Cover-Bild Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 27.11.2019
  • ISBN: 9783732578511
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Laini Taylor

Strange the Dreamer - Ein Traum von Liebe

Buch 2
Ulrike Raimer-Nolte (Übersetzer)

Folge weiter der Geschichte von Lazlo und Sarai in der Verborgenen Stadt Weep


Sagenumwoben, voller Schönheit, Wunder und Mysterien - so hat Lazlo sich die Verborgene Stadt, über die er so viel gelesen hat, immer vorgestellt. Doch Weep hütet ein düsteres Geheimnis, dem Lazlo und seine Gefährten auf den Grund gehen sollen. Welche Rolle spielt dabei Sarai, das blauhäutige Mädchen, welches ihm immer wieder in seinen Träumen begegnet? Nacht für Nacht treffen sich die beiden, und Lazlo spürt, wie das Band zwischen ihnen immer stärker wird. Doch hat ihre Liebe eine Chance?


Laini Taylor begeistert mit fantastischem Ideenreichtum, wortgewaltiger Sprache und wundervollen Charakteren

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2019

Glaubst du an die Magie der Träume?

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Mystisch, voller Wunder, voller Schönheit – so sieht sie aus, die Stadt aus Lazlos Träumen. Doch die Verborgene Stadt hütet ein düsteres Geheimnis, dem Lazlo und seine Mitreisenden auf den Grund gehen ...

Mystisch, voller Wunder, voller Schönheit – so sieht sie aus, die Stadt aus Lazlos Träumen. Doch die Verborgene Stadt hütet ein düsteres Geheimnis, dem Lazlo und seine Mitreisenden auf den Grund gehen sollen. Welche Rolle spielt Sarai, das Mädchen, das Lazlo immer wieder in seinen Träumen begegnet. Nacht für Nacht treffen sie sich und es knüpft sich ein zartes Band zwischen den beiden. Doch hat das, was zwischen den beiden entsteht, überhaupt eine Chance?

Auch hier möchte ich zunächst kurz auf das Cover eingehen. Der Hintergrund ist ganz in Gold gehalten und alle anderen Elemente darauf sind Blau. Zu sehen ist erneut eine Motte, dieses Mal jedoch nicht auf dem Kopf. Weiterhin der Name der Autorin sowie der Titel des Buches. Auch dieses Cover gefällt mit gut und es passt sehr gut zum ersten Teil.

Bei „Strange the Dreamer – Ein Traum von Liebe“ handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe, die im englischen Original nur aus zwei Bänden besteht, im deutschen wurde sie leider in vier Bände aufgeteilt. Der dritte Band wird Ende Juni 2020 erscheinen, der finale Band dann bereits Ende August 2020. Es ist zwingend notwendig, den ersten Band vorher zu lesen, da diese nicht in sich abgeschlossen sind, sondern eine zusammenhängende Geschichte ergeben.

Mich hat auch in diesem zweiten Teil der Schreibstil der Autorin total begeistert. Sie schafft es, mich vollkommen mitzureißen und wieder bin ich ein paar Mal staunend und sprachlos vor dem Buch gesessen und konnte kaum glauben, was ich da gelesen habe.

Sie hat all ihren Charakteren durch die jeweilige eigene Geschichte, die sie mitbekommen haben, schon im ersten Teil Tiefe verliehen und diese in diesem Band noch verstärkt. Wieder hat sie mich absolut in ihre Welt mitgenommen, die sie erschaffen hat. Jeden Augenblick habe ich vor allem mit Sarai und Lazlo erlebt. Was zwischen den beiden entsteht ist so einzigartig, so wundervoll. Und Lazlo ist jemand so Besonderes, dass ich keine Worte dafür finde.

Auch in diesem Teil gibt es wieder die ein oder andere Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hätte, die aber dann im Nachhinein so viel erklärt. Die Autorin schafft es wirklich immer wieder, mich zu überraschen. Ich bin wieder durch die Seiten geflogen und die Zeit bis der nächste Band erscheint ist fast unerträglich lang. Am liebsten würde ich sofort weiter lesen und möchte wissen, wie es weiter geht. Wie wird die Geschichte sich noch entwickeln, wie werden die einzelnen Charaktere agieren und reagieren? Welchen Geheimnissen kommen wir noch auf die Spur?

