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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2020

Fitzek wieder in besserer Form

Das Geschenk
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Milan Berg ist Analphabet. Er hat einen Weg gefunden, durchs Leben zum kommen ohne Lesen und Schreiben zu können. Doch dann wird es ihm zum Verhängnis. Eines Tages hält er mit seinem Fahrrad an einer Ampel, ...

Milan Berg ist Analphabet. Er hat einen Weg gefunden, durchs Leben zum kommen ohne Lesen und Schreiben zu können. Doch dann wird es ihm zum Verhängnis. Eines Tages hält er mit seinem Fahrrad an einer Ampel, neben ihm steht ein Auto. Auf der Rückbank sitzt ein verängstigtes Mädchen, das einen Zettel an die Scheibe hängt. Darauf steht: Hilf mir! Doch Milan Berg kann das nicht lesen, dennoch erkennt er, dass diese Situation nicht normal ist und verfolgt das Auto.

Schnell findet sich Milan Berg in einer Ausnahmesituation wieder und gerät in einen Art Schnitzeljagd. Fitzek ist es wieder einmal gelungen kontante Spannung zuhalten und immer wieder Wendungen und Fallen für den Leser einzubauen, bis man total verwirrt ist.
Der Schreibstil ist, wie gewohnt, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Fitzek schreibt sehr dynamisch, wodurch man nur so über die Seiten fliegt. Die Idee dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch ein paar Einblicke in das Leben eines Analphabeten zu bekommen, war interessant.
Die Charaktere waren super ausgearbeitet. Manchen bin ich ordentlich auf den Leim gegangen. Man sollte nicht alles glauben, was man liest.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, es war zwar keine atemraubende Spannung da, allerdings wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da nahm ich eine kürzere Nacht gerne in Kauf. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Wunderbarer Roman

Hufeland, Ecke Bötzow
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Franzi ist ein wahres DDR-Kind. Ihre Eltern kämen gegen das Regime, doch Franzi ist Feuer und Flamme von den Pionieren und der gesamten Struktur der DDR. Doch dann fällt die Mauer und plötzlich sind sie ...

Franzi ist ein wahres DDR-Kind. Ihre Eltern kämen gegen das Regime, doch Franzi ist Feuer und Flamme von den Pionieren und der gesamten Struktur der DDR. Doch dann fällt die Mauer und plötzlich sind sie auch Westdeutsche. Wird Franzi damit klarkommen?

Dieser Roman begleitete ein kleines Mädchen durch ihre Kindheit und Jugend. Die Kindheit verbringt sie in der gutbehüteten DDR mit den Pionieren und ihre Jugend im sozusagen Wilden Westen. Somit spielt dieser Roman in den 80 und 90er Jahren. Stellenweise fühlte ich mich selbst zurückversetzt und vieles kam mir aus meiner eigenen Kindheit sehr bekannt vor. Lea Streisand ist es wirklich wunderbar gelungen Franzi Leben einzuhauchen. Franzi ist ein sehr sympathisches Mädchen, das total authentisch rüberkommt. Gerne würde man selbst in der Hufelandstraße, Ecke Bötzow wohnen. Dieser Roman zeigt hervorragend, wie unterschiedlich Kinder und Erwachsene die DDR und den Westen wahrgenommen haben.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich flog nur so über die Seiten. Die Geschichte ist wirklich sehr lebendig – zum einen Dank der Charaktere und zum anderen aufgrund der vielen Geschehnisse. Die Charaktere sind alle toll umgesetzt und sehr verschieden. Es wurde einige Typen bedient. Vielleicht waren es sogar zu unterschiedliche Menschen, aber dadurch bekam man als Leser sehr viele Blickwinkel auf die damaligen politischen Geschehnisse.

Dieses Buch gibt einen wunderbaren Einblick in eine Kindheit zum Ende der DDR und zeigt auf, wie es für ein Kind war den Mauerfall und die Wiedervereinigung mitzuerleben. Ich habe dieses Buch verschlungen, deshalb vergebe ich gerne volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 22.01.2020

Sehr informativ und anschaulich

Mein Mauerfall
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Dieses Buch ist wunderbar, um jemanden die DDR und vor allem den Mauerfall näher zu bringen. Es handelt sich um eine interessante Aufmachung des Buches. Den Rahmen bildet Theo, der mit seiner Familie einen ...

Dieses Buch ist wunderbar, um jemanden die DDR und vor allem den Mauerfall näher zu bringen. Es handelt sich um eine interessante Aufmachung des Buches. Den Rahmen bildet Theo, der mit seiner Familie einen Kurzurlaub macht. Seine Familie stammt aus der DDR. Diese Rahmenhandlung spielt im Jahr 2019, also 30 Jahre nach dem Mauerfall. Theo ist 12 und möchte gerne mehr über diese Zeit erfahren, deshalb schaut er sich Erklärvideos eines gewissen Jos an. Diese sind teilweise als O-Ton abgedruckt, wodurch der Leser ebenfalls das Gefühl hat die Videos zu sehen. Viele Bilder untermalen diesen Eindruck. Des Weiteren gibt es viele original Gedanken von Menschen, die die Zeit der DDR und des Mauerfalls miterlebt haben. Diese erscheinen als O-Ton. Viele Fakten, werden als kurzer Erklärtext, der optisch hervorgehoben wird, dargestellt. Dieses Buch ist wirklich sehr anschaulich und faktenreich. Wer es gelesen hat, hat einen sehr guten Überblick über die Zeit des geteilten Deutschlands. Das Buch ist für Kinder ab zehn Jahren empfohlen, dieser Altersgrenze kann ich zustimmen. Es ist sehr leicht verständlich geschrieben. Fachbegriffe oder komplizierte Sachverhalte werden ausgedröselt und leicht erklärt. Dass sich um die ganzen Fakten die Rahmengeschichte mit Theo und seiner Familie legt, ist eine sehr gute Idee und verleiht dem Ganzen Leichtigkeit, so wirkt es überhaupt nicht, wie ein Sachbuch.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich habe nichts daran auszusetzen, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Ein Roadtrip nach Bukarest, der ans Herz geht

