und sehr leichten Schreibstil, der sich super angenehm lesen lässt. Da die Schrift zudem sehr groß ist, bietet sich das Buch auch zum Selberlesen für Kinder ab etwa 8 Jahren prima an.

Bei den Kapiteln hat mich sehr gefreut, dass es 24 sind. Man kann also, wenn man mag, das Buch als Adventskalender nutzen. Ich persönlich habe einige Kapitel nur als sehr kurz empfunden. Die meisten umfassen gerade mal 2-3 Seiten und da diese dann auch noch illustriert sind, ist das (Vor-) Lesevergnügen pro Tag leider nicht allzu lang. Da wird es wohl Geschmackssache sein. Ich jedenfalls hätte es besser gefunden, wenn die Kapitel ein bisschen länger gewesen wären.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt meinerseits bezieht sich auf unsere Protagonistin Jule. Sie kam mir irgendwie deutlich älter vor als sechs Jahre. Ich persönlich hätte sie vom Verhalten her eher auf 8 oder 9 geschätzt. Mich hat das beim Lesen leider etwas gestört. Zudem bin ich über zwei Dinge gestolpert, die ich als etwas unlogisch empfunden habe.

Jule fand ich aber natürlich dennoch großartig. Sie ist ein superliebes, mutiges und aufgewecktes Mädchen. Sie muss man einfach sofort ins Herz schließen.

Auch mit den weiteren Charakteren konnte mich Annette Moser komplett überzeugen. Jules Eltern waren mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch und den Jungen Lars, mit welchem sich Jule noch anfreunden wird, habe ich auch richtig liebgewonnen.
Klasse fand ich auch den Engel Bengel. Er ist ein total witziger Kerl – ich musste so einige Male über ihn schmunzeln.
Weniger gemocht habe ich Frau Kratzborst. Ich glaube, ihr Name sagt schon alles, oder? Oder allein schon, wenn man die Illustrationen von ihr sieht:
Grimmige Miene, strähnige Haare, klein und hunzelig – wie so eine richtige böse Hexe eben. Aber ist sie wirklich so fies, wie sie aussieht und wie Jule denkt? Hat sie etwas mit diesem Fluch zu tun, der dazu führt, dass der Zauber von Weihnachten nicht in die Siedlung gelangen kann und alle Bewohner so mies drauf sind?
Nun, all das werde ich euch hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Nur so viel: Die Geschichte steckt voller Überraschungen, Magie und Wunder. Vor allem der Schluss kommt unerwartet, zumindest ich hätte mit so einer Auflösung nicht gerechnet. Mich konnte das Ende vollkommen zufriedenstellen. Es ist so herzerwärmend und schön.

Unglaublich gut gefallen haben mir auch die vielen farbigen Illustrationen von Jennifer Coulmann! Sie sind total süß und liebevoll gezeichnet. Schon wenn man das Buch aufschlägt, wird man von einer traumhaften Einbandillustration empfangen und dieser werden noch viele weitere wundervolle Bilder folgen.

Meine Favoriten sind ganz klar die Zeichnungen von den Häusern und dem Weihnachtsdorf - die Bilder haben es mir irgendwie richtig angetan.
Bemerkenswert finde ich, dass die Illustrationen, obwohl in Weihnachtsdorf so wenig Weihnachtsfreude herrscht und nichts geschmückt ist, dennoch etwas wunderbar Weihnachtliches an sich haben. Die Bilder schaffen eine fantastische Atmosphäre und bringen einen, wie die Geschichte, total in Weihnachtsstimmung.

Fazit: Ein wundervolles Weihnachtsbuch für die ganze Familie! „Jule und das Winter-Weihnachtswunder“ erzählt eine super niedliche und warmherzige Adventsgeschichte voller spannender, fantasievoller und magischer Momente. Das Buch wurde absolut bezaubernd illustriert und beschert Groß und Klein ein herrliches weihnachtliches (Vor-) Leseerlebnis. Ich kann „Jule und das Winter-Weihnachtswunder“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 22.11.2019

Spannend, super niedlich und wunderschön illustriert - ein zauberhaftes Bilderbuch!

