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Veröffentlicht am 20.06.2020

Sogar ein Ticken besser als der Vorgänger!

ONE OF US IS NEXT
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"Ich verstehe nicht, warum die Welt Jugendliche in Schubladen stecken muss, um die wir nicht gebeten haben, und dann wütend wird, wenn wir dort nicht bleiben wollen."

-S. 212 Karen M. McManus

Meine Gedanken:

One ...

"Ich verstehe nicht, warum die Welt Jugendliche in Schubladen stecken muss, um die wir nicht gebeten haben, und dann wütend wird, wenn wir dort nicht bleiben wollen."

-S. 212 Karen M. McManus

Meine Gedanken:

One of us is Next handelt nicht von unseren altbekannten Protagonisten aus dem vorherigen Band, sondern dieses Mal um Maeve, die man auch schon von One of is lying kennt, denn sie ist Bronwyns Schwester, Knox und Phoebe. Maeve mochte ich bereits vom 1. Band mega gerne und war umso glücklicher zu wissen, dass sie im hier eine größere Rolle spielen wird.

Der 2. Band ist ganz anders als sein Vorgänger. Man erfährt erst nämlich ziemlich spät, wer gestorben ist. Im Vordergrund steht nämlich zunächst das anonyme Wahrheit oder Pflicht - Spiel. Es gab schon Schüler, die About That nachahmen wollten, allerdings sind diese Versuche fehlgeschlagen. Als dann das Wahrheit oder Pflicht - Spiel von Unbekannt ins Leben gerufen wird, glaubt keiner so recht, dass daraus was Ernstes werden könnte, bis Phoebes Geheimnis ans Licht gerät, als sie sich weigert mitzumachen. Auf einmal kehrt der Klatsch und Tratsch zurück, für den die Bayview High berüchtigt ist. Im 1. Teil dieses Buches liegt der Fokus zunächst auf den Geheimnissen, die enthüllt werden und so einige Verhältnisse zerstören. Es hat sich vielleicht ein kleines bisschen gezogen, aber nicht so, dass ich irgendwie gelangweilt war. Ab der Hälfte gerät die Geschichte dann so richtig in Fahrt, denn es gab einen unerwarteten Tod. Das Mysteriöse ist, dass da irgendetwas nicht stimmt. Die Zeugenaussagen sind sehr schwammig und die neuen Entdeckungen werfen noch mehr Fragen auf.

Auch im 2. Band hat Karen M. McManus die Geschichte geschickt ausgearbeitet. Nach und nach kommen wird dem Täter auf die Spur ohne vorher schon zu viel zu erfahren. Ich muss gestehen, bei einer bestimmten Bemerkung der Charaktere hatte ich bereits eine Ahnung, wer hinter all dem stecken könnte. Dennoch habe ich damit nur die Hälfte der eigentlichen Auflösung gefunden, denn das Ganze nimmt ein noch größeres Ausmaß an, als man vermutet. Vor allem ab der Hälfte des Buches nimmt die Spannung so richtig Fahrt auf, weshalb ich das Buch ab diesem Punkt kaum noch aus der Hand legen konnte. Das Ende war auch hier wieder sehr geschickt ausgearbeitet. Trotzdem hat es mich wie One of us is lying nicht ganz so aus dem Hocker gehauen, wie erhofft... bis ich die letzten vier Seiten gelesen habe. Denn mit diesem kleinen Detail habe ich NULL gerechnet. So überhaupt gar nicht! Und genau diese Tatsache hat das Buch so genial gemacht. Man rechnet nicht wirklich auf den letzten paar Seiten noch so überrascht zu werden. Anders als der Vorgänger, bleibt dieses Ende aber relativ offen. Ich hätte nichtsdestotrotz noch gerne erfahren, ob diese eine Sache einfach so durchgehen wird.

