Turbulenter und kurzweiliger zweiter Teil um die Meisterbanditin
Die Flucht der MeisterbanditinFast ein Jahr ist es her, dass ich den ersten Band um die Meisterbanditin gelesen habe, und ich erwähnte bereits edamals, dass der Schluss überraschend war und das Buch mit einem heftigen Cliffhanger endete.
Nun ...
Fast ein Jahr ist es her, dass ich den ersten Band um die Meisterbanditin gelesen habe, und ich erwähnte bereits edamals, dass der Schluss überraschend war und das Buch mit einem heftigen Cliffhanger endete.
Nun gab es endlich die Erklärung. Gleich im Prolog, der fünf Jahre vor der eigentlichen Handlung spielt, erfahren wir, was Jost mit seiner letzten Bemerkung meinte.
Die Handlung dieses Buches schließt sich fast nahtlos an den ersten Band an, denn nach dem Prolog sind wir wieder im Jahr 1721, in dem schon die Ereignisse des ersten Bands angesiedelt waren.
Marie und Jost sind zur Ruhe gekommen und führen ein eher beschauliches Leben in Ludwigsburg, bis Jost plötzlich verhaftet wird. Für das junge Paar beginnt nun ein wahrer Albtraum. Jost sitzt im Kerker und ist des Mordes angeklagt, aber Marie ist fest entschlossen, ihn zu befreien.
Wie schon im ersten Band, so spielt auch diesmal wieder Wilhelmine von Grävenitz, die Mätresse des württembergischen Herzogs, eine gravierende Rolle. Sie ist Maries einzige Hoffnung, aber die Gräfin weigert sich, ihr und Jost zu helfen, denn sie hat ganz andere Sorgen, für die wiederum, ohne es zu wissen, in gewisser Weise Marie verantwortlich ist. Es beginnt eine turbulente Verfolgungsjagd nach Stuttgart, mit waghalsigen Aktionen, die Jost und Marie ziemlich in Bedrängnis bringen, denn letztendlich ist beider Leben bedroht. In gewisser Weise sind sie auch selbst nicht ganz unschuldig an der Lage, in die sie geraten.
Ich muss gestehen, dass ich anfangs ein wenig gebraucht habe, wieder in die Geschichte hinein zu finden, obwohl ich so gespannt war, zu erfahren, wie es Marie und Jost weiter ergeht. Wer den ersten Band nicht kennt, dem kann ich nur dringend empfehlen, sich diesen zuerst vorzunehmen. Jetzt hat man die Möglichkeit, beide Bände zügig hintereinander zu lesen, wird nicht so arg auf die Folter gespannt, und die Erinnerung an die früheren Ereignisse sind noch frisch. Auch ist es meines Erachtens wichtig, Maries Entwicklung und ihr bisheriges Leben sowie diverse Personenbeschreibungen zu kennen, denn einige Charaktere, die auch diesmal wieder dabei sind, werden im ersten Band sehr viel gründlicher vorgestellt, so zum Beispiel La Boneille, der im Dienst der Gräfin unterwegs ist.
Wie bereits der erste Band, so ist auch dieser wieder kurzweilig geschrieben. Die Ereignisse überschlagen sich manchmal derartig, dass man kaum Schritt halten kann. Vor allem aufs Ende zu waren mir ein paar Punkte unklar, die sich für mich nicht ganz gelöst haben. Der Schluss war dann doch rund und zufriedenstellend, so dass es vermutlich keinen weiteren Band geben wird.
Auch wenn mir der erste Band ein klein wenig besser gefallen hat, so ist dies doch eine gelungene und spannende Fortsetzung, und ich kann besonders beide Bücher in Kombination empfehlen.