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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2020

Beeindruckend!

Der Wassertänzer
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Wie so oft hat „Der Wassertänzer“ mich bereits bei Erscheinen des englischen Originals schwer angefixt, wurde das Buch auch im englischsprachigen Raum in den höchsten Tönen gelobt. Auf der Frankfurter ...

Wie so oft hat „Der Wassertänzer“ mich bereits bei Erscheinen des englischen Originals schwer angefixt, wurde das Buch auch im englischsprachigen Raum in den höchsten Tönen gelobt. Auf der Frankfurter Buchmesse habe ich am letzten Messetag eine Art Leseprobe des Blessing Verlags gefunden und mein Bücherherz hat gejauchzt vor Glück, dass so schnell eine deutsche Übersetzung auf den Markt gekommen ist.

Der Wassertänzer ist so ein Buch, das bereits durch die ersten Sätze zu überzeugen weiß. Ta-Nehisi Coates überzeugt durch einen einnehmenden, dynamischen Schreibstil voller Wortgewalt und eindrucksvoller, fast poetischer Schachtelsatzkonstruktionen. Dies mag vielleicht für den ein oder anderen erstmal abschreckend wirken, ist es doch aber ein eindrucksvolles Stilmittel in Bezug auf Hirams Innenleben.

Genau diese Hauptfigur nämlich lebt als Sklave auf einer Tabakplantage und hat dabei als Sohn des Plantagenbesitzers eine seltsame Zwitterstellung inne. Und so zeigt sich gleich zu Beginn die Zerrissenheit Hirams zwischen seinen besonderen Banden zur Plantage und seiner eigentlichen gesellschaftlichen Stellung als Besitz eines anderen Menschen. Dies wird umso deutlicher, wenn der kluge und begabte Hiram seinem weißen, privilegierten Halbbruder Maynard gegenübergestellt wird. Allein hierdurch wird die Ungerechtigkeit des Systems sowie das Konstrukt der Ausbeutung der Arbeitskraft und Klugheit der „Verpflichteten“ deutlich. Es lässt den Leser quasi verzweifeln, wenn Hiram mit seinen Begabungen dennoch dem System nicht entfliehen kann und die Gewinner immer nur auf einer Seite stehen.

Und so bedarf es für Hiram einer ganz besonderen Art von Begabung, die sein Schicksal zum Besseren wendet. Mit dieser kann er nach viel Schmerz, Verlust und Leid den Zwängen der Sklaverei endlich entkommen und findet seinen Weg zum Underground. Aber auch hier muss Hiram feststellen, dass es nicht jeder nur gut mit ihm meint sondern dass die Menschen auch oft aus Eigennutz handeln.

Hiram werden hierbei eine Vielzahl an Nebencharakteren gegenübergestellt, die durch ihre Geschichten dem Leser die unterschiedlichsten Leidensgeschichten der Sklaverei nahebringen. Hierdurch wird das Buch soviel mehr als dass der Leser Hiram auf seiner Reise begleiten kann. Es ist eine brutale, schonungslos ehrliche Bestandsaufnahme des Schreckens der Sklaverei und des Rassismus, der auch heutzutage noch zu spüren ist.

Die Handlung ist flüssig geschrieben und spannend. Ta-Nehisi Coates kann mit einigen starken Wendungen und ungewöhnlichen Ideen aufwarten. Durch Hirams Reise von der Sklavenplantage des im Zerfall befindlichen West Virginias mit dem Underground zum freien Philadelphia zeigt auch die gesellschaftliche Zerrissenheit im Vorfeld des amerikanischen Bürgerkrieges wieder. Der Autor hat die Stimmungen der unterschiedlichen Regionen und Weltansichten wundervoll eingefangen, „Der Wassertänzer“ ist dadurch ein sehr stimmungsvolles Gesellschaftsbild geworden.