Wie bereits oben erwähnt geht es dieses Mal um drei Personen: Maeve, ihren besten Freund Knox und Phoebe. Daher wird dementsprechend abwechselnd aus den Sichten dieser Figuren erzählt. Von den dreien mochte ich Maeve am meisten. Es hat mir Spaß gemacht mehr über sie zu erfahren, von ihren seltsamen Angewohnheiten, die sie von ihrer Oma hat, bis zu ihrer krassen Kombinationsfähigkeit. Ich bewundere sie sehr für ihre Fähigkeiten. Außerdem konnte ich mich in einige Punkten in ihr wieder finden. Als wäre das Wahrheit oder Pflicht - Spiel nicht schon genug, kommt eine weitere Sache hinzu, die Maeve seelisch sehr belastet. Ein bisschen konnte ich ihre Gefühle schon nachvollziehen. Knox mochte ich auch auf Anhieb. Er ist Maeves bester Freund und die beiden verstehen sich sehr gut. Ich finde es irgendwie witzig, dass er vier ältere Schwestern hat. Er findet es manchmal echt anstrengend mit ihnen, aber für uns Leser ist es eher amüsant, von den verrückten Ereignissen mit seinen Schwestern zu lesen. Phoebe hat mich anfangs an Addy erinnert. So von der Art her. Sie hat sogar auch eine ältere Schwester, zudem jedoch einen jüngeren Bruder. Daher war ich zunächst etwas verwirrt, wenn Addy und Phoebe gleichzeitig aufgetaucht sind in einer Szene. Das hat sich zum Glück schnell gelegt.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist das Wiedersehen mit unseren alten Protagonisten. Sie nehmen hier keine wirklich große Rolle an, sondern sind nur nette Nebencharaktere. Trotzdem fand ich es toll zu erfahren, was aus ihnen jetzt geworden ist und wie sie momentan ihre Zukunft gestalten.

Fazit:

Obwohl es einige Stellen gab, die ein wenig langatmig waren, und ich eine bestimmte Sache relativ schnell herausgefunden habe, konnte mich das Buch auf den letzten Seiten doch nochmals komplett aus der Bahn reißen. Auch hier war die Auflösung echt raffiniert, aber anders als beim letzten Mal - auf eine positive Weise anders. Ingesamt gab es mehr Spannung im zweiten Band, weshalb mir das Buch sogar noch besser als sein Vorgänger gefallen hat. Von mir gibt es 4,5 von 5 Cupcakes!

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Poetisch herzzerreißend

Bring Down the Stars
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"Ich fange an, mir alles einzuprägen. [...] Nicht nur deine Worte, sondern auch die Art wie du redest. Das Geräusch, das du machst, wenn du nachdenkst. Die Stille, wenn du versuchst dich zu beherrschen, ...

"Ich fange an, mir alles einzuprägen. [...] Nicht nur deine Worte, sondern auch die Art wie du redest. Das Geräusch, das du machst, wenn du nachdenkst. Die Stille, wenn du versuchst dich zu beherrschen, und die kleinen Fluten, wenn du es nicht tust." -S. 237

"Sie sagt, sie liebt meine Seele. Doch meine Seele ... bist in Wirklichkeit du!"

College-Studentin Autumn ahnt nicht, dass die wunderschönen Gedichte, die ihr der attraktive Connor schickt, von dessen Freund Weston stammen. Und obwohl Autumn sich stark zu Connor hingezogen fühlt, spürt sie auch zu Wes eine unerklärliche, tiefe Verbindung. Während ihre verwirrenden Gefühle Autumn zunehmend in Seelennot bringen, verstricken die beiden Freunde sich immer weiter in ihrer gut gemeinten Täuschung. Und als Connor nach einem Streit mit seiner Familie eine folgenschwere Entscheidung trifft, steht plötzlich noch viel mehr als nur ihre Freundschaft auf dem Spiel ...

