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Veröffentlicht am 24.01.2020

Ein Krimi, bei dem ich mich sehr schwer getan habe

Der letzte Spargel
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Kriminalhauptkommissar Hans-Josef Poensgen, der nach seinem Umzug von Köln noch immer nicht ganz in Freiburg angekommen ist, erfährt bei einem Besuch in Wien, dass seine ehemalige Vermieterin, die 85-jährige ...

Kriminalhauptkommissar Hans-Josef Poensgen, der nach seinem Umzug von Köln noch immer nicht ganz in Freiburg angekommen ist, erfährt bei einem Besuch in Wien, dass seine ehemalige Vermieterin, die 85-jährige Henriette von Schubert, brutal erschlagen in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Aus ist es mit seiner Ruhe. Zurück in Freiburg macht er sich auf zum Tatort und begegnet dort Romillo Renato Wolf, Oberaufpasser in der Talstraße und einem Papagei, den er mit ins Präsidium nimmt. Die Kommissare tun sich mit ihren Ermittlungen sehr schwer. Aber die Soko Spargelesserin ist schlussendlich doch vom Erfolg gekrönt...


Kriminalhauptkommissar Hans-Josef Poensgen, 46, Rollstuhlfahrer und Griesgram lebt in einer verlassenen Industriehalle. Keine Nachbarn, keine Straße, kein Supermarkt – verdammt einsam. Aber er ist ein genialer Ermittler, der sich als Einzelgänger bei seinen Chefs des öfteren in die Nesseln setzt. Dem das aber wurscht ist. Und sein Erfolg gibt ihm recht. Er, sein Freund Andor Móricz und seine Bekannte Lissy sind die Einzigen, die mir hier richtig sympathisch sind.
Die anderen Mitglieder der Soko Spragelesserin, die Kommissare Kramer, Kieling, Berthold und vor allem Miriam Müller „MM“, kann ich einfach nicht ernst nehmen. Sie bestechen durch Dummheit, Albernheit und Großkotzigkeit. Ernsthafte Polizeiarbeit – Fehlanzeige. Alles nicht mein Fall.
Über eine Szene, in der MM meint Donald Duck zu sein, kann ich schon nicht lachen. Aber als der arme im Büro freigelassene Papagei der Toten sich beim Fliegen gegen das Fenster den Hals bricht, dann tot im Abfallkorb landet und die Kommissare das total witzig finden – so etwas geht bei mir gar nicht.

Die Geschichte selbst ist eigentlich sehr interessant und könnte auch spannend sein, wenn das viele Drumherum nicht wäre. Einiges wird viel zu ausschweifend behandelt. Immer wieder schweift die Autorin ab, was natürlich den Spannungsbogen, hat er sich mühsam aufgebaut, auch schon wieder zusammenbrechen lässt.

Das Rezept für die Spargelmousse am Schluss der Geschichte werde ich vielleicht mal ausprobieren.

Für mich eher eine abgefahrene Komödie als ein Krimi, der durch skurrile Personen, die meisten mit wenig Hirn, glänzt. Dem es aber an Spannung und ernst gemeinter Polizeiarbeit in meinen Augen weit fehlt. Daran ändern auch die Sprüche nichts, die wahrscheinlich ein Prise Humor in den Fall bringen sollen.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Mörderisches Hamburg

Hamburger Mordsgeschichten zwischen Alster und Elbe
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Mit Hamburger Mordsgeschichten bekomme ich eine Ansammlung von 21 oft nur sehr kurzen Geschichten, die sich alle zwischen Elbe und Alster abspielen.

Egal ob im Park mit einem roten Seidenschal, mit einer ...

Mit Hamburger Mordsgeschichten bekomme ich eine Ansammlung von 21 oft nur sehr kurzen Geschichten, die sich alle zwischen Elbe und Alster abspielen.

Egal ob im Park mit einem roten Seidenschal, mit einer bronzenen Freiheitsstatue, mehrmals mit einem Messer, mit Gift, durch Schüsse aus einer Pistole – der Tod ereilt jeden der tödlich getroffenen Protagonisten.

Egal ob es eine Kellnerin trifft, einen Offizier, eine junge Frau, einen Homosexuellen, den ungeliebte Schwiegersohn in spe, eine Prostituierte, einen Zuhälter, einen Geliebten oder einen Freund – der Tod steht immer neben dran.

Von Blankenese über Eimsbüttel, Pöseldorf, St. Pauli, Altona, Uhlenhorst, Sülldorf, Rissen und Harburg – in allen diesen Stadtteilen und Bezirken wird gemordet.


Einige Geschichten haben mir gut gefallen. Aber leider konnte ich mit dem Großteil nicht viel anfangen. Es waren für mich einfach kleine Geschichten ohne Spannung, ohne Wendungen, einfach so dahin erzählt. Schade.

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Veröffentlicht am 19.11.2019

Davon hatte ich mir mehr versprochen

Alles, was wir sind
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„Doktor Schiwago“, der Welterfolg des russischen Autors Boris Pasternak, war der Lieblingsfilm meiner Mutter, den wir uns zusammen bestimmt 5 x, wenn nicht öfters, im Kino angeschaut haben, steht im Mittelpunkt ...

„Doktor Schiwago“, der Welterfolg des russischen Autors Boris Pasternak, war der Lieblingsfilm meiner Mutter, den wir uns zusammen bestimmt 5 x, wenn nicht öfters, im Kino angeschaut haben, steht im Mittelpunkt dieses Romans von Lara Prescott.
Dann bekam ich die Leseprobe zu „Alles, was wir sind“, die mich sehr angesprochen hat. Genau so wie der Klappentext. Also musste ich auch dieses Buch lesen.
Leider haben sich meine vielleicht zu hohen Erwartungen an das Buch nicht erfüllt.

