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Veröffentlicht am 21.02.2020

Nette Geschichte ohne Tiefgang

Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung
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Dies ist bereits der dritte Teil rund um die kleine Inselbuchhandlung auf der beschaulichen Nordseeinsel. Man muss die vorigen Bände aber nicht gelesen haben, denn die Handlung ist vollkommen eigenständig. ...

Dies ist bereits der dritte Teil rund um die kleine Inselbuchhandlung auf der beschaulichen Nordseeinsel. Man muss die vorigen Bände aber nicht gelesen haben, denn die Handlung ist vollkommen eigenständig. Im Fokus steht diesmal der erfolgreiche Krimiautor Hauke, der nach langer Zeit wegen einer Lesung auf seine Heimatinsel zurückkehrt. Dort trifft er wieder auf seine drei engsten Freunde von damals, die aber alle anscheinend nichts mehr miteinander zu tun haben wollen. Jeder von ihnen ging nach dem Abitur seinen eigenen Weg und nur Wiebke blieb auf der Insel zurück, um den Hof ihrer Eltern weiterzuführen. Greta, die Inhaberin der kleinen Inselbuchhandlung, möchte die ehemals besten Freunde wieder vereinen, aber der gut gemeinte Versuch scheitert kläglich...

Mir hat wieder die heimelige Atmosphäre auf der Insel gut gefallen, in der ich mich sofort wohlgefühlt habe. Die neuen Charaktere bringen frischen Wind in die Handlung und es ist schön, dass man auch die, die man aus den anderen Teilen lieb gewonnen hatte, wieder trifft. Leider spielt die Buchhandlung nur am Rande eine kleine Rolle und auch Greta hat nur kleine Auftritte.

Das Wiedersehen der alten Clique läuft so verhalten und distanziert ab, dass man auf die Erklärung gespannt ist, was zwischen ihnen wohl vorgefallen ist. Die Auflösung dazu war mir aber zu schwach und banal, als dass ich sie hätte nachvollziehen können. Die Entwicklung der Charaktere wird nur sehr oberflächlich dargestellt und gerade zum Ende hin, hatte ich das Gefühl, dass die Handlung schnell abgeschlossen werden sollte. Alle Schwierigkeiten lösen sich zu einfach und unproblematisch in kürzester Zeit auf. Da hätte ich mir mehr gewünscht.

Mir hat das Buch zwar Spaß gemacht und es ist insgesamt eine nette Geschichte zum Entspannen, aber mir hat der Tiefgang bei den Charakteren und die Glaubwürdigkeit der Handlung gefehlt.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Unterhaltsam aber nicht überzeugend

Find me in the Storm
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Dies ist der dritte Band einer Reihe, kann aber sehr gut auch als einzelnes Buch gelesen werden. Ich kannte die ersten beiden nicht und habe mich aber gut in die Geschichte einlesen können. Das Setting ...

Dies ist der dritte Band einer Reihe, kann aber sehr gut auch als einzelnes Buch gelesen werden. Ich kannte die ersten beiden nicht und habe mich aber gut in die Geschichte einlesen können. Das Setting in einem B&B in Irland ist mir von einer Reise her vertraut und hat mich deshalb sehr angesprochen.

Die Protagonistin Airin führt die Pension mit viel Elan und Freude, aber es wird ihr sehr schwer gemacht, weil ihre Mutter wieder bei ihr einzieht und sie ständig kritisiert und herumscheucht. Als der Fernsehstar Josh sich als Gast bei Airin einmietet, steht der weibliche Teil des Dorfes Kopf, aber bei ihr macht er sich mit seinen Ideen und Extrawünschen zuerst nicht besonders beliebt...

Mich hat es von Anfang an gestört, wie Airin sich von allen herumschubsen lässt und besonders ihrer Mutter nicht mal die Meinung sagt. Deren herrische und unfaire Art hat mich richtig wütend gemacht und ich hätte mir gewünscht, dass Airin sich nicht alles einfach so gefallen lässt. Auch die Liebesgeschichte mit Josh konnte ich nicht so richtig nachvollziehen, da die Erklärung für sein Verhalten nicht überzeugend genug war.

