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Veröffentlicht am 09.05.2020

Frankfurts Krähe ermittelt zum vierten Mal

Blutige Gnade
1

"Blutige Gnade" ist der mittlerweile vierte Band in der Thriller-Reihe um die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky.
In einem Rohbau eines neuen Wohnblocks wird ein Journalist, der an einer "big story" ...

"Blutige Gnade" ist der mittlerweile vierte Band in der Thriller-Reihe um die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky.
In einem Rohbau eines neuen Wohnblocks wird ein Journalist, der an einer "big story" dran war, auf brutalste Weise zu Tode gefoltert. Unmittelbar darauf wird eine Frau in ihrer Wohnung erwürgt.
Die Frankfurter Kripo, in Persona die "Krähe" Mara Billinsky und ihr "Spatz" Jan Rosen beginnen mit ihren Ermittlungen und durchstreifen dabei wieder die unterschiedlichsten Örtlichkeiten - vom Rotlicht- und Bahnhofsviertel bis über Frankfurts Industrie- und Villengebiet.
Hängen die Morde zusammen?

Leo Born versteht es erneut einen bereist rasanten Start durch die 444 Seiten des Buches hinweg nie an Tempo verlieren zu lassen, sondern im Gegenteil, die Geschwindigkeit nochmals bis zum Finale anzuziehen.
Die zwischenzeitlich eingestreuten privaten Episoden von Mara stören dabei keineswegs, sondern treiben die Spannung des Lesers noch weiter voran.
Sehr schön ist die Entwicklung von Maras Kollegen, dem "Spatz" Jan Rosen, zu verfolgen, der sich in diesem Band beinahe zum Falken mausert.

Für mich ist dieser Band der Top-Titel der Thrillerreihe.
Ein Thriller, der bei aller Brutalität und Skrupellosigkeit nie zu detailiert die Geschehen zeichnet, sondern dem Leser ausreichend Nervenkitzel durch die eigene Fantasie und Vorstellungskraft bietet.
Meine Erwartungen auf Band 5 steigern sich täglich ins Unermessliche!
Der Thriller kommt um 5 Sterne nicht herum.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2020

Kommissarin Korittki (ver-)zweifelt am Unfalltod ihrer Schulkameradin

Ostseegruft
1

"Ostseegruft" ist der fünfzehnte Fall der Ermittlerin Pia Korittki.
Auf der Beerdigung ihrer damaligen Schulfreundin Kirsten Welling, geborene Thomsen, bekommt Pia Zweifel an deren Unfalltod, nachdem ein ...

"Ostseegruft" ist der fünfzehnte Fall der Ermittlerin Pia Korittki.
Auf der Beerdigung ihrer damaligen Schulfreundin Kirsten Welling, geborene Thomsen, bekommt Pia Zweifel an deren Unfalltod, nachdem ein ihr unbekannter Mann am Grab von Kirsten seine Bedenken gegenüber einem Unfall lauthals kundtut.
Pias Chef gibt ihr zwei Tage Zeit, um aus den gefühlsbetonten Zweifeln handfeste Fakten und damit einen Fall zu machen.
Hängt der Tod von Kirstens Vater vor fünfzehn Jahren mit ihrem eigenen Tod zusammen?
Auch Pias Privatleben kommt nicht zu kurz, da unter anderem ihre ehemalige kurze Affäre Marten Unruh wieder auftaucht.

Eva Almstädt gelingt es wieder einmal mit ihrem flüssigen und an den passenden Stellen humorvollen Schreibstil mich von Beginn an einzufangen und bis zum Ende nicht mehr loszulassen. Die Darstellung der einzelnen Charaktere ist so detailiert und feinfühlig, dass der Leser die Personen sogleich vor sich zu sehen meint.
Die Geschichte des Krimis baut sich sorgfältig auf, verwirrt uns immer wieder aufs Neue, um dann rasant und spannungsgeladen die Lösung zu präsentieren.

Mein Fazit:
Eva Almstädt ist mit "Ostseegruft" eine sehr gelungene Fortsetzung ihrer Krimireihe gelungen. Das düster und bedrohlich wirkende Cover passt sich konsequent den Vorgängern an und schafft sofort erste freudige Erwartungen auf einen neuen spannenden Fall!
Pia Korittki gehört für mich zu einer der sympathischsten und menschlichsten Kommissarinnen der deutschen Krimiliteratur!

