Profilbild von Mjoelni

Mjoelni

Lesejury Profi
offline

Mjoelni ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mjoelni über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2020

Langsam, Liv, nur nichts überstürzen!

Show me the Stars
0

"Show me the stars" ist der 1. Teil der Leuchttum-Triologie von Kira Mohn und erzählt die Geschichte der 22-jährigen Liv, die sich im betrunkenen Zustand als Leuchtturm-Sitter bewirbt (das ist doch mal ...

"Show me the stars" ist der 1. Teil der Leuchttum-Triologie von Kira Mohn und erzählt die Geschichte der 22-jährigen Liv, die sich im betrunkenen Zustand als Leuchtturm-Sitter bewirbt (das ist doch mal eine Zusammenfassung, oder?).

Liv lebt und arbeitet in Hamburg als Journalistin, freiberuflich schreibt sie für den GLOBUS Klatschgeschichten über Promis. Als sie durch einen vermeintlich verpatzten Artikel vom Chefredakteur des GLOBUS abgesägt wird, ertränkt sie ihren Kummer in Gin Tonic. Durch den wabernden Schleier des Longdrinks hindurch findet sie eine Stellenanzeige, in der nach einem Leuchttumsitter gesucht wird. Prompt bewirbt sie sich für die Stelle und fragt sich am nächsten Morgen, für was für eine Stelle sie eben eine Zusage bekommen hat.
Wenige Tage später findet sie sich an einem kleinen, irischen Flughafen wieder. Dort wird sie von Kjer abgeholt, einem Freund des Leuchttumbesitzers. Der gleiche Kjer wird sie die nächsten sechs Monate mit Lebensmitteln versorgen, doch Liv hat bereits im ersten Moment ihr Herz an ihn verloren ...

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Ich bin zwar immer skeptisch bei geypten Büchern, aber der Klappentext hatte es mir wirklich angetan. Demzufolge war die Fallhöhe meiner Erwartung ziemlich hoch, entsprechend tief ist meine Freude beim Lesen gestürzt. Das Buch ist wahnsinnig langsam in der Storyentwicklung, nahezu sanft mit dem Leser und teilweise ermüdend detailreich. Dementgegen stehen Situation, die mit einem Zeit- und/oder Ortssprung beendet und nicht wirklich aufgelöst werden. Liv schwärmt von Beginn an nahezu krankhaft für Kjer, zumindest für mein Befinden.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Umgebung, in dem das Buch spielt. Ich mag Irland sehr (auch wenn ich noch nie da war) und auch die Idee mit dem Leuchtturm finde ich klasse.
Die Charaktere habe ich sehr gemocht. Ich finde Liv tatsächlich am "einfachsten" gestrickt, alle andere Personen haben für mich Tiefe, Konflikte und nachvollziehbare Reaktionen.

Es hat nur für 3 Sterne gereicht, da mir der Wow-Effekt ebenso wie das Tempo gefehlt hat. Die weiteren Teile werde ich nicht lesen, dafür hat mich der 1. Teil zu wenig überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2020

Langweilig, aber ganz okay

Heartbreaker
0

"Heartbreaker" der Autorin Avery Flynn entführt uns nach Harbor City und in das Leben von Clover Lee und Sawyer Carlyle, deren Wege sich kreuzen.

Clover ist immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer ...

"Heartbreaker" der Autorin Avery Flynn entführt uns nach Harbor City und in das Leben von Clover Lee und Sawyer Carlyle, deren Wege sich kreuzen.

Clover ist immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer und der Möglichkeit, diese zu finanzieren. Sawyer ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Inhaber eines international operierenden Bauunternehmens. Seine Mutter ist versessen, Sawyer so schnell wie möglich unter die Haube zu bringen und präsentiert ihm immer wieder scheinbar passende Kandidatinnen. Sawyers Bruder hat Mitleid mit ihm und organisiert Vorstellungsgespräche, um einen "persönlichen Puffer" zu finden. Clover ist absolut geeignet für diesen Job, da sie Sawyers Mutter bei der ersten Gelegenheit inklusive Anhang erfolgreich verscheucht. Diese Situation ist die erste von vielen elektrisierenden Begegnungen von Clover und Sawyer - und das beschreibt das Buch so ziemlich ...

