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Tine_1980

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Weniger ist mehr!

Macht das glücklich, oder kann das weg?
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Merle ist die Meisterin im Loslassen. Als Aufräum-Coach hilft sie anderen, sich von Ballast zu befreien. Als sie bei ihrer neuesten Kundin, der betagten Mode-Legende Ella Castello, steht sie vor einem ...

Merle ist die Meisterin im Loslassen. Als Aufräum-Coach hilft sie anderen, sich von Ballast zu befreien. Als sie bei ihrer neuesten Kundin, der betagten Mode-Legende Ella Castello, steht sie vor einem riesigen Problem. Es ist ihr erster Auftrag und in ihrer Alstervilla gibt es viel zu viele Dinge, von denen man sich trennen muss. Doch steckt so viel mehr in der alten Dame und ihrer Villa, vielleicht so viel, dass auch Merle noch etwas von ihr lernen kann.

Merle ist in meinen Augen noch nicht ganz bei sich selbst angekommen, so hat sie ihre Probleme mit ihrer Mutter gehabt, macht sich Vorwürfe nicht genügend Zeit für sie aufgebracht zu haben und ist zwar in einer Beziehung, aber nicht immer so zufrieden. Dafür möchte sie ihren ersten richtigen Job als Aufräum-Coach zufriedenstellend abschließen.
Hier hat sie die Rechnung ohne Ella Castello gemacht. Diese wohnt in einer großen Villa, hat Unmengen an Dingen und ihren ganz eigenen italienischen Charme.
Zwei Welten treffen aufeinander und dennoch kommen sie mit jedem Tag besser miteinander zurecht. Merle zeigt Ella, dass Erinnerungen nicht verschwinden, nur weil man etwas verschenkt, dass man sich neue Erinnerungen schaffen kann und weniger manchmal mehr ist. Auch Merle merkt durch Ella, dass man sich immer mal was gönnen muss, man manche Erinnerungsstücke auch behalten kann und man sich eher nur mit Menschen umgeben sollte, die einem gut tun.
Ella war ein Charakter, den man sich in Büchern wünscht, sie war trotz ihres Einsiedlerlebens ein liebevoller Mensch, die sich gut in andere hineinversetzen konnte. Ihr italienischer Charme hat mir super gefallen und ihre Lebenseinstellung war trotz ihrer Eigenarten mit den Tarotkarten einfach spitze.
Man fühlte sich so, als wäre man beim Ausmisten oder Kaffee zubereiten dabei, als könnte man die beiden beobachten und es war wunderschön, wie beide sich im Laufe des Buches entwickelt haben.
Die Erzählung ist im Wechsel aus der Sicht von Ella und Merle geschrieben und immer mal gibt es Rückblicke in das Leben von Ella, was keinerlei Problem war. So kam nach und nach heraus, was in Ellas Leben vorgefallen ist, dass sie so geworden ist, wie sie nun ist.
In der Mitte hatte das Buch für mich kleinere Längen, wo die Geschichte etwas stagniert hat, doch das Ende hat mich dann wieder sehr zufrieden zurückgelassen. Der Schreibstil war flüssig und die Örtlichkeiten und Begebenheiten waren detailliert beschrieben und haben einen richtiggehend in das Buch gezogen.
Ein schönes Buch, Charaktere, die eine super Entwicklung hinlegen und eine herzerwärmende Story. Lest es selbst und lasst euch nach Hamburg, mit einem gewissen italienischen Flair, entführen.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Spannender Thriller

Der Todbringer
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Ein neuer Tatort für Amelia Sachs: In einem Juweliergeschäft wurde ein branchenberühmter Diamantenhändler sowie ein junges Paar ermordet. Der Mörder jagt offenbar Paare und lauert ihnen in ihren glücklichsten ...

Ein neuer Tatort für Amelia Sachs: In einem Juweliergeschäft wurde ein branchenberühmter Diamantenhändler sowie ein junges Paar ermordet. Der Mörder jagt offenbar Paare und lauert ihnen in ihren glücklichsten Momenten auf. Dazu kommt, dass er fest entschlossen ist, auch jeden Zeugen aus dem Weg zu räumen. Lincoln Rhyme und Amelia Sachs setzen alles daran, den Mörder zur Strecke zu bringen.

