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Veröffentlicht am 05.06.2020

Eigentlich wollten sie nur ein Leben in Freiheit führen....

Die Hölle war der Preis
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Die Hölle war der Preis von Hera Lind

Wenn es um Geschichten geht die das Leben schrieb, bzw. die auf wahren Begebenheiten ruhen dann ist Hera Lind der Name der mir sofort in den Kopf kommt. Sie schafft ...

Die Hölle war der Preis von Hera Lind

Wenn es um Geschichten geht die das Leben schrieb, bzw. die auf wahren Begebenheiten ruhen dann ist Hera Lind der Name der mir sofort in den Kopf kommt. Sie schafft es immer wieder mich mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen und so war es auch mit dem Hörbuch zu „Die Hölle war der Preis“. Ein Titel der genau auf das zutrifft was Gisa und Ed durchleben als sie im Januar 1974 wegen Republikflucht verhaftet werden. Beide fühlten sich in der DDR nicht mehr wohl, wussten das sie ihre privaten und beruflichen Ziele, Wünsche und Träume dort nicht erfüllen würden können und so planen sie ihre Flucht, die jedoch schief geht. Was sie nach ihrer Festnahme erwartet ist die Hölle auf Erden und die langersehnte Freiheit rückt in weite Ferne.

Svenja Page hat das Hörbuch eingelesen und wie immer hat sie es sofort geschafft mich in den Bann zu ziehen. Man spürte das auch sie das Schicksal von Gisa und Ed, aber auch all derer die mit der Geschichte zu tun hatten, nicht kalt gelassen hat. Sie hat den Charakteren Leben eingehaucht und die jeweiligen Stimmungen gut rüber gebracht.

Ich bin immer noch geflasht von dem was Gisa und Ed erlebt haben. Ich musste während des Hörens einige male schlucken, denn das was hinter den beiden liegt ist wirklich grausam und man fragt sich immer wieder woher die beiden die Kraft genommen haben um durchzuhalten.

Gisa und Ed haben es sich nicht leicht gemacht, haben hin und her überlegt, aber die Hoffnung auf ein besseres Leben hat ihnen die Kraft und den Mut gegeben es zu wagen. Leider ging es nicht gut und all das was die beiden dann erlebt haben ist kaum zu glauben. Sie gingen im wahrsten Sinne durch die Hölle, mussten sich erniedrigen lassen und ja es aus Gisas Sicht zu hören, quasi mitzuerleben ist wirklich nicht leicht. Ein Alptraum den Gisa durchlebt, sie muss sich erniedrigen lassen und man hat Bilder vor Augen. Mehr wie einmal hatte ich eine Gänsehaut und oftmals war ich fassungslos, alleine schon wenn man sich überlegt das sie ja eigentlich nur ein freies Leben führen wollte und dafür durch die Hölle gehen musste. Getrennt von ihrem Mann, muss sie stark bleiben. 4 lange Jahre dauert ihre Haft, ein Auf- und Ab der Gefühle. Ihr werden Sachen über ihren Mann erzählt die sie nicht glauben kann und ebenso ist es bei ihm. Werden die beiden diese schwere Zeit überstehen, werden sie danach noch die gleichen sein und vor allem wird ihre Liebe diese Zeit überstehen?


Ein sehr bewegendes Hörbuch über eine Zeit von der man viel gehört hat, aber nie so einen direkten Einblick bekommen hat was wirklich mit den Menschen passiert ist deren Flucht gescheitert ist. Die Geschichte von Gisa und Ed deckt eine andere Seite auf und ihr Schicksal bewegt und berührt unglaublich, lässt einen fassungslos zurück. Ihre Flucht hat auch Auswirkungen auf die Familie die sie zurückgelassen haben.

Mich hat das Hörbuch aufgewühlt, bewegt, schockiert aber auch berührt. Nicht nur Giesas Schicksal hat mich mitgenommen, es gab noch viele andere Frauen die wie sie nur ein freies Leben führen wollten, jede einzelne von ihnen hat ihr Päckchen zu tragen. Mir hat gefallen wie sich Freundschaften bildeten, wie sie versucht haben das beste aus ihrer ungewollten, gemeinsamen Zeit gemacht haben.