Meine Gedanken:

Von der Autorin Emma Scott habe bisher noch nichts gelesen, aber schon viel Positives gehört. Sie ist dafür bekannt emotionale und herzzerreißende Geschichten zu schreiben. "Bring down the stars" ist mein erstes Buch von ihr und ich war sehr gespannt auf das, 2as mich alles erwarten würde.

Traumhaft. Großartig. Wundervoll. Diese Wörter beschreiben dieses absolut gelungene Cover doch sehr gut. Mir gefällt das rosa sehr und das Glitzer im Hintergrund unterstreicht noch einmal den Buchtitel. Im Gesamten ist dies einfach ein atemberaubendes Cover, woran man nicht so schnell vorbeigehen kann und ich bin mir ziemlich sicher, dass es so einige Cover-Käufer finden wird. Auch die Oberfläche des Buches fühlt sich sehr angenehm an.

Emma Scott hat einen einzigartigen und unglaublich poetischen Schreibstil, der mich nur so durch die Seiten rauschen lassen hat. Auch die kurzen Kapitel, haben dazu beigetragen, dass ich zügig vorangekommen bin. Die Art und Weise, wie die Autorin bestimmte Szenen beschrieben hat, hat mich sehr berührt und fasziniert. Ich finde es bewundernswert, was man so alles mit Worten erschaffen kann. Ich kann euch versichern, dass ich mich oft in den Zeilen verloren habe, auf die positive Art. Dadurch, dass auch Weston eine Vorliebe für Poesie hat, kommen malerische Textstellen und Gedichte nicht zu kurz.

Hätte eine bestimmte Person eine andere Entscheidung getroffen, wäre das, wovon dieses Buch handelt, erst gar nicht passiert und diese Situation, in der Connor und Weston feststecken, wäre auch nicht zustande gekommen. Es ist erschreckend, wie eine kleine Geste das komplette Leben in eine völlig andere Richtung lenken kann. Von Anfang war ich für Weston. Ich mochte die Interaktionen zwischen ihm und Autumn am liebsten. In meinen Augen passen die beiden einfach am besten zusammen. Es fühlt sich so an, als hätten sich die richtigen Seelen gefunden. Connor passt nicht zu Autumn und er ist ihr auch nur nahe gekommen, weil ihm sein bester Freund Weston geholfen hat. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass er sich gar nicht so sehr um Autumn bemüht, sondern sie eher für sich gewinnen will, um sie seinen Eltern vorzustellen und diese endlich mal stolz zu machen. Er hat sich einfach nicht so 100% um sie kümmert.

Es tat mir echt weh mit anzusehen, wie Weston leiden musste, immer wenn er Autumn und Connor zusammen gesehen hat. Da das Buch abwechselnd aus der Sicht von Autumn und Weston in der Ich-Perspektive erzählt wird, ging mir das besonders nahe und mein Herz hat sich teilweise sogar auch zusammen gezogen. Er gehört zu meinen Lieblingscharakteren dieses Buches, nicht nur weil er eine lyrische Ader hat, die er aber eigentlich geheim hält, sondern auch wegen seiner fürsorglichen Art, was man hinter seiner kratzbürstigen Art nicht vermutet. Für die Menschen, die er liebt, würde er alles tun.

Westons Beweggründe konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Ich verstehe ja, wie viel ihm Connor bedeutet und wie dankbar er Connor's Familie ist, für all das was sie jemals für ihn und seine Familie gemacht haben, aber irgendwann ging die ganze Aktion zu weit. Connor hätte viel früher realisieren sollen, dass seine Bitten zu viel sind und Weston hätte auch aufhören sollen. Ich fande Connor an manchen Stellen echt dreist und egoistisch und ich habe das Gefühl, dass er nicht das Gleiche empfindet wie Weston ihm gegenüber. Dennoch machen diese Fehler die Charaktere erst so richtig realitätsnah. Wären alle perfekt und würden die richtigen Entscheidungen treffen, wäre dies ja zu schön, um wahr zu sein.