Unterteilt wird die Geschichte in zwei Erzählstränge, gegliedert nach Osten 1949 – 1961 (Sowjetunion-Moskau) und Westen 1956 - 1959 (USA-Washington).
Im Osten finde ich es sehr spannend, zu erfahren, wie das Buch Dr. Schiwago von Boris Pasternak entstanden ist. Die Hauptfigur Lara lehnt sich stark an Pasternaks Geliebte Olga Iwinskaya an, die bis zu seinem Tod an seiner Seite bleibt und erduldet aus Liebe zu ihm sogar einige Jahre Arbeitslager.
Im Westen lerne ich zwei Stenotypistinnen der CIA, Irina Drozdov und Sally Forrester, kennen.

Lara Prescott erzählt in einer anschaulichen, sehr detailreichen Sprache, bei der ich allerdings Vieles für überflüssig und nicht der Geschichte dienlich empfinde. Was ich auch nicht mag ist, dass der Westen nur aus positiven Aspekte besteht, wogegen der Osten düster, grau und grausam gezeichnet wird. Auch die Personen, denen ich hier begegne haben keine Tiefe, ich komme nicht an sie heran, sie bleiben mir fremd.

Sehr gut gefallen hat mir die Aufzeichnung des Weges, auf dem Dr. Schiwago über einen Mailänder Verlag zur Veröffentlichung in die USA gelangt ist. Ich bekomme viele Hintergrundinformationen, die gut recherchiert scheinen und die ich bisher alle nicht kannte. Auch dass dieses Buch als „Waffe“ gesehen wurde, hat mich fasziniert. Dass der gesamte Roman aus Sicht der Frauen erzählt wird, finde ich schon bemerkenswert. Waren sie doch zu der Zeit alles andere als anerkannt.

Meine Gefühle gegenüber dem Buch sind sehr gespalten. Die eine Hälfte sehe ich als gute Unterhaltung mit viel Wissenswertem. Bei der anderen Hälfte habe ich mich gelangweilt durch die Seiten und Kapitel gequält. Trotzdem bin ich froh, das Buch gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Hat meinen Geschmack nicht getroffen.

Harter Asphalt - Thriller
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In der niedersächsischen Kleinstadt geht es hinter den Kulissen hoch her. Aljoscha „Aidan“ Riordan und sein Freund Pjotr Koroljov, die beide für den Unterweltkönig Vladirmir „Vova“ Wolkow arbeiten, mischen ...

In der niedersächsischen Kleinstadt geht es hinter den Kulissen hoch her. Aljoscha „Aidan“ Riordan und sein Freund Pjotr Koroljov, die beide für den Unterweltkönig Vladirmir „Vova“ Wolkow arbeiten, mischen in Sachen Drogen, Prostitution und Hehlerei kräftig mit. Bis z dem Tag, an dem Vova eine Zeitlang ins Ausland muss und Aidan bittet auf seine minderjährige Tochter aufzupassen...

Ich mag es sehr, wenn ich die Protagonisten auch privat kennenlerne. Aber hier ist es mir einfach viel zu viel. Das stört über viele Seiten hin die Spannung und macht sie, gerade erst aufgekeimt, wieder zunichte. Alle Personen, die Aidan kennt, und die hier eine kleine Rolle spielen, werden bis ins Kleinste vorgestellt. Aidans Privatleben spielt hier, wie ich finde, eigentlich die Hauptrolle. Alles andere läuft so nebenher.
„Du solltest über Deine Erlebnisse mal ein Buch schreiben“, schlägt Aidan an einer Stelle des Buches einem Bekannten vor. Daran hätte er selbst, bzw. die Autorin sich auch halten sollen. Das hätte der Geschichte nach meinem Lesegeschmack hier sehr gut getan.
Überhapt habe ich nicht den Eindruck einen Thriller gelesen zu haben. Durch Verwicklungen geschieht hier zwar ein Mord und ich erfahre eher nebenbei von einem zweiten. Ansonsten geht es um Prostitution, um Drogendealerei und Antiquitätenfälschung. Aber das Alles läuft für mich viel zu ruhig ab. Vielleicht habe ich aber auch nach dem Klappentext zu viel erwartet.

Da mich die Geschichte insgesamt trotz der teilweisen Langatmigkeit gut unterhalten hat, gibt es gut gemeinte 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Nicht mein Geschmack

... still und starr ruht der See
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In ihren kleinen Krimis zum Fest lässt Gabriele Wolff 16 Autorinnen ihre kriminellen Geschichten rund um Weihnachten erzählen.
Ich lese, was dabei herauskommt, wenn man auf den Rat seines Psychiaters hört; ...

In ihren kleinen Krimis zum Fest lässt Gabriele Wolff 16 Autorinnen ihre kriminellen Geschichten rund um Weihnachten erzählen.
Ich lese, was dabei herauskommt, wenn man auf den Rat seines Psychiaters hört; wenn sich die Hausfrau nur um die Flecken auf dem Tisch kümmert, anstatt um ihre Gäste; wenn die Schwiegermutter ihren Mund nicht halten kann; wenn man immer wieder hören muss, dass man einen Tag zu früh (am 28.02.) geboren worden ist; wenn die Eltern am Heiligen Abend die Nerven verlieren oder einem Mann nach all den Jahren der Demütigung der Kragen platzt.
Nichts von Stille Nacht, Heilige Nacht - nur Mord und Totschlag.

Die kleinen Geschichten haben mich weniger begeistern können. Sie sind mir insgesamt zu düster, zu trocken. Ein klein wenig Humor hier und da, hätte vielleicht ein wenig mehr Leben hinein geracht. So ist es nur eine Aneinanderreihung von kriminellen Stories, die mir weniger gefallen haben.