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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2020

✎ Luisa Binder - Eigentlich sind wir nicht so

Eigentlich sind wir nicht so
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Freiwillig hätte es das vorliegende Buch wahrscheinlich nie den Weg zu mir gefunden, aber da es nun schon mal da war, habe ich zumindest kurz reinlesen wollen. Tatsächlich ist aus dem "kurz reinlesen" ...

Freiwillig hätte es das vorliegende Buch wahrscheinlich nie den Weg zu mir gefunden, aber da es nun schon mal da war, habe ich zumindest kurz reinlesen wollen. Tatsächlich ist aus dem "kurz reinlesen" ein "bis zum Ende lesen" geworden.

Luisa Binder hat eine lockere Art zu schreiben. Das machte es mir möglich, die Lektüre immer wieder wegzulegen und zur Hand zu nehmen, wenn ich ein paar Minuten erübrigen konnte.

Keine komplizierten Beziehungen. Keine komplizierten Verwicklungen. Keine komplizierten Straßen, denen man folgen muss. Einfach nur entspannen und lesen.

Leider verlieren sich die Charaktere manchmal ein wenig. Man darf lamentieren. Man darf sich in Selbstmitleid suhlen. Aber bitte nicht die ganze Geschichte über. Das war so das Einzige, was wirklich manchmal genervt hat beim Lesen.

Dieser Roman ist kurzweilig, anspruchslos und daher bestens für zwischendurch geeignet. Einfach, um mal abzuschalten.

©2020

Veröffentlicht am 04.01.2020

✎ Sabine Friedrich - Immerwahr

Immerwahr
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Clara Immerwahr war mir vor dieser Lektüre kein Begriff. Nun geht sie mir nicht mehr so schnell aus dem Kopf.

Auf beeindruckende Weise stellt Sabine Friedrich das Leben der Chemikerin dar - von der Kindheit ...

Clara Immerwahr war mir vor dieser Lektüre kein Begriff. Nun geht sie mir nicht mehr so schnell aus dem Kopf.

Auf beeindruckende Weise stellt Sabine Friedrich das Leben der Chemikerin dar - von der Kindheit bis zu ihrem Tod.

Einige Passagen sind ziemlich heftig, andere erschreckend, vieles sehr interessant. Vor allem Claras Gefühlswelt wird super geschildert.

Die Lektüre zeigt auf, wie es vielen Frauen in dieser Zeit ging: Sie erhielten einfach keine Anerkennung außerhalb der häuslichen Pflichten. Schlimmer noch: Frau Immerwahr war zuerst unbezahlte Laborassistentin und wurde dann in die gleiche Schublade wie alle anderen Frauen gesteckt: Auch sie musste sich trotz Studium und Promotion um Haus und Kind kümmern und die Chemie an den Nagel hängen.

Dass sich der Einsatz ihres Mannes - er entwickelte chemische Kampfstoffe, die mehr als 5.000 Menschen das Leben kosteten - auf ihr Gemüt schlägt und sie gar nicht damit zurecht kommt, kann ich absolut nachvollziehen.

Schade, dass ihr Leben so geendet ist.

Das Buch ist wirklich eindrucksvoll, wenn auch stellenweise ein wenig schwierig zu lesen.

©2019

Veröffentlicht am 02.01.2020

✎ Lauren Miller - Eden Academy

Eden Academy - Du kannst dich nicht verstecken
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Warum "Eden Academy" vor Ewigkeiten auf meiner Wunschliste gelandet war, kann ich gar nicht mehr sagen. Wahrscheinlich hat mich das Cover zuerst angezogen. Als ich dann den Klappentext las, sobald das ...

Warum "Eden Academy" vor Ewigkeiten auf meiner Wunschliste gelandet war, kann ich gar nicht mehr sagen. Wahrscheinlich hat mich das Cover zuerst angezogen. Als ich dann den Klappentext las, sobald das Buch bei mir eingezogen war, war ich recht fix angestachelt.

Für mich entpuppte sich dieses Werk als wahrer Pageturner.

Obwohl ich durch die Dicke erstmal abgeschreckt war, fesselte mich die Geschichte doch soweit, dass ich oft einiges las, sobald ich sie in den Händen hielt.

