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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2020

Ein fantastisches Kinderbuch mit dem Zeug zum Klassiker!

Unglaublich wie du
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„Du bist super und fantastisch. Es gibt niemanden wie dich. Du bist absolut UNGLAUBLICH. Vergiss das nicht!“ —- mit dieser Prämisse endet dieses wundervolle Kinderbuch von Rhys Brisenden und Nathan Reed, ...

„Du bist super und fantastisch. Es gibt niemanden wie dich. Du bist absolut UNGLAUBLICH. Vergiss das nicht!“ —- mit dieser Prämisse endet dieses wundervolle Kinderbuch von Rhys Brisenden und Nathan Reed, das neben wundervollen Versen und Worten mit farbenfrohen und zuckersüßen Illustrationen überzeugt.

Dieses großformatige Buch ist schnell vorgelesen, doch auf den kunterbunten Wimmelbildern gibt es viele Details und wundervolle Botschaften zu entdecken. Auf den 32 Seiten begleitet man einen kleinen Jungen, der gerne jemand anders wäre. Denn die Vorstellung jemand anderes zu sein, ist in seinen Gedanken mehr als verlockend. Als Vogel würde er allen davonfliegen, als Hund würde er Eichhörnchen jagen und Löcher graben, als Katze sich den Rücken kraulen lassen. Doch am Ende wird ihm vor Augen geführt, was er selbst für wundervolle Dinge kann und was ihn so unglaublich einzigartig macht. Durch den kleinen Jungen erkennen die jungen Leser und Zuhörer, was für Fähigkeiten in einem selbst stecken und sie bekommen ein Gefühl dafür, was alles möglich sein kann, wenn man an sich selbst glaubt.
Gibt es eine Botschaft, die wichtiger für unsere Kinder wäre?

»UNGLAUBLICH WIE DU!« hat definitiv das Zeug zum Klassiker und gehört in jedes Kinderzimmer!!!

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Mein 1. Jahreshighlight: Ein grandioser und perfekt erzählter Thriller

Der Fund
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»DER FUND« ist wirklich ein ganz außergewöhnlicher Thriller. Außergewöhnlich genial und erfrischend anders!

Dabei erzählt Bernhard Aichner zu Beginn schon alles, was sich der Leser in einem klassischen ...

»DER FUND« ist wirklich ein ganz außergewöhnlicher Thriller. Außergewöhnlich genial und erfrischend anders!

Dabei erzählt Bernhard Aichner zu Beginn schon alles, was sich der Leser in einem klassischen Thriller eigentlich lesend erarbeiten muss.
Die Protagonistin Rita Dalek, eine fleißige Supermarktverkäuferin, hat in einer Bananenkiste Drogen gefunden und mit nach Hause genommen. Jetzt ist Rita tot. Brutal ermordet von dem Albaner-Clan, der sich für diese Tat gerächt hat. Punkt. Aus.
Da fragt man sich schon nach den ersten Seiten, wo die nächsten so hinführen sollen. Und dann entwickelt die Handlung eine unglaubliche Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann. Vollkommen unerwartet tauchen plötzlich Fragen auf, die man beantwortet haben muss. Durch Rückblenden lernt man Rita Dalek besser kennen und das Wissen, dass sie brutal ermordet wurde, macht einen immer mehr zu schaffen.

Parallel zu den Rückblenden begleitet man einen namenlosen Polizisten, der auf der Suche nach der Wahrheit ist. Diese Passagen bestehen aus reinen Dialogen bzw. Vernehmungsprotokollen. Durch diesen stetigen Wechsel und intensiven Gespräche wird man immer tiefer in die Geschichte hineingezogen und schnell tauchen die ersten Zweifel an den vermeintlichen offensichtlichen Tatsachen auf. Auf den zweiten Blick sieht man plötzlich alles mit anderen Augen.

Für mich war es mein erster Aichner-Roman und es wird definitiv nicht mein letzter bleiben. Sein Sprachstil ist gradlinig und effektiv. Die Handlung ist von der ersten bis zur letzten Seite perfekt durchdacht und lockt die Leser auf falsche Fährten und lässt sie schließlich die richtigen Fragen stellen. Das letzte Kapitel rundet diesen absolut gelungenen Thriller perfekt ab und ich ziehe meinen Hut vor diesem grandiosen Autoren und seinem perfekten Werk.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Ein einnehmendes und einfühlsames Jugenddrama

Das Schicksal weiß schon, was es tut
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»DAS SCHICKSAL WEISS SCHON, WAS ES TUT« ist ein einnehmendes Jugendbuch, das auch für erwachsene Leser eine Empfehlung ist.

Einfühlsam und auf Augenhöhe erzählt Brigid Kemmerer die Geschichte zweier Jugendlicher, ...

