Cover-Bild Violet
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 04.01.2020
  • ISBN: 9783455007473
Tracy Chevalier

Violet

Roman
Anne Rademacher (Übersetzer)

England, dreißiger Jahre. Die Abende, an denen Violet mit einer Gruppe ungewöhnlicher Frauen wunderschöne Stickereien für die Kathedrale in Winchester anfertigt, sind der Aufbruch in eine neue Welt. Sie zeigen Violet, dass sie mit ihrem Auszug aus dem mütterlichen Zuhause die richtige Entscheidung getroffen hat. Schnell lernt und schätzt sie die Kunst des Stickens und lässt sich von Arthur in die des Läutens der Kirchturmglocken einweihen. Violet gewinnt durch das starke Band der Freundschaft zwischen den Frauen und die wachsende Nähe zu Arthur an Lebensmut und überwindet die Lebenskrise infolge des Ersten Weltkriegs. Und die Kirchturmglocken könnten wahrhaftig ihr neues Leben in Winchester einläuten…

Chevaliers neuer Roman ist episch, warmherzig und lebendig – eine Hommage an die weibliche Kunstfertigkeit und ein Buch darüber, wie Schönheit auch ein bescheidenes Leben erfüllen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2020

Eine tolle Zeitreise

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Meinung:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Zeitreise war sehr berührend und emotional.

Der Mut der Protagonistin ist einfach nur inspirierend. Ich wünsche ich könnte mir eine Scheibe von ihr abschneiden. ...

Meinung:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Zeitreise war sehr berührend und emotional.

Der Mut der Protagonistin ist einfach nur inspirierend. Ich wünsche ich könnte mir eine Scheibe von ihr abschneiden.

Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch lies sich einfach und flüssig lesen.

Fazit
Ein empfehlenswerter Roman.

Veröffentlicht am 16.02.2020

Warmherzig und lebendig

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Warmherzig und lebendig
Wir befinden uns im England der Dreißiger Jahre und lernen eine beeindruckende Frau kennen: Violet.
Mit einer Gruppe ungewöhnlicher Frauen fertigt sie wunderschöne Stickereien für ...

Warmherzig und lebendig
Wir befinden uns im England der Dreißiger Jahre und lernen eine beeindruckende Frau kennen: Violet.
Mit einer Gruppe ungewöhnlicher Frauen fertigt sie wunderschöne Stickereien für die Kathedrale in Winchester an, das ist der Aufbruch in eine neue Welt. Sie zeigen Violet, dass sie mit ihrem Auszug aus dem mütterlichen Zuhause die richtige Entscheidung getroffen hat. Schnell lernt und schätzt sie die Kunst des Stickens und lässt sich von Arthur in die des Läutens der Kirchturmglocken einweihen. Violet gewinnt durch das starke Band der Freundschaft zwischen den Frauen und die wachsende Nähe zu Arthur an Lebensmut und überwindet die Lebenskrise infolge des Ersten Weltkriegs. Und die Kirchturmglocken könnten wahrhaftig ihr neues Leben in Winchester einläuten…
Chevalier schildert ihre Geschichte sehr lebendig und authentisch, so dass man das Gefühl hat, man ist selbst „in diese Zeit zurückgefallen“, wähnt sich vor Ort. Man kann den eigenen Alltag ganz gut ausblenden beim Lesen, der Schreibstil ist angenehm flüssig und gut zu lesen.
Eine Geschichte über Kunstfertigkeit, bescheidene und dennoch erfüllte Leben, die gut unterhält und auch ein Stück weit zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Violets Suche nach dem Glück

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Violet Speedwell hat im großen Krieg ihren Verlobten verloren, ihren Bruder und kurz nach Kriegsende ihren Vater. Doch auch 14 Jahre später hat sie nicht recht ins Leben gefunden, lebt bei ihrer Mutter ...

Violet Speedwell hat im großen Krieg ihren Verlobten verloren, ihren Bruder und kurz nach Kriegsende ihren Vater. Doch auch 14 Jahre später hat sie nicht recht ins Leben gefunden, lebt bei ihrer Mutter und ist als Teil des „Frauenüberhangs“ immer noch unverheiratet. Mit 38! Doch dann wagt sie den Schritt in die Eigenständigkeit, zieht nach Winchester, sucht sich eine Arbeit. Und dann trifft sie auf die Stickerinnen, die die Kathedrale mit ihren Werken verzieren. Violet scheint endlich angekommen.

