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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 27.11.2019
  • ISBN: 9783737356961
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Tahereh Mafi

Wie du mich siehst

Roman
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden
Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt und uns daran teilhaben lässt, wie Liebe alles Trennende überwindet.
Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders ...

»Die allerbesten Bücher bewegen dich dazu, die Welt um dich herum zu überdenken, und das ist eines von ihnen.« Nicola Yoon, Bestsellerautorin von ›Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt‹

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2020

Mein absolutes Lieblingsbuch!

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Klappentext
Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt und uns daran teilhaben ...

Klappentext
Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt und uns daran teilhaben lässt, wie Liebe alles Trennende überwindet. Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders ...

Meine Meinung
“I’m sick and tired of trying to explain to the world why racism is bad, okay? Why is that my job?“ - Shirin

Wow wow wow! Ehrlich gesagt, habe ich für dieses unbeschreibliche Buch keine Worte. Ich habe das Buch jetzt vor einem Monat beendet und bis heute lässt mich die Geschichte von Shirin und Ocean einfach nicht mehr los.

Die Geschichte von Shirin und Ocean ist wirklich emotional und berührend. Erzählt wird die Geschichte von der 16-jährigen Shirin, ein Jahr nach den Ereignissen von 9/11, die als Muslima in Amerika geboren und aufgewachsen ist. Shirin hat schon ihr Leben lang mit Vorurteilen und Fremdfeindlichkeit zu kämpfen. Sie trägt aus eigener Überzeugung ein Kopftuch und verschließt sich immer mehr vor der Welt, weil sie schon unzählige Male mit Abneigung, Unverständnis und Gewalt gegenüber ihrer eigenen Person und Herkunft konfrontiert worden ist. Als sie Ocean trifft, ändert sich für sie dann alles. Denn er sieht sie mit ganz anderen Augen und verhält sich auch sonst völlig anders als Shirin es erwartet.

Ich LIEBE Shirin. Ich glaube, ich habe noch nie einen echteren Teenager in einem Buch erlebt. Man kann sie und ihre innere Zerrissenheit unheimlich gut nachvollziehen. Und Ocean? Ich habe keine Ahnung, wo ich hier anfangen soll. Er ist ein so wundervoller Mensch- und Oh, my- wo finde ich bitte so einen Kerl! Man kann nicht anders als die zwei zu lieben. Die Liebe zwischen den beiden ist unfassbar zärtlich und so gefühlvoll. Absolut einzigartig und authentisch. Für mich ist es eins der besten Liebesgeschichten, wenn nicht sogar die beste Liebesgeschichte in YA-Romanen.

Ich mochte es unheimlich gern, dass die Autorin keineswegs mit Klischees spielt, sondern mehrdimensionale, vielfältige, echte Charaktere geschaffen hat, die sowohl ihre guten als auch schlechten Seiten haben und zeigen. Man wird mit den Problemen, den Ängsten, der Ratlosigkeit und dem Hass von damals konfrontiert, wobei es heutzutage leider teilweise immer noch so schlimm ist. Man erkennt durch die Perspektive der Protagonistin, dass es ein sehr persönliches Buch für die Autorin ist. Es ist sehr viel aus ihrem Erlebten in Teenagerzeiten inspiriert, was das Ganze noch authentischer, noch realer und noch besonderer macht. Dieses Buch hat mir unheimlich viel mitgegeben, und es hat mich einfach daran erinnert, wieso ich das Lesen so sehr liebe.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber ich glaube ich habe mich hier etwas mehr in Tahereh Mafis besonderen Stil verliebt. Es ist total einnehmend, absolut einzigartig und hat etwas poetisches. Es gab auch haufenweise tolle Textstellen, die ich mir markieren musste, weil sie zu schön sind, um sie zu vergessen. Und ich liebe liebe liebe es, wie die Autorin ihre Charaktere zeichnet. Sie lässt ihre Charaktere durch die Hölle gehen. Was aber einen unglaublich großen Raum für Wachstum bietet – und was für eine Entwicklung sie hier durchlaufen. Ich habe das Buch in einem Rutsch beendet und kann nur sagen – lest es, liebt es, lebt es!