Als Connor die Entscheidung trifft, die schwere Folgen mit sich gezogen hat, hätte ich niemals erwartet, dass die Geschichte sich zum Ende dermaßen zuspitzen würde. Vor allem das Ereignis auf den letzten Seiten kam ziemlich unerwartet und hat mich entsetzt und sprachlos zurückgelassen. Ich kann bis heute noch nicht fassen, was da einfach noch passiert ist.

Was mir übrigens sehr sehr gut gefällt, sind Weston's Gedichte, die in Originalsprache, also auf Englisch, hinten im Buch noch einmal aufgelistet sind. Auf Englisch waren diese noch viiieeel besser als auf deutsch, von daher bin ich froh, dass sie am Ende mit aufgenommen wurden.

Fazit:

Es fiel mir schwer meine Gedanken zu diesem Buch in Worte zu fassen, die diesem Buch gerecht werden. Ich habe mit den Charakteren, vor allem mit Weston, mitgefühlt und mitgelitten. Die Gedichte und die poetische Wortwahl haben nicht nur Autumn verzaubert, sondern auch mich. Dieses Buch hat mich sehr inspiriert und mein Interesse gegenüber Poesie geweckt. Auch wenn ich die Charaktere nicht immer ganz verstanden habe, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich bin schon sehr gespannt, inwiefern die Autorin mein Herz im 2. Band brechen wird 4,5 von 5 Cupcakes!

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Veröffentlicht am 02.01.2020

Eine Geschichte mit einem unglaublichen Setting

Ein Himmel aus Gold
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Ich sehe zu, solang ich kann, weil ich nicht will, dass diese einzigartige, magische Nacht jemals endet, und erst, als ich wirklich nicht mehr zusehen kann, falle ich in einen tiefen Schlaf - unter einem ...

Ich sehe zu, solang ich kann, weil ich nicht will, dass diese einzigartige, magische Nacht jemals endet, und erst, als ich wirklich nicht mehr zusehen kann, falle ich in einen tiefen Schlaf - unter einem Himmel aus Gold -S. 122

Das leerstehende herrschaftliche Cardew-Haus übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die siebzehnjährige Lou aus. Immer wieder schleicht sie sich in die alte Bibliothek darin und liest – bis sie eines Tages von den Besitzern überrascht wird. Die reichen Geschwister Robert und Caitlin finden Gefallen an ihr und laden sie zu ihren rauschenden Festen ein. So betritt Lou eine ihr bislang fremde Welt voll Glamour und Cocktailpartys. Und immer mehr verfällt sie Roberts Charme. Doch kann der reiche Cardew-Spross wirklich Gefühle für sie hegen?

Meine Meinung:

„Ein Himmel aus Gold“ spielt in den goldenen Zwanzigern und bisher habe ich tatsächlich noch kein einziges Buch, welches in dieser Zeit spielt, gelesen. Daher war ich umso gespannter auf dieses Buch hier.

Wie ihr sicherlich schon wisst, bin ich nicht der größte Fan von Menschen auf den Covern, weil es die Vorstellungskraft nimmt sich die Charaktere selbst vorzustellen. Nichtsdestotrotz gefällt mir dieses Cover doch ziemlich gut. Die goldgelben Sprenkel (oder doch Konfetti?) am Himmel unterstreichen noch einmal den Titel des Buches und die Lichter im Hintergrund heben das Mädchen, das Lou darstellen soll, hervor.

Laura Wood schafft es mit ihren Worten ein unglaubliches Setting zu erschaffen. Ich war durch und durch fasziniert von der luxuriösen Welt, voller Glamour und jede Menge Partys. Genauso wie Lou bin ich komplett in diese glitzernde Szene eingetaucht und kam kaum aus dem Staunen hinaus. Die Autorin hat auf eine beeindruckende Weise eine magische Atmosphäre kreiert, in der ich mich komplett verloren habe. Doch auch Lous Heimat Penlyn hatte seinen eigenen Charme.