Rocky Waschbär
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Da ich die Bilder von Joëlle Tourlonias über alles liebe und auch die Geschichten von Micheal Engler sehr gerne mag, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von Rocky Waschbär, dem Apfelkuchendieb ...

Da ich die Bilder von Joëlle Tourlonias über alles liebe und auch die Geschichten von Micheal Engler sehr gerne mag, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von Rocky Waschbär, dem Apfelkuchendieb hörte. In das niedliche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und da der Klappentext einfach nur zauberhaft klang, stand für mich sehr schnell fest: Den kleinen Apfelkuchen vernarrten Waschbären Rocky muss ich unbedingt in meine Bilderbuchsammlung einziehen lassen.

Rocky, der kleine Waschbär hegt eine große Leidenschaft für Apfelkuchen und konnte es mal wieder nicht sein lassen, einen zu stibitzen. Nun ist er auf der Flucht vor Sam Sheriff, der ihn schon seit Ewigkeiten jagt – ihn aber bisher, hehe, noch nie erwischt hat. Ihr müsst wissen, Rocky ist ein famoser Apfelkuchendieb. Sogar mehr als das, er ist der beste Apfelkuchendieb der Welt! Mit seinem neu erbeuteten, wunderbar duftenden Apfelkuchen möchte es sich der kleine Langfinger gerade gemütlich machen und mit dem Mampfen loslegen, da hört er es: Ein sehr verdächtiges Rascheln im Gebüsch und zwei gefährliche Schritte! Oh nein, das kann nur Sam Sheriff sein. Schnell weg hier! Rocky verkrümelt sich rasch und begibt sich auf die Suche nach einem neuen Plätzchen, wo er genüsslich seinen leckerschmecker Apfelkuchen verspeisen kann. Sam Sheriff ist ihm aber stets dicht auf den Fersen, sodass eine abenteuerliche Verfolgungsjagd quer durch den Wilden Westen beginnt. Ob auf einem Schaufelraddampfer, in einer Postkutsche, in einem Zug mit wilden Tieren oder in den Lüften - überall fühlt sich Rocky verfolgt. Ständig hört er dieses Rascheln und die altbekannten Schritte. Das kann nur Sam Sheriff sein!
Ob Rocky wohl noch geschnappt werden wird? Oder wird ihm die Flucht gelingen? Wird der Waschbär wohl noch dazu kommen, endlich in Ruhe seinen Apfelkuchen aufzufuttern?

Michael Engler und Joëlle Tourlonias sind mittlerweile ein eingespieltes Team und haben zusammen schon so einige ganz wunderbare Bilderbücher herausgebracht. Auch mit „Rocky Waschbär: Der Apfelkuchendieb“ ist den beiden ein herzallerliebstes und total süßes Bilderbuch gelungen, welches für die herrlichsten Vorlesestunden sorgen wird. Ich muss allerdings sagen, dass Rocky Waschbär für mich nicht zu den besten Büchern der beiden gehört. Da gefallen mir persönlich andere Gemeinschaftswerke von Michael Engler und Joëlle Tourlonias besser. Ich kann nur leider gar nicht genau sagen, was mir hier gefehlt hat. Bei mir wollte einfach dieser allerletzte Funken nicht überspringen. Begeistert von dem Buch bin ich aber dennoch, sehr sogar!

Besonders gut gefallen hat mir dieses Wilder Westen-Feeling, dass hier von Beginn an aufkommt. So begegnen einem im Verlaufe des Buches so einige gängige Wilder Westen-Klischees: Der Mississippi-Dampfer, eine Postkutsche mitsamt Überfall und Banditen, die bekannte Wüstenlandschaft, ein Zug, der wilde Tiere transportiert...total cool! Ich bin hellauf begeistert von dieser abenteuerlichen Atmosphäre, die durch die tollen Schauplätze geschaffen wird.

