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Veröffentlicht am 23.01.2020

Solider Krimi

Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)
1

Ein Nachtwächter wird tot in einer Firma aufgefunden und auf dem Tisch des Chefs liegt ein verwesender Hamster. Was ist geschehen? Hat es vielleicht etwas mit einem geplanten Windpark zu tun gegen den ...

Ein Nachtwächter wird tot in einer Firma aufgefunden und auf dem Tisch des Chefs liegt ein verwesender Hamster. Was ist geschehen? Hat es vielleicht etwas mit einem geplanten Windpark zu tun gegen den sich eine Initiative gegründet hat, die die Firma massiv unter Druck zu setzen versucht? Pia Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein nehmen die schwierigen Ermittlungen mit einer Vielzahl potentieller Verdächtiger auf.

Von Beginn an wird die Geschichte aus vielen Blickwinkeln geschildert. Da ist der wütenden Teenager, ein nicht minder wütender und schießwütiger Jäger, Geschwister, welche dringend an Geld kommen wollen oder eine Dreier-WG, die nicht ganz das zu sein scheint, was sie auf den ersten Blick vorgibt. Dies ermöglicht aus diversen Perspektiven die Geschichte zu betrachten, sodass eine recht komplexe, aber nie unverständliche Geschichte gewebt wird, die es in sich hat und je weiter sie voranschreitet, immer mehr überrascht. Mitten in diesem Chaos aus Umweltschutz- und Windenergie- gegnern wie befürwortern suchen Pia und etwas weniger auch Oliver nach dem Täter. Rund um den Windpark und das Klima allgemein gibt es eine Menge Informationen, die zum Erscheinungszeitpunkt 2011 vielleicht noch in Teilen neu gewesen wären, mir mittlerweile aber alle so schon mal untergekommen sind (kreide ich der Autorin nicht an, ich hätte das Buch ja schon vor Jahren gelesen haben können).

Es macht immer wieder Freude dem eingespielten und sympathischen Team und ihren Kollegen über die Schulter zu schauen und auch einen Blick in deren Privatleben zu bekommen, der jedoch nie zu ausufernd ist. Der Krimi schließt hier direkt an den Vorgänger an und zeigt den netten Chef von einer Seite, die man so eigentlich nicht von ihm erwartet hat, aber unter den Umständen irgendwie doch nachvollziehbar ist.

Der Schreibstil ist gewohnt ansprechend, leicht zu lesen und meist fesselnd. Die Charaktere werden so ausgiebig geschildert, dass ein Einsteigen in die Reihe mit dem Band leicht fällt.Daraus ergibt sich aber auch ein kleines Problem: Zwischendurch hatte das Buch manche Länge, die aber in Summe nicht zu stark ins Gewicht fallen.

Ein solider Krimi mit einer großen Portion Lokalkolorit und ich freue mich jetzt schon auf die noch bevorstehenden Teile der Reihe - derweil empfehle ich euch das Buch gerne.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2020

Basics und exotische Kartoffelvarianten, einfach lecker

Kartoffeln kreativ
0

Kartoffeln sind in den meisten deutschen Haushalten – und nicht nur dort – wohl kaum mehr wegzudenken. Vielseitig einsetzbar, lecker und wie ich finde gesund, lässt sich die Knolle auf vielfältige Art ...

Kartoffeln sind in den meisten deutschen Haushalten – und nicht nur dort – wohl kaum mehr wegzudenken. Vielseitig einsetzbar, lecker und wie ich finde gesund, lässt sich die Knolle auf vielfältige Art und Weise einsetzen.

Hier sind viele Basics enthalten, die gerade Anfänger und Laien sicherlich besser zu schätzen wissen als „Küchenprofis“, wie ich mich bezeichnen würde, jedoch haben auch „einfache“ Kartoffelsuppen oder Klassiker wie Püree, Gratin oder Bratkartoffeln ihre Berechtigung im Buch. Daneben gibt es zahlreiche weniger klassische und bekannte Rezepte, die man nicht immer und überall sieht. Das macht GU eben auch aus, dass eben für den Anfänger, aber auch den „Profi“ immer was dabei ist. Die Rezepte aus Pfanne, Topf, Schüssel und dem Ofen bieten viele verschiedene Geschmacksrichtungen.

Ich habe unter anderem die indischen Kartoffelbratlinge im Vorfeld weder irgendwo gesehen, geschweige denn selbst zubereitet – aber meine Familie liebt sie schon und sie werden daher bestimmt fester Bestandteil meines Repertoires. Exotischer Geschmack und Kartoffel – das geht nicht nur, dass ist wirklich einfach nur lecker. Und das Beste: Es ist super einfach!
Jedoch habe ich selbst bei den sogenannten Basics noch den einen oder anderen kleinen Kniff gefunden, der das Geschmackserlebnis verändert und in den meisten Fällen nach unserem Geschmack, also zum noch besseren.