Louise, genannt Lou, verliert sich am liebsten in Büchern, weshalb sie öfters in das verlassene Cardew-Haus schleicht, um der alten Bibliothek einen Besuch abzustatten. Meistens sitzt sie mit einem Apfel vor dem Kamin und genießt ihre Lesezeit. Doch Lou verliert sich nicht immer in anderen Geschichten, sie schreibt auch selber welche. Aus diesem Grund bin ich sehr schnell mit unserer Protagonistin warm geworden. Bisher hat sie ihre Lady Amelia Geschichte nur ihrer großen Schwester Alice gezeigt, die ihr von ihren Geschwistern am nächsten steht. Lou zieht es in die weite Welt und sie sehnt sich nach Freiheit und einem eigenen Roman, aber der gesellschaftliche Druck liegt ihr im Nacken: Sich ihre eigene Zukunft wie ihre Schwester zu gestalten, zu heiraten und sich nieder zu lassen. Dabei sehen ihre Träume was komplett Anderes vor. Dieses Thema ist nicht nur in dieser Zeit präsent, sondern auch in unserer heutigen Zeit, wobei es in den Zwanzigern sicherlich untypischer war Vorstellungen wie Lou zu haben als jetzt. Jedoch muss man sagen, dass gesellschaftlicher Druck sowohl gestern als auch heute und morgen zu finden ist. Vor allem versteckt er sich mit bestimmten Bemerkungen, die einen verunsichern und seine eigenen Träume infrage stellen, was in dieser Geschichte gut thematisiert wird. In diesem Fall wäre es die Tante, die auf der Protagonistin herumhackt.

Der Druck breitet sich nicht nur bei Lou aus, die sich nach der Welt außerhalb ihrer Heimat sehnt, sondern auch auf die Cardew - Geschwister, Robert und Caitlin, die zu der gehobenen Schicht der Gesellschaft gehören. Ihre Mutter verstarb bereits nach Caitlins Geburt und nach dem Tod ihres Vaters sind die beiden komplett auf sich alleine gestellt. Diese Bürde hat vor allem Robert zu tragen, der versucht seiner jüngeren Schwester ein glückliches Leben zu ermöglichen. Dies gestaltet sich nicht als ganz einfach, vor allem weil Caitlin ihre wahren Gefühle hinter einem aufgesetzten  Lächeln und ihrer aufgetreten Art versteckt. Beide versuchen ihr Image irgendwie aufrecht zu erhalten. Auf den Cocktailpartys wirken die Geschwister unbeschwert,  aber in Wahrheit tragen sie ihren eigenen Kampf aus. Ihnen bleibt nichts anderes übrig als so weiterzumachen, wie es von ihnen erwartet wird. Das Lasten viele Erwartungen auf ihren Schultern. Die kleine Einblicke hinter ihrer Fassade haben die Charaktere so viel greifbarer gemacht und die Gefühle haben mich sehr getroffen und mitgerissen.

Das Buch ist durch und durch er ruhig gehalten. Wer nach einer nervenauftreibenden Geschichte sucht wird hier nicht auf seine Kosten kommen. Auch die Liebesgeschichte zwischen Robert und Lou steht nicht so im Vordergrund, wie man vom Klappentext vermutet. Jedoch macht es mich stutzig dass die beiden sich ineinander verlieben, obwohl Robert doch so oft weg ist und die beiden dadurch nicht so viel Zeit verbringen. Das kam mir nicht ganz authentisch war. Trotzdem hat es mich nicht so gestört. Mir gefiel es sowieso besser, dass die Romanze nicht so im Rampenlicht stand.