Die Geschichte hat mir ebenfalls richtig gut gefallen. Etwas vermisst habe ich nur die moralischen Werte. Eine wichtige Botschaft vermittelt das Buch irgendwie nicht. Es dient eindeutig zur Unterhaltung und die bekommt man auch! Ich habe die Story als super spannend und mitreißend empfunden. Wird Rocky vor Sam Sheriff fliehen können? An welche Orte wird es den Apfelkuchendieb während seiner Flucht verschlagen?
Selbst ich, als Erwachsene, war hier durchweg am Mitfiebern. Für Mädchen und Jungen ab 4 Jahren wird die Geschichte aber natürlich noch viel aufregender sein. Und da neben der Spannung auch die witzigen Momente nicht zu kurz kommen, gibt es auch eine Menge zum Schmunzeln und Grinsen.
Kinder werden hier auf jeden Fall die reinste Freude beim Lauschen haben. Das Geschichte lässt sich durch den lebendigen Schreibstil prima vorlesen, vor allem die letzten Sätze, die sich nahezu auf jeder Doppelseite wiederholen und die in Reimform gehalten sind, lassen sich erstklassig vortragen. Von den Wiederholungen wird die Zielgruppe ganz bestimmt besonders begeistert sein. Ich habe diesen Reim gar nicht mehr aus dem Kopf bekommen, er hat voll die Ohrwurmqualität, finde ich. :D

Meine persönlichen Highlights waren wieder die fantastischen Illustrationen von Joëlle Tourlonias. Wie oben bereits erwähnt, bin ich ein riesengroßer Fan ihrer Bilder. Auch das Abenteuer des kleinen Rocky hat sie großartig illustriert. An den traumhaften Landschaften konnte ich mich gar nicht sattsehen, besonders die doppelseitige Illustration der Wüste hat es mir richtig angetan, und vollkommen verliebt bin ich in Rocky. Er sieht so knuffig aus! Rocky muss man einfach lieben, auch wenn er ein sehr gewitzter Dieb ist.
Farblich sind die Bilder im gewohnten Joëlle Tourlonias-Stil gehalten: Sie verwendet stets gedeckte und warme Töne, die, wie ich finde, perfekt zu einer Wilder Westen-Story passen. Die Farben verstärken nur noch diese abenteuerliche, geheimnisvolle Stimmung. Ich konnte mich an den vielen liebevoll gezeichneten Bildern gar nicht sattsehen. Sie sind zum Träumen schön und harmonieren stets prima zum Geschehen im Text.
Kleine Vorwarnung nur: Der Apfelkuchen, den Rocky gemopst hat, sieht verdammt lecker aus. Also ich habe hier beim Durchschmökern total Heißhunger auf Apfelkuchen bekommen. Mein Tipp daher: Deckt euch vor dem Lesen besser mit genügend Apfelkuchen ein. ;)

Fazit: Spannend, lustig und absolut bezaubernd illustriert – ein tolles Wild-West-Abenteuer mit dem putzigsten kleinen Apfelkuchendieb der Welt! Michael Engler und Joëlle Tourlonias ist mit Rocky Waschbär erneut ein wundervolles Bilderbuch gelungen, welches für mich zwar nicht zu ihren besten Werken zählt, welches ich aber natürlich dennoch wärmstens empfehlen kann. Das Buch erzählt eine total niedliche und mitreißende Geschichte, die definitiv nicht nur was für Kinder ist, sondern auch deutlich ältere Leser ein superschönes Leseerlebnis beschert. Mir hat die wilde Verfolgungsjagd durch den Wilden Westen jede Menge Spaß gemacht und ich hoffe, dass es noch ein Wiedersehen mit Rocky Waschbär geben wird. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 21.11.2019

Ein zauberhaftes Buch!