Violets Geschichte ist eine sehr ruhige, bedächtige Geschichte über eine sehr genügsame Frau, die aber doch auf der Suche nach ihrem ganz eigenen Stückchen Glück ist. Die Autorin versteht es sehr gut, Violets Gefühle, Wünsche und Träume dem Leser nahe zu bringen. Ihre Ansprüche sind geradezu erschreckend bescheiden, und trotzdem scheint ihr oft noch nicht einmal das vergönnt. Mit welcher Gelassenheit und Genügsamkeit sie immer zurücksteckt, ist schon bewundernswert. Trotzdem ist die Stimmung eher hoffnungsfroh, denn traurig oder deprimierend. Dazu tragen auch die Stickerinnen von Winchester bei, die Violet auffangen. Ich habe mit Handarbeit so gar nichts am Hut, trotzdem konnte mich die Autorin mit ihren detaillierten Beschreibungen der Stickereien begeistern. Überhaupt erzählt sie sehr lebensnah, die Atmosphäre ist sehr dicht und es bleibt viel Zeit für Land und Leute, ohne dass es langweilig würde. Die 30er Jahre werden lebendig und man steckt schnell mittendrin. Die Handlung ist wie Violet sehr ruhig, bleibt ohne echten Höhepunkt, trotzdem hat sie mich gefesselt. Ein schöner Roman.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

Frauenüberschuss

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Der 1. WK ist seit 13 Jahren vorbei, doch Violet steckt in ihrem Leben fest. Sie hat den Verlust ihres Verlobten nie verwunden, der genau wie ihr älterer Bruder gefallen ist. Seit dem Tod ihres Vaters ...

Der 1. WK ist seit 13 Jahren vorbei, doch Violet steckt in ihrem Leben fest. Sie hat den Verlust ihres Verlobten nie verwunden, der genau wie ihr älterer Bruder gefallen ist. Seit dem Tod ihres Vaters vor einem Jahr lebt sie mit ihrer Mutter in deren Haus in Southampton und wird den ganzen Tag von ihr schikaniert. Zum Glück hat sie nach dem Krieg einen Schreibmaschinenlehrgang besucht und als eine Versicherung in Winchester Schreibkräfte sucht, ergreift sie die Chance zur Flucht aus ihrem bisherigen Leben. „Für Violet war das Schreibmaschineschreiben ein monotoner und stumpfsinniger Vorgang, der mit der Zeit etwas Meditatives bekam und sie in einen Zustand versetzte, in dem sie nicht mehr nachdachte, sondern einfach nur war.“ (S. 19)
Doch auch in Winchester ist sie einsam. Ihre Kolleginnen sind deutlich jünger als sie und es gibt keine ledigen Männer, dafür einen großen Frauenüberschuss. Die Stadt ist zu klein, um sich wie früher 2-3 Mal im Jahr an eine Hotelbar zu setzen und darauf zu warten, dass ein Mann sie anspricht und auf einen Sherry einlädt – der Code für einen One-Night-Stand.
Als sie eines Tages in einen Segnungsgottesdienst der Broderinnen (Stickerinnen) platzt, findet sie ihre neue Bestimmung. Frauen aller Altersklassen und Schichten sticken wunderschöne Stuhl- und Kniekissen für die Ausschmückung der Kathedrale. Sie schließt sich ihnen an, lernt Sticken und fühlt sich endlich nützlich. „Vermutlich versuche ich hier einen Neuanfang … Spirituell und auch physisch. Ich habe gedacht, wenn es hier drin ein ganz kleines Stück von mir gäbe, könnte das vielleicht helfen.“ (S. 94)

Chevalier Tracy hat mich wie in ihren bisherigen Büchern vor allem durch ihre extrem ruhige Erzählweise und großartigen Beschreibungen überzeugt. Sie kann mit Worten malen, ich habe sofort Violets tristes Leben und die farbenprächtigen Stickereien vor mir gesehen. Besonders spannend fand ich, dass es Miss Pesel, die Leiterin der Broderinnen, und die Kissen wirklich gab bzw. noch gibt.

