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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2020

Gestohlene Träume

Gestohlene Träume
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Tia Marsh ist Expertin für griechische Mythologie. Nach einer Lesung trifft sie auf Malachi Sullivan. Sein Interesse gilt der Suche nach drei verschollenen Götterstatuen. Eine von ihnen gehörte Tias Ururgroßvater, ...

Tia Marsh ist Expertin für griechische Mythologie. Nach einer Lesung trifft sie auf Malachi Sullivan. Sein Interesse gilt der Suche nach drei verschollenen Götterstatuen. Eine von ihnen gehörte Tias Ururgroßvater, und der Legende nach ist diese Figur mit der Luisitania untergegangen. Allerdings möchte nicht nur Malachi die Statuen haben, und die andere Person ist bereit, über Leichen zu gehen.

Hier erwartet den Leser ein Auf und Ab der Gefühle. Langsam baut sich Spannung auf, welche bis zum großen Finale andauert. Zusammen mit den Hauptcharakteren erlebt man die Suche und die Geschehnisse, was für eine enge emotionale Verbindung sorgt. Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz, sie nimmt der Suche nach den Figuren aber keinen Raum, der Schwerpunkt der Geschichte sind die verschollenen Götterstatuen.

Ein guter Schreibstil sorgt für ein entspanntes Lesen. Tia, Malachi und ihr langsam anwachsendes Team sind gut ausgearbeitet. Sie nehmen den Leser mit auf ihr großes Abenteuer. An den richtigen Stellen platzierte Wendungen lassen keine Langeweile aufkommen, und das Buch ist viel zu schnell ausgelesen. Bei mir löste die Geschichte an vielen Stellen ein gutes Kopfkino aus. Ein wunderbares Buch.

Veröffentlicht am 26.01.2020

Das Geschenk

Das Geschenk
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Als Analphabet schlägt sich Milan Berg mehr schlecht als recht durchs Leben. Eines Tages steht er an einer Ampel. Neben ihm hält ein Auto. Das Mädchen auf dem Rücksitz drückt einen Zettel an die Scheibe ...

Als Analphabet schlägt sich Milan Berg mehr schlecht als recht durchs Leben. Eines Tages steht er an einer Ampel. Neben ihm hält ein Auto. Das Mädchen auf dem Rücksitz drückt einen Zettel an die Scheibe und scheint Hilfe zu brauchen. Doch Milan kann die Botschaft nicht entziffern. Trotzdem möchte er ihr helfen und verfolgt das Auto. Hätte er geahnt, auf welche Wahrheiten er stoßen würde, hätte er mit Sicherheit an der Ampel seinen gewohnten Weg fortgesetzt. Die Wahrheit kann grausam sein, und sie nicht zu kennen, ein wahres Geschenk.

Gut ausgearbeitete Figuren und eine Geschichte, die nur langsam Schicht für Schicht einen Teil der Wahrheit enthüllt. Immer wieder stellt sich die Frage, ob man diese wirklich wissen möchte. Gemeinsam mit Milan erlebt der Leser viele Wendungen und Veränderungen. Der Leser bekommt auch einen guten Einblick in Milans Leben und wie es ist, in einer Welt, die nur aus kryptischen Zeichen zu bestehen scheint, klar zu kommen – oder auch nicht.

Von Kapitel zu Kapitel steigt die Spannung, und das Kopfkino kommt immer mehr in Fahrt. Geschickt nimmt Sebastian Fitzek an einigen Stellen das Tempo heraus, nur um kurz darauf wieder Gas zu geben.

Kaum zu glauben, aber „mein Fitzek“ ist wieder da. Zwar haben mir seine letzten Bücher gut gefallen, aber es fehlte ihnen das gewisse Feeling, was für mich ein perfektes „Fitzek-Buch“ haben muss. Mit „Das Geschenk“ ist es endlich wieder da.

„Das Geschenk“ ist eine geniale Geschichte, welche auch einige Fragen aufwirft. Lange nach Beendigung des Buches geistern diese noch durch die Gedanken. Ein Psychothriller, der diesen Namen verdient hat, genau das ist dieses Buch.

Veröffentlicht am 22.12.2019

Das Leben fällt, wohin es will

Das Leben fällt, wohin es will
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Marie lebt ein lockeres Leben, hauptsächlich besteht es aus Feiern, genießen und sich einfach treiben lassen. Als ihre Schwester Christine an Krebs erkrankt, bittet sie Marie, zu ihr zu ziehen und sich ...

Marie lebt ein lockeres Leben, hauptsächlich besteht es aus Feiern, genießen und sich einfach treiben lassen. Als ihre Schwester Christine an Krebs erkrankt, bittet sie Marie, zu ihr zu ziehen und sich um die Kinder zu kümmern. Marie soll Christine auch in der familieneigenen Werft vertreten. Dort soll sie mit Daniel zusammenarbeiten, dieser bringt sie jedoch oft zur Weißglut. Langsam entdeckt Marie, was in ihr steckt. Nämlich viel mehr, als eine spaßliebende Partymaus.

Die Geschichte von aus Maries „Ich-Perspektive“ erzählt. So ist der Leser ihrer Gefühlswelt ganz nahe. Es ist eine traurige Situation, die Maries Leben in eine ungeplante Richtung lenkt. Man nimmt an der Entwicklung von Marie teil, ebenso an allen Emotionen, welche zu Herzen gehen. Gemeinsam mit Marie erlebt man die schwere Zeit der Behandlung ihrer Schwester und das daraus entstehende Auf und Ab der Gefühle.

Gleichzeitig entwickelt sich das Verhältnis zwischen Daniel und Marie weiter. Während es ihrer Schwester immer schlechter geht, entdeckt Marie ihre Lebensfreude wieder und ändert einiges an ihrem Leben und ihren Verhältnissen.