Hiram ist dabei ein authentischer Charakter, der sich mit den unterschiedlichsten Fragen der Ethik und Moral auseinandersetzen muss, auch was sein eigenes Handeln angeht. Ist wirklich jedes Mittel recht, um ein großes Übel wie die Sklaverei zu bekämpfen? Oder wird das eigene Ideal durch Verwendung unmoralischer Mittel abgewertet und entwertet? Dabei spielen im Buch sowohl Liebe und Menschlichkeit ebenso eine Rolle wie Scham oder Reue als Antriebsmotiv für die Charaktere.

Der Wassertänzer ist einerseits ein spannendes Buch, welches der Person Hiram auf der Suche nach Freiheit zu sich selbst begleitet, andererseits aber die schwere Thematik der Sklaverei und des Rassismus aufarbeitet, ohne dabei dem Leser immer mit erhobenem Zeigefinger zu begegnen. Alleine seine Charaktere schaffen es dabei, nachhaltig auf den Leser einzuwirken und ihn zum nachdenken zu bringen. Gerade in der heutigen Zeit mit wieder salonfähig werdendem Rassismus ein für mich sehr wichtiges Buch! Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Tief berührend

Unerhörte Stimmen
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Es gibt Bücher, die sind erst Liebe auf den zweiten oder dritten Blick.

Als ich "unerhörte Stimmen" das erste Mal in London als signierte Ausgabe entdeckt habe, habe ich es blöderweise wieder zurückgelegt ...

Es gibt Bücher, die sind erst Liebe auf den zweiten oder dritten Blick.

Als ich "unerhörte Stimmen" das erste Mal in London als signierte Ausgabe entdeckt habe, habe ich es blöderweise wieder zurückgelegt und konnte damit erst einmal nichts anfangen. Dennoch ist das Buch irgendwie hängen geblieben und so ärgere ich mich bis heute, dass ich es damals nicht mitgenommen habe!

Als ich bei der Lesung von Elif Shafak auf der FBM19 war wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt ganz schnell brauche! Die Autorin ist einfach so unglaublich inspirierend und ihre Story in "Unerhörte Stimmen" faszinierend!

So habe ich eine lange Wartezeit beim örtlichen Buchhändler meines Vertrauens in Kauf genommen, um zumindest die gleiche Ausgabe wie die durch die Lappen gegangene Londonder in Händen halten zu können.

Und ich bin unendlich froh, dass ich mir doch noch dieses Buch angeschafft habe! Dieses Buch ist so fantastisch und hat so viele Emotionen in mir ausgelöst wie erhofft. Es gehört für mich zu den besten Büchern 2019 und zu meinen All Time Favorites!

Alleine die Storyline ist so berührend wundervoll, dass es mich tief angerührt hat. Leila durch ihre letzten Minuten zu begleiten und dabei mit ihr auf ihr Leben zurückzublicken, war bittersüß.


In verschiedenen Episoden wird Leilas Leben als Frau in der Türkei und damit auch die bestehenden gesellschaftlichen Probleme beleuchtet. Man blickt zurück auf eine schwere Kindheit mit Missbrauch, elterlicher Kälte und dem Gefühl des Verlorenseins und der Zerrissenheit zwischen der leiblichen und der offiziellen Mutter. Es zeigt die Bigotterie und der Geschlechterungleichheit der Gesellschaft auf und dem Konflikt zwischen Fortschritt und Religion.


Auch im Hinblick auf Leilas späteres Leben als Prostituierte ist ein wahres Gesellschaftsbild. Ihre Freunde, ihre Wasserfamilie bilden exemplarisch gefühlt alle gesellschaftlichen Randgruppen ab und zeigen die Ignoranz der Gesellschaft auf. Umso berührender wenn man weiß, dass Leilas Geschichte grob auf wahren Begebenheiten beruht.


Leilas Geschichte ist aber auch eine voller Hoffnung und voller Zuversicht und Vertrauen in die Familie, die wir uns aussuchen - unsere engsten Freunde. Sie stehen für Leila ein und wenn auch sonst niemand um Leila trauert, wollen sie ihr gemeinsam die letzte Ehre erweisen.


