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Veröffentlicht am 07.02.2020

Wunderschöner und authentischer Südstaatenroman

Im Herzen die Freiheit
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Während der Märzrevolution 1849 kommen die Eltern der 10jährigen Antoinette ums Leben.
Das Mädchen wird erst zu ihren Großeltern nach Paris gebracht und dann zu ihrem Patenonkel nach New Orleans.
Antoinette ...

Während der Märzrevolution 1849 kommen die Eltern der 10jährigen Antoinette ums Leben.
Das Mädchen wird erst zu ihren Großeltern nach Paris gebracht und dann zu ihrem Patenonkel nach New Orleans.
Antoinette findet sich in einer anderen Welt wieder. Sie ist bei Menschen zu Hause die sie nicht kennt und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind ihr fremd. Vor allem die Sklaverei stößt sie ab.
So schließt sich Antoinette später auch einer Organisation an die Sklaven hilft in die Freiheit zu kommen.
Elisabeth Büchle hat zahlreiche, sehr erfolgreiche Bücher veröffentlicht.
„Im Herzen die Freiheit“ war ihr Debütroman, der jetzt neu aufgelegt wurde.
Es wird das Leben im Vieux Carré (dem French Quarter) beschrieben so wie man es sich zur damaligen Zeit vorstellt.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und kommen sehr authentisch rüber.
Besonders Antoinette habe ich gleich ins Herz geschlossen.
Sie reist als 10jähriges Mädchen mit einer Gouvernante und einer Zofe mit dem Schiff nach New Orleans.
Auf dem Schiff freundet sie sich mit Max, einem Jungen der mit seiner Familie im Unterdeck reist an. Schon da versorgt sie die Familie mit Lebensmittel vom Oberdeck.
Das erste was sie wahrnimmt als sie in New Orleans an Land geht ist ein Sklave der gezüchtigt wurde.
Schon hier meint man, dass Antoinette einen körperlichen Schmerz verspürt wenn sie das mitansehen muss.
Antoinette hat ein großes Herz. Auch als junge Frau hilft sie wann immer jemand ihre Hilfe braucht.
Ihr Mädchen, eine etwas tollpatschige Sklavin ist ihr mehr eine Freundin als eine Bedienstete und sie hält ihre schützende Hand über sie.
So schließt sie sich auch einer Organisation an die den Sklaven zur Freiheit verhilft.
Der Leser erfährt einiges über die Gefahren die lauern wenn es heißt eine Gruppe Sklaven von einem Treffpunkt zum nächsten zu bringen, von der Bürgerwehr die die Plantagenbesitzer aufstellen um die Sklavenbefreier zu überführen.
Mit „Im Herzen die Freiheit“ hat Elisabeth Büchle einen wahnsinnig guten und authentischen Südstaatenroman geschrieben. Das Buch hat alles was ein Buch braucht um den Leser in seinen Bann zu ziehen. Man erlebt das gesellschaftliche Leben, die vielen Feste und die gesellschaftliche Konvention. Man erlebt die Stellung der Frau, die eigentlich nur dazu da ist dem Mann den Haushalt zu führen und Kinder zu gebären. Die wenigsten Mädchen dürfen sich ihren Mann selbst aussuchen.
Auch die weniger schönen Seiten bekommt der Leser hautnah mit, die Sklaverei und die Jagd nach den Menschen die den Sklaven in die Freiheit verhelfen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und unkompliziert so, dass sich die 542 Seiten sehr schnell gelesen haben.
Die Beschreibung der Orte und der Charaktere war so visuell, dass bei mir ein richtiges Kopfkino entstanden ist.
„Im Herzten die Freiheit“ ist ein Roman den ich jedem empfehlen kann und der mindestens 5 Sterne verdient.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

5-Sterne für Balbina

Das Beste wartet noch auf dich
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Balbina von Buntschuh ist Witwe und lebt von einer kleinen Rente.
Plötzlich flattert ein Brief von einem Notar ins Haus, sie ist Erbin eines Hauses.
In ihren Träumen sieht sie sich schon alle ihre Wünsche ...