Fazit
„Wie du mich siehst“ ist eins der besten Jugendromane, die ich jemals lesen durfte. Ein Jugendroman, der unter die Haut geht mit einem Thema, das zum Nachdenken anregt und einer Liebesgeschichte, die einem so schnell nicht mehr loslassen wird. Für mich ist es nicht nur mein Jahreshighlight 2k19 schlechthin, sondern ein absolutes Lebenshighlight. Jeder sollte dieses Buch lesen! Am liebsten würde ich das Buch jetzt noch mal lesen, nur um diese Atmosphäre wieder heraufzubeschwören und jene Momente noch einmal erleben zu können, die für Shirin und Ocean so bedeutend und wichtig gewesen sind.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Wie Du Mich Siehst-Ein brilliant gut geschriebener Roman!

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Shirin ist es leid immer wieder umziehen zu müssen, nur weil ihre Eltern sich damit einen noch besseren Lebensstandard und somit noch bessere Möglichkeiten für ihre Kinder erhoffen. Denn ein Umzug bedeutet ...

Shirin ist es leid immer wieder umziehen zu müssen, nur weil ihre Eltern sich damit einen noch besseren Lebensstandard und somit noch bessere Möglichkeiten für ihre Kinder erhoffen. Denn ein Umzug bedeutet für Shirin immer die gleichen schlimmen Kommentare, den unfairen Hass und das Unverständnis, weil sie eine Hijab trägt. Als sie Ocean James trifft, ändert sich für Shirin alles. Denn er sieht sie mit anderen Augen und verhält sich auch sonst völlig anders als Shirin es erwartet.

Der Stil von Tahereh Mafi ist unvergleichlich. Sie zeigt offen, direkt und trotzdem feinfühlig wie die Menschen auf Dinge reagieren, die ihnen Angst machen. Egal ob diese Angst gerechtfertigt ist oder nicht. Sie zeigt aber auch, dass Shirin selbst immer wieder feststellt, dass sie auch nicht ganz ohne Fehler und Tadel ist. Und genau diese Art der Hinterfragung bei sich selbst hat mir die Hauptfigur besonders sympathisch gemacht.

Shirin muss sich in ihrem Alltag mit Dingen auseinandersetzen, die von grausam, unfair bis hin zu unverschämt gehen. Ihr werden Kommentare ins Gesicht geschleudert, die sich stellenweise wie ein schlechter Witz lesen, von der Autorin aber absolut ernst gemeint sind. Da wird gezeigt, dass Menschen mit allem was anders ist als ihr sonstiges Weltbild, nur selten wirklich gut zurechtkommen. Was mich an Shirin vor allem begeistert hat, und diesen Roman zu einem echten Hit macht, ist die Tatsache, dass Shirin selbst auch nicht vorurteilsfrei ist und trotz allen Übels, das ihr entgegenschlägt, aber die Größe besitzt, sich selbst, ihre Denkweise und ihre Taten, zu hinterfragen. Sie sieht praktische beide Seiten der Medaille und ist absolut bereit, an sich zu arbeiten, ohne dabei ihre Prinzipien und ihr Selbst aufzugeben.


Dieses Buch ist großartig! Ein brillant gut geschriebener Roman, der nicht nur eine emotionale Geschichte zeigt, die gnadenlos ehrlich, brutal und einfühlsam ist, sondern auch eine Hauptfigur darstellt, die mit Ironie und Sarkasmus über ihr Leben spricht. Am Ende war ich sehr beeindruckt von Shirin und musste viel nachdenken. Dies ist kein Roman, den du beenden und dann mit deinem Leben so weitermachen kannst, als ob du dieses Buch nie gelesen hättest. Diese Geschichte beeinflusst dich auf die eine oder andere Weise. Wenn nicht, kannst du kein Mensch sein. Wenn dieser Titel für dich neu ist, lies ihn und sieh selbst wie die Welt von anderen gesehen wird und wie Tahereh Mafi darüber schreibt. Sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Ein Jugendbuch über ein wirklich wichtiges Thema

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Auch wenn das Cover eher schlicht gehalten ist, sticht es doch aus der Masse hervor durch die deutliche Trennung von schwarzer und weißer Farbe. Dadurch bin ich sehr schnell auf das Buch aufmerksam geworden, ...