Die Figuren sind alle gut ausgearbeitet, auch die kleinen Nebencharaktere geben ein solides Bild ab. Viele Handlungsstränge halten die Spannung, auch durch Konflikte, aufrecht. Der Leser fiebert an allen Fronten mit. Ein sehr guter Schreibstil sorgt mit dafür, dass die Seiten fliegen und das Kopfkino läuft. Ein wunderbares Buch mit einer traurig-schönen Geschichte. Als Bonus gibt es noch das „Geheimrezept“ für die im Roman sehr beliebten Apfelkekse zum Nachbacken.

Veröffentlicht am 08.12.2019

Die Lüge

Die Lüge
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Stella wächst in einer scheinbar normalen Familie auf. Vater Adam ist Pfarrer, Mutter Ulrika Anwältin. Kurz nach ihrem 19. Geburtstag wird Stella unter Mordverdacht festgenommen. Ein älterer Geschäftsmann ...

Stella wächst in einer scheinbar normalen Familie auf. Vater Adam ist Pfarrer, Mutter Ulrika Anwältin. Kurz nach ihrem 19. Geburtstag wird Stella unter Mordverdacht festgenommen. Ein älterer Geschäftsmann wurde erstochen, und alle Indizien weisen auf Stella hin.

Das Buch „Die Lüge“ besteht aus drei Abschnitten. Zuerst erzählt der Vater, dann Stella und zum Schluss die Mutter, wie sie mit der aktuellen Situation klarkommen, und führen den Leser in die jeweils eigene Version der Vergangenheit.

Die Emotionen überfluten den Leser in dieser Geschichte förmlich. Alle drei Personen reflektieren über das Geschehene und wie es wohl dazu kommen konnte. Einige Schlüsselereignisse werden in allen drei Teilen erwähnt, und es ist interessant zu verfolgen, wie unterschiedlich Menschen ein und dieselbe Situation wahrnehmen und deuten. Die Figuren erreichen den Leser auf allen Ebenen und nehmen ihn mit in ihre Gefühlswelt. Sie sind gut ausgearbeitet, und ihr Verhalten überrascht an mancher Stelle.

Ständige Wendungen führen den Leser in falsche Richtungen und Vermutungen. Immer wieder stellt sich die Frage, was Wahrheit eigentlich ist. Ein leichtes Gruselgefühl begleitet den Leser von Beginn an. Es dauert allerdings, bis man sich an die unverhofften Wechsel zwischen Gegenwart und Erinnerung gewöhnt hat. Ist dies der Fall, fliegen die Seiten nur so dahin.

„Die Lüge“ ist ein sehr guter Roman, und ich kann ihn durchaus als ein Highlight meines Lesejahres 2019 bezeichnen.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Das Erbe

Das Erbe
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Im Sommer 2018 erbt Mona Lang ein großes Haus in München-Schwabing von ihrer Großtante Klara. Dieses Erbe ist mit der Botschaft verbunden, dass Mona schon „das Richtige tun würde“. Mona kann nicht ahnen, ...

Im Sommer 2018 erbt Mona Lang ein großes Haus in München-Schwabing von ihrer Großtante Klara. Dieses Erbe ist mit der Botschaft verbunden, dass Mona schon „das Richtige tun würde“. Mona kann nicht ahnen, dass dieses Erbe ein lastenreiches ist. Die junge Klara belauscht 1938 ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Dieser möchte mit seiner Familie in die USA auswandern und verkauft das Haus an Klaras Vater.

Mona ist von dem Erbe überrascht worden und genießt ihr neues Leben. Neben dem Haus hat sie auch Klaras Vermögen geerbt und eigentlich ausgesorgt. Doch schon bald findet sie heraus, dass Klara ein dunkles Geheimnis hatte. Zudem scheint das Haus seinen Eigentümern kein Glück zu bringen, denn immer mehr deutet darauf hin, dass Mona dieses Haus nicht zusteht. Es scheint wohl Erben von Jakob Roth mit Anspruch auf das Haus zu geben.

„Das Erbe“ ist eine Geschichte, die den Leser mit in alle inneren Konflikte von Mona mitnimmt. Zumal Mona nicht nur Probleme mit dem Erbe, sondern auch mit ihrer Familie hat. Obwohl diese sie nicht gut behandelt hat, hält nun jedes Mitglied die Hand auf und ist beleidigt, wenn Mona sich verweigert.

Der Roman nimmt den Leser emotional mit und bietet, ohne erhobenen Zeigefinger, einen guten Einblick in ein dunkles Kapitel der Geschichte. Eine Zeitleiste am Ende des Buches verdeutlicht, welche Einschränkungen und Verbote wann auf die Juden zukamen.

Die Figuren sind alle gut ausgearbeitet. Rückblicke auf die damaligen Begebenheiten um Klara und ihr Kontakt zu ihrer jüdischen Freundin lösen Stück für Stück die Geschehnisse auf. Neben Mona lernt der Leser auch Sabine kennen, welche Tagebücher ihrer Oma findet. In diesen Büchern entdeckt Sabine Hinweise darauf, dass ihre Familie nicht die ist, die sie zu sein scheint.

Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite. Was wird Mona tun? Was ist mit Klaras Freundin geschehen, und welche Rolle spielt Sabine in der ganzen Geschichte? Gute Wendungen lassen viele möglichen Antworten zu, und es bleibt bis zum Ende offen, was wirklich geschehen ist. Ein angenehmer Schreibstil macht das Lesen zum Vergnügen und lässt das Kopfkino an einigen Stellen besonders stark ablaufen.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Penguin Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.