»DAS SCHICKSAL WEISS SCHON, WAS ES TUT« ist ein einnehmendes Jugendbuch, das auch für erwachsene Leser eine Empfehlung ist.

Einfühlsam und auf Augenhöhe erzählt Brigid Kemmerer die Geschichte zweier Jugendlicher, die sich beide in einer schwierigen Lebenslage befinden.
Bis zu dem Tag, an dem bekannt wurde, dass sein Vater viele Menschen aus der Heimatstadt um ihre Ersparnisse gebracht hat, war der attraktive und einst wohlhabende Sportler Rob einer der beliebtesten Jungs der Highschool. Jetzt wird er mit Missachtung gestraft und kommt nicht damit klar, plötzlich auf der anderen Seite zu stehen.
Auf die unscheinbare und fleißige Vorzeigeschülerin Maegan zeigt man ebenfalls mit den Fingern. Sie hat dem Druck nicht mehr standgehalten und bei einer sehr wichtigen Prüfung gemogelt. Daraufhin wurden ihre Prüfungsergebnisse und die der Mitschüler für ungültig erklärt. Als sei das nicht schon schlimm genug, ereilt die Familie plötzlich eine weitere Hiobsbotschaft, die alles auf dem Kopf stellt und erst mal geheim bleiben muss.

Brigid Kemmerer ermöglicht dem Leser einen tiefen Einblick in die sehr unterschiedlichen Familiensituationen und sofort fühlt man sich den beiden Protagonisten verbunden. Dank des leichtgängigen und einnehmenden Schreibstils kann man sich schnell in ihre Gefühlssituationen hineinversetzen. Egal wie man es dreht und wendet, sie haben es beide wirklich nicht leicht. Selbst von außen betrachtet, kann man nur schwer einen Ausweg aus diesen prekären Lebenslagen finden und gemeinsam mit den beiden fühlt man sich ausgegrenzt und verstoßen.

Wie es das Schicksal (oder besser gesagt, der gemeinsame Mathematiklehrer) so will, finden Rob und Maegan unfreiwillig zueinander und werden nach anfänglichen Schwierigkeiten gute Freunde. Schnell kommen sogar noch tiefere Gefühle hinzu, doch schon bald sorgt eine falsche Entscheidung dafür, dass sie sich wieder voneinander entfernen.

Die Autorin hat ihre Charaktere, egal ob Protagonist oder Nebencharakter, facettenreich und nahbar dargestellt. Zudem lässt sie einige persönliche Gedankengänge in die Handlung einfließen, die die Handlung tiefgründiger gestalten und nur bereichern.

FAZIT

Mir hat dieses Jugendbuch einige schöne und nachdenkliche Lesestunden bereitet und mich überraschend tief mitfühlen lassen. Die fiktive Story wirkt mit jeder Zeile authentisch und emotional nachvollziehbar. Für die sympathischen Protagonisten hofft man einfach nur das Beste und die Erkenntnisse, die sie am Ende gewinnen, vermitteln den jugendlichen Lesern eine wichtige Botschaft.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Ein kluger autobiografischer Ratgeber, den es sich zu lesen lohnt

Diese ganze Scheiße mit der Zeit
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Ich schaue mir gerne Dokumentationen über bekannte Persönlichkeiten im Fernsehen an und lese ab und an mal eine Biografie. Das ist nicht häufig der Fall, da ich mich für diese Person schon sehr interessieren ...

Ich schaue mir gerne Dokumentationen über bekannte Persönlichkeiten im Fernsehen an und lese ab und an mal eine Biografie. Das ist nicht häufig der Fall, da ich mich für diese Person schon sehr interessieren muss, bevor ich zur entsprechenden Biografie greife. Bei »DIESE GANZE SCHEISSE MIT DER ZEIT« war es mal ganz anders. Hier war es der Buchtitel, der meine Aufmerksamkeit weckte, da mich die Thematik sehr interessiert und ich gerade lerne, meine freie Zeit mit mehr Qualität zu füllen und diese mehr zu genießen.

Hubertus Meyer-Burckhardt kannte ich zuvor nur indirekt. Dadurch habe ich beim Lesen ganz unbefangen einen Menschen kennengelernt, der voll und ganz auf meiner Wellenlänge zu sein scheint und viele Dinge genauso sieht, wie ich es tue.

Dieser leichtgängige und flüssig lesbare Fließtext ging einer Schrecksekunde, einer furchtbaren Krebsdiagnose voraus, die Meyer-Burckhardt über seine restliche Lebenszeit hat nachdenken lassen. Da er rückblickend betrachtet hemmungslos und ohne jede Reflexion mit seiner Zeit umgegangen ist, beginnt er nun, genau dies zu ändern, und hat diesen Lernprozess niedergeschrieben.