Balbina von Buntschuh ist Witwe und lebt von einer kleinen Rente.
Plötzlich flattert ein Brief von einem Notar ins Haus, sie ist Erbin eines Hauses.
In ihren Träumen sieht sie sich schon alle ihre Wünsche erfüllen. Endlich nicht mehr jeden Cent umdrehen müssen.
Doch als sie das Haus besichtigt fällt sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Ihr Erbe ist kein Traumhaus, sondern ein leerstehendes, renovierungsbedürftiges Mietshaus.
Da sie sich eine Instantsetzung nicht leisten kann entschließt sie sich das Haus zu verkaufen. Ein Haus in dieser Größe bringt ein ansehnliches Sümmchen.
Beim näheren in Augenschein nehmen entdeckt sie ein Pärchen, dass sich in dem Haus eingenistet hat. Die Beiden überreden sie das Haus nicht zu verkaufen und appellieren an ihre Verantwortung als Hausbesitzerin.
Damit fangen Balbinas Probleme an.
„Das Beste wartet noch auf dich“ von Lilli Marbach ist ein humorvoller und turbulenter Roman. Hinter dem Pseudonym Lilli Marbach verbirgt sich keine geringere als Lilli Beck die mich schon mit einigen Romanen begeistert hat.
Dieses Buch ist so ganz anders als dass, was ich bisher von der Autorin gelesen habe und hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und haben mir manchen Lacher abluchst.
Besonders Balbina, eine 66jährige Witwe mit viel Charm und einem großen Herzen ist einfach hinreisend.
Ein Erbe bringt ihr ganzen Leben durcheinander. Plötzlich besitzt sie ein Mietshaus hat aber kein Geld für die Renovierung. Es bleibt nur der Verkauf. Doch ein Pärchen hat sich in ihrem Haus eingenistet und versucht sie zu überreden das Haus nicht zu verkaufen.
Auf einmal ist es vorbei mit dem ruhigen Leben. Jetzt beherrschen Geldsorgen und Aufregung über alle möglichen Schäden am Haus den Alltag.
Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Der Schreibstil ist unkompliziert und humorvoll und schreitet rasch voran.
Es vermittelt dem Leser aber auch, dass wenn man wie Balbina (und auch ich) die 60 überschritten hat, das Leben immer noch Überraschungen bereithält.
„Das Beste wartet noch auf dich“ ist ein humorvoller Roman für alle Altersklassen den ich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Ein kleines Schmankerl der Autorin

Sommer der Erinnerung
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Ich habe bereits den 1. Teil „Ein Sommer wie Limoneneis“ von Marie Matisek gelesen.
Jetzt bevor ich den 2. Teil „Unter dem Limonen Himmel“ anfange, habe ich gesehen, dass es eine kurzes eBook, quasi eine ...

Ich habe bereits den 1. Teil „Ein Sommer wie Limoneneis“ von Marie Matisek gelesen.
Jetzt bevor ich den 2. Teil „Unter dem Limonen Himmel“ anfange, habe ich gesehen, dass es eine kurzes eBook, quasi eine Vorgeschichte gibt.
Natürlich musste ich die zwischen den 2. Bänden einschieben.
Hier lernt man Marco Pantanella kennen, spürt die ersten Anzeichen von seinem Burn out und die Spannung die in seiner Ehe herrscht.
Dann führt die Erinnerung Marc zurück ins Jahr 1987 nach Amalfi wo er eine glückliche Kindheit hatte.
Man lernt seine Eltern und seine Nonna kennen und auch seinen besten Freund Pippo.
Der flüssige und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss. Man bekommt richtig Urlaubsgefühle, wenn man die Beschreibung des schönen Amalfis liest und in der kalten Jahreszeit wird es einen direkt etwas wärmer ums Herz.

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Ein Buch das lange nachhallt

Poppy
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Poppy lebt mit ihrer Mutter Patricia in einem heruntergekommenen Vorstadtviertel. An Poppys 6. Geburtstag ziehen Poppy und ihre Mutter zu Patricias neuem Freund in eine Villa, ein dunkelbraunes Schloss ...

Poppy lebt mit ihrer Mutter Patricia in einem heruntergekommenen Vorstadtviertel. An Poppys 6. Geburtstag ziehen Poppy und ihre Mutter zu Patricias neuem Freund in eine Villa, ein dunkelbraunes Schloss wie es Poppy nennt.
Hier beginnt Poppys Geschichte.
Mit „Poppy“ hat Astrid Korten ein Buch veröffentlicht, dass den Leser lange über die Geschichte nachdenken lässt. Man muss sich immer vor Augen halten, es ist eine wahre Begebenheit.
Das Zitat am Anfang von Tim Robbins trifft es genau auf den Punkt „Nachdem du Poppy gelesen hast, möchtest du das Mädchen nie wieder alleine lassen“
Auch ich hätte Poppy oft gerne einfach nur in den Arm genommen.
Es ist kaum vorstellbar welches Schicksal das arme Mädchen erleiden musste.
Natürlich hat es niemand bemerkt.
Besonders die Mutter Patricia. Seit sie mit ihrem neuen Mann zusammen lebt hat sie nur noch dessen Geld im Kopf und natürlich Shoppen gehen, ihre Lieblingsbeschäftigung.
Ich denke es gab so viele Anzeichen und da frage ich mich, hat sie einfach nur weggeguckt um ihren Luxus nicht zu verlieren?
Die Geschichte wird aus Sicht von Poppy erzählt. Es sind die kindlichen Gedanken die mich sehr berühren. Zu Beginn ist sie gerade mal 6 Jahre und sie fragt sich ist das normal. Poppy traut sich aber nicht zu fragen. So zieht Poppy sich immer mehr in sich selbst zurück.
Das Buch ist aber nicht nur traurig, nein es gibt auch viele Augenblicke bei denen man Schmunzeln muss.
Meiner Meinung nach hat die Autorin genau die richtige Mischung an Tragik und auch an lustigen Augenbliche gefunden. Man hat beim Lesen mit Poppy geweint und gelacht.
Nachdem ich dieses Buch gelesen habe muss ich noch lange über das Buch nachdenken. Ich bewundere Poppy, die heute eine erwachsene Frau ist für ihren Mut Astrid Korten ihre Geschichte anzuvertrauen und ich bewundere die Autorin dafür, dass sie sich mit dem Schicksal so intensiv beschäftigt hat. Das war bestimmt nicht einfach.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Spannender Fall für Frida und Haverkorn