Ich mag die Bücher aus der Feder von Jeffery Deaver sehr gerne, da sie immer so verlaufen, wie man es garantiert nicht erwartet.
Auch hier beginnt es spannend und es geht gleich zur Sache. Die ersten Morde passieren und Amelia und Rhyme werden in die Ermittlungen eingeschaltet. Der Thriller ist vollgepackt mit Tathergängen, spannender Ermittlungsarbeit und Irrungen und Wendungen, die man so nicht erwartet. Genau das gefällt mir an dieser Reihe, Amelia ist die bewegliche Ermittlerin und Rhyme, der ans Bett gefesselte Ermittler, der vom Kopf her so gewieft ist. Zusammen mit seiner Frau Amelia sind sie einfach ein tolles Team.
Es gibt im Laufe des Buches verschiedene Handlungsstränge, die immer mehr ineinander laufen, aber man kann am Anfang nicht erahnen, wie es ineinandergreift und wo die Verbindungen bestehen. So wird man immer wieder dazu verleitet zu rätseln, wer der Mörder ist.
Es gibt so viele Momente, an denen ein Kapitel endet und man es nicht schafft zu lesen aufzuhören, da es einen nicht loslässt, doch gibt es auch immer wieder Passagen, die sich ein bisschen ziehen. Es hält sich insgesamt in einer guten Waage und durch die Wendungen kommen immer wieder neue Akteure ins Geschehen, so dass es garantiert nicht langweilig wird. Ganz nebenbei lernt man auch noch einiges über die Gewinnung und Verarbeitung von Diamanten, was gar nicht uninteressant ist.
Ich finde es auch bewundernswert, wie durchdacht der Plot ist und wie am Ende alle Fäden aufgelöst werden, so dass keine Fragen offen bleiben.

Ein Thriller, der von vorn bis hinten gut durchdacht und spannend ist. Für Fans ein Muss, aber auch für Personen, die gerne Thriller lesen, die vielen Wendungen parat halten.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Außergewöhnliche Freundschaftsgeschichte!

Spring! Vor allem über deinen Schatten
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Pebbels redet leise und höflich. Coco flucht am liebsten laut und wild. Pebbels ist schüchtern, Coco liebt die Aufmerksamkeit. Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein und dennoch werden sie Freundinnen. ...

Pebbels redet leise und höflich. Coco flucht am liebsten laut und wild. Pebbels ist schüchtern, Coco liebt die Aufmerksamkeit. Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein und dennoch werden sie Freundinnen. Coco entführt Pebbels in ihre bunte Welt und zusammen lernen sie über ihren eigenen Schatten zu springen!

Zu Beginn wusste ich nicht, ob Coco tatsächlich existiert, da sie so abstrakt war, doch mit der Zeit taucht sie auch im normalen Leben auf, nicht nur am Telefon. Pebbels lernt Cocos Umfeld kennen, denn sie stammt aus einer Zirkusfamilie. Coco ist wahnsinnig präsent und flucht sehr gerne, was mir teils etwas zu viel war, doch für Pebbels ist sie genau der richtige Gegenpart. Sie haben zusammen wahnsinnig viel Spaß und erleben ihre ganz eigenen Abenteuer. Coco bringt ihr bei „Nein“ zu sagen, etwas aus sich herauszukommen und über ihren eigenen Schatten zu springen, was für die schüchterne Pebbels nicht so einfach ist.
Sie tun sich beide wahnsinnig gut.
In diesem Buch geht es auch um ADS, welches Pebbels hat und jeder, der ein Kind mit dieser Erkrankung hat oder kennt, wird dieses hier immer wieder finden. Ich finde die Beschreibungen sehr gut getroffen, die Schwierigkeiten, die sich bei diesen Kindern im Kopf abspielen wurden perfekt beschrieben. Dieses Buch eignet sich für Geschwisterkinder, die vielleicht ab und an ein Problem mit Bruder/Schwester mit ADS haben, aber auch für Eltern oder für die ADS Kinder selbst. Natürlich auch für jeden, der eine außergewöhnliche Mädchenfreundschaft lesen möchte.

Nach dem ersten Reinfinden in die Geschichte, entwickelt sich ein tolles Gleichgewicht zwischen laut und leise, aufbrausend und ruhig, mutig und schüchtern. Es wird gezeigt, wie sich zwei ganz unterschiedliche Mädchen gut tun können und jede für die andere eine Bereicherung darstellt.

Eine außergewöhnliche Freundschaft, die das Thema ADS aufgreift und die Augen dafür öffnet. Etwas viel fluchen, aber so kommt der Unterschied noch besser raus. Wir empfehlen es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Ernstes Thema toll verpackt

Everything I Didn't Say
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Jamie und Carter treffen sich das erste Mal am Set einer Fernsehshow. Jamie hat dort gerade ihren Job als Regieassistentin begonnen und Carter ist Schauspieler. Mit jedem Tag, den sie sich sehen, knistert ...

Jamie und Carter treffen sich das erste Mal am Set einer Fernsehshow. Jamie hat dort gerade ihren Job als Regieassistentin begonnen und Carter ist Schauspieler. Mit jedem Tag, den sie sich sehen, knistert es heftiger zwischen ihnen, bis sie sich ihrer Leidenschaft hingeben. Doch alles ändert sich dadurch, denn Carter darf sich vertraglich nicht mit einer Frau an seiner Seite zeigen.

