Cover-Bild Der Gesang der Flusskrebse
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783446264199
Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

“Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.” The New York Times

Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2020

Eine Geschichte, die mich berührt hat

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Im Marschland von North Carolina: Hier lebt Kya, von allen nur das Marschmädchen genannt. Der Roman erzählt von ihrem Leben. Aber nicht nur das; er erzählt von Freundschaft, Natur, Mord, Schicksalsschlägen ...

Im Marschland von North Carolina: Hier lebt Kya, von allen nur das Marschmädchen genannt. Der Roman erzählt von ihrem Leben. Aber nicht nur das; er erzählt von Freundschaft, Natur, Mord, Schicksalsschlägen und natürlich von der Liebe. Manchmal ein wenig rührselig, aber nie kitschig erzählt die Autorin in einer schlichten und doch poetischen Sprache. Das hat mir sehr gut gefallen.

Der Roman verläuft in zwei Erzählsträngen, die aufeinander zulaufen. Auf dem ersten habe ich Kya kennengelernt, die als Kind schon früh auf sich allein gestellt im Marschland von North Carolina aufwächst. Er erzählt von ihrer Liebe zur Natur und wie sie erwachsen wird. Im zweiten Erzählstrang geht es um einen Mann, der tot im Marschland gefunden wird; zunächst ist unklar, ob Unfall, Mord oder Selbstmord vorliegt. Nur als Leser ist man ein kleines Stück schlauer und kann sich denken, dass das Schicksal des Toten mit dem Schicksal von Kya verknüpft ist.

In einer unaufgeregten, aber doch poetischen Sprache hat mich die Autorin durch die Jahre geführt, durch Kyas Kindheit und Jugend bis hin zum Gerichtsverfahren, in dem es schließlich um Leben oder Tod geht. Wie schon erwähnt, verläuft die Handlung an wenigen Stellen etwas rührselig und dann wirkt die Geschichte auch ein wenig überkonstruiert. Aber das hat meinen Lesespaß nicht kleiner gemacht. Ich habe den Roman bis zu seinem für mich nicht vorherzusehenden Ende sehr genossen. Weil er ein bisschen von allem ist: Ein Roman über das Erwachsenwerden, ein Krimi, ein Gerichtsdrama und eine Hommage an die Natur.

So etwas möchte ich gern öfter lesen!

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Veröffentlicht am 05.11.2019

Atmosphärischer Roman meets spannender Krimi

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Inhalt:

Kya wächst in der Marsch auf, fernab der nächstgelegenen Küstenstadt. Ihr Vater, der als Kriegsversehrter zurückkehrte, trinkt zu viel und neigt zu Aggressionen. Nach und nach hauen daher Kyas ...

Inhalt:

Kya wächst in der Marsch auf, fernab der nächstgelegenen Küstenstadt. Ihr Vater, der als Kriegsversehrter zurückkehrte, trinkt zu viel und neigt zu Aggressionen. Nach und nach hauen daher Kyas Mutter und ihre Geschwister ab und lassen sie mit ihrem Vater allein. Bis auch dieser nicht mehr auftaucht. Vollkommen auf sich alleine gestellt muss sie lernen, für sich selbst zu sorgen...

Jahre später wird die Leiche von Chase Andrews gefunden. Zunächst sieht es nach einem Unfall aus, doch dann verzichten sich die Indizien, dass Chase nicht alleine war als er starb... Und für die Bewohner der Küstenstadt steht schnell eine Schuldige fest: Kya, das seltsame Mädchen aus der Marsch.

Meine Meinung:

Mit "Der Gesang der Flusskrebse" ist Autorin Delia Owens ein unglaublich atmosphärischer und gefühlvoller Roman gelungen. Mit viel Liebe zum Detail schildert sie die Marsch mit all ihrer Flora und Fauna, Farbenpracht und Schönheit, aber auch Unbändigkeit und Gefahren. Das Leben dort ist von Verzicht und Einsamkeit geprägt, aber auch friedlich und einzigartig.

Protagonistin Kya ist ebenso einzigartig wie die Marschlandschaft. Sie ist obwohl sie nur einen einzigen Tag in der Schule verbracht hat unglaublich gebildet und schlau. Ihr Wissensschatz über die Natur ist einzigartig, dafür weiß sie aber kaum etwas über das "normale" Leben in der Stadt.
Sie ist eine Überlebenskünstlerin. Als sie von ihren Liebsten alleine gelassen wird, schafft sie es Geld zu verdienen und ihr Überleben zu sichern. In kürzester Zeit entwickelt sie sich von einem naiven Mädchen zu einer starken, selbstständigen Frau. Ihr Leben ist so ganz anders als das anderer Mädchen in ihrem Alter - aber nicht schlechter oder besser.
Zunächst hatte ich Probleme, mich mit Kya zu identifizieren, doch dann ist sie mir doch immer mehr ans Herz gewachsen.