Ein wirklich berührendes Buch einer großen Autorin, die magisch mit Worten umzugehen weiß. Ein Buch, das sicher nicht nur mich zu Tränen rühren wird. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Fantastisch!

Das neunte Haus
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Wer von diesem Buch noch nichts gehört hat, an dem ist das letzte Lesejahr völlig vorüber gegangen. Das neunte Haus von Leigh Bardugo war direkt in aller Munde und hat wahre Begeisterungsstürme ausgelöst. ...

Wer von diesem Buch noch nichts gehört hat, an dem ist das letzte Lesejahr völlig vorüber gegangen. Das neunte Haus von Leigh Bardugo war direkt in aller Munde und hat wahre Begeisterungsstürme ausgelöst. Klar, dass auch der deutsche Leserkreis ganz gespannt auf das Buch war. Umso besser, dass die deutsche Übersetzung so fix beim Knaur Verlag erschienen ist und dabei das wundervolle Cover beibehalten wurde.
Und was soll ich sagen? Ist der Hype gerechtfertigt? Hier ist die Antwort ein ganz klares JA!

Für mich zählt Das neunte Haus bereits jetzt zu den besten Büchern 2020 und ich verrate euch im folgenden, warum.

Leigh Bardugo hat sich mit diesem Buch mal wieder selbst übertroffen. War bereits ihre Grischa-Reihe eine außergewöhnliche Fantasyreihe, übertraf sie sich direkt selbst mit Das Lied der Krähen. Ihr Worldbuilding sucht wirklich seinesgleichen und nun hat sie mit „Das neunte Haus“ wirklich wieder etwas völlig einzigartiges geschaffen. Es verbindet reale Elemente der Ivy League- Uni Yale mit Fantasyelementen mit dem gewissen Gruselfaktor sowie mit Thrillerelementen. Hiermit spricht sie sowohl ihre bereits gewonnene Leserschaft an, es gelingt ihr aber auch durch diese wunderbare Mischung, Leser für sich zu gewinnen die dem Fantasygenre bisher nicht so zugeneigt sind. Hierdurch zeigt sie einmal mehr, wie vielseitig sie schreiben kann und dass sie aktuell wirklich zu den ganz großen gehört.

Die Geschichte wird dabei nicht stringent chronologisch erzählt, sondern wir verfolgen mehrere Zeitstränge, welche sich perfekt ergänzen und so den Spannungsbogen einerseits konsequent hoch halten, andererseits genug Raum lassen um tief genug ins Worldbuilding einzusteigen. So fällt es dem Leser leichter, sowohl der Handlung folgen zu können als auch die fremde Welt der Verbindungen kennenzulernen. Dennoch ist Das neunte Haus ein anspruchvolles Buch, das man kaum einfach so nebenher lesen kann, vielmehr muss man sich schon stark konzentrieren.

Dafür wird man als Leser mit einer wirklich spannenden und geheimnisvollen Geschichte belohnt, die sich nach und nach als soviel mehr entpuppt, als die Aufklärung eines einzelnen Todesfalls. Hier warten soviele falsche Fährten, unerwartete Wendungen und rasante Action, dass man das Buch tatsächlich kaum aus der Hand legen kann. Ich muss zugeben, dass ich wirklich so mit dieser Auflösung gegen Ende überhaupt nicht gerechnet habe!