Insgesamt war es zwar ein unterhaltsamer Roman, der mir wegen der Schauplätze und der Atmosphäre gut gefallen hat, bei dem ich aber mit den Charakteren nicht warm wurde und ihre Handlungen mir unverständlich blieben.

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Veröffentlicht am 19.06.2018

Unverständlicher Hype

Children of Blood and Bone
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Zélie lebt als eine von der Gesellschaft als minderwertig angesehene Diviné in einer Welt, aus der die Magie fast vollständig verbannt wurde. Ihre schwarze Haut und die weißen Haare sind das äußere Anzeichen ...

Zélie lebt als eine von der Gesellschaft als minderwertig angesehene Diviné in einer Welt, aus der die Magie fast vollständig verbannt wurde. Ihre schwarze Haut und die weißen Haare sind das äußere Anzeichen für ihre Abstammung von den Clans der Maji. Alle erwachsenen Maji, die mit den verschiedensten Kräften gesegnet waren, wurden vom König und seinen Soldaten ermordet. Die Kinder wurden verschont, da bei ihnen die Magie erst mit 13 Jahren durch eine Beschwörung und mit Hilfe von magischen Artefakten erweckt werden muss und sie somit keine Gefahr für das Königreich darstellen. Als "Made" beschimpft und mit hohen Steuern bestraft, versucht Zélie sich und ihre Familie in diesem ungerechten System zu behaupten. Prinzessin Amari und ihrem Bruder Inan stehen im Palast zwar alle Reichtümer zur Verfügung, sie leiden aber ebenfalls unter der Härte ihres Vaters und den königlichen Zwängen. Aber das Leben der drei Jugendlichen ändert sich mit einem Schlag, als Amari ihren Vater bei einer vertraulichen Unterredung mit der Kommandantin seiner Soldaten belauscht...

Der Beginn der Handlung konfrontiert den Leser mit einer faszinierenden und fremdartigen Welt, die aber für meinen Geschmack nicht ausreichend genug beschrieben wird. Viele schöne Ideen der Autorin werden leider zu spärlich ausformuliert und auch die Charaktere der drei Protagonisten bleiben zu oberflächlich, um sich in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen zu können.

Dafür überschlagen sich gerade am Anfang die Ereignisse und das Erzähltempo ist sehr hoch, was einerseits spannend zu lesen ist, bei mir aber den Eindruck erweckte, dass die Autorin ihre Ideen ganz schnell "verarbeiten" wollte und die Handlung deshalb auf mich überhastet und nicht ganz durchdacht wirkte. So kam es zu einigen unglaubwürdigen und unlogischen Schilderungen. Ich lasse mich sehr gerne von magischen Geschichten und Märchen verzaubern, aber da keine Magie im Spiel sein sollte, fand ich viele Szenen zu unrealistisch und naiv geschrieben. Diese Punkte haben mein Interesse an der Handlung sehr abgeschwächt und auch wenn dann in den letzten Kapiteln samt einem furiosen (offenen) Ende wieder eine deutliche Verbesserung gegenüber dem enttäuschenden Mittelteil zu spüren ist, empfand ich die gesamte Entwicklung der Story und der Charaktere als zu glatt und oberflächlich.

Das Buch hat mich zwar ganz gut unterhalten und besitzt einige interessante Ansätze, die mir gut gefallen haben, doch die Umsetzung empfand ich als weniger gelungen. Ich kann den bisherigen Hype um das Buch nicht nachvollziehen.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Zu langatmig

Gefrorener Schrei
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Die Ermittler der Mordkommission in Dublin, Moran und Conway, bekommen von ihrem Chef einen neuen Fall zugeteilt, in dem sie es anscheinend mit einer Beziehungstat zu tun haben. In einem Cottage wurde ...

Die Ermittler der Mordkommission in Dublin, Moran und Conway, bekommen von ihrem Chef einen neuen Fall zugeteilt, in dem sie es anscheinend mit einer Beziehungstat zu tun haben. In einem Cottage wurde eine Frau tot aufgefunden und der Tisch war für ein romantisches Dinner gedeckt. Die Fakten-Lage scheint klar, doch wird ihnen trotzdem noch ein erfahrener Kollegen an die Seite gestellt, der sie unterstützen soll. Im Laufe ihrer Ermittlungen scheint es allerdings aus den eigenen Reihen jemanden zu geben, der sie in ihrer Arbeit behindert...

