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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2020

Gute Idee, aber komplizierter Schreibstil

Good as Gone
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Die Idee hinter der Geschichte ist toll, der Plot schlau aufgebaut. Aber der Schreibstil liegt mir nicht. Er ist sehr ausufernd und wird mit zunehmender Seitenzahl immer schwieriger zu lesen. Lange Schachtelsätze ...

Die Idee hinter der Geschichte ist toll, der Plot schlau aufgebaut. Aber der Schreibstil liegt mir nicht. Er ist sehr ausufernd und wird mit zunehmender Seitenzahl immer schwieriger zu lesen. Lange Schachtelsätze verkomplizieren den Lesefluss. Oft muss man zwischen den Zeilen lesen, da man sonst nicht versteht, was die Autorin meint.

Grundsätzlich ist die Geschichte mit den verschiedenen Perspektiven und Zeitpunkten gut gemacht. Teilweise sind die verschiedenen Perspektiven verwirrend oder durch die undurchsichtige Erzählweise unverständlich. Teils vermutet man etwas, was sich aber erst viele Seiten später bestätigt. Eine Zeit lang befindet man sich mehr in der Vegangenheit als in der Gegenwart, wodurch es kurzzeitig langweilig ist und in der gegenwärtigen Handlung beim Nahhausekommen von Julie leider insgesamt nur wenig passiert.

Gelungen ist das Ende, da noch mal alles genau erklärt wird und somit keine Fragen offen bleiben.

Fazit:

Die Idee hinter der Geschichte finde ich sehr gut, dennoch ist sie nicht gelungen umgesetzt. Der verschachtelte Schreibstil verliert sich teilweise in ausufernden Beschreibungen. Der Plot erscheint manches mal verwirrend, manchmal vorausschaubar.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Sehr viele Zahlen

Gletscher
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Ich war gespannt auf dieses Buch, da hier gemalte Gletscherbilder aus dem frühen 19. Jahrhundert mit Fotos vom heutigen Zustand der Gletscher verglichen werden. Die Bilder der beiden Maler Thomas Ender ...

Ich war gespannt auf dieses Buch, da hier gemalte Gletscherbilder aus dem frühen 19. Jahrhundert mit Fotos vom heutigen Zustand der Gletscher verglichen werden. Die Bilder der beiden Maler Thomas Ender und Ferdinand Runk sind tolle Kunstwerke, die man sich gerne ins Zimmer hängen möchte. Zudem sind sie sehr genau und maßstabsgetreu gezeichnet und vermitteln durch sich in der Landschaft befindlichen Menschen die teilweise gewaltige Größe der Gletscher. Dieser Teil des Buches gefiel mir am besten. Nachteilig ist, dass man zu den Abbildungen, die im Text beschrieben werden, teilweise sehr viel blättern muss. Nach einigen Seiten wird es zudem anstrengend zu lesen, da das ganze Buch in blauer/petroler Schrift gedruckt ist.

Auch der nächste Teil des Buches, der Gletscher und das Klima in den letzten fünfzigtausend Jahren behandelt, ist anstrengend zu lesen. Ab hier ist das Buch sehr wissenschaftlich und trocken geschrieben. Auch die vielen Zahlen tragen dazu bei, dass man sehr aufmerksam lesen muss und nur langsam vorankommt. Schade finde ich, dass viele Begriffe aus der Gletscherkunde bzw. Geologie nicht erklärt werden. Man fragt sich während des Lesens, was Murschutt und Schluff ist. Wie sieht eine Doline oder ein Kar aus? Was hat es mit der Schneegrenzdepression auf sich? Interessierte Laien gehören definitiv nicht zur Zielgruppe. Trotzdem kann ich das Werk dieser Leserschaft empfehlen, wenn sie sich wirklich für Gletscher und das Klima begeistern und sich tiefgehender mit den zusammengetragenen Befunden befassen wollen. Die Profile der Gletscher sind in Abbildungen veranschaulicht. Zu den trockenen Erklärungen über Gletschermessungen, Gletscherhochstandsperioden und den Untersuchungen zur Waldgrenzentwicklung gibt es ebenfalls einige Abbildungen und Tabellen, die die Erläuterungen und genannten Zahlen einfach und anschaulich darstellen. Positiv zu erwähnen sind die gelegentlichen Zusammenfassungen am Ende von Kapiteln, die als abschließende Betrachtungen das Wichtigste kurz und bündig auf den Punkt bringen. Spätestens hier wird klar, was die vorher seitenlang genannten Zahlen bedeuten. Das letzte Kapitel über Gletscher, Bäume und Schuttkegel als Klimazeugen ist am interessantesten und trifft das, was ich mir vom Buch erwartet habe.

Fazit:

Das Buch ist in weiten Teilen schwer zu lesen und mit sehr vielen Zahlen bestückt. Die wissenschaftliche Arbeit über Gletscher als Klimazeugen ist vor allem für Leute vom Fach, an interessierte Laien ist es nicht adressiert. Dennoch können diese es lesen, wenn sie sich tiefgehender für Gletscher und das Klima interessieren und Zeit haben, einige Begriffe zum besseren Verständnis nachzuschlagen. Die Gletscherbilder von Thomas Ender und Ferdinand Runk aus dem 19. Jahrhundert zeigen beeindruckende Eismassen, die sich in einem Strom langsam zu Tal bewegen, und sind das Highlight des Buches.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Enttäuschendes Ende

Ein Gesicht in der Menge
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Eine interessante und ungewöhnliche Idee, die die beiden Autoren zu Papier gebracht haben. Mir hat die Kurzgeschichte nur bedingt gefallen. Den Protagonisten Dean Evers lernt man ganz gut kennen und kann ...