Erneut bin ich komplett begeistert von dem neuen Krimi und warte bereits gespannt auf den sechzehnten Fall von Pia Korittki. Bedingungslose 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 07.04.2020

Wenn Blut mal nicht dicker als Wasser ist!

Schweigende See
1

"Schweigende See" ist der siebte Krimi des Ermittlerteams um John Benthien und Lilly Velasco von Nina Ohlandt.

In der Dünenlandschaft der Insel Sylt wird eine brennende Leiche entdeckt, die durch das ...

"Schweigende See" ist der siebte Krimi des Ermittlerteams um John Benthien und Lilly Velasco von Nina Ohlandt.

In der Dünenlandschaft der Insel Sylt wird eine brennende Leiche entdeckt, die durch das Feuer nahezu unkenntlich zurückgelassen wurde.
Auf der Suche nach der Identität des Opfers und dessen Brandstifter oder vielleicht sogar Mörder müssen die Kommissare weit bis in die 60er Jahre der DDR und zwischen Wuppertal und Sylt ermitteln. Dabei folgt für sie Rätsel auf Rätsel und eine Lösung scheint lange Zeit nicht in Sicht.

Der Krimi von Nina Ohlandt wartet wieder einmal zwischen den spannenden Darstellungen der Ermittlungsarbeit auch mit gekonnt und stellenweise humoristischen Einblicken in das Privatleben der einzelnen Protagonisten und dem wunderbaren Lokalkolorit der Nordseeinsel auf.
Dem Leser entstehen von Kapitel zu Kapitel immer wieder neue von der Autorin bewußt eingeworfene, verwirrende Bilder, die ähnlich einem Puzzleteil Stück für Stück zu einem Ganzen zusammengesetzt werden müssen.
.

Mein Fazit:
"Schweigende See" ist eine sehr gelungene Fortsetzung der Krimireihe um John Benthien, Lilly Velasco und Tommy Fitzen.
Bereits der Prolog mit seinem wunderschönen pittoresken eigenen Titel fordert gleich zum Weiterlesen auf. Nach einem detaillierten Aufbau der Geschichte und ihrer einzelnen Akteure läßt Nina Ohlandt einen Spannungsbogen bis zum entwirrenden Finale durch ihr Buch hindurchziehen.
Diese Spannung verstärkt sie noch durch historische Tagebucheinträge einer Teenagerin in den 60er Jahren der DDR.
Ein Personenverzeichnis zu Beginn (Kriminalisten) und am Ende des Krimis (andere Personen) verschaffen dem Leser einen leichteren und schnelleren Überblick.

Nina Ohlandts sehr bildhafter und spannender Schreibstil konnten mich erneut überzeugen.
Ich vergebe daher 5 verdiente Sterne mit anknüpfender Leseempfehlung und freue mich auf die achte Ermittlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Geschichte
Veröffentlicht am 19.01.2020

Ein Attentat aus dem Jahr 1914 erwacht zum Leben

Der Attentäter
0

In dem historischenThriller von Ulf Schiewe werden die letzten 7 Tage vor dem Attentat von Gavrilo Princip an Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich und seiner Frau Herzogin Sophie aus drei verschiedenen ...

In dem historischenThriller von Ulf Schiewe werden die letzten 7 Tage vor dem Attentat von Gavrilo Princip an Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich und seiner Frau Herzogin Sophie aus drei verschiedenen Blickwinkeln beschrieben.
Der Leser begleitet dabei die Männer um Gavrilo Princip von deren Vorbereitung bis zum Tag des Anschlages,
Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau von ihrem Abschied aus Wien bis zur Ankunft in Sarajevo und der verhängnisvollen Fahrt im offenen Wagen durch die bosnische Stadt und Major Rudolf Markovic auf der Suche nach den Attentätern.

Wird Markovic das Attentat verhindern können, oder nimmt die Geschichte ihren aus dem Schulunterricht noch bekannten Verlauf?