Auch wenn das Cover eher schlicht gehalten ist, sticht es doch aus der Masse hervor durch die deutliche Trennung von schwarzer und weißer Farbe. Dadurch bin ich sehr schnell auf das Buch aufmerksam geworden, aber unter anderem auch aufgrund des mit einem Kopftuch gezeichneten Mädchens, das Shirin, die Protagonistin der Geschichte darstellen soll. Man erkennt dadurch recht schnell, dass sich das Buch wohl um den Konflikt zwischen Menschen mit einer anderen Kultur und der „heimischen“ Bevölkerung drehen wird.

Diese Thematik finde ich äußerst spannend. Die Auseinandersetzung bzw. die Begegnung mit einer anderen Religion, mit anderen Bräuchen und –ganz banal- einem anderen Aussehen findet in Deutschland eigentlich tagtäglich statt. Allerdings kennt man dadurch nicht automatisch den Menschen der sich unter einem Kopftuch oder ähnlichem verbirgt. In dieser Geschichte gehen viele Mitmenschen Shirins aber davon aus, dass alle Muslime, vor allem diejenigen, die ihre Kultur nach außen tragen, gemeingefährlich sind und man besser die Straßenseite wechseln sollte.

Zu Beginn der Geschichte habe ich eine gewisse Zeit gebraucht, um mit Shirin warm zu werden, was allerdings nichts mit dem Schreibstil der Autorin zu tun hatte. Shirins Ausdrucksweise erschien mir teilweise etwas „derb“ und war stellenweise sehr fäkalienlastig. Außerdem versteht man als Leser nicht sofort, wieso sie anderen gegenüber so distanziert und feindseelig eigestellt ist. Nach und nach versteht man allerdings, wie sehr die junge Frau – nur weil sie sich anders kleidet als andere- unter ihren Mitschülern leidet, unter der Art wie sie von anderen angesehen, beschimpft oder auch körperlich misshandelt wird. Ihr Leben scheint einfach nicht fair zu sein und nicht einmal ihre Eltern stehen ihr bei, da sie sich doch einfach zusammenreisen solle – sie selbst (also die Eltern) hätten viel schlimmere Dinge im Iran erlebt.

Mit jeder weiteren Seite verliebt sich die Protagonistin gegen ihren eigenen Willen aber auch ein Stückchen mehr in Ocean. Diese Annäherung der beiden wirkte auf mich so authentisch wie es schon lange keine sich entwickelnde Romanze getan hat. Umso wütender wurde ich mit jedem weiteren Satz der die beiden wieder ein Stückchen auseinandergetrieben hat. Mich hat es wirklich schockiert, mit welchen Widerständen die beiden zu kämpfen hatten und mit welcher Vehemenz den beiden Steine in den Weg gelegt wurden. Ich musste stellenweise weinen, wollte am liebsten irgendetwas durch den Raum werfen und Scherben produzieren, aber gleichzeitig wollte ich den beiden zurufen, nicht aufzugeben und für sich einzustehen. Dass mich eine Erzählung so mitnimmt, habe ich schon sehr lange nicht mehr erlebt.

Die in der Geschichte beschriebenen Probleme, sind vor allem in Zeiten der verstärkten Fluchtversuche so vieler Menschen aus Ländern in denen Kriege oder andere Katastrophen herrschen, aktueller denn je. Dieses Buch versucht begreiflich zu machen, dass selbst Menschen, die sich durch das Erlernen der Sprache und der Akzeptanz der neuen Kultur in die Gemeinschaft eingegliedert haben, immer noch angefeindet werden. Diese Tatsache ist einfach traurig. Allerdings stellt Tahereh Mafi klar, dass auch die Menschen, die anfeindet werden, nicht frei von Vorurteilen sind und sich möglicherweise dadurch selbst ins Abseits stellen.

Fazit: Man muss dieses Buch einfach lesen! Mich hat dieses Buch auf eine Weise berührt, wie es bisher nur wenige Geschichten getan haben.

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Berührender Young-Adult-Roman über Liebe & Vorurteile, der zum Nachdenken anregt

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Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden
Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt ...

Inhalt (dem Klappentext entnommen):
Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden
Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt und uns daran teilhaben lässt, wie Liebe alles Trennende überwindet.
Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders...