Ich habe mich mit den beiden gefreut als diese Horrorzeit endlich ein Ende hatte und sie aus dem Gefängnis in die Freiheit in ein neues Leben entlassen wurden. Schade fand ich aber das dies dann auch gleichzeitig das Ende der Geschichte war. Mir hat ein Epilog gefehlt – ich hätte gerne gewusst wie die beiden diese Jahre verarbeitet haben, wie sie es geschafft haben sich ein neues Leben aufzubauen und es wäre auch interessant gewesen zu hören ob sie ihre damalige Entscheidung bereut haben oder ob sie es, trotz allem was hinter ihnen liegt, wieder zu machen würden.

Mir hat das Hörbuch ansonsten richtig gut gefallen, denn ich bekam eine Seite offen gelegt die ich so grausam nicht erwartet hätte.. Anhand der Geschichte von Gisa und Ed erfährt man soviel über die damalige Zeit und was wirklich vor sich gegangen ist. Ich kann dieses Hörbuch jedem ans Herz legen, gerade auch Jugendlichen die sich mit dem Thema beschäftigen oder in der Schule damit zu tun haben. Von mir gibt es eine absolute Hörempfehlung und vier Sterne. Einen Punkt Abzug weil für mich die Geschichte am Ende zu viele Fragen offen gelassen hat. Fragen die mir am Herzen liegen weil ich gerne gewusst hätte wie das Leben nach diesen vier Jahren weitergegangen ist.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Ein bissel zu langatmig, aber sonst gut

Unverblümt im Sommerwind
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Unverblümt im Sommerwind von Simone Veenstra

Unverblümt im Sommerwind ist eine Geschichte bei der man ins Nachdenken gerät und bei der nichts ist wie es scheint:

Judith ist ein aufrichtiger und ehrlicher ...

Unverblümt im Sommerwind von Simone Veenstra

Unverblümt im Sommerwind ist eine Geschichte bei der man ins Nachdenken gerät und bei der nichts ist wie es scheint:

Judith ist ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch und genau das ist ihr Problem. Fragt sie jemand um ihren Rat, oder auch nicht, dann sagt sie unverblümt ihre Meinung. Das kommt natürlich nicht immer gut an und so kommt es das sie immer wieder Jobs und Wohnungen verliert, aber auch ihre Beziehungen in den Wind schießt. Sie denkt sie ist anders und nach der letzten Enttäuschung will sie nur eines – sie möchte normal sein und dazu gehört das sie lernt mit ihrer Meinung hinter dem Zaun zu halten und ab und dann auch einmal zu einer Notlüge greifen kann. Im Grunde ihres Herzen ist sie mit sich selbst zufrieden und fühlt sich auch einsam, denn Freunde hat sie auch keine. Sie möchte ihr Leben in den Griff bekommen und so macht sie sich auf zu Onkel Olaf der auf Amrum im Leuchtturm lebt. Er soll ihr helfen ihr Leben in Griff zu bekommen, aber dann kommt alles ganz anders und Judith erlebt nicht nur aufregende Tage auf Amrum, ein Hund findet sie und weicht ihr nicht mehr von der Seite, sie lernt die Bewohner der Villa Pippilotta kennen und findet ein altes Tagebuch welches von einem Mädchen geschrieben wurde das 1900 auf der Nachbarinsel Föhr geboren wurde. Die Geschichte von Teda stellt ihr Leben komplett auf den Kopf und sie erkennt das anders sein, nicht unbedingt das schlechteste ist was es gibt.

Ich kannte die Autorin bislang noch nicht, aber sie hat mich mit ihrer Geschichte in den Bann gezogen, genauso wie das Cover das mir sofort ins Auge gestochen ist. Das Cover finde ich sehr erfrischend und passt super gut zum Titel, aber auch zu der Geschichte. Besonders gut gefallen hat mir das auf den Titelblattinnenseiten die Inseln Föhr und Amrum abgebildet sind und man so gleich sehen kann wo die einzelnen Orte liegen die in der Geschichte eine Rolle spielen.