Sterbekammer
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Josef Hader wohnt in der alten, dem Verfall preisgegebenen Deichmühle. Er ist ein rechter Eigenbrötler und hält sich mit seinen Boshaftigkeiten und zur Not auch mit seinem Jagdgewehr die Bewohner vom Hals.
Doch ...

Josef Hader wohnt in der alten, dem Verfall preisgegebenen Deichmühle. Er ist ein rechter Eigenbrötler und hält sich mit seinen Boshaftigkeiten und zur Not auch mit seinem Jagdgewehr die Bewohner vom Hals.
Doch als sein Hund im Hof bellt und jault wird eine Bewohnerin aufmerksam. In der Annahme, dass da etwas nicht stimmt fährt sie auf den Hof der Paulsens und bittet um Hilfe.
Frida und ihr Vater öffnen gewaltsam die Tür der Mühe und finden Hader Tod an der Treppe liegen.
Doch Frida macht noch einen grausamen Fund. Unter der Küche ist eine Kammer und in der finden sich Spuren von einer Frau die vor 10 Jahren verschwunden ist.
Wurde die Frau die ganzen Jahre in der Kammer festgehalten?

„Sterbekammer“ ist der 3. Fall mit Frida Paulsen und Kommissar Haverkorn, einer Krimireihe die in der Elbmarsch spielt aus der Feder von Romy Fölck.
Ich freue mich Frida und Haverkorn wiederzutreffen.
Es ist wie mit guten Freunden, wenn man sie längere Zeit nicht gesehen hat merkt man erst wie sehr man sie vermisst hat.
Haverkorn hat sich von seiner Rauchvergiftung die er sich im letzten Fall zugezogen hat langsam erholt und denkt daran wieder zu arbeiten.
Mich freut auch, dass er ein so gutes Verhältnis zu seiner Tochter Henni hat, die er doch erst als erwachsene Frau kennengelernt hat.
Frida wohnt jetzt fest auf dem Hof ihrer Eltern. Sie hat sich vorgenommen den Hof zu retten und dafür zu sorgen, dass der Hof in der Familie bleibt. Keine leichte Aufgabe, ist der Hof doch hoch verschuldet.
Bei der Mordkommission in Itzehoe gibt es einen Führungswechsel. Fridas bisheriger Vorgesetzter Andreas Vollmer wechselt nach Kiel und dafür kommt Nick Wahler mit dem Frida einige Schwierigkeiten hat.
Es gibt auch gleich viel zu tun. 2 Fälle in denen die Beamten auf der Stelle treten.
Der eine ist ein Mord an einer Tankstelle und der andere die Frau die offensichtlich in Deichmühle festgehalten wurde.
Frida und Haverkorn fragen sich immer wieder, „lebt die Frau noch?“
Zu Beginn des Buches erlebt der Leser die Entführung der Frau und zwischendurch liest man immer wieder einmal einen kurzen Abschnitt der mit „Ich-Tag X“ überschrieben ist von der Gefangenschaft der Frau.
Man spürt ihre Ängsten und ihrer Verzweiflung. Gefangen in Dunkelheit dem Willen des „Monsters“
ausgesetzt. Er bestimmt wann es hell und wann es dunkel ist. Kein Gefühl mehr für Raum und Zeit.
Bis zum Ende weiß der Leser nicht ob die Frau noch lebt oder tot ist. Auch ob Josef Hader wirklich der Entführer ist oder ob es noch einen anderen Täter gibt weiß man nicht und so bleibt das Buch spannend bis zum Ende.
Die einzelnen Fälle der Krimireihe sind in sich abgeschlossen und können ohne weiteres einzeln gelesen werden.
Da die Personen aber auch ein ereignisreiches Privatleben haben das fortlaufend erzählt wird finde ich es schöner, wenn man die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens liest.
Die Mischung aus Kriminalfall, Ermittlungen und Privatleben ist recht ausgeglichen, interessant und unterhaltsam.
Jetzt kann ich mich nur noch auf den 4. Fall von Romy Fölck freuen.


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