Es gibt für mich an diesem Buch überhaupt nichts zu kritisieren (abgesehen von der blöden Teilung, aber dafür kann die Autorin ja nichts und deshalb ist es für mich auch absolut keinen Abzug wert). Daher spreche ich eine klare Leseempfehlung für jeden aus, der gerne liest und der sich auf die Magie der Träume einlassen kann.

Von mir gibt es volle fünf von fünf Sternen und ich freue mich schon riesig auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Das Träumen geht weiter.

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Lazlo hat zusammen mit den anderen Gelehrten die Stadt Weep erreicht und sie sehen sich einem Rätsel gegenüber, dass es zu lösen gilt. Sie ahnen nicht, was für ein Geheimnis sich hinter diesem Rätsel versteckt ...

Lazlo hat zusammen mit den anderen Gelehrten die Stadt Weep erreicht und sie sehen sich einem Rätsel gegenüber, dass es zu lösen gilt. Sie ahnen nicht, was für ein Geheimnis sich hinter diesem Rätsel versteckt und es scheint fast zu spät, als sie das Geheimnis lüften. Lazlo hat währenddessen nur Augen für die blaue Frau, die ihm in seinen Träumen begegnet. Wer ist sie? Und wie hängt sie mit dem Rätsel zusammen?

Strange the Dreamer – Ein Traum von Liebe ist der zweite Teil des Strange the Dreamer Bandes. Die Handlung schließt sich ohne Zeitverzögerung dem ersten Band an. Da Strange the Dreamer im Originalen ein Band ist, ist es auch nicht anders zu erwarten. Ich bin weiterhin kein Fan der Trennung des Buches in zwei Bücher. Ich finde damit reißt man die Handlung so sehr auseinander, dass es mir als Leser einen Dämpfer versetzt hat, anstatt Spannung aufzubauen.
Ich war bereits im ersten Band von den beiden Charakteren, Lazlo und Sarai, eingenommen. Sie sind beide auf ihre Weise liebenswürdig und es hat mir sehr viel Spaß bereitet, ihre Entwicklung im zweiten Teil verfolgen zu können. Die Handlung war sehr viel spannender und abwechslungsreicher als im ersten Teil. So ungern ich Cliffhanger am Ende eines Buches habe, muss ich doch eingestehen, dass dieser Cliffhanger sehr viel Spannung für den Folgeband aufbaut und ich am liebsten sofort weiterlesen möchte.

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Die verborgene Stadt

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Da im Deutschen dieses Buch zweigeteilt wurde - im Englischen handelt es sich um einen Einzelband - endete der erste Band zwar auch nicht mit einem ganz besonders fiesen Cliffhanger, allerdings hatte man ...

Da im Deutschen dieses Buch zweigeteilt wurde - im Englischen handelt es sich um einen Einzelband - endete der erste Band zwar auch nicht mit einem ganz besonders fiesen Cliffhanger, allerdings hatte man jetzt auch nicht das Gefühl, das Buch hätte ein Ende gehabt. Und so geht es hier im zweiten Teil auch nahtlos weiter und wir tauchen wieder ein in die Geschichte von Lazlo, der mittlerweile in der verborgenen Stadt angelangt ist und Nacht für Nacht trifft Lazlo in der Stadt auf Sarai, das Mädchen mit der blauen Haut. Doch welches Geheimnis verbirgt sie? Welches Geheimnis verbirgt die Stadt? Laili Taylor konnte mich auch mit der zweiten Hälfte ihres Buches total begeistern und ich war wie "gefangen" in ihrem Universum und habe mitgefiebert und musste einfach wissen, wie es denn nun weiter gehen mochte. Ein genialer Schreibstil, eine ideenreiche Geschichte - die perfekte Mischung für mich.

Veröffentlicht am 08.12.2019

Der Traum geht weiter - bunter, intensiver, schöner und magischer als je zuvor!

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Laini Taylor träumte schon in "Strange the Dreamer - Der Junge der träumte" eine wundervolle Welt voller legendärer Mysterien über wütende Götter, gestohlenen Wörtern, verschwindenden Namen, unzerstörbarer ...