Meinung:
Der bildhafte und fesselnde Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Shirin geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann, auch wenn das etwas dauert, bis es (hundertprozentig) soweit ist.
Die authentischen und (anfangs nicht so) sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen, mitzufiebern und mitzuleiden. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt worden, vor allem die Jungs der Breakdance-Gruppe haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Zu Beginn prallt man, wie Ocean, an der harten Mauer von Shirin ab. Sie schottet sich und ihre Gefühle von der Außenwelt ab, reagiert aggressiv und isoliert sich von ihren Mitschüler_innen. Mit jeder Seite mehr erfährt man mehr über sie und ihr Leben und versteht sie immer besser. Eine genaue Zeit, in der das Buch spielt, wird nicht genannt, aber es ist die Zeit nach dem 11. September und die Emotionen kochen hoch und werden auch an Shirin ausgelassen, weil sie eine junge Muslima ist. Ihr wird nicht nur mit Misstrauen begegnet aufgrund ihrer Religion, sie wird auch angepöbelt und gemobbt.
Man erfährt Stück für Stück immer mehr, was Shirin erlebt hat und immer noch erlebt, während sie sich größtenteils hinter ihrem Schutzpanzer aus Wut und Isolation versteckt Man fühlt für sie ihre Gefühle der Verzweiflung, der Angst, der Einsamkeit, weil sie ihre Gefühle teilweise so tief vergraben hat, um nicht mehr zu fühlen, nicht mehr zu leiden, unter dem Hass und der Ausgrenzung, die sie tagtäglich erlebt. Shirin grenzt sich aber auch selbst aufgrund der bisherigen und aktuellen Erfahrungen von den anderen ab. Nur Ocean sieht sie, wie es der Titel des Buches so treffend beschreibt, und bleibt hartnäckig und lernt sie besser kennen. Die zwei zusammen sind einfach nur süß und umso schlimmer ist es mitzuerleben, wie die Welt auf ihre Liebe reagiert. Hier war ich wirklich mehr als einmal fassungslos.

Dem ersten Satz aus dem Klappentext „Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütend werden“ kann ich mich nur anschließen. Man fühlt mit Shirin, man verliebt sich mit ihr und man ist wütend, dass Menschen in Schubladen gesteckt werden und so mit Vorurteilen, Rassismus und Hass konfrontiert werden; dass der Fokus auf irgendwelchen Unterschieden liegt, anstatt auf den Gemeinsamkeiten.

Das aufwühlende und zum Nachdenken anregende Buch über Liebe, Familie, Hass und Vorurteile kann ich nur empfehlen und vergebe ganz klar 5 von 5 Sternen.

Fazit:
Berührender Young-Adult-Roman über die erste Liebe und über Vorurteile, der fassungslos, traurig und wütend macht und zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 27.11.2019

Absolutes Highlight und Herzensbuch

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Wie du mich siehst von Tahereh Mafi
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den ...

Wie du mich siehst von Tahereh Mafi
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Story ist in der dritten Person geschrieben und spielt meines Erachtens nach 2002/2003. Vielleicht auch etwas später, aber auf keinen Fall im Hier und Jetzt. Es wird nämlich Bezug auf den 11. September genommen, der die Welt ja bekanntlich verändert hat.

