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Veröffentlicht am 22.05.2021

Hätte etwas kürzer sein können

Die goldene Ananas
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Elias hat das Asperger-Syndrom und kommt dadurch nicht so gut mit Veränderungen klar und von seinem Wohnheim in eine eigene Wohnung ziehen, ist eine große Veränderung. Trotz allem versucht er seine Tagesroutine ...

Elias hat das Asperger-Syndrom und kommt dadurch nicht so gut mit Veränderungen klar und von seinem Wohnheim in eine eigene Wohnung ziehen, ist eine große Veränderung. Trotz allem versucht er seine Tagesroutine weiter einzuhalten, doch nachdem er sich immer mehr mit den anderen Bewohnern des Hauses bekannt macht, merkt er, dass das nicht immer so leicht ist.

Das Cover ist schon okay, es spiegelt halt den Titel wider. Wäre jetzt kein spontaner Kauf von mir gewesen.
Aber der Schreibstil ist gut und man kommt gut in die Geschichte rein und lernt Elias mit all seinen Unsicherheiten kennen.
Und Elias mochte ich wirklich, ich kann seine Verhaltensweisen nachvollziehen und auch das es nicht immer leicht ist aus seiner Routine auszubrechen, das war auch für mich gut beschrieben. Obwohl die ganzen Details zu der Musik, die Elias hört und auch selber spielt schon etwas viel war. Ich verstehe die Intention dahinter, das er einfach diese Wiederholungen braucht, aber für mich als Leserin war das schon etwas anstrengend. Generell kamen manchmal in dem Buch sehr häufig Wiederholungen vor, wenn zum Beispiel Willi, Elias Nachbar, mit dem der sich anfreundet, sehr häufig ein und dasselbe immer wieder sagt.
Willi ist auch so eine Figur, den ich nicht so gerne mochte. Er versucht zwar Elias davon zu überzeugen, das man auch mal spontan sein muss und aus seinen gewohnten Bahnen ausbrechen sollte, aber dabei war er mir doch etwas zu intolerant Elias gegenüber. Er hatte so gar kein Gespür dafür, sich in ihn hineinzuversetzen und war dabei manchmal nicht anders als Elias. Ein schwieriger Charakter.
Ansonsten waren die anderen Figuren im Buch, sehr gut beschrieben und konnten mich von sich überzeugen, obwohl sie doch eher etwas stereotypisch gezeichnet waren. Einzig Willi störte mich da manchmal extrem, auch mit seinem gewollt rheinischen Einschlag, der nicht so ganz passen wollte.
Und auch wenn es doch an einigen Stellen recht langatmig war, war es mal angenehm ein so unaufgeregtes Buch zu lesen. Aber genau deshalb hätte es meiner Meinung nach doch etwas kürzer sein können, denn auch wenn die Entwicklung von Elias interessant beschrieben wurde, hätte es durchaus doch kürzer sein können. Durch die Längen kamen nämlich erst meiner Meinung nach die Wiederholungen zustande.
Da das Buch keinen großen Spannungsaufbau hatte, war ich gespannt darauf, wie der Autor das Buch zu einem runden Abschluss kommen lassen wollte.
Das schafft er schon, aber wie ich es mir schon gedacht hatte. Es gibt auch keine große Überraschung am Ende, was zum Buch passt und okay ist. Es ist nett und ich freue mich doch darüber wie es für Elias aus geht.

Mein Fazit: Das Buch war im Großen und Ganzen eine nette Abwechslung zu den Büchern die ich sonst so lese. Es ist sehr unaufgeregt und dadurch gibt es natürlich keinen Spannungsbogen, dem man nachjagen muss, aber auch keine Überraschungen, die einen sehr erstaunen. Für zwischendurch wäre das Buch durchaus mal geeignet, wenn es vielleicht etwas kürzer gewesen wäre. Obwohl ich es nicht langweilig fand, war es doch an einigen Stellen etwas langatmig und dadurch wiederholten sich doch manche Abschnitte etwas. Wenn man aber mal einen etwas ruhigeren Roman lesen möchte und man nicht vor Stereotypen zurückschreckt, dann ist dieses Buch genau das richtige.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Viel Potential

Tatacoa
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Daniel reist zu seinem Onkel Juan in die Tatacoa Wüste, er möchte ihm dabei helfen dort das geplante Observatorium einzurichten um es dann für Touristen zu eröffnen. Doch als er dann eine kleine Gruppe ...