Die neue New-Adult-Reihe von Kim Nina Ocker hat mich schon beim ersten Blick auf das Cover eingefangen. Man erwartet hier eine Story, die sich um die Probleme der Beiden dreht. Doch bekommt man eine tiefer gehende Geschichte.
Jamie ist jung, hat aber ihr Ziel klar vor Augen und als sie bei der Produktion der Show anfängt, hat sie nicht mit Carter gerechnet. Zuerst wehrt sie sich noch gegen die Anziehung, doch mit jedem Tag wird es schwieriger.
Carter ist der Schauspieler, der am Anfang seiner Karriere steht und sich keinerlei Freundin anlachen darf, um seine Fans nicht zu enttäuschen. Sonst ist dies auch kein Problem, doch bei Jamie entwickelt sich alles in eine andere Richtung.
In der Geschichte gibt es zu Beginn zwei Zeitstränge, den, der sich um das Kennenlernen vor vier Jahren dreht und den, der die gegenwärtigen Ereignisse beschreibt. Ebenso wird in diesem Buch aus der Sicht von Carter und Jamie erzählt, so dass man sich gut in beide Charaktere einfühlen kann.
Im Laufe des Buches kommt etwas heraus, was man relativ schnell ahnt, doch der Weg, der dorthin geführt hat und wie es weitergeht, kann man nicht erahnen.
Beide Protagonisten haben sich in den vier Jahren verändert. Beide sind erwachsener und verantwortungsvoller geworden. Jamie lebt bei ihrem Vater und studiert weiter, doch lebt sie in eher ärmlichen Verhältnissen. Doch gibt sie nie auf. Carter ist auf der Karriereleiter höher geklettert, doch hat er es auch geschafft sich etwas von seiner Familie loszulösen, die ihn nie so akzeptiert hat, wie er ist und was er macht.
Mir gefällt die Entwicklung der beiden sehr und auch der Verlauf des Buches ist nachvollziehbar beschrieben. Teils kann man schon einiges erahnen, doch ist es trotzdem schön zu lesen. Der Schreibstil ist toll und es liest sich flott weg. Die Gefühle sind gut transportiert und man kann die Entscheidungen von Jamie, wie auch Carter gut nachvollziehen. Auch der Weg, den die beiden zusammen gehen, wie die Gefühle sich langsam aufbauen und das Vertrauen erst wieder wachsen muss, fand ich super beschrieben.

Ein schöner, zwar teils vorhersehbarer Roman, der mich gut unterhalten und gefallen hat. Gefühle, ernste Themen, die man so vielleicht nicht erwartet hätte und ein schöner Schluss!

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Winterliche Liebesgeschichte

Covent Garden im Schnee
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Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!

Endlich hat Tilly Hunter ihren Traumjob als Maskenbildnerin am Londoner ...

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Dieses Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!

Endlich hat Tilly Hunter ihren Traumjob als Maskenbildnerin am Londoner Opernhaus. Sie arbeitet wahnsinnig gerne dort und verändert Menschen allein mit ihren Händen. Technik und Computer sind ihr ein Dorn im Auge und am liebsten würde sie davor die Augen verschließen. Doch nachdem sie einen Virus verbreitet, muss sie sich vom IT-Spezialisten Marcus Walker schulen lassen. Auch wenn er sehr attraktiv ist, prallen doch Welten aufeinander. Werden sie sich arrangieren?

Ein schöner, weihnachtlicher Roman, der einen mit ins Londoner Opernhaus nimmt. Tilly ist glücklich mit ihrem Job und könnte sich nichts anderes mehr vorstellen. Ihre Beziehung ist etwas eingerostet, da kommt ihr der adrette Marcus gerade recht.
Doch die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein. Tilly, die alles was sie schafft, mit ihren Händen leistet und in ihrer Arbeit aufgeht. Marcus hingegen arbeitet mit dem Computer und würde am liebsten alles digitalisieren.
Zu Beginn versucht Tilly unter allen Umständen, Marcus zu sabotieren und sträubt sich gegen seine Ideen, auf der anderen Seite möchte sie, dass er ihre Welt kennenlernt.
Als Leser erlebt man die Liebe von Tilly zum Theater. Sie geht in ihrer Arbeit auf und man erfährt einiges über die Arbeitsabläufe, die dort vorherrschen. Es ist aber auch nicht zu viel und es ist interessant, etwas tiefer einzutauchen. Auch der Zusammenhalt zwischen den Kollegen ist toll beschrieben. Die Verbindung zwischen Tilly und Marcus bahnt sich langsam an, was gut zum Buch passt.
Das Buch ist relativ vorhersehbar und man erahnt oft schon vorher, was passieren könnte. Doch ist es trotzdem schön zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und auch wenn ich nicht ganz so schnell wie erwartet durch das Buch gekommen bin, wurde mir nicht langweilig.
Die winterliche Atmosphäre kam gut beim Leser an und neben dem Opernhaus konnte man sich auch die anderen Örtlichkeiten sehr gut vorstellen.

Ein Wohlfühlbuch, das zwar vorhersehbar ist, aber mit einer schönen Liebesgeschichte punkten kann, die in einem angenehmen Tempo von statten geht. Schöne winterliche Atmosphäre, die einen ins Londoner Opernhaus entführt.

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