Fazit:

Dieses Buch hat mir ein wundervolles Leseerlebnis möglich gemacht. Ich konnte mich nicht nur sehr gut mit der Protagonistin identifizieren, sondern habe auch eine schillernde Welt erleben können, die aber nicht immer so perfekt scheint, wie sie eigentlich ist. Mit Lou, Robert und Caitlin hat Laura Wood realistische Charaktere erschaffen und geschickt ihre Probleme und Gefühle in die Handlung eingebaut. Von mir gibt es 4,5 von 5 Cupcakes.

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Veröffentlicht am 30.05.2019

Eine chaotische Truppe auf einem (Selbstfindung-) Trip nach Lissabon

Morgen irgendwo am Meer
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Was Romy, Konrad, Nele und Julian auf ihrem gemeinsamen Weg nach Lissabon erwartet, scheint der perfekte Sommerroadtrip nach dem Abitur zu sein. Doch dass jeder von ihnen weit mehr als nur leichte Sommerklamotten ...

Was Romy, Konrad, Nele und Julian auf ihrem gemeinsamen Weg nach Lissabon erwartet, scheint der perfekte Sommerroadtrip nach dem Abitur zu sein. Doch dass jeder von ihnen weit mehr als nur leichte Sommerklamotten im Gepäck hat, wird dem eher durch Zufall zusammengewürfelten Quartett erst im Lauf der Reise klar. Denn in Wahrheit geht es bei diesem Roadtrip um nichts weniger als die Suche nach sich selbst, dem eigenen Leben, der großen Liebe und wahrer Freundschaft.

Meine Meinung:

Von der Autorin habe ich bereits das Buch „Paris, du und ich“ gelesen, welches mir so so so gut gefallen hat, weshalb ich umso gespannter auf dieses hier war.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht wo und wie ich anfangen soll. Ich habe so viel zu sagen und doch fehlen mir die Worte. Kennt ihr das? Aber ich denke, am besten wäre es einfach mal mit dem Cover anzufangen.

Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, war ich hin und weg. Es ist in wunderschönen blau-türkis Tönen gehalten und natürlich ist auch das Meer zu sehen, da das Meer eine größere Rolle spielt, wie der Titel schon verrät. Auf dem großen Felsen sieht man nur die Umrisse der vier Protagonisten und nicht direkt ihre Gesichter, so dass einem noch der Raum für die eigene Vorstellung der Charaktere gelassen wird. Das ist auch eines der Gründe, wieso ich kein großer Fan von Menschen auf dem Cover bin, da man sonst so eingeschränkt wird. Die Gestaltung des Buches sprüht nur so vor Summervibes, so dass man gleich Lust auf Sommer, Sonne, Strand und Meer bekommt.

Romy, Konrad, Julian und Nele. Eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die auf einem Summer-Roadtrip nach Lissabon sind. Die Gruppe hat sich eher zufällig zusammen gefunden, denn als Konrad Romy vorschlägt mit ihm nach Lissabon zu fahren, beschließt Julian, Romys Freund, kurzerhand mitzukommen, da sich dieser Konrad anscheinend in die Beziehung der beiden stellt und das lässt er auf keinen Fall durchgehen. Zu diesem chaotischen Trio stößt zuletzt noch die lebensfreudige Nele, die eine Mitfahrgelegenheit nach Madrid sucht und gerät dabei in eine ziemlich verzwickte Sache.

Hinter diesem Buch steckt weit mehr als ich gedacht habe, viel mehr. Das es sich bei diesem Roadtrip nicht nur um eine gewöhnliche sommerliche spaßige Reise handelt, wissen wir alle, oder? Wie der Klappentext schon verrät entpuppt sich dieser Trip als „die Suche nach sich selbst, […] der großen Liebe und wahren Freundschaft.“ Und hinter den Vieren verbirgt sich mehr als sie preisgeben wollen. Das Buch zeigt, dass nicht jeder ok ist, nur weil er es vor gibt, dass jemand, der immer so positiv erscheint sowohl versteht, wie es sich anfühlt keine heile Welt zu haben, dass man einen Schritt wagen muss um weiter zu gehen, dass man lernt loszulassen und nicht immer zurückblickt und noch so viel mehr. Als Leser kann man von diesen vier Charakteren sehr viel mitnehmen.