Der Schreibstil der Autorin hat mich mitgerissen, flüssig und locker. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, wobei die Gegenwart überwiegt. Beide Handlungsstränge haben mich in den Bann gezogen und gerade Teda bewunderte ich für ihren Mut. Als Mädchen hatte sie es nicht leicht, sie lebte in einer Zeit in der die Eltern bestimmten was gut für sie war und ihre eigenen Wünsche bezüglich ihrer Zukunft spielten keine Rolle. Teda lebte in einer Zeit in der, der Krieg das Leben aller veränderte. Trotzdem wollte sie ihre Träume umsetzen und deshalb nahm sie ihr Leben in die Hand, zog ihr Ding durch, stellte sich den Herausforderungen und räumte einen Stein nach dem anderen aus dem Weg. Genau wie Judith war sie „anders“, aber sie hat das nie als schlecht empfunden und durch sie sieht Judith dann auch ihr Leben mit anderen Augen. Tedas Geschichte weist Judith den Weg und durch Teda blüht sie ein Stück weit auf und hilft dabei nicht nur sich selbst.

Judiths mochte ich sofort. Sie ist eine junge Frau die mit dem Leben hadert. Mit ihrer unverblümt ehrlichen Art eckt sie immer wieder an. Sie wird immer wieder aus der Bahn geschmissen, letztendlich hat sie kein Selbstvertrauen mehr und ist am Ende ihrer Kräfte. Sie ist es leid und als sie wieder einmal ihre Wohnung verliert beschließt sie das es an der Zeit ist ihr Leben komplett zu ändern. Sie möchte ein normales Leben führen, Freunde haben und auch mal die ein oder andere Notlüge anwenden können und ihr Onkel Olaf auf Amrum soll ihr dabei helfen. Den ersten Freund den sie findet ist ein herrenloser Hund der ihr ab dann nicht mehr von der Seite weicht. Eines Morgens, bei einem spontanen Bad im Meer, entdeckt sie eine schlafende Frau am Strand und damit beginnt für sie eine aufregende Zeit und der Beginn dessen was sie sich vorgenommen hat: Freunde zu finden und Lügen zu lernen. Marlene führt die Villa Pippilotta, ein Haus in dem die unterschiedlichsten Menschen leben, alle haben jedoch einen Wunsch – die Vergangenheit zu verarbeiten und ins Leben zurück zu finden. Als Judith Ben, Lydia, Joseph und Rita kennenlernt trifft sie auf vier Personen die seelische Wunden mit sich rum tragen und die den größten Teil des Tages alleine verbringen. Nur zu den Essenszeiten treffen sich alle, eine Gemeinschaft ist nicht erkennbar. Das ändert sich mit dem Tag an dem Judith zu ihnen stößt. Judiths ehrliche und offene Art kommt nicht immer gut an, aber sie bewegt etwas bei den Leuten und Judiths unverblümte Art trifft dort wo sie treffen muss: Tief im Inneren, sie bewegt bei jedem etwas und alle wollen Judith helfen lügen zu lernen, dabei vergessen sie ihre eigenen Probleme und können mit der Zeit auch über sich selbst und das was ihnen auf dem Herzen liegt sprechen. Die Gruppe Einzelkämpfer wächst immer mehr zusammen, sie werden Freunde und mit der Zeit setzen sich sich konkret mit ihrer Vergangenheit auseinander, fangen sich gegenseitig auf und sind füreinander da. Anfangs weiß man nicht viel über die Bewohner, über das was hinter ihnen liegt, man denkt sich seinen Teil, aber auch hier wurde ich dann überrascht, denn nicht alles was ich mir zurecht gelegt hatte, war so wie es scheint. Es gab die ein oder andere Überraschung, die ich so nicht erwartet hätte. Die Bewohner, samt der Eigentümerin dieses Erholungsheimes sind mir ganz schnell ans Herz gewachsen und ich war gespannt ob sie einen Weg finden würden um ihren Leben neue Impulse zu geben, ihre Träume und Wünsche doch noch zu erfüllen oder aber ganz neue Wege zu finden.