Laini Taylor träumte schon in "Strange the Dreamer - Der Junge der träumte" eine wundervolle Welt voller legendärer Mysterien über wütende Götter, gestohlenen Wörtern, verschwindenden Namen, unzerstörbarer Metalle, schrecklicher Albträume, gequälten Geistern, gefallenen Engeln, wunderschönen Monstern, gewiefter Alchemie und unglaublicher Magie herbei, sodass ich es kaum erwarten konnte, mit der Fortsetzung nach "Weep" zurückzukehren. Nun ging der Traum endlich weiter - bunter, intensiver, schöner und magischer als je zuvor!


"Du bist märchenhaft. Du bist magisch, mutig und wundervoll. Und...", fuhr er mit plötzlicher Schüchternheit fort, denn nur in einem Traum konnte er solche gewagten Worte überhaupt aussprechen: "... ich hoffe, du lässt mich Teil deiner Geschichte sein."


Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass die Geschichte, die im Original nur zwei Teile ("Strange the Dreamer" und "Muse of Nightmares") hat, im deutschen in vier Teile aufgeteilt wurde. Dieses Buch ist also die zweite Hälfte von "Strange the Dreamer" und die Reihe wird im nächsten Sommer durch die beiden Hälften von "Muse of Nightmares" fortgesetzt. Meiner Meinung nach wäre diese Trennung schlicht nicht nötig gewesen. Bei Fantasy-Reihen ist ein Buch mit über 600 Seiten absolut kein Problem und so sind die zwei Teile der Geschichte wirklich sehr dünn und wirken außerdem alleinstehend unvollständig abgewürgt. Die Handlung am Ende von Teil 1 bricht ohne Vorwarnung ab und lässt den Leser in der Luft hängen. So bin ich nun wirklich froh, mit dieser zweiten Hälfte den kompletten ersten Part der Geschichte vorliegen zu haben.

Abgesehen von der fragwürdigen Aufspaltung finde ich die sonstige Gestaltung einfach wunderschön! Das Cover ist dieses Mal glänzend golden und wieder von helleren Lichtbahnen durchzogen, die einen Hauch von Wissenschaft und Symmetrie hinzufügen. Im Mittelpunkt steht die blaue Form einer Motte, die in der Geschichte ein zentrales Motiv darstellt und die durch geometrische Muster aufgepeppt wurde. Wer die Gestaltung von Teil 1 und 2 vergleicht, wird also feststellen, dass die Farbgebung von Hintergrund und Highlights genau konträr ist, sich die Designs also wunderbar ergänzen. Sehr schön ist auch die ausgestaltete Titelseite, die durch fünf gezeichnete Motten geziert wird, deren Flügelmuster bei genauerem Hinsehen ein Gesicht ergeben. Die Kapitelanfänge werden ebenfalls durch die Motte geziert und die fantasievollen Überschriften zeigen auf, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen wird. "Vipern und Engel", "Eine stille Apokalypse" oder "Pflaumengroße Wut" verbinden die beiden Polaritäten, die sich in meiner Lieblingsüberschrift widerspiegeln: "Wunderschön und voller Monster". Eine Protagonistin sagt an einer Stelle der Geschichte, alle wahren Geschichten seien wunderschön und voller Monster und Lazlo solle ihr etwas Wildes und Unglaubliches erträumen. Das hat sich die Autorin wohl auch als Maßstab gesetzt, denn die Geschichte, die Welt die sie für uns herbeiträumt wirkt wirklich wunderschön, monströs, morbide, sanft, farbenfroh und einfach - alles zugleich.


"Sie konnte die Wärme seiner Haut spüren. Eine aufflammende Verbindung, nein, eine Kollision. Als wären sie schon eine Ewigkeit durch dasselbe Labyrinth geirrt und hätten endlich eine Ecke umrundet, die sie aufeinandertreffen ließ. Eben noch war sie allein und verloren gewesen, jetzt nicht mehr."