Goldene Zeiten im Gepäck
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Karla arbeite als Pflegehelferin in einem Altenheim in Stuttgart. Eines Tages kommt die unsympathische Frau Kaiser auf sie zu und erpresst sie. Entweder, sie fährt sie nach Rumänien oder sie Verrät, dass ...

Karla arbeite als Pflegehelferin in einem Altenheim in Stuttgart. Eines Tages kommt die unsympathische Frau Kaiser auf sie zu und erpresst sie. Entweder, sie fährt sie nach Rumänien oder sie Verrät, dass Karla Marihuana anbaut und an die Altenheimbewohner verkauft. Karla kann nicht andern und geht auf den Deal ein. Eine sehr abenteuerliche Reise durch Osteuropa beginnt und aus der Entführung wird schnell mehr.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. ich wurde wunderbar unterhalten und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Dieser Roman beschriebt einen ganz besonderen Roadtrip. Karla und Elisabeth sind zwei ganz unterschiedliche Menschen. Karla, die junge Pflegehelferin, die ihr Studium abgebrochen hat und ein sehr kleines Selbstwertgefühl hat. Auf der anderen Seite Elisabeth, die ehemalige Olympionikin, die ihre Jungend dem Wasser gewidmet hat und in Australien 1956 ein neuer Mensch wurde und heute noch in der Vergangenheit hängt und eine Entscheidung sehr bereut. Diese Entscheidung soll nun auf diesem Roadtrip wieder gut gemacht werden – ob es funktionieren wird?

Die Charaktere sind Adriana Popescu sehr gut gelungen. Sie sind sehr eigenständig und authentisch. Neben Karla und Elisabeth lernt der Leser auch Gabriel kennen. Dieser bleibt allerdings im Hintergrund – was mir gut gefallen hat. Erzählt wird die Geschichte immer abwechseln aus Karlas und Elisabeths Sicht. Karla berichtet aus der Gegenwart und somit von Roadtrip. In Elisabeths Erzählungen ist der Leser bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne. Hier verflechtet Adriana Popescu reale Geschehnisse mit ihrer fiktiven Geschichte, so dass für den Leser ein sehr authentisches Szenario entsteht.

Mir hat dieser Roadtrip wirklich sehr gut gefallen und ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Lust hat eine unterhaltsame Geschichte, die ans Herz geht, zu lesen. Ich vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 13.11.2019

Eine Reise um die Welt und zu sich selbst

Leaving the Frame
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Maria Ehrich eine junge deutsche Schauspielerin, die sicherlich fast jedem im Land bekannt ist, begab sich mit ihrem Freund auf eine kleine Weltreise. Sieben Monate verbrachten die beiden unterwegs und ...

Maria Ehrich eine junge deutsche Schauspielerin, die sicherlich fast jedem im Land bekannt ist, begab sich mit ihrem Freund auf eine kleine Weltreise. Sieben Monate verbrachten die beiden unterwegs und erkundigten verschiedene Länder – Kenia, Hawaii, Mexiko, die USA und Kanada. Maria lässt den Leser an ihren Abenteuern teilhaben. Mir haben der Schreibstil und Marias Erzählweise sehr gut gefallen. Es wurde berichtet, was sie sahen, aber auch was sie fühlten. Im Vordergrund liegen sicherlich die Begegnungen mit Menschen. Das ist allerdings auch nachvollziehbar, denn so etwas ist wohl auch das Prägsamste. Es ist wirklich sehr interessant, was für Menschen Maria und Manu kennengelernt haben. Und vor allem, wie offen sie gegenüber zwei völlig Fremden sind. Der eigentliche Plan war, um die Welt zu reisen und zu filmen und daraus einen Film zu machen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass dies schnell zur Nebensache wurde und im Vordergrund lag sich selbst besser kennenzulernen und zu wachsen. Vor allem Maria scheint auf dieser Reise sehr gewachsen zu sein. Seit Kindestages an steht sie vor der Kamera. Mitte Zwanzig hatte sie wohl kaum Zeit zum Durchatmen und gar in sich kehren, das scheint ihr auf dieser Reise gelungen zu sein. Sie hat einige Ängste überwunden. Das hat mich als Leser sehr glücklich gemacht! Vor allem, da sie uns Leser an ihrer Gefühlswelt teilnehmen lässt und dies auf sehr sympathische Art und Weise. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, eine Freundin würde mir von ihrer Reise erzählen. Sehr beeindruckend.

Der Bildteil am Ende hat mir sehr gut gefallen. Beim Betrachten der Bilder hatte ich gleich die entsprechende Textstelle im Kopf.

Mir hat dieser Reisebericht sehr gut gefallen und ich vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.