Ich konnte mich von Anfang an mit der Geschichte nicht so recht anfreunden. Die Charaktere von Moran und Conway empfand ich als zu blass bzw. sogar unsympathisch. Die Handlung enthält kaum spannende Höhepunkte und es werden endlose Verhöre und Diskussionen beschrieben. Die psychologischen Momente hierbei, waren manchmal zwar interessant, haben sich aber für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen, so dass ich sogar einige Seiten überblättert habe. Mich hat dann nur noch die Neugier auf den Ausgang bei Laune gehalten, der dann zwar nicht ganz so überraschend war, aber mit seiner komplexen Auflösung überzeugt hat.
Der Schreibstil der Autorin hat mir dagegen sehr gut gefallen. Sie erzeugt mit ihren ausdrucksstarken Beschreibungen eine beeindruckende Atmosphäre.

Dieser Krimi wartet durchaus mit interessanten Ideen auf, aber die Umsetzung war mir definitiv zu langatmig und konnte mich nicht fesseln.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Nicht ernstzunehmen

Ostfriesenfluch
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Der 12. Fall der Ostfriesenkrimi-Reihe beginnt spannungsgeladen und beklemmend, als eine entführte Frau versucht, ihrem Peiniger zu entkommen. Man spürt ihre Verzweiflung und erlebt hautnah mit, wie die ...

Der 12. Fall der Ostfriesenkrimi-Reihe beginnt spannungsgeladen und beklemmend, als eine entführte Frau versucht, ihrem Peiniger zu entkommen. Man spürt ihre Verzweiflung und erlebt hautnah mit, wie die Panik von ihr Besitz ergreift, als ihre Flucht misslingt. Ihre unbekleidete Leiche wird einige Zeit später, mit Blumen geschmückt, neben einem ebenfalls erschossenen Mann aufgefunden. Die Ermittlertruppe der Polizei geht von einer Beziehungstat aus, doch als weitere Ereignisse die Morde immer mysteriöser erscheinen lassen, stehen sie vor einem Rätsel.

Mir hat die Handlung am Anfang sehr gut gefallen. Die Atmosphäre war fesselnd und man wusste zu Beginn als Leser zwar schon mehr als die Polizei, konnte aber bei den vielen Personen, die in den Fall verwickelt waren, noch gut mit rätseln. Im weiteren Verlauf empfand ich die Situationen, die sich ergeben haben, aber immer absurder und unglaubwürdiger bis hin zur Lächerlichkeit. Konnte man über die Verwechslung eines Polizisten mit einem Stripper noch Schmunzeln, geriet die Szene der Zeugenbefragung auf hoher See inklusive Abseilen aus einem Helikopter zur Farce. Leider war dies nur der Auftakt weiterer unglaubwürdiger Beschreibungen, die ich, um Spoiler zu vermeiden, nicht aufzählen werde.

Aus diesem Grund konnte ich den übrigen Verlauf der Handlung nicht mehr ernst nehmen und habe stattdessen nur noch weitergelesen, weil ich auf die Auflösung gespannt war, die dann doch noch interessante Details liefern konnte. Von den Charakteren habe ich mich nur in die Kommissarin Ann Kathrin Klaasen und die beiden Entführungsopfer hineinversetzen können. Ihre Ermittlungstaktik, den Fall persönlich nachzustellen und sich räumlich und körperlich in die Rolle des Opfers zu begeben, war bewundernswert. Auch wenn sie mit blindem Eifer manchmal übers Ziel hinausgeschossen ist und sich damit in Gefahr gebracht hat, waren ihre Methoden erfrischend und überraschend anders. Alle weiteren Charaktere empfand ich als zu blass oder unverständlich in ihrem Handeln.

Insgesamt gesehen bietet dieser Krimi gute Unterhaltung, sollte aber nicht zu ernst genommen werden.