Im ersten Abschnitt der Geschichte haben wir den jungen Träumer Lazlo kennengelernt, der durch eine schicksalhafte Fügung zum Ort seiner Träume - die verborgene Stadt Weep - aufbrechen kann, der durch die Mesarthim jahrzehntelang ihr Himmel, ihre Jugend, ihr Name und ihre Hoffnung gestohlen wurde. Nun in Weep angekommen muss er sich bald fragen, weshalb ihn sein Schicksal in die Stadt seiner Träume geführt hat und wie ausgerechnet er - der blasse Bibliothekar - die Stadt retten soll. Erst als ihm Sarai jede Nacht im Traum erscheint, beginnt er zu begreifen, wie tief verwurzelt der Hass zwischen Menschen und Mesarthim ist und was es kosten wird, diese Feindschaft zu überwinden. Auch Sarai, die hoch über der verfluchten Stadt in der verlassenen Zitadelle der Götter lebt und die Menschen von Weep jede Nacht in ihren Träumen besucht, steht vor einer wichtigen Entscheidung: will sie weiterhin ein Teil von Minyas Racheplan sein oder glaubt sie an das Gute in den Menschen? Mit der ersten wirklichen Begegnung von Sarai und Lazlo in ihren Träumen startet eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich jemals verfolgen durfte - eingebettet ist ein magisches Setting und die Gewissheit, dass ihre Beziehung nicht gut gehen wird...


"Meine Vipern, meine Engel", nannte Ellen die Große sie gerne mit Kosenamen. Passend, denn sie waren beides gleichzeitig. Sie waren Geschöpfe aus Fleisch und Seele, aus Magie und aus Hunger, und ja... Spucke, alle auf engstem Raum eingeschlossen, ohne Ausweg. Ein Massaker lag hinter ihnen, ein weiteres stand ihnen bevor, und überall waren die Geister der Toten."


Wir starten eher gemächlich in die zweite Runde der Geschichte und konzentrieren uns vor allem auf die Beziehung zwischen Sarai und Lazlo. Während im ersten Teil eher die Abenteuerkomponente von Lazlos Reise und die Magie des Ergründens des Geheimnisses von Weep im Vordergrund standen, ist der zweite Teil eher eine Liebesgeschichte, die in einem spektakulären Showdown gipfelt. Der Titel "Ein Traum von Liebe" wird hier also definitiv Programm. Dabei wird die Erzählweise gleichzeitig süßer und ernster. Durch den Fokus auf Lazlo und Sarai ergreift eine zarte Sehnsucht, süße Hoffnung und Zärtlichkeit von der Handlung besitzt, auf der anderen Seite wird aber immer deutlicher, wie tief verwurzelt Hass und Rachedurst auf den beiden Seiten sind und wie verfahren die Situation ist. Dadurch ist dem Leser die fragile Zerbrechlichkeit der vielen kurzen Glücksmomente bewusst und die Angst vor dem Ausgang, der im Prolog in Band 1 schon angedeutet wurde, sorgt für eine intensive Hintergrundspannung. Dabei scheinen Laini Taylor Genregrenzen und Erzählgrundsätze nicht besonders wichtig zu sein, denn sie tanzt zwischen verschiedenen Genres und schildert unglaubliche Situationen, durch die die Geschichte wie ein einziger skurriler, kunterbunter, wunderschöner Traum, aus dem man gar nicht mehr erwachen will.



"Sie hatte das Gefühl, sich selbst ganz neu zu entdecken - kein unnatürliches Geschöpf, vor dem selbst Geister zurückschrecken, sondern ein Märchenwesen. Ein Gedicht. Solange der Traum nachwirkte, erschien alles möglich. Sogar Freiheit.
Sogar Liebe."


Laini Taylors unfassbarer Schreibstil, der zu den schönsten gehört, die ich jemals kosten durfte, trägt zur Schaffung dieses Gesamtbildes natürlich auch nicht unwesentlich bei. Legendäre Mysterien über wütende Götter, gestohlenen Wörtern, verschwindenden Namen, unzerstörbare Metalle, schreckliche Albträume, gequälte Geister, gefallene Engel, wunderschöne Monster, gewiefte Alchemie und unglaubliche Magie - sanft und poetisch, eindringlich und voll träumerischer Süße nimmt sie uns mit auf eine ereignisreiche Reise und entführt in die sagenumwobene Stadt Weep. Im Großen wie im Kleinen findet sie dabei großartige und manchmal auch absurde Sprachbilder, die uns ihr Setting oder die Gefühle der Protagonisten näher bringen und als weiteres Alleinstellungsmerkmal hervorstechen. Sie erzählt die Geschichte von zwei Liebenden in einer verfluchten Stadt geschickt gerafft in 348 Seiten und vermittelt dem Leser trotz Zeit- und Ortssprüngen das Gefühl von Ruhe und Gemächlichkeit. Dabei kommen auch detailreiche, bildhafte Ausschmückungen nicht zu kurz, sodass eine magische Atmosphäre entsteht, die dank der fabelhaften Übersetzung Ulrike Raimer-Noltes nicht leidet. Falls das überhaupt möglich sein sollte, wird ihr Schreibstil hier noch besser - denn diese Geschichte besteht praktisch nur aus diesem gewissen, magischen Etwas, dem fantastischen Prickeln, das man nur in wenigen Büchern findet.


"Sie sprach von einer Liebe, die die Seele aufblühen lässt wie der Frühling und reifen lässt wie der Sommer. Eine Liebe, wie sie kaum in der Wirklichkeit existierte, als habe ein meisterhafter Alchemist alle Unreinheiten, Enttäuschungen, Alltäglichkeiten und unwürdigen Gedanken herausgeköchelt, um ein perfektes Elixier zu erschaffen, zuckersüß, vielschichtig und verzehrend."



Fast noch wichtiger als Setting und Schreibstil sind die zwei wundervollen Protagonisten, die wir hier in vollkommen neuem Licht kennenlernen können. Mit feinfühligen Beschreibungen hebt Laini Taylor ihre beiden Protagonisten aus dem bunten Meer aus Träumereien, Göttern, Monstern und Geistern hervor und lässt sie lebendig werden. Dabei ist vor allem Lazlo fern ab von jeglichem Klischee konstruiert und unterscheidet sich drastisch von üblichen oder gar durchschnittlichen Protagonisten einer Fantasy-Serie. Der unscheinbare, unansehnliche Junge besitzt nichts als seine Geschichten, seine Träume, seine Fantasie, welche er tief im Herzen als seinen größten Schatz verwahrt und doch macht ihn das zur reichsten Person des ganzen Landes. Seine kindliche Ehrfurcht, die neugierige Begeisterung und die demütige Höflichkeit, mit der er der Welt begegnet nehmen den Leser sofort für diesen sanftmütigen, jungen Mann ein und garantieren, dass man mit ihm mitfiebert und dieser Figur von Herzen das Beste wünscht.


"Ich bin kein Traum", sagte Sarai. Ihre Stimme klang bitter. "Ich bin ein Albtraum."


Auch Sarai scheint nicht in die Welt zu passen, in der sie lebt - eingesperrt mit Monstern, die ihre Familie sind, in einem Schloss hoch über den Wolken. Genauso sehr wie sich Lazlo nach dem Absonderlichen und Wunderbaren streckt, sehnt sich danach, einfach normal zu sein und dazuzugehören. Durch die täglichen Besuche in den Träumen der Bewohner von Weep hat sie etwas gefunden, dass den schwelenden Hass, der in den Herzen der Götterkinder auch nach Jahren noch glüht, abgekühlt hat: Mitgefühl und Verständnis. Trotz des vielen Leids, Unverständnisses und Schams, von denen ihr Dasein geprägt ist, ist sie in der Lage, mit den Menschen mitzufühlen, die Minya gerne zu ihren Feinden erklärt und so wird auch sie zur zerrissenen, tragischen Heldin, die wie Lazlo auch einfach nur dazugehören will. Was passiert, als die beiden aufeinander treffen - lest selbst...


"Für Lazlo hatte es sich angefühlt, als hätte er ein Buch im Inneren eines anderen Buches entdeckt. Eine kleine, kostbare Rarität, die in einem gewöhnlichen Wälzer steckte. Zaubersprüche, geschrieben auf Libellenflügeln, verborgen in einem Kochbuch zwischen Rezepten für Kohlköpfe und Maiskolben. Für Lazlo stand fest: Ein Kuss, selbst der allerkürzeste, war ein kleiner Moment der Magie, eine Geschichte voller Zauber, eine wundersame Unterbrechung des Alltags."


Das Ende … ja das Ende ist nochmal eine Kategorie für sich. Wie auch der Rest der Geschichte begeistert es mit fantastischem Ideenreichtum, wortgewaltiger Sprache und tragischer Intensität. Anders als der träumerisch-süße Beginn es aber vermuten ließe, lassen und die Enthüllungen und Geschehnisse der letzten Seiten schockiert und hilflos zurück, sodass das Warten auf den nächsten Teil ("Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers" (29.06.2020)) mir jetzt schon unendlich lange erscheint.



Fazit:


Der Traum geht weiter - bunter, intensiver, schöner und magischer als je zuvor! Laini Taylor überzeugt mit fantastischem Ideenreichtum, wortgewaltiger Sprache, tragischer Intensität und zwei lebendigen Protagonisten, die ihresgleichen suchen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Zurück in der Traumwelt

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Vielen Dank an Netgalley und den ONE Verlag!

Autorin: Laini Taylor
Verlag: ONE
Seitenanzahl: 384
Preis: 15,00 Euro/ 9,99 Euro

Inhalt

Sagenumwoben, voller Schönheit, Wunder und Mysterien - so hat Lazlo ...

Vielen Dank an Netgalley und den ONE Verlag!

Autorin: Laini Taylor
Verlag: ONE
Seitenanzahl: 384
Preis: 15,00 Euro/ 9,99 Euro

Inhalt

Sagenumwoben, voller Schönheit, Wunder und Mysterien - so hat Lazlo sich die Verborgene Stadt, über die er so viel gelesen hat, immer vorgestellt. Doch Weep hütet ein düsteres Geheimnis, dem Lazlo und seine Gefährten auf den Grund gehen sollen. Welche Rolle spielt dabei Sarai, das blauhäutige Mädchen, welches ihm immer wieder in seinen Träumen begegnet? Nacht für Nacht treffen sich die beiden, und Lazlo spürt, wie das Band zwischen ihnen immer stärker wird. Doch hat ihre Liebe eine Chance?

Meine Meinung

Es geht zurück in die Stadt Weep und Lazlo und Sarai. Nachdem das letzte Buch so plötzlich geendet hat, habe ich gespannt auf den zweiten Teil gewartet bevor ich wieder in die Traumwelt von Laini Taylor eintauchen konnte.
Mit viel Fantasie und Einfallsreichtum erzählt die Autorin die Geschichte rund um Lazlo und Sarai in
der verborgene Stadt Weep. Anderes als im letzten Band geht es jetzt eher um die Beziehung zwischen Lazlo und Sarai und zusammen mit ihnen erfahren wir endlich mehr über die Stadt und die Zitadelle. Es ist schön mitzuerleben wie die Liebesgeschichte zwischen den beiden in seinen Träumen verläuft und man fängt selber an mitzuträumen und in eine wunderbare Geschichte abzutauchen.
Auch der Schreibstil ist einfach etwas besonderes. Vieles wird phantasievoll und philosophisch erklärt und man taucht langsam in die immer lebhafter werdende Geschichte ein. Doch so einzigartig der Schreibstil auch ist, so hatte ich doch meine Probleme damit. Besonderes im ersten Band haben mich die langen und ausführlichen Erklärungen nach einiger Zeit gelangweilt und ich habe gemerkt, wie ich eher über die Sätze drübergelesen habe, als sie wirklich zu lesen. Hier ging es jetzt besser, da die Charaktere und die Geschichte mehr Tiefe bekommen haben.
Sarai und Lazlo sind mir mit ihrer besonderes Art langsam ans Herz gewachsen und ich kann es kaum erwarten bis es weitergeht.

Fazit

Ein großer Minuspunkt für mich ist es, dass der eine Band im englischen in zwei Teile geteilt wurden. Es passt so einfach gar nicht und lässt einen nach dem ersten Band etwas komisch zurück. Auch der Einstieg hier nach ein paar Monaten war dann nicht mehr so leicht.
Die Charaktere und die Geschichte hingegen hat mir schon besser gefallen als im ersten Teil. Ingesamt gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen.

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