Das zauberhafte Puppenhaus
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Als ich beim Stöbern das erste Mal über „Das zauberhafte Puppenhaus“ gestolpert bin, habe ich mich auf den ersten Blick in das niedliche Cover verliebt. Der Klappentext konnte mich ebenfalls auf Anhieb ...

Als ich beim Stöbern das erste Mal über „Das zauberhafte Puppenhaus“ gestolpert bin, habe ich mich auf den ersten Blick in das niedliche Cover verliebt. Der Klappentext konnte mich ebenfalls auf Anhieb überzeugen. Internatsgeschichten lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne und die originelle Idee mit einem magischen Puppenhaus hatte es mir sofort angetan. Da ich zudem schon ein Buch von Alexandra Fischer-Hunold gelesen habe und von diesem hellauf begeistert war, stand für mich sehr schnell: „Das zauberhafte Puppenhaus“ möchte ich unbedingt lesen!

Für Juline geht ein großer Traum in Erfüllung, als sie auf das Internat Haus Sonnenbühl kommt. Bereits ihre Eltern haben dort ihre Schulzeit verbracht und ihrer Tochter von klein auf immerzu von diesem magisch schönen Internat vorgeschwärmt. Juline ist überglücklich, allerdings soll ihre große Freude sehr rasch verfliegen. Nicht nur, dass Chiara, mit der sie sich ein Zimmer teilen muss, total chaotisch und unsympathisch ist – ausgerechnet mit der eingebildeten und furchtbaren Luisa gerät Juline gleich am ersten Tag aneinander. Luisa ist wirklich unerträglich und macht Juline das Leben in Haus Sonnenbühl richtig schwer. Da sich keiner der Schüler Luisa zum Feind machen konnte, schlägt sich niemand auf Julines Seite. Als Juline glaubt, Luisas Gemeinheiten einfach nicht mehr länger ertragen zu können, entdeckt sie auf dem Dachboden der Schule ein altes, herrliches Puppenhaus. Neugierig lugt sie hinein und glaubt zuerst ihren Augen nicht zu trauen. Im Kamin des kleinen Hauses brennt ein knisterndes Feuerchen, in der Küche duftet es herrlich nach Kirschkuchen und die beiden Bewohnerinnen sind quicklebendig. Das Puppenhaus ist eindeutig magisch! Eine aufregende Zeit beginnt...

Alexandra Fischer-Hunold ist mit „Das zauberhafte Puppenhaus“ in meinen Augen ein zauberhaftes Kinderbuch gelungen. Besonders begeistert bin ich von dem Setting! Wie oben bereits erwähnt, liebe ich Internatsgeschichten über alles. Ich habe es schließlich der Hanni und Nanni-Reihe von Enid Blyton zu verdanken, dass zu so einer großen Leseratte wurde. Ich habe mich daher riesig darüber gefreut, dass mein geliebtes Internats-Feeling hier gleich von den ersten Seiten an aufkommt. Solltet ihr auch gerne Bücher lesen, die in Internaten spielen, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, euch „Das zauberhafte Puppenhaus“ unbedingt mal näher anzuschauen!