Daniel reist zu seinem Onkel Juan in die Tatacoa Wüste, er möchte ihm dabei helfen dort das geplante Observatorium einzurichten um es dann für Touristen zu eröffnen. Doch als er dann eine kleine Gruppe von Leuten durch die Wüste führen soll, geht einiges schief und plötzlich findet er sich mit einigen aus der Gruppe unter der Erde wieder.

Das Cover finde ich wirklich sehr gut. Allerdings ist der Einband so ein bisschen gummiartig und das finde ich zum Anfassen immer etwas komisch.
Der Stil ist recht gut und ich kam auch einigermaßen damit zurecht. Allerdings muss ich sagen, dass mir manchmal etwas zu viele Fakten eingeworfen wurden. Gerade am Anfang fühlte ich mich etwas bombardiert mit Dingen aus Daniels Vergangenheit. Der Einstieg hätte ruhig etwas langsamer sein können. Aber ansonsten war im ganzen Buch immer diese Spannung im Hintergrund, die sich wirklich durch das ganze Buch zog.
Diese Wüste, die riesig ist und dann dieses System unter dieser, wo sie auf eine Militärgruppe treffen, die illegale Machenschaften dort treiben. Wirklich ein spannendes Setting. 
Aber vielleicht auch deshalb habe ich mir etwas mehr spannende Verfolgungsjagden unter der Erde vorgestellt, die leider ausblieben. Dafür hat man dann einen Zeitdruck zusammen mit den Protagonisten, die innerhalb von 48 Stunden etwas finden müssen, damit sie wieder lebend an die Oberfläche kommen.
Grundsätzlich fand ich die Charaktere auf der Seite der Lieben alle sehr sympathisch und auch ihre Handlungsweisen haben mir sehr gefallen. Ich konnte alles nachvollziehen und Thomas Zeller hat sie wirklich sehr gut ausgebaut. Eine Kleinigkeit ist mir aber doch negativ aufgefallen, denn ich fand die Charaktere doch im Ganzen etwas zu jung angesetzt. Daniel selber ist 19, aber einige andere sogar noch jünger und dann kam ich im Kopf nicht immer so damit klar, was die kleine Gruppe da alles geleistet hat. Und auch die Sprache fand ich nicht immer passend für eine Teenagergruppe.
An einigen Stellen der Geschichte war ich auch etwas konfus, denn es treten Zufälle auf, damit die Story vorankommt und das ist leider nicht so mein Ding. Auf mich wirkt das dann manchmal etwas holprig, wenn auf einen Zufall zurückgegriffen werden muss um mit der Geschichte dahin zu kommen wo man hin möchte.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass sich einige Zufälle dann doch noch geklärt haben und es dann wieder in die Story gepasst hat. 
Das Ende ist dann okay. Vielleicht ein klein wenig zu dramatisch, aber da kann man ruhig drüber hinwegsehen.

Mein Fazit: Das Potential für eine echt spannende Geschichte ist im Buch vorhanden, aber manchmal ging mir diese Spannung dann etwas verloren, wenn wieder viele Details und Fakten auf wenigen Seiten folgten.
Aber trotzdem mochte ich die Charaktere und ich konnte der Handlung gut folgen. Für mich hätte Daniel mit seinen Freunden nur ein bisschen älter sein können, dass hätte es meiner Meinung nach ein bisschen runder gemacht. Aber darüber kann ich hinwegsehen und so bin ich doch sehr gut von Tatacoa unterhalten worden.

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Veröffentlicht am 15.02.2020

Es war okay

Schweige still
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Cyrus ist Psychologe und wird von der Polizei gebeten ihr bei der Ermittlung in einem Mordfall zu helfen. Zeitgleich bittet ihn auch ein Bekannter sich eine Patientin von ihm anzusehen. Bei Evie weiß keiner ...