Jeder der vier Protagonisten hat seine Ecken und Kanten und hat dennoch dieses i-Tüpfelchen, was ihn besonders macht. Keiner von ihnen ist perfekt bzw. hat alles im Griff, aber das ist was sie so authentisch macht. So unterschiedlich sie auch scheinen mögen, haben sie doch was gemeinsam. Romy, Konrad, Julian und Nele, sie tragen alle ein Päckchen mit sich, müssen „gegen Windmühlen kämpfen“, selbst, wenn ihr Äußeres etwas anderes sagt.

Besonders Nele und Konrad konnten sich in mein Herz einschleichen. Die vor positiver Energie sprühenden Nele liebt das Fotografieren, doch dazu schleppt sie keine Spiegelreflexkamera mit sich herum, sondern ihre wertvolle Kodak, was einen ganz bestimmten Grund hat. Und der griesgrämige Konrad trotzt nicht immer so von mieser Laune, denn auch er besitzt ein großes Herz.

Der wunderbar flüssige Schreibstil der Autorin lässt einen nur so über die Seiten fliegen und vermittelt ein unglaubliches Summer-Feeling, so dass ich selbst direkt Lust auf den Sommer bekommen habe, obwohl ich nicht so der Sommermensch bin. Außerdem ist der Schreibstil sehr gut an die Zielgruppe angepasst, denn es fallen auch Wörter wie „creepy“ oder „weird". Das Buch wird aus den Perspektiven der vier Protagonisten erzählt. Aus diesem Grund hat man immer einen guten Überblick über die Gefühlslage der einzelnen Personen. Ich war anfangs nur ein bisschen verwirrt, weil ich nie zwischen den Sichten der beiden Jungs unterscheiden konnte und deswegen immer zurück blättern musste um nachzuschauen wer es jetzt ist, aber das hat sich dann relativ schnell wieder gelegt. Natürlich fehlt es dem Buch auch nicht an einer Prise Humor. An einigen Stellen musste ich wirklich schmunzeln.

Was ich sehr schade fand, ist, dass man von Neles Geschichte weniger erfahren hat. Sie war eher der Charakter, der in die chaotische Beziehung zwischen Romy, Konrad und Julian geworfen wurde und dafür sorgen wollte, dass nicht alles aus dem Rudergerät. Nur am Ende wurde ihre Geschichte aufgegriffen, die nicht mal so geschickt und stückchenweise in die Handlung eingefädelt wurde, wie bei den anderen, sondern es kam nur ganz kurz und das war's dann auch. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einfach nur noch schnell irgendwie die Geschichte einbringen wollte. Ich war ein bisschen enttäuscht, vor allem auch weil sie mein Lieblingscharakter ist. Außerdem bleiben auch noch einige Fragen bezüglich der früheren Geschehnisse zwischen Romy und Konrad offen. Ich hätte mir da noch einige Antworten gewünscht.

Fazit:

Ich habe lange nicht mehr ein solch mitreißendes und berührendes Buch gelesen. Die Geschichte der vier, die jeweils auf der Suche nach etwas anderem sind, hat mich so gefesselt, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe. Ich muss sagen, dass das Buch auch zum Teil inspirierend war und ich einiges mitgenommen habe. Bis auf ein paar Kleinigkeiten konnte mich das Buch doch sehr überzeugen und ich würde es jederzeit weiter empfehlen! 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 23.10.2018

Das Mädchen aus Feuer & Sturm

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag – über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des ...