Der Plot der Buches ist spannend. Kya hat zwei männliche Bekanntschaften. Tate und - nachdem dieser sie für sein Studium sitzen lässt, Chase, das spätere angebliche Mordopfer. Während Tate mir auf Anhieb sympathisch war, habe ich Chase nie über den Weg getraut. Ich habe mit Kya mitgefühlt und - gelitten, insbesondere ab dem Zeitpunkt, ab dem sie beschuldigt wird, für Chase tot verantwortlich zu sein. Daher konnte ich das Buch zum Ende hin nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit:

Eine gelungene Mischung aus einem spannenden Krimi und einem atmosphärischer Roman über Einsamkeit, Anderssein und die Liebe zur Natur. Sehr berührend und gefühlvoll!

Veröffentlicht am 01.11.2019

Ein Leben, das zu Herzen geht

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1952 muss die erst sechsjährige Kya Clark erleben, das ihre Mutter die Familie verlässt . Bald lebt sie alleine mit ihrem trunksüchtigen Vater, der sich kaum um sie kümmert, in der Marsch . Nach Hänseleien ...

1952 muss die erst sechsjährige Kya Clark erleben, das ihre Mutter die Familie verlässt . Bald lebt sie alleine mit ihrem trunksüchtigen Vater, der sich kaum um sie kümmert, in der Marsch . Nach Hänseleien am ersten Tag in der Schule, beschließt Kya nicht mehr hin zu gehen. Völlig frei wächst sie auf, verdient sich das notwendigste zum Leben selber . Doch Kya ist unvorstellbar einsam, in der kleinen Stadt will keiner etwas mit ihr zu tun haben, Marschleute gelten als Gesindel. Kya wächst zu einem sehr schönen Mädchen heran, was nicht immer nur Vorteile hat. Der zweite Erzählstrang beginnt 1969 , als Chase Andrews tot aufgefunden wird Die beiden Erzählstränge nähern sich im Laufe der Geschichte an , und verweilen dann in 1970. 
Für mich hätte Der Gesang der Flusskrebse noch viele, viele Seiten haben können, die Geschichte von Kya hat mich so gefangen genommen. Die Autorin hat nicht nur die Schönheit der Marschlandschaft wieder geben können, ohne den Leser zu langweilen. Sie hat mit Kya einen Charakter geschaffen , der zu Herzen geht .Man möchte gerne in die Geschichte springen und Kya beschützen und Hilfe gewähren. Das Ende konnte noch mit einer Überraschung aufwarten , mit der ich nicht gerechnet habe. Dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben ! 

Veröffentlicht am 18.10.2019

Eine leise Story, sehr schön geschrieben

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Worum geht es in dem Buch?

Kya lebt in einem Fischerhaus im Marschland in der Nähe der Küstenstadt Barkley Cove (USA) in den 1950er- und 1960er-Jahren. Ihr Vater ist Alkoholiker – ein oft zorniger Mann. ...

Worum geht es in dem Buch?

Kya lebt in einem Fischerhaus im Marschland in der Nähe der Küstenstadt Barkley Cove (USA) in den 1950er- und 1960er-Jahren. Ihr Vater ist Alkoholiker – ein oft zorniger Mann. Deswegen verlassen ihn seine Frau und nach und nach vier seiner Kinder. Nur Kya ist geblieben, die jüngste Tochter. Sie schlägt sich alleine durchs Leben, sammelt Muscheln und beschäftigt sich mit Vögeln. Es gibt Leute in der Stadt, die ihr helfen – also Leute, die ihre Muscheln abkaufen und ihr dafür Kleidung und Geld geben.

Die Schule ist ein traumatisches Erlebnis – und sie schafft es, diese nicht mehr besuchen zu müssen. Tate, ein Jugendlicher, zu dem sie Vertrauen fasst, bringt ihr das Lesen bei. Er wird mehr als ein Freund, und Kya merkt, dass es außer Freundschaft noch Liebe gibt.
Doch auf einmal verschwindet Tate, er geht auf ein College. Sein Abschied schmerzt Kya, aber es gibt noch einen anderen Mann, namens Chase Andrews. Auch er findet Kya anziehend.