Ich fand die Geschichte sehr bewegend, vielleicht ein bisschen zu lang, aber im großen und ganzen hat es mir das Buch wirklich gut gefallen. Die verschiedenen Charaktere verbindet das sie neu durchstarten möchten und dies heißt mit der Vergangenheit abzuschließen, neue Wege zu gehen. Von Anfang an ist klar das die beiden Handlungsstränge miteinander zu tun haben, denn es gibt vieles das Teda und Judith verbindet. Von Anfang an ist klar das die Nordseeinseln in beider Leben eine große Rolle spielen und durch das Tagebuch kann Judith viele Puzzlesteinchen zusammen setzen. Die Liebe zur Kunst spielt bei Judith und Teda eine große Liebe und darüber hinaus entdeckt Judith dann noch ein Geheimnis das Teda ein Denkmal setzen wird.

Ein Buch über Freundschaft, Zusammenhalt, Enttäuschungen und Hoffnungen, bewegend, emotional, aber auch zum Schmunzeln. Ein Buch das in die Tiefe geht, das zeigt das „anders sein“ nicht unbedingt schlecht ist, das Ehrlichkeit auch gutes Bewirken kann, vor allem aber das man sich nicht der anderen wegen umkrempeln sollte. Judith, aber auch die anderen Bewohner der Villa Pippilotta, helfen sich gegenseitig und darüber hinaus werden die eigenen Probleme immer kleiner und sie lernen zu akzeptieren, verarbeiten und finden wieder Freude am Leben. Step bei Step stellen sie sich der Herausforderungen und nehmen neue Impulse mit und auch eine kleine Lovestory bahnt sich an. Gut eingefügt wurde Tedas Geschichte, bei der man immer wieder feststellen kann das sie und Judith sich ähnlicher sind wie man anfangs denkt, wenngleich man die beiden Lebensgeschichten nicht vergleichen kann.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich werde mir auch die anderen Bücher der Autorin noch etwas näher anschauen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und vier Sterne.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Rezi zum Hörbuch

Nordlicht - Die Tote am Strand
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Die Tote am Strand von Anette Hinrichs

gelesen von Vera Teltz


An der deutsch-dänischen Grenze, im Küstenort Kollund wird die Leiche einer jungen Frau gefunde. Die junge Frau wurde kaltblütig erschossen, ...

Die Tote am Strand von Anette Hinrichs

gelesen von Vera Teltz


An der deutsch-dänischen Grenze, im Küstenort Kollund wird die Leiche einer jungen Frau gefunde. Die junge Frau wurde kaltblütig erschossen, aber richtig spektakulär wird es nachdem sich herausstellt das es sich bei der jungen Frau um Liva Jörgensen handelt. Die junge Frauverschwnad vor 12 Jahren spurlos ohne einen Anhaltspunkt zu hinterlassen. Was ist vor 12 Jahren passiert, warum verschwindet ein Mädchen einfach und fängt, unter falschem Namen, ein neues Leben an? Vibeke Boisen, die neue Leiterin der Flensburger Mordkommission und ihr Kollege Rasmus Nybörg von der dänischen Polizei übernehmen die Ermittlungen und rollen den neuen Fall von hinten auf.


Mir hat dieses Hörbuch richtig gut gefallen, nicht nur weil sich die Spannung wie ein roter Faden durch das Hörbuch zog, sondern auch weil man die Ermittler auf privater Ebene kennenlernen durfte.

„Die Tote am Strand“ ist der erste Fall des sympathischen Ermittlerduos Boisen/Nybörg und mir gefällt wie sie zu einem Team zusammenwachsen. Die zwei passen gut zusammen und auch was man so nebenbei über die beiden erfährt ist bewegend, aber das macht sie auch aus.

Vibeke Boisen kennt ihre leiblichen Eltern nicht, sie wuchs in Heimen und Pflegefamilien auf bis sie bei Elke und Werner Boisen eine Familie fand. Die Kindheit hat sie geprägt und vermutlich auch dazu geführt das sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat und Regeln einhaltet. Sie ist sympathisch und man kann sich gut in sie rein versetzen.

Nvborg Rasmus hat in seinem Leben schon viel mit gemacht. Er ist geschieden, lebt alleine und hat den Selbstmord seines 15 jährigen Sohnes, aber auch die Scheidung noch nicht richtig verarbeitet. Im Grunde ist er das Gegenteil von Vibeke, er handelt intuitiv und Regeln gibt es für ihn keine.