Was mir allerdings nicht ganz so gut gefallen hat, ist der Zickenkrieg zwischen unserer Protagonistin Juline und der ätzenden Luisa. Mir war er stellenweise etwas zu heftig. Luisa ist wirklich so ein richtiges Biest. Echt schlimm, wie hinterhältig sie sich gegenüber der armen Juline verhält. Als Leser leidet man zutiefst mit und entwickelt eine ungeheure Wut auf diese blöde Kuh Luisa. Juline aber, so viel sei verraten, wird sich noch revanchieren und ihre gemeinen Streiche sind definitiv auch nicht ohne. Mir persönlich ging es in dem Buch einfach etwas zu sehr um die Streitereien zwischen Juline und Luisa.
Bis auf diesen Punkt habe ich aber nichts zu meckern. Ich habe tolle Lesestunden mit dem Buch verbracht und es quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Der locker-leichte Schreibstil von Alexandra Fischer-Hunold hat sich super angenehm für mich lesen lassen und da die Kapitel schön kurz sind, kam für mich ein wunderbarer Lesefluss zustande.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Juline in der dritten Person. Juline habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total liebes Mädchen, sie muss man einfach gernhaben.
Bei den Nebencharakteren sieht es allerdings etwas anders aus. Von Luisa habe ich euch ja bereits erzählt. Sie wird wohl kein Leser mögen, würde mich sehr wundern, wenn es anders wäre. ;)
Einige der weiteren Mitschüler, die wir hier noch etwas genauer kennenlernen dürfen, sind allerdings zunächst auch alles andere als sympathisch. Chiara, Julines Zimmernachbarin, ist ähnlich doof und hochmütig wie Luisa und die Zwillinge Nelli und Melli, die Luisa immer im Schlepptau hat, sind ebenfalls total unfreundlich. Selbst ein Mädchen, von dem man zuerst denkt, dass sie Julines Freundin werden könnte, wird sehr schnell einen Rückzieher machen. Warum? Nun, wegen Luisa natürlich! Mit ihr will sich wirklich niemand anlegen. Sie ist so was von fies und hält sich für die Königin von Haus Sonnenbühl.

Was für ein Glück, dass Juline auf dem Dachboden der Schule auf das wundervolle Puppenhaus stoßen wird. Ich fand das Puppenhaus einfach nur fantastisch. Es wird so hinreißend und gemütlich beschrieben und dessen beide Bewohnerinnen Hortensie und Rose, zwei charmante alte Damen, sind zuckersüß und reizend. Diese Idee, eine Internatsgeschichte mit magischen Elementen zu versehen, hat mir mega gut gefallen. Es wird dadurch eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen, vor allem dann, wenn Juline Hortensie und Rose ihre Besuche abstattet. Was genau sie aber alles mit den beiden älteren Damen erleben wird, werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Eine kleine Vorwarnung nur meinerseits: Stellt euch darauf ein, dass ihr hier beim Durchschmökern einen großen Heißhunger auf Kirschkuchen und andere schmackhafte Backwaren bekommen werdet. Rose ist eine begnadete Bäckerin und ihre Werke werden immer so verdammt lecker und anschaulich beschrieben – hmmm, yummy! Besonders auf den Kirschkuchen habe ich einen monstermäßigen Appetit bekommen. :D

Wovon ich dann auch noch ganz begeistert bin, ist die wunderhübsche Innengestaltung. Nahezu auf jeder Doppelseite befindet sich eine süße kleine Illustration und auch die Kapitelanfänge sind absolut bezaubernd aufgemacht.

Fazit: Ein wunderbares Buch für Jung und Alt! Mir hat „Das zauberhaftes Puppenhaus“ zauberhafte Lesestunden beschert. Das Buch erzählt eine super mitreißende Geschichte über Freundschaft, Mobbing, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Magie und Fantasie. Mir hat dieser Mix aus Internatsgeschichte und Fantasy unheimlich gut gefallen. In das entzückende magische Puppenhaus bin ich total verliebt und auch von der hübschen Innengestaltung bin ich richtig verzaubert. Nicht so gut fand ich Luisa, sie war mir stellenweise einfach zu krass drauf und auch die Streiche waren mir manchmal etwas zu heftig und boshaft. Ansonsten bin ich aber ganz begeistert von dem Buch und hoffe sehr auf eine Fortsetzung. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.11.2019

Eine erneute zauberhafte Fortsetzung!