Die Geling-Garantie, die auch dieses Buch gibt, ist nicht nur so dahingesagt, sondern ein Fakt. Hält man sich an die leicht verständliche und gut übersichtliche Anleitung, kann eigentlich nichts schief gehen. Die Zutatenliste umfasst hier ausschließlich gut erhältliche Zutaten, was auch für die meisten anderen Rezepte gilt.

Schön finde ich auch immer wieder die „GU-Clous“, die in wenigen Worten sehr gute Tipps geben und immer schön ins Auge fallen. Apropos ins Auge fallen: Die Bilder zu den einzelnen Rezepten sind auch hier sehr schön gelungen und appetitanregend.

Ein kleines bisschen mehr pfiffige, kreative Rezepte hätte ich bei dem Buchtitel dann aber schon erwartet, daher ziehe ich einen Stern ab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 06.01.2020

Spannender zweiter Fall mit etwas enttäuschendem Ende

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
0

FBI- Senior Agent und Neurowissenschaftlerin Sayer Altair ermittelt nach einer Verletzungspause wieder. Auch ihr zweiter Fall hat alles, was ein kurzweiliger und spannender Thriller benötigt. Action, die ...

FBI- Senior Agent und Neurowissenschaftlerin Sayer Altair ermittelt nach einer Verletzungspause wieder. Auch ihr zweiter Fall hat alles, was ein kurzweiliger und spannender Thriller benötigt. Action, die Suche nach Täter und potentiellen Opfern artet in einem Wettlauf auf Leben und Tod aus, dazu ein Cold-Case und ein Ermittlerteam, welches nicht unbedingt den ganz klassischen Vorstellungen entspricht, aber mich komplett überzeugt hat.

Schon der Beginn verspricht eine spannende Geschichte, denn FBI-Agent Max ist mit seiner Leichenspürhündin in einem Nationalpark unterwegs, als sie eine Spur findet. Eigentlich haben die beiden frei, aber das interessiert die Hündin nicht und so findet sie das titelgebende Knochengrab. Wer hat Leichen dort entsorgt und aus welchem Grund? Sind es vielleicht ganz alte Knochen? Doch dann wird plötzlich eine „frische“ Leiche in der Nähe entdeckt. Sind es zwei verschiedene Fälle oder hängt alles zusammen? Dieser Frage muss sich das Team um Sayer stellen. Man ist also direkt mitten im Geschehen und dann wird es auch schnell ziemlich brenzlig. Die geschaffene Atmosphäre ist gelungen, recht düster aber absolut passend. Die oft kurzen Kapitel aus verschiedenen Blickwinkeln haben mich immer tiefer in das Geschehen gezogen und zum Miträtseln animiert, sodass ich das Buch zu Lasten meines Schlafes nicht mehr aus den Händen legen konnte und wollte.

Die Charaktere sind einfach, jeder auf seine Art, stimmig und haben es geschafft meine Sympathie zu wecken. Sayer ist in diesem Fall auf ein ganz kleines Team beschränkt, da nach dem ersten Fall „Todeskäfig“ einiges beim FBI im Argen liegt und politische Spielchen, die hier immer wieder angerissen werden, einen „normalen“ Ablauf der Ermittlungen verhindern. Dazu erfährt man neben dem Fall auch wieder einiges aus Sayers Privatleben, welches auch immer wieder für Überraschungen gut ist. Auch ihre Forschung mit Psychopathen nimmt Raum ein…

Einen Stern ziehe ich dann aber doch noch ab, da ich gegen Ende ein ganz klein wenig enttäuscht war, dass die Profis der Spannung zuliebe, für mich als Laien Offensichtliches nicht direkt auf dem Schirm hatten. Das war ein wenig enttäuschend und relativ unrealistisch, aber schmälert insgesamt das Lesevergnügen kaum.

Auch wenn dieser Band nahtlos an den ersten „Todeskäfig“ anschließt und ich prinzipiell empfehle Reihen auch der Reihe nach zu lesen, kann man mit diesem Fall auch einsteigen. Es werden ohne Vorkenntnisse zwar zu Beginn ein paar Fragen offen sein, aber das gibt sich mit der Zeit. Allerdings wird man sich selbst spoilern, hält man sich nicht an die Reihenfolge. Die Fälle als solche sind aber in sich geschlossen.

Zartbesaiteten würde ich empfehlen das Buch nur bei Tageslicht zu lesen und auf keinen Fall bei einem Campingausflug.