Ich weiß mittlerweile, was ich von dem Genre Romance in Verbindung mit Erotik erwarten kann. "Heartbreaker" ist ein klassischer Vertreter des Mittelfeldes. Die Charaktere sind eher flach und handeln immer nach dem gleichen Schema. Natürlich sind die Protas rattenscharf und gebaut wie junge Götter, das kennen wir alles. So gesehen ist das Buch eine nette Unterhaltung für zwischendurch, jedoch hat die Geschichte zwei Wendungen, die ich sehr unglaubwürdig und unnötig halte. Man hat das Gefühl, der Autorin ist in diesem Moment nichts anderes eingefallen. Solche Geschichten glaubwürdig zu gestalten ist schwer, das ist mir klar, jedoch hätte dieses Buch noch ein, zwei Überarbeitungsrunden gebrauchen können.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Leseempfehlung aussprechen soll, aber es hat immerhin für 3 Sterne gereicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2020

Der Protagonist - das unbekannte Wesen

Tod eines Gentleman
0

"Tod eines Gentleman" von Christopher Huang handelt von Leutnant Eric Peterkin, seines Zeichens Mitglied im Britannia Club, in welchem nur britische Kriegsveteranen aufgenommen werden.

Eines Morgens finden ...

"Tod eines Gentleman" von Christopher Huang handelt von Leutnant Eric Peterkin, seines Zeichens Mitglied im Britannia Club, in welchem nur britische Kriegsveteranen aufgenommen werden.

Eines Morgens finden er und einige weitere Mitglieder des Clubs einen weiteren erstochen im Tresorraum des Clubs. Das Opfer wurde erst vor einer Woche in den Club aufgenommen und hat am Abend vor seinem Tod Eric erzählt, dass er ein großes Unrecht wieder gut machen wollte. Im Zentrum dieses Unrechts steht eine junge Chinesin, wie Eric bald erfährt. Als er auch noch beobachtet, dass der zuständige Inspector Beweismittel verschleiert, beschließt er, den Mord auf eigene Faust aufzuklären.

Das Setting sowie die Story hat mich sofort hellhörig werden lassen. Ich liebe London, ich liebe Krimis und die Kombination aus beidem ist eigentlich eine sichere Bank. Leider habe ich selten mit einem Protagonisten zu tun gehabt, der so wenig von sich selbst preisgibt. Ich konnte keinerlei Beziehung zu Eric aufbauen, die ganzen 400 Seiten lang nicht. Dafür sind die Nebencharaktere, Verdächtige und Opfer umso greifbarer. Einige Passagen waren sehr langatmig und haben nichts zu der Geschichte beigetragen. Oft wurden Details beschrieben, die man auch zu Gunsten des Leseflusses hätte weglassen können.

Man hätte sicher daraus machen können, aber auch so ist das Buch ein netter Zeitvertreib.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2020

Solide Story, teilweise recht zäh, aber tolle Charaktere!

Das schwarze Mal
0

"Das schwarze Mal" von Eyal Kless erzählt die Geschichte von Funkelauge, der auf der Suche nach Vincha ist, um sich von ihr wiederum die Lebensgeschichte von Rafik - dem eigentlichen Protagonisten - erzählen ...

"Das schwarze Mal" von Eyal Kless erzählt die Geschichte von Funkelauge, der auf der Suche nach Vincha ist, um sich von ihr wiederum die Lebensgeschichte von Rafik - dem eigentlichen Protagonisten - erzählen zu lassen. Rafiks Geschichte ist eine traurige, aufregende und nervenaufreibende. Was dem Jungen in seiner Kindheit widerfährt, muss man erstmal wegstecken. Er ist gezeichnet. Eines Tages tauchen plötzlich Linien auf seinen Fingerkuppen auf. Die Glaubensgemeinschaft, in dem der Junge lebt, sieht das als böses Omen. Rafik droht der Tod, doch seine Familie lässt ihn rechtzeitig wegschaffen. Und so beginnt sein Abenteuer voller Ungewissheit, Flucht, Gewalt und Heimatlosigkeit.
Rafik ist ein Puzzler, einer der wenigen Menschen, der die Schlösser der vergangenen Kultur Tarakan öffnen kann. Er ist wertvoll, denn ohne die Schätze, die hinter den tarakanischen Türen liegen, würde das früher oder später das Ende der derzeitigen Menschheit bedeuten.