Das Hotel der verzauberten Träume - Magie um Mitternacht (Das Hotel der verzauberten Träume 4)
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Die Kinderbücher von Gina Mayer lese ich immer wahnsinnig gerne und da mir die ersten drei Bände ihrer magischen Kinderbuchreihe „Das Hotel der verzauberten Träume“ so gut gefallen haben, habe ich mich ...

Die Kinderbücher von Gina Mayer lese ich immer wahnsinnig gerne und da mir die ersten drei Bände ihrer magischen Kinderbuchreihe „Das Hotel der verzauberten Träume“ so gut gefallen haben, habe ich mich auf den vierten Teil schon richtig gefreut!


In den Sommerferien hat die 10-jährige Joëlle Fröhlich herausgefunden, dass sie eine magische Gabe besitzt: Sie ist eine echte Traumdeuterin! Ihre Aufgabe ist es, gefangene Träume zu befreien und die verloren gegangenen an ihre richtigen Besitzer zurückzubringen. Von den beiden Apfel-Schwestern Rosa und Linde aus dem kleinen Strandhotel wird sie nun zur Traumdeuterin ausgebildet. Zum Glück ist Joëlle mit ihren Eltern und ihrem großen Bruder Lancelot vor kurzem in das wunderschöne Haus in den Dünen gezogen. Das hübsche Städtchen Korbutz an der Ostseeküste ist nun also ihr neues Zuhause. An diesem idyllischen Ort fühlt sich Joëlle richtig wohl. Die Apfel-Schwestern aus dem bezaubernden Strandhotel sind zwei herzensgute alte Frauen und in Flora hat sie eine neue tolle beste Freundin gefunden.

Dann aber kommt der wenig sympathische Sänger Wolfgang Capriccio nach Korbutz und wird für reichlich Wirbel und Ärger sorgen. Joëlle kann Herrn Capriccio, der angeblich ein Weltstar ist, irgendwie so gar nicht leiden. Die nette Wahrsagerin Kim Lavendel scheint aber ganz angetan von ihm zu sein. Sehr schnell wird deutlich: Kim wurde von einem falschen Liebestraum, einem sogenannten Blender befallen! Für Joëlle steht sofort fest, dass sie Kim helfen muss. Ein neues spannendes und auch gefährliches Abenteuer erwartet sie...


Da es bei mir noch nicht allzu lange her ist, dass ich den dritten Band gelesen habe, habe ich problemlos in das Buch hineingefunden. Vermutlich kann man die Bände auch recht gut unabhängig voneinander lesen, da sie größtenteils in sich abgeschlossen sind, allerdings rate ich dennoch sehr, von Band 1 an aufwärts zu lesen. Die Bücher bauen schon aufeinander auf und wenn ihr den perfekten Lesespaß haben wollt, solltet ihr die chronologische Reihenfolge der Bände unbedingt einhalten.


In meinen Augen ist Gina Mayer auch mit „Magie um Mitternacht“ ein fabelhaftes Kinderbuch gelungen, welches mir ein tolles Leseerlebnis beschert hat. Allerdings habe ich diesen Band als den schwächsten aus der Reihe empfunden. Ich kann noch nicht mal so genau sagen, woran es lag. Mir hat bei diesem Teil einfach dieses gewisse Etwas gefehlt. Und, was ich persönlich etwas schade fand: Anders als in den vorherigen Bänden gibt es in diesem Band leider keine einzige ganzseitige Illustration. Dafür aber kommen wir aber zum Glück wieder in den Genuss der zauberhaften kleinen Zeichnungen an den Kapitelanfängen. Mir haben die Bilder von Gloria Jasionowski wieder unheimlich gut gefallen, ich liebe ihren süßen Zeichenstil. Dass wir in diesem Band auf ihre ganzseitigen Illustrationen verzichten müssen, hat mich daher schon etwas enttäuscht.