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Für Fans und Ackerman Neulinge gelungen

Die Stimme des Zorns
3

Ackerman jr. „ermittelt“ wieder. In einer neuen Reihe wird der frühere Serienmörder als FBI-Sonderermittler Jagd auf Straftäter machen. In seinem ersten Fall wird er nach Roswell reisen und sich dort mit ...

Ackerman jr. „ermittelt“ wieder. In einer neuen Reihe wird der frühere Serienmörder als FBI-Sonderermittler Jagd auf Straftäter machen. In seinem ersten Fall wird er nach Roswell reisen und sich dort mit seiner neuen Kollegin Nadia Shirazi auf die Suche nach dem „Alien“ machen. Kornkreise, verschwundene Menschen und seltsame Vorgänge warten auf die beiden…

Wer Ackerman kennt und schätzt bzw. die Shepherd-Reihe mochte, kommt einfach um diesen Band nicht herum. Zunächst lernen Neulinge Ackerman in einem Interview kennen, sodass ein Einstieg hier gut gelingt. Zunächst ist es auch sehr spannend, doch dann plätscherte die Handlung etwas vor sich hin. Das hat mich überrascht, da ich Cross Bücher normal extrem spannend und unterhaltsam finde.

Das Alienthema, wenn auch an sich gut umgesetzt, hat einfach nicht meinen Geschmack getroffen. Die Idee als solche war gelungen und mal was anderes, aber man muss wohl ein wenig mehr Sci-Fi mögen, um richtig begeistert zu sein. Wie Ackerman vorgeht, welche Hintertürchen er sich offenhält und wie die Zusammenarbeit mit seiner neuen Partnerin funktioniert, ist interessant zu verfolgen und nach dem Mittelteil auch wieder spannend.

Ein extrem guter Start, ein durchgängig flüssiger Schreibstil und das packende Ende (Achtung: es ist stellenweise ziemlich actionreich und erinnert an typische US-amerikanische Filme) haben mich gut unterhalten, wenn auch nicht restlos begeistert. Schön fand ich auch das Wiedersehen mit einer anderen bereits bekannten Figur – wer mehr wissen will, muss schon selbst lesen.

Ich empfehle das Buch allen Fans, aber auch jenen, die Ackerman noch nicht kennen und ihn und seine ganz spezielle Art kennenlernen wollen. Zwar war dieser Auftakt kein Spannungsfeuerwerk, aber eine gelungene Geschichte, die Geschmack auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 17.12.2019

Achtung: Recht blutig und brutal

No Exit
0

Darby macht sich mit ihrem alten Auto mitten durch einen Schneesturm auf, um ihre todkranke Mutter zu besuchen. Der Sturm ist so schlimm, dass nichts mehr vorwärts geht, aber sie hat das Glück noch eine ...

Darby macht sich mit ihrem alten Auto mitten durch einen Schneesturm auf, um ihre todkranke Mutter zu besuchen. Der Sturm ist so schlimm, dass nichts mehr vorwärts geht, aber sie hat das Glück noch eine Raststätte zu erreichen. Darby hat kaum mehr Akku und keinen Empfang und dann macht sie eine besorgniserregende Entdeckung. Ein kleines Mädchen ist in einem Auto eingesperrt und einer von der Raststätte muss der Täter sein – nur wer? Wie kann sie sich und das Mädchen retten? Wem kann Darby trauen?

Zu Beginn fand ich das Buch nicht so überzeugend und ich war unsicher, ob das noch was werden könnte, denn ich mochte auch die Protagonistin zunächst nicht. Doch mit der Entdeckung des Mädchens nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf und Darby wächst nach und nach über sich hinaus. Immer wieder stellte ich mir die Frage, wie ich handeln würde, wieweit würde ich gehen um ein Kind zu retten? Was könnte ich erdulden? Der Schreibstil wird immer runder und ich konnte das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Es wird sehr brutal, teils ziemlich blutig und immer wieder wartet der Autor mit Wendungen auf. Nicht alles ist ganz logisch und sinnvoll, vieles etwas sehr zufällig, aber während des Lesens hat mich das kaum gestört. Viel wichtiger war die Frage, ob es Darby und das Mädchen schaffen, wenn ja wie. Warum kam es zu dieser Situation und was steckt hinter allem? Ich habe mitgefiebert und fand, das dieser kurzweilige Thriller den Namen auch verdient hat.

Aufgrund mancher Logiklücke (Handyakkus verhalten sich ganz sicher nicht so wie im Buch „angepasst“, etc.) und des relativ schwachen Beginns ziehe ich einen Stern ab.

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