Mariko ist die Tochter eines mächtigen Samurai und kennt ihren Platz im Leben. So klug und erfinderisch sie auch sein mag – über ihre Zukunft entscheiden andere. Als sie erfährt, dass sie den Sohn des Kaisers heiraten soll, nimmt sie ihr Schicksal hin. Doch auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entkommt sie nur knapp einem blutigen Überfall – und nutzt ihre Chance, die Freiheit zu kosten: Als Junge verkleidet schmuggelt sie sich unter die Banditen und lernt eine ganz neue Welt kennen. Und sie verliert ihr Herz … ausgerechnet an den Feind.

Meine Meinung:

Also ich denke zu diesem Cover muss ich nichts sagen, oder? Ich habe mich sofort beim ersten Blick verliebt. Es ist in einem rosa Ton gehalten, was mir persönlich sehr gut gefällt. Abgebildet ist unsere Protagonisten Mariko in ihrem zartrosa Kleid. Obwohl das Cover wirklich schön ist, passt es meiner Meinung nach nicht hundertprozentig zur Handlung.

Am Schreibstil habe ich nichts auszusetzen. Anfangs hatte ich einige Probleme, weil ich nicht so richtig in die Geschichte reingekommen bin, aber das hat sich relativ schnell wieder gelegt. Da das Buch in Japan spielt, werden dementsprechend auch einige japanische Begriffe verwendet. ich habe leider erst am Ende bemerkt, dass es ein Glossar gab, aber allgemein fände ich es besser, wenn es Fußnoten anstatt dem Glossar gäbe, da man nicht ständig zurückblättern muss, um nachzuschauen, was das Wort bedeutet. Außerdem wird das Buch abwechselnd aus der Perspektive von Mariko und ihrem Bruder Kenshin, der sich auf die Suche nach ihr macht, erzählt. Zwischendurch kommt auch mal  Ōkamis Perspektive dran, was ich auch sehr interessant fand.

Als Mariko, Tochter eines Samurais und ihr Gefolge auf dem Weg zu ihrer Hochzeit angegriffen werden, kann sie gerade noch fliehen, ihr ganzes Gefolge jedoch wird vernichtet. Sie verkleidet sich als Junge um heraus zu finden, wer sie töten wollte und schmuggelt sich mit ihrem neuen Aussehen unter den Feind.

Also mir gefällt das Setting des Buches sehr, vor allem weil es in Japan spielt, wie ich bereits erwähnt habe. Auch die Idee finde ich super und die Autorin hat sie sehr gut umgesetzt, auch wenn ich es mir zunächst etwas anders vorgestellt habe. Das Buch ist zwar an machen Teilen vorhersehbar, aber andererseits gibt es auch Stellen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Im Klappentext heißt es ja, dass sie sich in den Feind verliebt, aber man weiß nicht genau in wen. Ich war der festen Überzeugung, dass es diese eine Person ist, aber am Ende war es doch jemand anderes, worüber ich mich ehrlich gesagt auch gefreut habe, weil ich unbedingt wollte, dass es diese eine bestimmte Person wird.

Mario fand ich bereits am Anfang sehr sympathisch, weil sie nicht als das schwache Mädchen rüber kommt, welches unbedingt von ihrem Ritter oder so gerettet werden muss, sondern weiß sich selbst zu verteidigen. Außerdem finde auch ich sie auf eine seltsame Weise klug... Wenn ihr das Buch lest, wisst ihr sicherlich, was ich meine. Jedenfalls mochte ich sie wirklich gerne und ich bewundere sie auch ein bisschen.

Auch die anderen Charaktere fand ich sympathisch, aber natürlich gab es einige, die ich nicht mochte. Was ich schade fand, ist, dass einige Charaktere leider in den Hintergrund rücken. Jedoch ist das schon verständlich, da nicht immer alle Charaktere im Vordergrund stehen können.

Fazit:

Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die japanischen Begriffe können anfangs verwirrend sein, aber es gibt ja ein Glossar Leider gab es am Ende des Buches einen fiesen Cliffhanger, weshalb ich hoffe, dass der nächste Band bald erscheinen wird! Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.