Ansonsten bin ich aber richtig begeistert von dem Buch. Es erzählt eine super schöne, spannende, lustige und fantasievolle Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Träume und Magie. Falls ihr noch nicht das Vergnügen hattet, das liebenswerte Mädchen Joëlle Fröhlich, ihre Familie und die herzlichen Apfel-Schwestern kennenzulernen, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, dies schleunigst zu ändern! „Das Hotel der verzauberten Träume“ ist eine ganz wundervolle Kinderbuchreihe, bei der ich sehr hoffe, dass es noch weitere Bände geben wird.


Erzählt wird auch hier wieder alles aus der Sicht der 10-jährigen Joëlle in der Ich-Perspektive. Mit Joëlle ist Gina Mayer eine großartige Protagonistin gelungen. Sie ist ein richtig sympathisches und mutiges junges Mädel. Joëlle Fröhlich (hach, ich liebe diesen fröhlichen Namen!) muss man einfach gernhaben.

Neben unserer aufgeweckten Buchheldin bin ich auch von den Nebencharakteren wieder hellauf begeistert. Wir stoßen in diesem Band auf viele bekannte Gesichter wie Joëlles großer 12-jähriger Bruder Lancelot (bei dem außergewöhnlichen Namen muss ich irgendwie immer breit schmunzeln, hihi), Mama und Papa Fröhlich, Joëlles beste Freundin Flora und die freundliche Wahrsagerin Kim Lavendel. Und wer natürlich auch wieder mit von der Partie ist, sind Rosa und Linde, die Apfel-Schwestern aus dem kleinen Strandhotel.

Ich habe all diese Figuren schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Allesamt sind sie total liebenswürdig und einzigartig.


Wer deutlich weniger charmant und nett ist, ist Herr Capriccio, den wir in diesem Band neu kennenlernen dürfen. Herr Capriccio war mir von Anfang an suspekt. Warum genau, werde ich hier aber nicht erzählen, Spannung muss schließlich sein. ;)


Apropos Spannung: Die kommt hier definitiv nicht zu kurz – auch in diesem Band geht es durchweg mitreißend und turbulent zu. Allerdings ist mir persönlich der magische Anteil in diesem Band ein klein wenig zu kurz gekommen.


Ich, als Erwachsene, habe das Buch in einem Rutsch durchgeschmökert. Es liest sich klasse, Gina Mayer hat einen wunderbar lebendigen und lockeren, leichten Schreibstil. Mädchen und Jungen ab 9 Jahren sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Die Schrift ist zudem angenehm groß und die Kapitel haben eine optimale Länge. Zum Vorlesen ist dieser Band meiner Ansicht nach aber auch prima geeignet.


Was mir dann auch wieder mega gut gefallen hat, ist das Setting. Von der Kulisse war ich bereits in den vorherigen Bänden hellauf begeistert und auch hier konnte mich Gina Mayer mit den Beschreibungen der Schauplätze komplett verzaubern. Das malerische kleine Strandhotel der Apfel-Schwestern wird immer so urig und gemütlich beschrieben und von dem idyllischen Ostseestädtchen Korbutz hatte ich ebenfalls wieder die herrlichsten Bilder im Kopf. Mich überkommt bei dieser Reihe irgendwie immer die riesengroße Lust auf Strandurlaub am Meer. Dieser Band spielt zwar im Herbst, aber irgendwie kam für mich hier dennoch voll das Sommer- und Urlaubsfeeling auf. :D


Fazit: Ein magisch schönes Buch, welches von den ersten Seiten an zum Träumen und Mitfiebern einlädt! Auch mit dem vierten Band ihrer liebenswerten Kinderbuchreihe „Das Hotel der verzauberten Träume“ ist Gina Mayer eine wundervolle Fortsetzung gelungen. Die Charaktere wurden wieder hervorragend ausgearbeitet, das Setting ist erneut fantastisch und die niedlichen Illustrationen an den Kapitelanfängen sind auch wieder absolut bezaubernd. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein erneutes Wiedersehen mit der jungen Traumdeuterin Joëlle Fröhlich und Co! Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!