Shirin fand ich ziemlich anstrengend. Sie hat unheimlich viel Wut in sich und wirkt nach außen aggressiv und einschüchternd. Halt findet sie nur im Breakdance und Tagebuchschreiben. Die Sechzehnjährige hat es durch die vielen und ständigen Umzüge in andere Städte nicht einfach, kann nie richtig Freundschaften schließen, ist immer wieder die Neue. Eines ist aber jedes Mal gleich – sie wird angefeindet, vorverurteilt und aufs Übelste gemobbt. Kein Wunder also, dass sich Shirin mit der Zeit ein dickes Fell zulegt, die Beleidigungen an sich abprallen lässt (wenigstens nach außen hin) und nur ihre Schulstunden „absitzt“. Auf der anderen Seite erwartet das Mädchen, dass sie so akzeptiert wird, wie sie ist, dass sie gesehen wird. Doch sieht sie auch ihre Mitmenschen? Gibt sie sich etwas Mühe, sich in die Schulgemeinschaft zu integrieren? Eher nicht, denn ihre Wut und Erfahrungen lassen es nicht zu. Dies war eine Sache, die mich zwiegespalten lesen ließ. Eine Medaille hat immer zwei Seiten ;)
Shirin trägt ihr Kopftuch und steht dazu. Warum sie es trägt, wird sehr gut auf den Seiten 55/56 erklärt. Sie wurde in Amerika geboren, spricht akzentfrei Englisch und kennt die Heimat ihrer Eltern, den Iran, quasi gar nicht. Trotzdem muss sie sich täglich den Anfeindungen der Mitmenschen stellen. Wie diese aussehen können, stellt sich gleich auf den ersten Seiten des Buches heraus und schockierte mich total! Nicht einmal vor den Lehrern ist man noch sicher … Shirins Bruder Navid hat es da einfacher. Er ist praktisch der Star an jeder Schule, fügt sich gut ein und wird von den Mädchen auf Grund seines exotischen Aussehens umschwärmt. Die Eltern der Geschwister sind relativ entspannt, aber auch nicht wirklich in den Schulalltag der Kids integriert oder daran interessiert. Fand ich sehr schade.
Ocean ist Shirins Biopartner und anfangs ein sehr unsicher wirkender Typ. Bei ihren Konversationen wäre ich so manches Mal gerne ins Buch gestiegen und hätte beide mal etwas an die Hand genommen … Aber mit der Zeit wuchs er mir immer mehr ans Herz und er bringt Shirins Verhalten ihren Mitmenschen gegenüber auf Seite 110 super auf den Punkt. Zuerst ein absolut eigenartiges Pärchen, aber die Entwicklung der beiden ist wirklich lesenswert!

Ich glaubte sowieso nicht daran, dass es möglich war, die Schönheit einer Frau zu verhüllen. Für mich waren Frauen immer schön, ganz egal, wie viele Lagen Stoff sie anhatten.
Seite 55

Tahereh Mafi hat mich mit ihrem neuesten Werk auf ganzer Linie begeistert! Der Leser bekommt einen kleinen Einblick in persische Traditionen, wird zum Nachdenken angeregt und hat einfach ein geniales Buch vor sich. Shirin ist eine anstrengende und auch fordernde Protagonistin, mit der ich erst einmal warm werden musste. Ich konnte ihr Denken, ihre Ängste und Gefühle verstehen und würde mich wahrscheinlich genauso verschließen. Doch letztendlich nimmt man sich auch damit etwas, wenn man nichts mehr im Leben wagt. Shirin möchte gesehen werden, aber sie muss auch lernen zu sehen. Der 11. September hat leider vieles in dieser Welt verändert und einiges hat die Autorin an negativen Reaktionen in diese Geschichte einfließen lassen. Es geht um Vorurteile, Schubladendenken, Angst, Rassismus und Liebe. Eine Mischung, die es an manchen Textstellen echt in sich hat. Daher fällt es mir auch schwer, mich hier kurz zu fassen. Aber dieses Buch hat mich wirklich beschäftigt, schockiert und bewegt. Ich würde es gut finden, wenn es zur Schullektüre werden würde. Es ist doch völlig egal, aus welchem Land man kommt, welche Hautfarbe man hat oder ob man ein Kopftuch trägt oder eben nicht. Können wir andere Menschen nicht so akzeptieren, wie sie sind und einfach nur nach Gut und Böse aussortieren? Vielleicht ein frommer Wunsch, aber jeder sollte sich wenigstens einmal seine Gedanken darüber machen ;)


Zum Autor

Tahereh Mafi wurde 1988 in einer Kleinstadt in Connecticut, USA, geboren. Sie ist iranischer Abstammung und die Jüngste von fünf Geschwistern neben vier älteren Brüdern. Ihr Debütroman ›Shatter Me‹ (dt.: ›Ich fürchte mich nicht‹), der erste Band einer Trilogie, ist 2011 in den USA erschienen, wurde in über 30 Sprachen übersetzt und stand auf den Bestsellerlisten der New York Times und der USA Today. Mafi ist mit dem Filmemacher und Schriftsteller Ransom Riggs verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Santa Monica, Kalifornien.

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ab 13 Jahren
368 Seiten
übersetzt von Katharina Ganslandt
ISBN 978-3-7373-5696-1
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlage/fischersauerlaender
Leseprobe: https://www.fischerverlage.de/buch/tahereh
mafiwiedumichsiehst/9783737356961

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!