Violet selbst lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Sie hat sich einerseits zu sehr in ihr Schicksal gefügt, immer wieder nachgegeben und war recht blauäugig, auf der anderen Seite hat mich am Ende sehr überrascht, auf welche Art und Weise sie ihr Glück findet und durchsetzt.

Die Autorin lässt das England der 30er Jahre lebendig werden und beleuchtet dabei vor allem die Rolle der „alten Jungfern“ (Violet ist ca. 39). Diese Frauen haben kaum eine Chance, noch einen Partner zu finden und liegen deshalb ihren Familien auf der Tasche. Es wird erwartet, dass sie sich um die Eltern kümmern oder klaglos in die Haushalte von verheirateten Geschwistern einfügen. Der einzige Ausweg ist eine – meist unterbezahlte – Arbeit und ein winziges Zimmer in reinen Frauenhaushalten.

„Violet“ ist ein Roman über Selbstfindung und Selbstbestimmung englischer Frauen in den 30er Jahren.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

Eine alleinstehende Frau sucht ihren Weg

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Violet ist schon 38, und damit schon längst eine alte Jungfer. Es ist das Jahr 1932, und die Folgen des großen Krieges sind immer noch zu spüren. Viele Männer sind im Krieg gefallen, unter anderem auch ...

Violet ist schon 38, und damit schon längst eine alte Jungfer. Es ist das Jahr 1932, und die Folgen des großen Krieges sind immer noch zu spüren. Viele Männer sind im Krieg gefallen, unter anderem auch Violets Bruder und ihr Verlobter. Durch den Männermangel bleiben viele Frauen allein, ein trostloses Leben in der damaligen Zeit.

In den 30er Jahren gibt es wenig Hoffnung für eine alleinstehende Frau. Als Berufstätige verdient sie nur wenig, und im Notfall hat sie immer für ihre Familie da zu sein. Im Alter ist sie nicht abgesichert, und muss ihrer Familie zur Last fallen.

Es kostet Violet viel Mut, aber sie wagt es ein selbstständiges Leben zu führen. Da es sie schier erdrückt mit ihrer stets unzufriedenen, nörgelnden Mutter zusammenzuleben, wechselt sie ihre Arbeitsstelle und zieht in eine nahgelegene Stadt. Nachdem sie die Miete für ihr karges Zimmer gezahlt hat, bleibt kaum etwas von ihrem mageren Gehalt übrig, aber diesen Preis zahlt sie gerne für ihre neugewonnene Freiheit.

Die wunderschön bestickten Kissen in der Kathedrale der Stadt faszinieren sie. Sie will nichts lieber als eigene Kissen beizusteuern, also schließt sie sich den fleißigen Stickerinnen an. Jede freie Minute widmet sie sich diesem Hobby. In der Kathedrale erfährt sie auch mehr über die Arbeit der Glöckner. Im Glockenturm findet sie den Ort, an dem sie sich wirklich wohl fühlt, doch leider ist sie als Frau dort nicht gern gesehen. Und dann gibt es da noch jemand, bei dem ihr Herz schneller schlägt, doch kann aus dieser Liebe nie etwas werden.

Obwohl die Protagonistin dieses Buchs eine erwachsene Frau ist, ähnelt dieses Buch ein „coming of age“ Buch, ein Entwicklungsroman. Violet kämpft darum ein selbstständiges Leben führen zu können, und sich aus dem grauen Alltag einer alleinstehenden Frau zu erheben.

Das Tempo dieses Romans ist langsam. Stellenweise sind die Beschreibungen langatmig, vor allem wenn es um die Stickerei, Violets Wanderung und um das Glockenspiel geht. Es gibt durchaus spannende Stellen, doch besteht die Spannung eher in der Entwicklung von Violets Charakter.

Fazit: Ein aufschlussreicher Blick in das Leben einer Frau in den frühen dreißiger Jahren. Mit seinem langsamen Tempo braucht der Leser Geduld für dieses Buch, aber es gibt einen guten Eindruck von den Problemen und Gefühlen der Frauen dieser Zeit. Manche Charaktere sind so eigen, dass sie dem Leser schnell ans Herz wachsen. Empfehlenswert für Liebhaber von historischen Romanen.