Seinen neuen Lebensabschnitt startet er mit einem Blick zurück auf seine Vergangenheit. Er
erzählt von seinem Leben, beginnend mit seiner Kindheit, seinen schulischen „Glanzleistungen“ und seinem beruflichen Werdegang. Beim Erzählen reflektiert er sein eigenes Leben und seinen Werdegang. Dabei erwähnt er Momente, Empfindungen und Entdeckungen, die ihn geprägt und maßgeblich zu dem Menschen haben werden lassen, der er jetzt ist. Dabei geht er auch selbstkritisch mit sich ins Gericht und erzählt ganz ehrlich, wie unzufrieden und unsicher er häufig war. Diese Unsicherheiten, mit denen er sich lange rumschlug, kann man als Außenstehender nur schwer nachvollziehen, da er auf mich ausgeglichen, offen, zielstrebig und so positiv wirkt. Da merkte ich wieder, dass man nie weiß, welche Kämpfe andere Menschen im Inneren zu kämpfen haben und selbst die erfolgreichsten unter uns, die größten Zweifler und Kritiker sind.

Besonders haben mir die Passagen gefallen, in denen Meyer-Burckhardt von den kleinen Momenten im Leben erzählt, die ihn glücklich machen. So wie zum Beispiel das Riechen von einem guten Parfum oder der Besuch eines besonderes geschichtsträchtigen Ortes.

Aus diesem freundlichen und möglicherweise sogar wegweisendem Buch werde ich mir einige Gedankengänge mitnehmen. Ich habe mir vorgenommen, mich mehr auf Dinge zu fokussieren, die mich glücklich machen und schöne Momente bewusster zu erleben. Denn seine kostbare Lebenszeit kann man nicht immer planen.

»DIESE GANZE SCHEISSE MIT DER ZEIT« ist ein kluger autobiografischer Ratgeber, der von Hubertus Meyer-Burckhardt humorvoll, lebensecht, sympathisch und auf Augenhöhe erzählt wird und mich nachhaltig inspiriert hat. Es lohnt sich, ihm zuzuhören.

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Veröffentlicht am 04.11.2019

Ein zauberhaftes Zombiemädchen sucht echte Freunde. Eine liebenswerte Vorlesegeschichte

Mortina – Ein Mädchen voller Überraschungen
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Das Kinderbuch »MORTINA« habe ich zufällig entdeckt und mich sofort in die schöne Aufmachung und das charmant-süße Zombiemädchen verliebt. Obwohl die Geschichte an Halloween spielt, kann sie das ganze ...

Das Kinderbuch »MORTINA« habe ich zufällig entdeckt und mich sofort in die schöne Aufmachung und das charmant-süße Zombiemädchen verliebt. Obwohl die Geschichte an Halloween spielt, kann sie das ganze Jahr über vorgelesen werden.

Mortina lebt gemeinsam mit ihrer Tante in einem verlassenen Gruselschloss, das zwar heruntergekommen aber sehr gemütlich ist. Mortinas größter Wunsch ist es, gemeinsam mit anderen Kindern zu spielen und draußen echte Freunde zu finden. Doch ihre Tante verbietet ihr den Kontakt mit der Außenwelt, da sie sich vor etwaigen Konsequenzen fürchtet. Als sich an Halloween alle Kinder in Monster, Hexen und Vampire „verwandeln“, schleicht sich das Zombiemädchen aus dem Haus und traut sich, die Kinder anzusprechen. Das Mortina ungewöhnlich anders ist, merken die Kinder schnell. Wie sie wohl reagieren?

Schon nach den ersten Zeilen entsteht eine Verbindung zwischen Mortina und den jungen Lesern. Es ist ein Leichtes, sich in ihre Gefühlswelt hineinzuversetzen und man kann ihren sehnlichsten Wunsch, von anderen Kindern akzeptiert zu werden und sich nicht länger ausgegrenzt zu fühlen, ohne Einschränkungen nachvollziehen.

Die Geschichte wird durch die großflächigen, teils ganzseitigen Illustrationen zum Leben erweckt und kleine Beschriftungen und Randbemerkungen entlocken den Kindern beim Lesen schnell ein kleines Lächeln. Mit dem leicht verständlichen, einnehmenden und selbstironischen Text begegnet die Autorin ihren jungen Lesern auf Augenhöhe und überzeugt sie mit ihrer charmanten Hauptfigur, die zu keiner Zeit zu gruselig erscheint.

»MORTINA« ist die Geschichte über ein Mädchen, das ungewöhnlich anders ist. Mit viel Mut steht sie zu sich selbst und zeigt, was passiert, wenn man mutig zu seiner Andersartigkeit steht.