Ulf Schiewe entführt den Leser in sehr flüssiger, bildhafter und anschaulicher Schreibweise in die Zeit kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges.
Die spannende Handlung, die dem geschichtskundigen Leser, zumindest was das tragische Ende anbelangt, bekannt ist, bekommt durch fiktive, vom Autor gekonnt eingeworfene Ergänzungen eine völlig neue Dimension. Hier seien die Bemühungen des Majors Markovic besonders erwähnt und hervorgehoben.
Zudem erfährt der Leser interessante Informationen über das Leben des Adels und der einfachen Bevölkerung zu dieser Zeit.
Die geschickten Perspektivwechsel der unterschied-lichen Charaktere ermöglichen es dem Leser sich in die mannigfaltigen Gefühlsregungen der einzelnen Protagonisten nahezu 1 : 1 hineinzuversetzen.
Sehr authentisch wirken die Zeitungsanzeigen zu Beginn eines jeweiligen historischen Tages.

Mein Fazit:
Sehr gute Recherchen und ein sehr einfühlsames Gespür für die reellen als auch fiktiven Personen durch Ulf Schiewe haben einen hervorragend gelungenen historischen Thriller entstehen lassen, der ein von Anfang bis Ende fesselt und nicht mehr loslässt.
Viele Leser werden sich bei der Lektüre des Thrillers dabei ertappen, daß sie Dank der sehr geschickten Kombination aus belegter Historie und kreativer Fiktion, selten so spannend und unterhaltsam Geschichte erleben durften.
Ein Top-Thriller, der sich seine 5 Sterne absolut verdient hat.

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  • Spannung
  • Cover
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  • Erzählstil
  • Thema
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.10.2019

Schlüssige Auflösung eines 10 Jahre alten Entführungsfalles

Sterbekammer
1

Mit "Sterbekammer" hat Romy Fölck den dritten Fall des Ermittlerduos Frida Paulsen / Björn Haverkorn geschrieben.
Mit einem sehr stimmigen und leicht schummrig gestalteten Cover und einem gut gewählten ...

Mit "Sterbekammer" hat Romy Fölck den dritten Fall des Ermittlerduos Frida Paulsen / Björn Haverkorn geschrieben.
Mit einem sehr stimmigen und leicht schummrig gestalteten Cover und einem gut gewählten Titel wird gleich das Interesse des esers geweckt.

Im Jahr 2010 wird auf einem einsamen Feldweg eine junge Frau von einem Mann bewußtlos geschlagen, in den Kofferraum seines Wagens gelegt und entführt.
Als Frida nachts zu einem Toten in seiner Deichmühle von einer Nachbarin gerufen wird, entdeckt sie zufällig eine Kammer unter der Küche, in der ein Mensch festgehalten wurde.
Auf diese Weise wird der ca. 10 Jahre alte Fall der entführten Frau wieder neu aufgerollt.
Nachdem dann auch noch ein Tankwart ermordet wird, ist das komplette Morddezernat um ihren neuen Chef Wahler in höchster Alarmbereitschaft.

In dem neuen Kriminalroman von Romy Fölck wechselt die Handlung immer wieder mal zwischen konzentrierter und spannender Ermittlungsarbeit, privaten Erlebnissen der beiden Hauptprotagonisten und tagebuchähnlichen, knapp gehaltenen Aufzeichnungen einer gefangen gehaltenen Frau.
Obgleich der Leser im Verlauf des Krimis hier und da bereits vielleicht eine gewisse Ahnung in Bezug auf Personen und Handlungen hegt, wartet Romy Fölck am Ende doch wieder mit einem überraschenden Finale auf.

Mein Fazit:

Gleich der Einstieg mit der Entführung der jungen Frau versetzt den Leser sofort in die nötige Spannung und die unbedingte Lust am Weiterlesen.
Romy Fölck gelingt es erneut, einen Spannungsbogen von Beginn bis Ende des Kriis aufrecht zu erhalten.
Die eingeschobenen privaten Geschehnisse verschaffen die willkommenen Atempausen und erzeugen ein sehr menschliches Bild der beiden Ermittler, so daß der Leser ein sehr vertrautes Gefühl zu Frida und Bjarne aufbaut.
Die Aufzeichnungen der entführten Frau lassen zum einen ihre Ängste und Qualen sehr bildhaft und reel wirken und zum anderen treiben sie den Leser zum weiteren Lesen geradezu an, da er die Eile verspürt, sie zu finden und zu befreien.

Ein sehr gelungener Nachfolger zu "Totenweg" und "Bluthaus", der in mir bereits heute die Vorfreude auf den vierten Band der Paulsen- und Haverkorn-Reihe weckt.

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