Gepaart wird die Story mit gelungenen, vielschichtigen Charakteren, allen voran natürlich meine neue Lieblings(anti-)heldin Alex Stern. Jahrelang geplagt durch ihre besondere Gabe, kann sie diese nun in Yale nutzen und scheinbar in die richtigen Bahnen lenken. Immer wieder mit ihrer Vergangenheit und den neuen Herausforderungen kämpfend ist sie dabei auch auf der Suche nach sich selbst und der Alex, die sie in Zukunft sein möchte. Ein Charakter, der wirklich unter die Haut geht. Leigh Bardugo vermischt ihre Erzählung ebenso wie in der Krähen-Duologie erneut mit einem wichtigen und sensiblen Thema, nämlich dem Gebrauch von Suchtmitteln und Stimulanzien. Ohne groß spoilern zu wollen beleuchtet die Autorin hierbei die Vielschichtigkeit der Thematik anhand des Hintergrunds diverser Figuren und zeigt dabei wundervoll auf, dass jeder immer Produkt seiner Umwelt und der eigenen Entscheidungen ist.

Für mich gehört dieses Buch aufgrund seiner Vielseitigkeit in jedes Bücherrregal! Wie schön, dass Knaur. auf Social Media schon angedeutet haben, dass wir uns wohl auf eine Fortsetzung freuen dürfen!

Bis dahin – Mors vincit omnia!

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Großes Kino!

Too Late
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Ich bin riesiger Hoover-Fan seit der ersten Stunde.


Ebenso wie ich sind ihre Bücher die letzte Zeit irgendwie erwachsener geworden und auch in einer gewissen Art dem Young Adult Genre entwachsen. Wie ...

Ich bin riesiger Hoover-Fan seit der ersten Stunde.


Ebenso wie ich sind ihre Bücher die letzte Zeit irgendwie erwachsener geworden und auch in einer gewissen Art dem Young Adult Genre entwachsen. Wie gut, dass ihre Bücher dennoch beim Imprint Bold ein Zuhause für "ältere" Leser gefunden haben!


Too Late ist wirklich nichts für schwache Nerven oder gar zu junge Leser, wie sich bereits aus dem Klappentext ergibt.

Ich liebe ja Geschichten mit Bezug zum organisierten Verbrechen und Undercoveragenten! Und wenn dann noch eine Colleen Hoover solch eine Story schreibt, dann verheißt das wirklich richtig geile Lesestunden!


Und was soll ich sagen? Das Buch überrollt den Leser förmlich mit seiner Erzählkraft, mit seiner Gewalt, mit dem Sex und natürlich mit der Liebe. Ein wahrer Hurrikan der Emotionen, den man als Leser gemeinsam mit den Protagonisten erlebt.


Eins vorweg: "Too Late" enthält wirklich einige sehr explizite Szenen auch im Hinblick auf Missbrauch und Gewalt, wer sich hierdurch also getriggert fühlt, sollte vielleicht lieber zu einem anderen Buch greifen!

Die Protagonistin Sloan ist ein Charakter voller Widersprüche. Einerseits zwart und zerbrechlich, so ist sie andererseits doch unglaublich stark in dem, was sie erträgt, um eine andere Person zu schützen. Als sie auf Carter trifft, blüht sie richtig auf und stellt vieles in Frage, kann aber oft doch nicht aus alten Mustern ausbrechen.


Colleen Hoover hat mich aber mit einem anderen Charakter und dessen filigraner Ausarbeitung vollends überzeugt, und das war Asa. Ein Asa, der so grausam und brutal ist aber gleichzeitig so tief "lieben" kann. Ein Asa, der aufgrund seiner eigenen Geschichte scheinbar gar nicht anders kann, der nicht aus seiner Haut heraus kann und der sich keiner Schuld bewusst ist. Der es nicht anders gelernt hat und der einfach auch Produkt seiner Umwelt ist. Ein zerrrissener Charakter, dem man aufgrund des Buches zumindest nachvollziehen kann, geschaffen durch eine wahrhaft glaubwürdige Darstellung einer Colleen Hoover. Hut ab!


Gleich von Beginn an ist die Handlung spannend und wird schnell vorangetrieben. Man fliegt nur so durch die Seiten und kann es vor lauter Spannung wirklich kaum aus der Hand legen. Man verzeiht Colleen auch den wirklich ungewöhnlichen Aufbau mit langem Epilog, den sie am Ende des Buches erklärt. Ich für meinen Teil finde das Buch sowohl mit als auch ohne Epilog für sich genommen rund und abgeschlossen.


Insgesamt eins der besten Bücher von Colleen, bei dem man merkt, was Miss Hoover alles so auf dem Kasten hat und wie vielseitig sie doch schreiben kann. Ich freue mich schon sehr auf Verity, welches viele Thrillerlemente enthalten soll.

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Wie immer - Hoover der Spitzenklasse!

Was perfekt war
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Hach, mein kleines Herz macht immer einen Freudensprung, wenn ein neuer Hoover erschient.


Über Colleens Bücher muss ich sicher kein Wort verlieren, ist sie doch die absolute Queen für mich im Bereich ...

Hach, mein kleines Herz macht immer einen Freudensprung, wenn ein neuer Hoover erschient.


Über Colleens Bücher muss ich sicher kein Wort verlieren, ist sie doch die absolute Queen für mich im Bereich Romance!


Auch ihr neuestes Buch "Was perfekt war" spricht eher ein älteres Publikum als Young oder New Adult an, sodass es ebenso wie "Too Late" im Imprint Bold erschienen ist. Das Cover ist wieder ein absoluter Traum und reiht sich wundervoll in all die Hoover-Schätze ein, die bereits im Regal stehen.

"Was perfekt war" behandelt erfrischenderweise mal nicht die klassische, frischverliebte Kennenlerngeschichte nach dem Motto kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht. Endlich! Oft sind diese voll von Klischee und Kitsch und wie ihr hier auf dem Blog verfolgen konntet, greife ich immer seltener zu solchen Büchern.


"Was perfekt war" greift vielmehr das auf, was nach der ersten rosaroten Honeymoonphase auf Liebespaare so zukommt - der ganz alltägliche Wahnsinn mit all seinen großen und kleinen Problemen und Konflikten. Hier findet sich die geneigte Leserin auf jedenfall mehr wieder als in der rosanen Kitschblase.


Colleen schafft es ausnahmslos in all ihren Büchern, dass sowohl eine dramatische als auch glaubwürdige Geschichte erzählt wird, die einen tief anrührt. Ihre Bücher stechen dadurch aus der Masse hervor und haben eine eigene Qualität.


Hoover schreibt auch in "Was perfekt war" mal wieder auf einem völlig anderen Niveau als so viele weitere in diesem Genre. Allein die Protagonisten Quinn und Graham, deren Erzählperspektive sich abwechselt, sind in ihren Gefühlen so plastisch dargestellt, dass man gar nicht anders kann als mit ihnen gemeinsam zu lieben und zu hassen, zu hoffen und zu bangen. Auch der Aufbau des Buches mit Szenen aus Gegenwart und Vergangenheit ist sehr geschickt gemacht und hält dadurch die Spannung beim Leser konstant hoch.


Ich konnte mich wahnsinnig gut in beide hineinversetzten, wollte sie aber in manchen Momenten aber auch ordentlich durchschütteln und zur Vernunft rufen, wenn sie mal wieder aneinander vorbei redeten. Denn genau das zeigt Colleens Buch eben auch auf: dass Beziehungen fragil und zerbrechlich sind und Pflege und Arbeit bedürfen. Dass Kommunikation das Wichtigste ist und viele an fehlender oder fehlgehender Kommunikation scheitern. Wie man es nicht soweit kommen lassen darf, zeigt "Was perfekt war" in wundervoller Weise auf. Und dass es dafür auch Charaktere braucht, die nicht einfach aufgeben und sich neuem zuwenden, sondern die den beschwerlichen Weg des Zusammenraufens und Zueinanderfindens gehen, gibt Hoffnung, dass die große Liebe auch in Zeiten von Tinder und Co möglich ist.


Colleen Hoovers bestes Buch? Schwer zu sagen, aber sicher ihr bisher erwachsenstes.

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