Das Cover des Buches hatte mich sofort. Die Mischung aus (fast) schwarz und dem matten Grünton ist sehr ansprechend, auch der auffällige QR-Code in der Mitte des Covers ist mal was anderes.

Zu allererst muss ich die absolut authentische Darstellung der Charaktere hervorheben! Der Autor hat hier Akteure erschaffen, die auf dem Papier kaum lebendiger sein könnten! Mir persönlich gefällt Vincha am besten, aber auch Funkelauge und Rafik haben mich in ihren Bann gezogen. Selten habe so eine glaubhafte Charakterentwicklung in einem Roman gesehen!

Auch an Kreativität mangelt es dem Autor nicht. Er hat eine post-apokalyptische Welt erschaffen, in der von vorne bis hinten alles stimmt. Schauplätze beschreibt er bildhaft und wortgewandt. Teilweise meinte ich, den Wüstensand auf der Haut zu spüren oder den Gossengestank zu riechen.

Einzig und allein die Geschichte selbst hat mich das Buch 3 Sterne geben lassen. Seitenweise zähe Erzählung, Unmengen an Gefluche und Ausführungen (vor allem an Ende) hat mich das Buch teilweise unmotiviert lesen lassen. Die Spannung hat oft auf sich warten lassen. Da kann das Worldbuilding noch so toll sein, man liest eben einen Roman und keinen Reiseführer (in dem Fall).

Also, 3 Sterne für einen soliden post-apokalyptischen Sci-Fi-Fantasyroman und eine Leseempfehlung hinsichtlich Charaktere und Setting!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2019

Eine bewegende, aber nicht ganz so mitreißende Familiengeschichte

Das geheime Glück
0

Zunächst möchte ich auf das wunderschön gestaltete und sehr stilvolle Cover eingehen. Ein absoluter Eyecatcher! Ich gehe davon aus, dass es die Küste Maines darstellen soll, wo die Autorin das Hauptgeschehen ...

Zunächst möchte ich auf das wunderschön gestaltete und sehr stilvolle Cover eingehen. Ein absoluter Eyecatcher! Ich gehe davon aus, dass es die Küste Maines darstellen soll, wo die Autorin das Hauptgeschehen stattfinden lässt.

"Das geheime Glück" erzählt die Geschichte der Familie von Emily und Robbie. Schon das 1. Kapitel ist sehr anrührend und dramatisch. Es erzählt vom Ende, genauer gesagt vom Ende Robbie's. Doch von Anfang an ...

Emily und Robbie sind schon 54 Jahre ein Paar, selten haben sie eine Nacht ohne den jeweils anderen verbracht. Ihre Liebe füreinander lässt sich nicht in Worte fassen. Und doch beschließt Robbie, einen Schlussstrich zu ziehen. Er will Emily von sich befreien, so sehr liebt er sie.

Im Verlauf des Buches springt die Autorin in der Zeit. Die Protagonisten werden jünger und die Geheimnisse, die beide im hohen Alter verbergen, haben ihren Ursprung in diesen bereits lang vergangenen Jahren. Was das Ende offenbart - nun, dazu schweige ich besser...

Der Schreibstil der Autorin hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Wortwahl, die Erzählweise - alles ist stimmig. Ich schreibe selbst und achte daher besonders auf so etwas, um zu lernen.

Die Geschichte konnte mich nur leider nicht abholen. Die Schicksalsschläge, deren Auswirkung natürlich indiskutabel sind (jeder davon einzeln ist hart, ereilt es einem im echten Leben), so sehr wird das Buch von ihnen überladen. Mir fiel es schwer, dem allen zu folgen, weil es mir zeitweise an Glaubhaftigkeit fehlte. Und ich mag es zudem absolut nicht, wenn der Grund, warum die Dinge so laufen, wie sie laufen, erst auf den letzten Seiten offenbart werden. Nicht bei dieser Art Roman. Aber das ist Geschmackssache.

Das Buch bekommt von mir gute 3 Sterne - ist es doch eine gut geschriebene Geschichte mit Charakteren, die einem noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere