Platzhalter für Profilbild

Marakkaram

Lesejury Star
offline

Marakkaram ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Marakkaram über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2020

spannende Familiengeschichte

Das Geheimnis meiner Schwestern
0

Als Hardcover unter dem Titel "Die Schwestern von Applecote Manor" erschienen.

1959
Die vier Schwestern Flora, Pam, Margot und Dot verbringen zum ersten Mal wieder einen Sommer auf Applecot Manor. 5 ...

Als Hardcover unter dem Titel "Die Schwestern von Applecote Manor" erschienen.

1959
Die vier Schwestern Flora, Pam, Margot und Dot verbringen zum ersten Mal wieder einen Sommer auf Applecot Manor. 5 Jahre sind vergangen, seit ihre damals 12-jährige Cousine Audrey dort spurlos verschwand.

2009
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Jessie das in die Jahre gekommene Applecote Manor erblickt. Sie überredet ihren Mann das Anwesen auf dem Land zu kaufen, um mit ihrer Stieftochter Bella und der gemeinsamen Tochter Romy einen Neuanfang zu wagen. Doch das Haus ist wie ein böses Omen, Bella ist fasziniert von der Vergangenheit und statt zusammenzuwachsen driften sie nur noch weiter auseinander. Und was hat es mit der alten Frau auf sich, die dort herumschleicht und das Haus ganz genau zu kennen scheint?

Ich habe schon "Black Rabbit Hall" von Eve Chase sehr gemocht und "Das Geheimnis meiner Schwestern" hat mich fast noch stärker in seinen Bann gezogen.

Es ist eine Familiengeschichte. Dabei geht es gar nicht mal in erster Linie um die Spannung und Dramatik, die natürlich auch sehr präsent ist, sondern um die Familie, die Hinterbliebenen. Wie verändern sich Menschen, nach einem Verlust.

Der Schreibstil ist dem jeweiligen Jahrzehnt angepasst. Bildhaft, lebendig und absolut in den Bann ziehend. Man fühlt sich direkt in die 60-iger Jahre versetzt und sieht das Anwesen und die Umgebung naturgetreu vor sich.

Eve Chase erzählt die Geschichte zweier Familien, Familien, die beinahe untergehen, aber aneinander die Kraft und den Halt finden um zu überleben. Das ist schon großartig geschildert, insbesondere in den 60-igern, da hier die Charaktere noch tiefer ausgearbeitet sind, als in der Gegenwart - aber auch Jessies Geschichte überzeugt!

Fazit: Ich liebe Eve Chase`s Häuser und Geschichten. Auch Applecote Manor hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich hoffe, noch viel von ihr lesen zu dürfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2020

Dem Familiengeheimnis auf der Spur

Je länger die Nacht
0

* Das Watergate Museum of Fine Arts ragte in der flachen Landschaft vor ihnen auf. Mags kniff die Augen zusammen. Vom Parkplatz aus sah es so aus, als hätte ein Riese einen Haufen Würfel auf der Wiese ...

* Das Watergate Museum of Fine Arts ragte in der flachen Landschaft vor ihnen auf. Mags kniff die Augen zusammen. Vom Parkplatz aus sah es so aus, als hätte ein Riese einen Haufen Würfel auf der Wiese verstreut. *

Band 4 der Wolfühl-Krimihappen, bei dem es diesmal mehr um Kunst und Familie geht und die Gärten dabei ein klein wenig in den Hintergrund rücken. Tatsächlich wird endlich das Geheimnis um Mags Mutter gelüftet und das hat mich auf ganzer Linie überrascht.

In Mags Leben scheint grade alles in die richtigen Bahnen zu laufen, denn Sam ist zu ihr in die Gärtnerei gezogen. Nur der Unfall ihres Vaters und das Geheimnis um die Mutter, lässt sie nicht zur Ruhe kommen.

Plötzlich taucht ein anonymer Brief auf, der besagt, dass es kein Unfall sondern Mord war. Und bei einem Besuch im Watergate Museum spricht Mags jemand mit dem Namen "Anna" an, um dann panisch vor ihr zu fliehen. Als sie ihn am nächsten Tag zur Rede stellen will, finden sie ihn tot in seinem Büro. Der Mensch, der höchstwahrscheinlich ihre Mutter gekannt hat, wurde ermordet. Aber so schnell gibt Mags nicht auf.