Diese beiden unterschiedlichen Charaktere, mit unterschiedlichen Arbeitsweisen zusammen zubringen ist der Autorin wunderbar gelungen. Gegensätze ziehen sich an – so auch hier, die gemeinsame Arbeit funktioniert vom ersten Tag an und es macht richtig Spaß sie zu begleiten. Auch der private Strang fügt sich wunderbar in diesen Krimi ein. Beide haben schon viel erlebt und vermutlich ist das auch mit ein Grund warum sie sich gut auf die Arbeit einlassen können. So ganz nebenbei läuft dann der private Handlungsstrang, der mir die beiden noch ein bisschen näher bringt und mich sie besser verstehen lässt.

Der Krimi selbst hat mich überzeugt, von Anfang bis Ende ist er spannend und fesselnd. Es gibt viele unerwartete Wendungen die mir neue Fragezeichen in den Kopf zaubern und erst am Ende ist dann alles klar.

An dieser Stelle auch ein Lob an Vera Teltz. Sie hat das Hörbuch wunderbar eingelesen und den einzelnen Charakteren Leben eingehaucht, aber auch dafür gesorgt das ich immer noch ein Stückchen mehr hören musste wie ich eigentlich wollte.

Der erste Fall für Boisen / Nyborg hat mich überzeugt und ich freue mich schon jetzt darauf wenn die beiden wieder gemeinsam einen Fall lösen.

Von mir gibt es für dieses Hörbuch 4 Sterne und eine Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

Elektras Weg ins Leben zurück

Die Sonnenschwester
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Die Sonnenschwester von Lucinda Riley

Hörbuch gelesen von Steffen Groth, Britta Stellenhaben und Simone Kabst

Im vorletzten Band der Reihe „Die sieben Schwestern“ steht die jüngste der Adoptivtochter ...

Die Sonnenschwester von Lucinda Riley

Hörbuch gelesen von Steffen Groth, Britta Stellenhaben und Simone Kabst

Im vorletzten Band der Reihe „Die sieben Schwestern“ steht die jüngste der Adoptivtochter von Pa Salt im Rampenlicht.

Elektra steht bei den Schwestern ein bisschen außen vor, was vielleicht auch damit zusammenhängt das sie vom Wesen her total anders ist wie ihre Schwestern, aber auch das sie keinen an sich ran lässt. Keiner ahnt nur annähernd wie es in ihrem inneren aussieht. Elektra führt ein glamouröses Leben als farbiges Model. Doch der äußere Schein trügt. Die harte Arbeit, aber auch die Einsamkeit macht der farbigen Schönheit zu schaffen, die Einsamkeit überbrückt sie mit Partys, Alkohol und Drogen. Sie weiß das sie ihr Leben in den Griff bekommen muss, aber es muss erst etwas passieren bis sie die Kurve bekommt.

Meine Meinung:

Elektra ist das jüngste der adoptierten Kinder von Pal Sal, das einzige farbige Mädchen unter den Schwestern und auch von ihrem Wesen her komplett anders. Diese Komponenten führen dazu das man sie nicht von Anfang an ins Herz schließen kann, aber auch dazu das man eigentlich ein ganz anderes Bild von ihr vor Augen hat. Als gefragtes Model führt sie ein Leben im Rampenlicht. Glamour umgibt sie, genauso wie Drogen und Alkohol. Anfangs ahnt man nicht, dass ihr das alles gar nicht wichtig ist, das sie diese Sachen nur braucht um ihre Einsamkeit zu überspielen und ein paar Stunden inneren Frieden zu haben. Sie weiß das sie viele Fehler gemacht hat, das sie selbst eigentlich schuld ist das sie keine besonders enge Verbindung zu den Schwestern hat, aber sie weiß auch das sie ihr Leben in den Griff bekommen muss weil sie sich sonst selbst zerstört. Die Weichen für einen Neuanfang sind gestellt als sie eine neue Assistentin bekommt. Die beiden verstehen sich von Anfang an gut und für Elektra wird sie immer mehr zur Freundin die ihr in allen Lebenslagen zur Seite steht, ihr aber auch offen und ehrlich die Meinung sagt. Die Wendung in Elektras Leben kommt aber erst als sie ihre Großmutter Stella kennenlernt und ihr diese die Geschichte ihrer Familie erzählt. Elektra macht einen Entzug und durch ihre Großmutter lernt sie sich ein Stück weit besser kennen und sieht vieles mit anderen Augen. Elektras Weg ins Leben zurück hat mir gefallen, denn sie hat wirklich gekämpft und auch erkannt das sie selbst viele Fehler gemacht hat und sie hat den Mumm besessen diese auch gegenüber ihrer Familie einzugestehen.

Die Geschichte der Sonnenschwester wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Eine große Rolle spielt Ceciley Hunter-Morgen die zu einem Urlaub nach Kenia aufbricht und dort dann sesshaft wird. Cecileys Geschichte ist interessant, aber sie konnte mich lange Zeit nicht in den Bann ziehen. Das änderte sich erst als das Schicksal ihr in die Hände gespielt hat, ab dann konnte mich auch dieser Handlungsstrang komplett abholen. Die Familiengeschichte bekommt Elektra durch ihre Großmutter erzählt und das gibt ihr dann auch den Mut ihr Leben in geregelte Bahnen zu lenken und neue Ziele für sich zu entdecken. Sie krempelt ihr komplettes Leben um und wird dadurch zu einem ganz anderen Menschen. Sie sieht urplötzlich auch das Leben ihrer Mitmenschen mit anderen Augen und erkennt das es nicht zu spät für die eigenen Träume und Wünsche ist.

Mir hat die Geschichte um Elektra richtig gut gefallen und ich fieberte die ganze Zeit über mit ihr mit. Cecileys Geschichte konnte mich nicht so in den Bann ziehen, aber ich verstand, am Ende, warum sie so einen großen Raum eingenommen hat. Ich hätte mir gewünscht das man noch mehr von Stellas, somit auch von Elektras, Vorfahren erfahren hätte, aber das hätte wohl zu weite Kreise gezogen.

Alles in allem fühlte ich mich jedoch gut unterhalten. Die Sprecher konnten mich mitnehmen auf eine turbulente Reise durch die Gegenwart und Vergangenheit. Nun heißt es ein Jahr warten bis das Rätsel um die siebte Schwester gelüftet wird und bis dahin werde ich mir noch die Teile der Reihe anhören die ich noch nicht kenne.

Von mir gibt es eine Hörempfehlung und vier Sterne.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Eine Geschichte die weihnachtliches Flair verströmt

Weihnachtswunder von Manhattan
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Weihnachtswunder von Mannhattan

In Lana Rotarus weihnachtlicher Geschichte geht es um den Zauber und die Magie von Weihnachten, aber auch um die 17 jährige Cathy die all das nicht mehr zulassen kann. ...

Weihnachtswunder von Mannhattan

In Lana Rotarus weihnachtlicher Geschichte geht es um den Zauber und die Magie von Weihnachten, aber auch um die 17 jährige Cathy die all das nicht mehr zulassen kann. Seit ihr Vater den Kampf gegen eine schwere Krankheit verloren hat, ist auch ein Teil von ihr gestorben. In der Zeit als ihr Vater noch um sein Leben kämpfte begann sie eine Mauer aufzubauen, die Krankheit hat sie verändert und auch ihre Mutter und die süße kleine Schwester kommen nicht mehr an sie heran. Nach der Schule geht sie arbeiten, sie merkt gar nicht wie sehr sie sich abschottet, sie funktioniert nur noch. Bis zu dem Tag als Nick in der Pizzeria, in der sie als Bedienung arbeitet, erscheint und ihr erklärt das er der Sohn des Weihnachtsmannes ist. Er hat eine wichtige Mission zu erfüllen, eine Mission bei der sie ihm helfen soll. Natürlich ist er da bei Cathy, die allen Glauben an Weihnachten verloren hat, an der richtigen Adresse, aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt umso mehr gerät sie ins Grübeln, denn nicht ist nicht nur unglaublich süß und sympathisch, es passieren auch immer wieder Sachen die eigentlich nicht möglich sind...... ist Nick wirklich der für den er sich ausgibt – kann das sein?


Lana Rotarus Geschichte passt wundervoll in die Weihnachtszeit und verströmt genau den Zauber und die Magie die man sich von so einem Buch verspricht. Anfangs konnte mich das Buch nicht komplett fesseln, aber die Geschichte und auch die Charaktere entwickeln sich weiter und ich musste feststellen das nichts ist, wie es scheint. Das hat mich wirklich überrascht, denn aus den Augen von Cathy heraus hatte ich ein ganz anderes Bild von ihrer Mutter, aber das und vieles andere, änderte sich im Laufe der Geschichte total.

Cathy war mir vom ersten Moment an sympathisch. Mir hat gefallen wie aufopferungsvoll sie sich um ihre Familie gekümmert hat, die Bürde die auf ihren Schultern lastete war sehr schwer und man spürte immerzu wie sehr sie den verstorbenen Vater vermisste, aber auch das sie eine Mauer hochgezogen hat. Es ist als wäre mit dem Vater ein Teil ihrer Gefühle gestorben, als hätte sie Angst Gefühle zuzulassen, wieder jemanden der ihr nahe steht zu verlieren. Dann taucht dieser geheimnisvolle junge Mann auf, behauptet der Sohn des Weihnachtsmannes zu sein und Cathys Hilfe zu brauchen. Je mehr Zeit Cathy mit ihm verbringt umso mehr bröckelt die Mauer des Selbstschutzes in ihr und man spürt wie sie langsam wieder Gefühle zulässt, sich überwindet Sachen zu tun die vorher nie in Frage gekommen wären, aber auch das sie den Tod des Vaters nebenher verarbeitet und endlich wieder andere Menschen an sich ran lässt. All das führt dazu das sie auch erkennt das nicht nur sie leidet, sondern auch ihre Familie und durch Nick sieht sie plötzlich alles mit anderen Augen, alle kommen sich wieder näher. Sie erkennt das vieles anders war wie sie dachte, erkennt das sie Fehler gemacht wird und entwickelt sich langsam wieder zu dem Menschen der sie vor dem Tod des Vaters war. Die Trauer weicht langsam, Schritt für Schritt kann sie wieder Freude empfinden und sie spürt auch wieder den Zauber und die Magie von Weihnachten.

Ich muss gestehen das ich mich gut in Cathy rein versetzen konnte, jeder geht mit der Trauer anders um und während die einen gemeinsam trauern, über den Verlust reden, bauen andere eine Mauer um ihr Herz, lassen keinen mehr an sich ran. Bei Cathy war dies der Fall. Herzzerreißend wie sie ihrer kleinen Schwester versuchte klarzumachen das es keinen Weihnachtsmann gibt, aber auch sehr schön zu lesen wie diese ihrerseits versuchte Cathy zu zeigen das diese falsch liegt.

Ich muss gestehen ich hätte im Vorfeld nicht damit gerechnet das die Geschichte so tiefgründig ist. Es gab immer wieder Momente die mich sehr bewegt haben und auch die ganzen Charaktere waren mir sympathisch. Es war ein Auf und Ab der Gefühle und ich war mitten drinnen. Es ist aber nicht so das die Geschichte einen erdrückt, es gab viele Momente die mich schmunzeln haben lassen und bei denen ich mich einfach freute, dass Nick immer mehr in Cathys Fokus rückte, ihre Sichtweise verrückte.

Gegen Ende des Buches wird man dann nochmals in eine ganz andere Welt entführt und das fand ich wunderschön. Ich hatte Bilder vor Augen und obwohl ich mit einem anderen Schluss gerechnet hatte, fand ich ihn passend, einfach weil es so realistischer war. Durch den Zauber und der Magie die diese Geschichte verströmt und bewirkt hat fällt es mir leicht an ein positives Ende für Cathy und Nick zu glauben, auch wenn es im Moment nicht danach ausgesehen hat.
Anfangs habe ich mich über das Cover etwas gewundert, aber letztendlich kann ich sagen das es wunderbar zur Geschichte passt. Die Geschichte rund um die Schneekugel war einfach schön und der Schreibstil der Autorin war wunderbar flüssig.


Ein schönes Buch für die Advents- und Weihnachtszeit. Ich kann es empfehlen und gebe dem Buch wohlverdiente vier Sterne.

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