Jahre später wird Chase Andrews tot im Sumpf des Marschlandes gefunden. Die Polizei tippt auf Mord und nimmt Ermittlungen auf. Kya wird verdächtigt, Chase umgebracht zu haben.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Von Anfang an war ich gepackt vom Schreibstil des Buches. Er ist ruhig und nicht reißerisch. Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) meistens in der Vergangenheit geschrieben. Die Autorin malt Bilder mit Worten, und so kann man sich als Leser das Marschland und die Menschen dort gut vorstellen.

Kya ist mir sympathisch, sie versucht, irgendwie durch das Leben zu kommen. Sie vermisst ihre Mutter und ihre Geschwister, kann aber, da sie weder lesen noch schreiben kann, keine Suche nach ihnen starten. Selbst als nach Jahren ein Brief der Mutter eintrifft, kann sie ihn nicht lesen – und muss miterleben, wie ihr Vater den Brief verbrennt.

Ihr Vater kümmert sich nicht um Kya, sie schlägt sich selbst durchs Leben, bringt sich das Kochen bei – und überlebt. Irgendwann ist der Vater verschwunden. Kya soll die Schule besuchen, weil das im Gesetz steht – doch sie hat keine Freunde und wird nur ausgelacht. Kein Wunder, dass sie von nun an versucht, die Schule zu meiden.

So wird sie menschenscheu – kein Wunder, es gibt nur wenige Leute, denen sie vertrauen kann. Sie vertraut einem Ladenbesitzer in der Stadt und seiner Frau – und sie vertraut Tate, der ihr nicht nur seine Freundschaft gibt, sondern sie auch in die Welt der Buchstaben und Wörter führt. Dadurch entdeckt sie ihre Liebe zu Gedichten.

Parallel zu dieser Geschichte erlebt der Leser die Ermittlungen der Polizei über den Tod von Chase Andrews. Die Polizei hat seine Leiche im Sumpf gefunden und versucht zu ergründen, wie er ums Leben kam. Einige Tatsachen lassen auf Mord schließen.

Als Leserin war ich fasziniert von diesem Roman. Eine Spannung baut sich auf durch die Handlung und die Charaktere. Ich möchte wissen, wie es mit Kya weitergeht und wer wirklich Chase Andrews umgebracht hat. Dass der Verdacht auf Kya fällt, die als Einsiedlerin lebt und als „Marschmädchen“ in der Region bekannt ist, ist klar. Denn sie hatte ein Verhältnis zu Chase.

Das sind alles Gründe, warum ich alle Sterne vergebe und eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Äußerst beeindruckend

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Als ein angesehener Bewohner der Küstenstadt Barkley Cove stirbt, sind sich dessen Bewohner schnell einig: Das Marschmädchen hat Chase Andrews getötet. Kya Clark lebt sehr isoliert im Marschland, die Bewohner ...

Als ein angesehener Bewohner der Küstenstadt Barkley Cove stirbt, sind sich dessen Bewohner schnell einig: Das Marschmädchen hat Chase Andrews getötet. Kya Clark lebt sehr isoliert im Marschland, die Bewohner der Stadt wollen mit ihr nichts zu tun haben. Sumpfschlampe nennen sie sie, ohne sie überhaupt näher zu kennen. Doch Kya findet sich in der Natur bestens zurecht. In die Stadt geht sie nur gezielt, um ihre Vorräte aufzustocken. Hat sie etwas mit dem Mord zu tun?

Sehr einfühlsam und in einer bildhaften und poetischen Sprache erzählt die Autorin Delia Owens die Geschichte von Kya, die durch die Geschehnisse zu einer Ausgestoßenen der Gesellschaft wurde und völlig allein und einsam aufwuchs, ohne Unterstützung durch die Gemeinschaft. Ihren Kontakt zu den Stadtbewohnern beschränkte sie wegen der Sticheleien der Einwohner auf ein Minimum, bis auf ein farbiges Ehepaar, mit dem sich freundschaftliche Verhältnisse entwickelten. Die Geschichte ist sachlich und dennoch so eindringlich erzählt, dass sie mich noch lange beschäftigt hat. Sehr detailliert, aber niemals langweilig sind die Beschreibungen des Marschlandes mit ihrer Flora und Fauna: Sie schildern in lebendigen Farben Kyas Lebensraum und geben die passende Atmosphäre für die Geschichte ab. Kya wird so lebendig geschildert, dass der Leser sofort Sympathie für sie empfindet.

Das Buch erzählt nachhaltig eine Geschichte, die mir noch lange im Bewusstsein bleiben wird. Sehr gerne empfehle ich sie weiter und vergebe alle fünf möglichen Sterne.