Eine interessante und ungewöhnliche Idee, die die beiden Autoren zu Papier gebracht haben. Mir hat die Kurzgeschichte nur bedingt gefallen. Den Protagonisten Dean Evers lernt man ganz gut kennen und kann sich von seinem früheren und momentanen Leben ein gutes Bild machen. Man ist gespannt, welche Gesichter er in der Zuschauermenge des Baseballspiels noch sehen wird und was das bedeuten mag. Bei den kurzen Büchern von Stephen King wird mir zu wenig auf die Erklärung der Geschehnisse eingegangen.

Spannung kommt erst richtig auf, als man den Klappentext hinter sich lässt und dann ist die Geschichte kurz darauf auch schon wieder zu Ende. Und dieses hat mir gar nicht gefallen. Mir war es "zu einfach".

Fazit

Ein King, den man nicht gelesen haben muss. Das Ende hat mir gar nicht gefallen und auf das Phänomen wurde mir zu wenig eingegangen, was wohl an der Kürze der Geschichte liegt. Wie ich feststellen musste, sind Kurzgeschichten von Stephen King nicht meins.

Veröffentlicht am 05.03.2020

Was geschah wirklich im Dartmoor?

Mädchen aus dem Moor
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Dieses Buch gefiel mir nur mittelmäßig. Es ist weder Psycho-, noch ein Thriller für mich. Nicht übermäßig spannend, aber man ist interessiert, wie es zu Kaths Selbstmordversuch gekommen ist und was dahinter ...

Dieses Buch gefiel mir nur mittelmäßig. Es ist weder Psycho-, noch ein Thriller für mich. Nicht übermäßig spannend, aber man ist interessiert, wie es zu Kaths Selbstmordversuch gekommen ist und was dahinter steckt, weshalb man mit Neugierde weiterliest. Die Geschichte entwickelt sich nur langsam, zwischendrin habe ich mir zumindest eine kleine Auflösung für eine der mysteriösen Situationen, in die Kath geraten ist, gewünscht, damit man der Wahrheit um den Selbstmord mal einen Schritt näher kommt. Richtige Spannung tritt erst ca. 100 Seiten vor Schluss auf. Die Auflösung am Ende ist stimmig.

Dem Autor ist gut gelungen, eine besondere und eigenartige Atmosphäre zu schaffen. Eine düstere Stimmung liegt über dem Dartmoor, man spürt die Einsamkeit der Bewohner und die Weitläufigkeit der Landschaft.

Zudem sieht man als Leser in den Kopf der Protagonistin Kath. Ihre Überlegungen, ihre Leere bezüglich des Selbstmordversuchs, die Verwirrtheit und Unsicherheit gegenüber ihrem Mann oder ihrem Bruder. Tremayne schafft es, ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar darzustellen.

Fazit

Hierbei handelt es sich nicht um einen Thriller, noch kann das Buch mit einer hohen Spannung überzeugen. Vielmehr ist es die düstere Atmosphäre und die Gedanken der Protagonistin, die herausfinden möchte, wieso sie versucht hat, sich umzubringen, was einen das Buch schnell und neugierig lesen lässt.

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Veröffentlicht am 10.11.2019

Erst verwirrend, dann spannend

Geblendet
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Bei "Geblendet" handelt es sich nach "Endgültig" und "Niemals" um den dritten Band über die blinde Polizistin Jenny Aaron.

Ich habe die ersten beiden Teile nicht gelesen und erst einmal nur Bahnhof verstanden. ...

Bei "Geblendet" handelt es sich nach "Endgültig" und "Niemals" um den dritten Band über die blinde Polizistin Jenny Aaron.

Ich habe die ersten beiden Teile nicht gelesen und erst einmal nur Bahnhof verstanden. Die sehr vielen Namen konnte ich nicht zuordnen und wusste nicht, was vorher geschehen ist. Für mich waren die ersten knapp 200 Seiten verwirrend, was das sprunghafte Erzählen von Andreas Pflüger nicht besser gemacht hat. Plötzlich war man an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit und konnte das in den Kontext der gegenwärtigen Geschichte nur schwer einordnen.

Doch wenn man sich an den Erzählstil des Autors gewöhnt hat und weiß, wer wer ist, ist das Buch fesselnd. Denn der Thriller wird nach einer Verfolgungsjagd richtig spannend. Aaron und ihre früheren Kollegen müssen um ihr Leben fürchten. Das Ende aber ist für mich nicht ganz verständlich.

Interessanter als die Bedrohung Aarons und der Spezialeinheit, der sie früher angehörte, finde ich Jenny Aaron selbst. Sie hatte aufgrund ihres Vaters eine ungewöhnliche Kindheit und viele Fertigkeiten und Fähigkeiten in Bezug auf das Kämpfen und Töten. Ihre sympathische, selbstsichere und kämpferische Persönlichkeit ist fesselnd. Ihr Umgang mit dem Blindsein und ihr Versuch, wieder sehen zu können sind sehr authentisch beschrieben und faszinierend.

Fazit

Ich kann das Buch nur denen empfehlen, die die Vorgänger kennen und mehr über das Blindsein, der Bewältigung des Alltags und das Kämpfen ohne Sehsinn wissen wollen.