Die Spurensuche ist sehr interessant und spannend. Und auch dieser Teil lebt von seiner tollen Wohlfühlatmospäre, recht unblutigem Krimiplot und seinen sympathischen, liebenswerten Charakteren. Man trifft alle alten Bekannten wieder, wie Sergeant Mary Shifter, Inspector Eric Johnson und natürlich Miss Clara und Jim.

Die Romane sind mit ihren rund 230 Seiten recht schlank und haben wunderschöne, aufeinander abgestimmte Cover. Perfekt für die kleine Auszeit.

Fazit: Ein weiterer toller Cozy Krimi mit einer sympathischen Heldin und atemberaubend schönem Setting. Ich liebe diese Cornwall-Serie und freue mich nicht nur auf den 5. Band, sondern hoffe auf viele weitere.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2020

Trauer, Verlust und ein Lichtblick

Marianengraben
0

* Wäre Sehnsucht eine olympische Disziplin, ich hätte uns längst Gold geholt. *

Sascha Lobo bringt es auf den Punkt Denn Jasmin Schreiber beweist allen grade das Gegenteil.

Die Autorin arbeitet ehrenamtlich ...

* Wäre Sehnsucht eine olympische Disziplin, ich hätte uns längst Gold geholt. *

Sascha Lobo bringt es auf den Punkt <> Denn Jasmin Schreiber beweist allen grade das Gegenteil.

Die Autorin arbeitet ehrenamtlich als Sterbebegleiterin und Sternenkinderfotografin und das fließt hier mit ein. Das ist es, was diesen Roman, trotz aller Schrulligkeit des alten Herrn, so authentisch und greifbar macht. Man kann es gar nicht richtig in Worte packen.

Es geht um Verlust, Schuldgefühle und Depressionen, aber auch ums Weitermachen, wieder aufstehen und die letzte Reise.

Paula hat ihren kleinen Bruder Tim verloren und trifft nachts auf dem Friedhof auf Helmut, der grade seine Helga ausbuddelt, um sie in den Bergen zu verstreuen. Helmut ist alt, ein Eigenbrötler und nur bedingt sozial kompatibel. Aber vielleicht ist es genau das, was Paula grade braucht. Den beiden steht auf jeden Fall eine abenteuerliche Reise bevor.

Ich habe mitgefühlt und mitgelitten, aber, und das ist das Schöne, auch ganz oft vor mich hin geschmunzelt. Und der Humor ist nicht aufgesetzt, sondern ergibt sich einfach so.

Jasmin Schreiber hat einen herausragenden Schreibstil; sehr tiefsinnig, dabei oft humorvoll und er lässt einen nachdenklich innehalten.

Auch die Charaktere haben mir unheimlich gut gefallen. Paula, in die sich wahrscheinlich jeder hineinversetzen kann und Helmut, der sich nur schwer hinter seine Fassade blicken lässt und den man trotz all seiner Härte und Schrulligkeit, irgendwie lieb gewinnt.

Fazit: Es gibt solche Bücher, die möchte man einfach jedem ans Herz legen. "Marianengraben" ist eins davon und meine absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2020

fulminantes Finale des Spin-offs

Die Falkenburg Chroniken / Die Falkenburg Chroniken: Der Retter
0

* "Was ist schon schnöder Mammon", murmelte er vor sich hin, "wenn man den Schlüssel zur grenzenlosen Macht in Reichweite hat."

Kairo 1929:

Carl von Falkenburg macht einen sensationellen Fund, der beweist, ...

* "Was ist schon schnöder Mammon", murmelte er vor sich hin, "wenn man den Schlüssel zur grenzenlosen Macht in Reichweite hat."

Kairo 1929:

Carl von Falkenburg macht einen sensationellen Fund, der beweist, dass Tutenchamun der Sohn Echnatons ist und ihm eine Ausstellung im Ägyptischen Museum in Berlin verschafft. Elsa, hochschwanger, stärkt ihm bei jeder Entscheidung den Rücken. Es könnte also grad nicht besser laufen.

Doch in Berlin sind Hitlers Machtergreifung und die Folgen schon überall zu spüren....

* Eine Abenteuer-Reihe, die süchtig macht!**

"Der Retter" ist der krönende Abschluss der Falkenburg-Chroniken, einem Spin-off der Geheimakten. Und kaum hat man das Buch zugeklappt, will man sofort wissen, was es mit den diversen Geheimnissen auf sich hat, die Max später in den Geheimakten erforscht.

Ja, André Milewski hat schon sehr eindrucksvolle und authentische Figuren erschaffen und sie mit den beeindruckensten Entdeckern und Ägyptologen seiner Zeit vermischt. Diesmal kommen aufgrund des Zeitrahmens, jedoch auch die dunklen Machtinhaber hinzu. Und das ist schon großes Kino, wie der Autor Hitler & Co nur so weit wie nötig einbindet, aber dennoch die weitreichenden Auswirkungen auf das Leben, die Menschen und insbesondere auch auf die Archäologie, präzise schildert.

Diese Mischung aus Fiktion und Fakten macht die Reihe aus und ist auch hier perfekt gelungen. Die kompletten Falkenburg-Chroniken sind akribisch recherchiert und das merkt man beim Lesen einfach. Die Fakten sind übrigens im Anhang klasse aufgeschlüsselt.

Fazit: Abenteuer, wie ich sie liebe - lebendig, rasant und spannend, aber in diesem Band spielt auch das Private, das Emotionale eine große Rolle. Ich wünschte, diese kleine Reihe würde noch weiter gehen. Andererseits hat der Autor hier den perfekten Übergang zur Geheimakten-Reihe geschaffen und ich bin schon sehr gespannt auf den erwachsenen Max.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2020

Loslassen, Ankommen, Einssein = Gleichgewicht

Bergsommer
0

* So ist auch in diesem Sommer kein Tag wie der andere, und Momente in der Stille der Bergeinsamkeit wechseln sich mit dem Puls eines Taubenschlags ab. *

Aussteigen, einmal alles hinter sich lassen und ...

* So ist auch in diesem Sommer kein Tag wie der andere, und Momente in der Stille der Bergeinsamkeit wechseln sich mit dem Puls eines Taubenschlags ab. *

Aussteigen, einmal alles hinter sich lassen und 4 Monate auf einer Bergalp mit Rindern, Kühen und Ziegen verbringen. Kathi Afflerbach wagt diesen Schritt und macht eine einzigartige Erfahrung.

Oh ja, ich habe sie beneidet und wie, aber ich habe auch ganz flott gemerkt, dass ich körperlich sofort an meine Grenzen gekommen wäre - wohl schon beim ersten Zäunen. Und auch Wind, Regen, Kälte und Hitze setzen dem Körper ganz schön zu.
Deswegen bin ich total begeistert, diese Erfahrungen schon irgendwie hautnah und dennoch warm und eingekuschelt auf dem Sofa miterleben zu dürfen.

Kathi Afflerbach erzählt ganz offen von dem einfachen, reduzierten, körperlich anstrengendem Leben auf der Alp, wo sich noch jeder auf den anderen verlassen kann, wo das Wetter und die Tiere den Alltag bestimmen und wo die Realität und mit ihr die ganze übrige Welt in weite Ferne rückt.

Mich hat das sehr beeindruckt und ich fand diese Erfahrungen unheimlich interessant. Langweilig wird es auf einer Alp wohl nie. In kurzen Kapiteln und einem angenehmen Schreibstil, lässt sie uns teilhaben am "schönsten Arbeitsplatz der Welt". Im Mittelteil gibt es dazu noch wunderschöne Farbfotos von der Landschaft, den Tieren, Kathi und der Familie.

Mich hat das Buch und der Alltag auf einer Alp fasziniert, genauso wie der Spagat nach 4 Monaten immer wieder in das "normale" Leben zurückzufinden. Und dabei habe ich eigentlich so gar nichts über für Berge.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere