Cover-Bild Das Spiel
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Horror
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 05.03.2007
  • ISBN: 9783453675353
Richard Laymon

Das Spiel

Roman
Der neue meisterhafte Psycho-Thriller von Kult-Autor Richard Laymon

Eines Tages erhält die junge Bibliothekarin Jane einen Fünfzig-Dollar-Schein und die Aufforderung, sich an einem ominösen „Spiel“ zu beteiligen: Wenn sie jeweils mitternachts eine bestimmte Aufgabe löst, dann verdoppelt sich ihre Belohnung. Sie macht mit. Die ersten Aufgaben sind noch leicht, doch sie werden härter – bis es kein Zurück mehr gibt: Das „Spiel“ artet zu reinstem Terror aus ....

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2020

Zu absurd

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In diesem Buch geht es um eine Bibliothekarin, die einen Umschlag mit Geld findet und einem Zettel auf dem eine Anweisung steht, der sie folge leisten soll um einen weiteren Umschlag mit mehr Geld zu bekommen. ...

In diesem Buch geht es um eine Bibliothekarin, die einen Umschlag mit Geld findet und einem Zettel auf dem eine Anweisung steht, der sie folge leisten soll um einen weiteren Umschlag mit mehr Geld zu bekommen. Die Aufgaben werden immer brutaler und der Absender dieser Briefe „Master of Games“ scheint immer übernatürlicher zu werden. Es gibt keine verschlossenen Türen die ihn aufhalten können, keine Grenzen, die er nicht ohne zu zögern überschreiten würde. Und Jane, die Bibliothekarin, scheint es zu genießen, obwohl sie immer grausamere Dinge erlebt und tun muss.

Mit jedem Kapitel wird es absurder und für meinen Geschmack einfach zu übertrieben. Sogar kleine Nebensächlichkeiten sind einfach übertrieben dargestellt, beispielsweise wird beschrieben, wie sie innerhalb weniger Tage durch die nächtlichen Abenteuer einen trainierten Körper bekommen hat.
Sie wird Zeugin einiger ziemlich brutaler Straftaten, hat aber nie mit der Polizei zu tun. Auch niemand in ihrem Umfeld kommt auf die Idee die Polizei zu kontaktieren, wenn sie nachts verwundet durch die Straßen läuft.
Eigentlich hat mich das Konzept echt begeistert, doch leider bin ich kein großer Fan der Umsetzung. Auch die „Auflösung“ am Ende konnte mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 17.04.2018

Das Spiel

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Die Bibliothekarin Jane wagt aufgrund einer mit 50 Dollar dotierten Aufforderung den Einstieg in ein mysteriöses Spiel, dessen Regeln ausschließlich der Spielemeister, der so genannte MOG (Master of Game) ...

Die Bibliothekarin Jane wagt aufgrund einer mit 50 Dollar dotierten Aufforderung den Einstieg in ein mysteriöses Spiel, dessen Regeln ausschließlich der Spielemeister, der so genannte MOG (Master of Game) kennt. Anfangs noch relativ harmlos steigert sich das Ganze bis zu einem Bereich, wo Grenzen sich verschieben und es keine Tabus mehr zu geben scheint. Gleich zu Beginn gesellt sich der Bibliotheksbesucher Brace zu Jane und die beiden gehen im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle.

Die Grundidee an sich ist brillant, deren Umsetzung jedoch mehr als mangelhaft. Richard Laymon reiht die gefährlichen Aufträge des Psychopathen in immer kürzeren Abständen aneinander, die vielen Logikfehler im Plot machen den guten Einstieg jedoch sehr rasch zunichte. Kein Handeln, keine Geschehnisse werden hinterfragt, es gibt niemals Augenzeugen bzw. Personen, die versuchen, einzugreifen. Die Anweisungen an die Protagonistin werden dieser in schriftlichen Botschaften mittels Rätseln bzw. durch Andeutungen überbracht – jedoch wird auch hier weder die Vorgehensweise noch die Selbstverständlichkeit in Frage gestellt, mit der Jane die Zielobjekte ansteuert. Intuition? Irgendein Bezug zu besagtem Ort?

Weiterer zutiefst befremdlicher Aspekt: die Hauptperson ist beinahe jede Nacht in gefährlichen Missionen unterwegs, hat zugleich aber eine Vollbeschäftigung … sie hat weder Urlaub noch eine Karenzierung beantragt und scheint keinen Schlaf zu brauchen. Nach einem harten Kampf am ganzen Körper von Verletzungen verunstaltet werden ihr in einem Jagdgeschäft problemlos Schusswaffen und Messer verkauft. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen haben mich auch die lebensbedrohlichen Verstümmelungen einiger Opfer sprachlos gemacht: obgleich jede ihrer Wunden tödlich sein müsste, fristen sie in Gefangenschaft ihr Dasein, ihre Peiniger werden grotesk und lachhaft dargestellt.

Der beinahe schon peinliche Ausgang dieser Geschichte erscheint mir so fern ab jeglicher Realität, dass ich dieses Buch vielmehr dem Genre Science Fiction oder Fantasy zuordnen würde als der Kategorie Thriller.

Richard Laymon schreibt in kurzen Sätzen, wobei man manchmal das Gefühl einer „langweiligen Aneinanderreihung“ beim Lesen bekommt. Die Gedanken der Protagonistin sind kursiv geschrieben, die Dialoge zwischen Jane und Brace sind in sehr kurzen und knappen Sätzen gehalten. Die vielen Logikfehler im Plot werfen Fragen auf, auf deren Beantwortung man vergeblich bis zum letzten Kapitel dieses Buches hofft. Laymon schafft es zwar, durch seine teilweise sehr brutalen Konfrontationen der Protagonistin mit gefährlichen Gegnern einen hohen Spannungsbogen beizubehalten, dies macht jedoch die fehlenden Inhalte kaum wett.

Da er immer wieder Höhepunkt an Höhepunkt reiht, wird das Lesen mit der Zeit trotz allem langweilig und verdeutlicht den Versuch, so viele Gräueltaten und Ereignisse wie nur irgend möglich in seinen Thriller einzubringen. Dies führt meines Erachtens zu einer Umkehrung – seine Geschichte wird nicht mehr mit höchster Spannung verfolgt, der Leser hat vielmehr den dringenden Wunsch, dieses Buch endlich zu beenden.

Richard Laymon hat sich mit Jane und Brace zwei unsympathische und zugleich unglaubwürdige Protagonisten geschaffen. Die Charaktere sind sehr flach, man erfährt kaum etwas über die beiden Personen und deren Vergangenheit bleibt völlig im Dunkeln. Jane, die „ängstliche mollige graue Maus“, mutiert innerhalb von zwei bis drei Wochen zu einer knallharten, schlanken, muskelgestählten und sehr sportlichen Amazone, die kaum etwas in Frage stellt und ohne Wimpernzucken mordet. Jede noch so brutale Forderung des Gamemasters wird erfüllt, Jane scheint ihr Gewissen in kürzester Zeit vergessen zu haben. Im Gegensatz zu ihrem erwachten Jagdinstinkt schlummert sie jedoch des Nachts, wenn der mysteriöse MOG sie aufsucht, sie selber oder Brace verunstaltet, friedlich in ihrem Bett weiter und erscheint dadurch ein wenig mehr unglaubwürdig. Brace wird als orientierungslos, verweichlicht und als Mann ohne Rückgrat dargestellt und auch hier ist es mir nicht gelungen, mich mit ihm als Person zu identifizieren. Man wartet als Leser ständig auf ein energisches Einschreiten seinerseits, es ist jedoch immer wieder Jane, die alle Aufgaben erledigt und ihn letztendlich sogar noch retten muss.

Der psychopathische Spielemeister selbst bleibt bis zuletzt im Dunkeln – über ihn erfährt der Leser lediglich, dass er sehr reich und völlig skrupellos ist. Es werden zwar noch vereinzelt Namen genannt (der eines Penners beispielsweise), jene aber als Nebenfiguren zu bezeichnen, würde wohl zu weit gehen. So wenig Laymon sich seiner Hauptfiguren annimmt – Nebenfiguren scheint es gar keine zu geben.


Es handelt sich hierbei um ein Taschenbuch mit beeindruckendem Cover. Blutrote, erhobene Buchstaben, Badezimmerfliesen und einen mit Blutflecken bespritzten Abfluss. Durchaus für sich einnehmend und Spannung und Thrill versprechend. Die achtundvierzig Kapitel sind meist nur einige Seiten lang. Der Klappentext – meines Erachtens nach das Beste an diesem Buch – nimmt den Leser sofort gefangen und verführt ihn zum Kauf.

Fazit: Richard Laymon schaffte es zwar, eine gewisse Spannung ins Buch zu bringen, konnte mich aber trotz allem keine Sekunde an diesen Plot fesseln. Ich empfand „Das Spiel“ als grotesken Abstecher in den Bereich Fantasy, unglaubwürdig und sämtliche Ereignisse keinesfalls nachvollziehbar. Nach „Die Insel“ ist dies nun das zweite Buch dieses Autors, das mich maßlos enttäuscht hat und ich kann es keinesfalls weiter empfehlen.