Die Charaktere sind super ausgearbeitet, nicht eindimensional und vor allem realistisch dargestellt, sodass sich Jugendliche sicher ein wenig identifizieren können. Durch die lebendigen Beschreibungen der Handlungsorte lief ständig ein Film in meinem Kopf ab.

Leider verliert sich die Erzählung an ein paar Stellen und manches ist zu vorhersehbar. Im Gegenzug gibt es dafür auch überraschende Wendungen. Die Autorin hat zumindest das sehr gut eingesetzt.

Die Geschichte an sich wird mir detailliert sicher nicht in Erinnerung bleiben, jedoch regt sie sehr zum Nachdenken an - vor allem was die Nutzung unserer Handys heutzutage (und in Zukunft) betrifft.

©2019

Veröffentlicht am 06.10.2019

✎ Jurek Becker - Jakob der Lügner

Jakob der Lügner
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Durch einen Zufall bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und ich habe die Gelegenheit ergriffen, als ich es in der Onleihe sah.

Zahlreiche Bücher über dieses Thema habe ich bereits gelesen - dennoch ...

Durch einen Zufall bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und ich habe die Gelegenheit ergriffen, als ich es in der Onleihe sah.

Zahlreiche Bücher über dieses Thema habe ich bereits gelesen - dennoch ist dies anders. Allein die Tatsache, dass eine Lüge verbreitet und aufrecht gehalten wird, um den Menschen in solch einer Zeit ein wenig Hoffnung zu schenken, finde ich einen tollen Einfall.

Obwohl das Thema schwer wiegt, konnte ich an der ein oder anderen Stelle auch schmunzeln. Jurek Becker zeigt somit mal einen anderen Blickwinkel auf diese Zeit.

August Diehl bringt die Gefühle und die Situationen mit seiner angenehmen Stimme immer punktgenau rüber. Sie lässt einen durch die Geschichte gleiten und verursacht an den richtigen Stellen Gänsehaut.

Von mir gibt es eine klare Hörempfehlung, obwohl mir das doch sehr offene Ende nicht ganz so zusagte.

©2019

Veröffentlicht am 16.09.2019

✎ Kanae Minato - Geständnisse

Geständnisse
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Endlich mal wieder eine Lektüre, die ich gerne gelesen habe.

Ich hatte keine besonderen Erwartungen an das Buch. Ich hatte es irgendwann mal auf meine Wunschliste gesetzt, mir dann besorgt und zum Schluss ...

Endlich mal wieder eine Lektüre, die ich gerne gelesen habe.

Ich hatte keine besonderen Erwartungen an das Buch. Ich hatte es irgendwann mal auf meine Wunschliste gesetzt, mir dann besorgt und zum Schluss erstmal ein bisschen liegen gelassen. Ich hatte gehofft, dass es gut ist, aber da ich einfach drauf los gelesen habe, ohne mir vorher Rezensionen anzuschauen - was ich leider viel zu häufig tue -, war meine Sicht durch nichts getrübt.

Der Anfang machte es mir nicht gerade leicht. Den langen Monolog musste ich überwinden. Rückblickend ist dieser indes absolut gelungen. Es lohnte sich total, dran zu bleiben, denn mehr als einmal bekam ich eine Wendung aufgetischt, mit der ich so nicht gerechnet hatte.

Durch die verschiedenen Perspektiven, die stets in der ich-Form geschrieben wurden, bekommt man immer wieder Details hingeworfen, die irgendwie zum Puzzle passen.

Am Ende kommt dann noch ein großer Knall. Fern meiner Vorstellungskraft. Und für mich auch nicht überspitzt. Es passte einfach. Zum ganzen Konzept.

Einzig die Übersetzung war an manchen Stellen komisch. Der Großteil des Buches lässt sich super lesen, jedoch gibt es einige Abschnitte, über die ich regelrecht gestolpert bin und die ich dann auch mehrmals lesen musste, um mich zu vergewissern, mich nicht verlesen zu haben.

Ansonsten kann ich "Geständnisse" wirklich empfehlen.

©2019