Cyrus ist Psychologe und wird von der Polizei gebeten ihr bei der Ermittlung in einem Mordfall zu helfen. Zeitgleich bittet ihn auch ein Bekannter sich eine Patientin von ihm anzusehen. Bei Evie weiß keiner wie alt sie ist und wo sie genau herkommt. Doch das besondere an ihr ist, sie weiß ganz genau wann jemand lügt oder nicht.

Das Cover gefällt mir, weil es so düster und atmosphärisch wirkt. 
Ich bin ja sowieso schon ein Fan von den Büchern von Michael Robotham, besonders seine Joe O’Loughlin Reihe ist sehr gut. Und deshalb war ich besonders neugierig auf seine neue Reihe um Cyrus und Evie.
Hier hat es mir besonders Evie als Charakter angetan, obwohl auch sie starke Schwächen aufweist. Aber zunächst einmal ist sie sehr besonders und vor allem mysteriös, denn man erfährt kaum etwas über sie auch nicht von ihr. Nur so ab und zu erfährt man ein paar Häppchen aus ihrer Vergangenheit und es wird klar, Robotham hebt sich das für spätere Bücher auf. ;)
Was mir bei ihr nicht so gefallen hat war, dass sie so extrem taff wirkte und an einigen Stellen sich auch so benahm, aber dann gab es wieder so Szenen im Buch, wo sie vollkommen dumm reagierte und vor allem sehr kindisch. Okay, wahrscheinlich wollte Robotham damit nochmal rausstellen, dass sie ja doch noch eher ein Kind ist als eine Erwachsene, aber trotzdem fand ich diesen Unterschied so extrem.
Und Cyrus. Ja, er war okay. Irgendwie konnte ich keinen so großen Draht zu ihm finden, denn ich weiß auch nicht, ich konnte ihn einfach nicht so richtig einschätzen. Er hat auch viel in der Vergangenheit mitgemacht und kann vielleicht deshalb ein wenig mit Evie mitfühlen, aber ich kann leider einfach nicht genau beschreiben was mir bei ihm fehlte.
Der Mordfall hingegen war wirklich sehr spannend und interessant. Hier habe ich wirklich mit gerätselt und war am Ende sehr erstaunt, was als Lösung präsentiert wurde. Das war so richtig Robotham Like. :)
Aber manchmal geriet er schon sehr in den Hintergrund, weil sich dieser erste Teil der Reihe doch eher um Evie und Cyrus dreht, wie sie sich besser kennen lernen. Leider war auch genau das so der Haken an dem Buch, zu viele Geschichten und Verwicklungen fand ich.
Es ist interessant in einem Thriller, wenn die Story sich entwickelt und man die ein oder andere Überraschung hat, aber hier waren es fast schon zu viele Stories die zusammen bzw. parallel laufen. Cyrus‘ Vergangenheit, Evies Schweigen und Wissen und dann noch der Mordfall um Jodie. Und in jedem Kapitel bekommt man was anderes geliefert. Da hätte vielleicht das ein oder andere weniger sein können.
Das Ende konnte mich dann doch teilweise zum Lächeln bringen, obwohl es natürlich nicht so richtig positiv ist. Der Mordfall wird wie ich oben schon erwähnt habe mit einer sehr guten Wendung aufgeklärt, aber die Geheimnisse um Cyrus und Evie bleiben natürlich offen.

Mein Fazit: Ich bin nicht zu 100% überzeugt von diesem Buch. Es ist wie die anderen Bücher von Robotham natürlich spannend und wirklich sehr interessant und durch seinen guten und flüssigen Schreibstil lässt sich alles sehr schnell und gut lesen, aber grundsätzlich fand ich das es doch von allem etwas zu viel gab. Vor allem von Geheimnissen und schrecklichen Vergangenheiten. Warum braucht Cyrus auch eine grausame Vergangenheit? Reicht es nicht, dass der Leser nicht alles über Evie erfährt? Momentan bin ich mir noch nicht sicher ob ich an dieser Reihe weiter lesen werde. Vielleicht treibt mich irgendwann die Neugier dazu, denn Thriller schreiben kann Robotham, obwohl mir in diesem Roman die Charaktere nicht immer so zu gesagt haben.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Die Story war interessant

Die Morde von Mapleton
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Weihnachten auf Vernon House. Sir Eustace hat einige Gäste eingeladen um den Heiligen Abend zu feiern. Doch nach dem Essen steht er ziemlich abrupt auf und verschwindet. Später am Abend finden die Gäste ...

Weihnachten auf Vernon House. Sir Eustace hat einige Gäste eingeladen um den Heiligen Abend zu feiern. Doch nach dem Essen steht er ziemlich abrupt auf und verschwindet. Später am Abend finden die Gäste den Butler Purvis tot auf, er wurde vergiftet. Was ist geschehen?

Das Cover passt mit seiner Schneelandschaft natürlich wunderbar zu einem Weihnachtskrimi. Obwohl sich der Fall natürlich etwas länger hinzieht und nicht an einem Abend gelöst werden kann.
Da Brian Flynn aus der Zeit von Agatha Christie ist, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass der Krimi in diesem Stil aufgebaut ist. Und wenn man dann natürlich die Zeit bedenkt, ist es auch nur logisch, dass die Herren das Kommando übernehmen um die Damen zu schützen. Damit sie sich nicht aufregen. Was ich persönlich natürlich sehr altmodisch fand, passte aber in die Handlung und die Geschichte.
Ich war schon sehr gespannt wer der Mörder ist und was da alles passiert ist, denn direkt am Anfang gibt es einen ziemliche Überraschung und generell hatte ich das Gefühl, als würde die Geschichte schnell an einem vorbeiziehen, ohne viele Erklärungen abzugeben. Aber keine Angst, diese folgen dann am Ende haarklein, wenn Anthony Bathurst nochmal detailliert erklärt, wie er auf alles gekommen ist.
Apropos Bathurst, ein Charakter der mir nicht immer so gefallen hat, denn er wirkte ziemlich überheblich auf mich, weil er immer so getan hat als würde er den absoluten Überblick haben und alles durchschauen. Außerdem fand ich es ziemlich furchtbar, dass er den eigentlichen Inspector der Ermittlung Craig oft auflaufen lässt. Und ihn generell im Dunkeln lässt. Das hat mich sehr genervt, weil ich finde, dass die beiden doch hätten zusammenarbeiten sollen. Aber es wirkte mehr wie ein gegeneinander. Zudem war mir nicht klar ist Bathurst ein Detective oder nicht? Denn alle Polizisten wurden mit ihren Rängen angesprochen nur er mit Mr. Bathurst.
Natürlich war der Schreibstil anders als man das heutzutage gewöhnt ist und so konnte ich mich manchmal doch recht amüsieren, denn die Dialoge zum Beispiel waren sehr förmlich und irgendwie steif. Selbst zwischen Freunden, merkt man keine Lockerheit und das war schon gewöhnungsbedürftig. Aber okay, das ist wohl auch der Zeit geschuldet.
Die Auflösung am Ende hat mir dann wieder sehr gut gefallen und ich hätte so nicht damit gerechnet. Das konnte wieder einiges gut machen.

Mein Fazit: Wenn man sich bewusst macht, wann dieses Buch geschrieben wurde, dann kann man sich schon an den Schreibstil und die Handlungen der Personen gewöhnen, außerdem mochte ich den Kriminalfall sehr, denn er war an einigen Stellen überraschend und die Auflösung ist sehr gut. Allerdings mochte ich Bathurst nicht so gerne, denn er wirkte auf mich überheblich und eingebildet und ließ seinen Kollegen meiner Meinung nach zu oft auflaufen. Warum kann man nicht zusammenarbeiten? Ich bin mir nach der Lektüre leider nicht so sicher ob ich das Buch unbedingt weiterempfehlen würde, vielleicht dann eher an Agatha Christie Liebhaber, denn so ähnlich ist es aufgebaut.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Eher enttäuschend

Sturmland - Die Lebendigen
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Elin ist nun endlich kurz davor in den Reichstag einzuziehen und doch ist sie sich immer noch nicht sicher, ob sie das kann. Doch ihre Freundin die Königin unterstützt sie und begleitet sie auf Wahlveranstaltungen ...

Elin ist nun endlich kurz davor in den Reichstag einzuziehen und doch ist sie sich immer noch nicht sicher, ob sie das kann. Doch ihre Freundin die Königin unterstützt sie und begleitet sie auf Wahlveranstaltungen und nimmt sie mit zu Besuchen von zum Beispiel Schulen im Land.

Das Cover ist einfach nur cool. Das gelb ist so mega, mehr brauche ich wohl nicht zu sagen. ;)
Diese Geschichte geht nahtlos weiter nachdem Die Gesetzgeber geendet hat. Man ist direkt wieder mitten drin und es ist keine Zeit vergangen, wie in den vorangegangen Teilen. Deshalb war es wohl gut, dass ich nicht so viel Zeit zwischen den beiden Bänden verstrichen lassen habe.
Nachdem Die Gesetzgeber etwas ruhiger war und sich viel um Politik gedreht hat, habe ich mir von Die Lebendigen doch etwas mehr versprochen. Vor allem auch wenn man den Klappentext gelesen hat. Ich war also sehr gespannt. Und wurde doch ein wenig enttäuscht.
Der Klappentext beschreibt eine Situation, die nur gegen Ende ganz kurz am Rande angesprochen wurde und keine große Bedeutung für den Handlungsverlauf hatte. Und so tritt die Geschichte sehr oft auf der Stelle herum und scheint nicht wirklich voran zu kommen.
Nach dem dritten Teil, der schon so ähnlich war, war dieser vierte Teil dadurch schon sehr langatmig. Elin soll immer noch in den Reichstag gewählt werden und reist durch das Land um ihr Wahlprogramm zu verbreiten und dabei bleibt es auch größtenteils. Es werden zwar immer wieder Komplotte und Intrigen angedeutet, aber nichts geht so richtig in die Tiefe. Das Buch prangert eigentlich nur Missstände an. Ob es sich hierbei um zukünftige oder aktuelle handelt kann man sich aussuchen, aber ohne große Handlung dahinter, bleiben das auch nur Aneinanderreihungen von negativen Dingen.
Dann erfahren wir auch immer mal wieder was über bzw. von Sten. Der Bruder von Mard, der irgendwann die Borlänge-Gang übernehmen soll. Dieser Teil wirkte manchmal auch einfach nur so eingeschoben ohne groß Hand und Fuß zu haben. Wird Sten sich an Elin rächen? Aber die Gang hat doch schon eine Mörderin auf Elin angesetzt. Wann passiert denn nun endlich was?
Sten hat es natürlich nicht leicht und ich denke genau das wollte Mats Wahl darstellen, aber trotzdem bleibt er blass und undurchsichtig.
Wie oben schon erwähnt kommt gegen Ende dann ein klein bisschen Fahr auf und die Spannung hebt sich um einige Zentimeter. Aber dann ist alles schnell abgehandelt und die Gefahr ist schneller gebannt als man umblättern kann.
Ich bin gelinde gesagt enttäuscht über dieses Buch, als Abschluss einer Reihe ist das wirklich sehr schwach. Allerdings war wohl irgendwann mal noch ein fünfter Teil geplant, der aber nie erschienen ist und erscheinen wird. Vielleicht würde sich da noch ein bisschen was klären. Aber selbst wenn ich hier den letzten Teil im Originalen bekommen würde, kann ich ja gar kein schwedisch.

Mein Fazit: Nachdem Die Gesetzgeber eher ein etwas ruhiger Teil der Reihe war, hatte ich mir bei Die Lebendigen wieder etwas mehr Action vorgestellt und wurde enttäuscht. Es werden immer nur Missstände angesprochen und Intrigen angedeutet, aber nichts geht so wirklich in die Tiefe, alles bleibt nur oberflächlich. Die Geschichte tritt an vielen Stellen einfach nur auf der Stelle herum und es passiert kaum was und wenn was passiert, ist das innerhalb einer Seite wieder abgehandelt und lässt die Spannung schnell wieder sinken. Für einen letzten Teil einer Reihe war Die Lebendigen sehr schwach und kein guter Abschluss, was sehr schade ist, denn die Reihe ist meiner Meinung stark gestartet.

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